Erden, Substrate und Dünger

Erde entsorgen: wohin mit alter Blumenerde?

Topf mit Blumenerde - Alte Erde entsorgen

Jedes Jahr zu Beginn im Frühjahr werden Balkonkästen und Kübel immer wieder neu bepflanzt. Alte Erde wird durch neue ersetzt. Aber wohin mit der gebrauchten Blumenerde? Das sollten Sie beim Entsorgen von Erde beachten.

Alte Blumenerde entsorgen

Blumenerde nicht über mehrere Jahre Verwendung finden, sondern muss nach einer bestimmten Zeit durch neues Substrat ersetzt werden. Die alten Erden sind dabei nicht wirklich Abfall, der unbedingt zu entsorgen ist, nur weil sie ausgemergelt sind. Nein, es gibt hier verschiedene Möglichkeiten, diese Substrate trotzdem noch zu verwenden. Bevor nun das verbrauchte Substrat weiterverwendet wird, müssen zuvor die verblühten Pflanzen entfernt werden:

  • diese mit Wurzelballen herausziehen
  • über Behälter restliche Erde durch Ausklopfen entfernen
  • alle größeren Wurzelstücke aus dem Balkonkasten oder Kübel heraussortieren
  • Pflanzen und Wurzeln auf Kompost oder in Biotonne entsorgen
Kübelpflanze umtopfen
Umtopfen einer Kübelpflanze

Blumenerde neu aufbereiten

Wohin nun mit der restlichen Blumenerde? Nun falls kein Garten vorhanden ist, kann diese einfach in einem großen Topf oder sonstige Behältnisse auf dem Balkon an einer regengeschützten Stelle überwintert werden. Im darauffolgenden Frühjahr erfolgt dann eine Aufbereitung dieser alten Blumenerde. Dies ist nicht sehr aufwendig:

  • einfach alte Erden mit frischer Blumen- oder Pflanzerde mischen
  • Mischung im Verhältnis ein Viertel altes und ein Viertel neues Substrat

Da in der Regel frische Erden gedüngt sind, also Nährstoffe enthalten sind, ist dabei keine Zugabe von zusätzlichem Dünger sofort erforderlich. Mit dem Düngen sollte man erst vier Wochen nach dem Bepflanzen beginnen. Weitere Komponenten bei Mischen sind zum Beispiel:

  • reifer Kompost
  • Sand zum Auflockern
  • etwas Torf zur Wasserbindung und Verbesserung der Struktur
  • Mischung ungefähr einen Monat ruhen lassen
  • vier Wochen nach Bepflanzung mit Düngung beginnen
Handvoll Hornspäne
Zum Aufbereiten alter Erde können Sie zum Beispiel Hornspäne nutzen.

Eine weitere Variante zur Aufbereitung kann sein:

  • anstelle von Kompost Verwendung von biologischen Langzeitdüngern
  • gut geeignet sind Hornmehl oder Hornspäne
  • weiterhin Einsatz eines Bodenaktivators wie
  • verschiedene Mikroorganismen, Algen oder Urgesteinsmehl

Hinweis: Sollten die alten Erden nass sein, ist es notwendig, dass sie vor der Aufbereitung in der Sonne gut durchtrocknen.

Gartenerde auflockern

Entsorgen kann man alte Erde kann auch bei der Auflockerung von fester und lehmiger Gartenerde. Dazu wird die verbrauchte Blumenerde einfach über das entsprechende bereits vorbereitete Gartenbeet gestreut und leicht mit der Harke eingearbeitet. Es besteht auch die Möglichkeit, das alte Substrat einfach mit unterzugraben. Die alten Erden können dabei Sand oder Torf ersetzen. Allerdings sollte daneben auch Kompost für eine ausgewogene Düngung mit eingesetzt werden.

Auf den Kompost

Komposthaufen
Komposthaufen

Alte Blumenerde kann auch ganz einfach auf den Kompost gegeben und dort gut untergegraben bzw. mit dem Kompost vermischt werden. Dabei sollte beachtet werden, dass der “eigentliche Kompost” nicht komplett mit dem alten Pflanzsubstrat abgedeckt wird. Es muss noch genügend Luft darankommen, damit der Kompost gut verrottet. Die alten Erden werden nun mit Hilfe der vorhandenen Mikroorganismen wieder neu belebt und mit Nährstoffen angereichert. Nach einiger Zeit kann dann der Kompost einfach im Garten ausgebracht und im Beet mit untergearbeitet werden.

Hinweis: Bei sehr großen und hohen Blumenkübeln kann im unteren Drittel die alte Erde verbleiben, lediglich sollte das obere Drittel des Kübels mit frischem Substrat aufgefüllt werden.

Gutes Mulchmaterial

Eine weitere Möglichkeit alte, verbrauchte Blumenerde “zu entsorgen”, besser gesagt sinnvoll weiterzuverwenden, ist der Einsatz als Mulchmaterial. Diese alten Erden sind sehr trocken und eignen sich dazu hervorragend. Dadurch wird der Boden vor Austrocknung geschützt und gleichzeitig aufkommendes Unkraut unterdrückt. Jedoch sollte die aufgebrachte Schicht, dann einige Zentimeter betragen, dazu wird das alte Erdmaterial einfach auf die entsprechenden Flächen ausgestreut. Hervorragend können damit gemulcht werden

  • Hecken
  • Baumscheiben
  • zwischen Blumen und Stauden

Auch abgeerntete Beete können so im Herbst gemulcht werden. Im Frühjahr kann dann diese Mulchschicht einfach mit in den Boden eingearbeitet werden. So kann die Wasserspeicherfähigkeit des Bodens verbessert werden.

Hinweis: Erde ist aber nicht immer gleich Erde. Beim Entsorgen ist zu beachten, dass für größere Mengen von Erdaushub andere Vorschriften bestehen.

Rosen anhäufeln

Rosen mit alter Erde anhäufeln
Angehäufelte Rosen

Gerade im Winter brauchen Rosen ausreichend Schutz vor Frost. In der Regel wird zum Anhäufeln die Gartenerde rund um den Rosen verwendet. Diese kann durch alte Blumenerde ersetzt werden. Dabei kann ruhig noch Wurzelfilz von den alten Balkonpflanzen vorhanden sein. Dieser wird während des Winters zersetzt. Im Frühjahr kann das alte Substrat dann einfach mit in die Erde eingearbeitet werden.

Schutz für Kübelpflanzen

Eine weitere Möglichkeit ist, um verbrauchte Erden aus Töpfen und Kübeln weiterzuverwenden und nicht zu entsorgen, ist der Schutz von Kübelpflanzen im Freien vor winterlicher Kälte. Vorgegangen wird dabei wie folgt:

  • Kübel im Schutz der Hauswand aufstellen
  • diese dazu in größere Gefäße wie Mörtelwannen stellen
  • Zwischenräume dann mit altem Substrat auffüllen

Winterquartiere schaffen

Auch Igel, Maus und Co freuen sich über ein schönes Winterquartier. Dazu kann auch alte Blumenerde genutzt werden. Sie wird einfach mit Stroh, Reisig, Laub und Rasenschnitt gemischt und schon ist ein gemütliches Winterquartier geschaffen.

Igel im Winter
Alte Blumenerde kann auch dabei helfen Igel & Co. vor der Kälte zu schützen.

Im Müll entsorgen

Zur Aufbereitung und Weiterverwendung von alter Blumenerde im Garten darf nur Erde von gesunden Topf- und Kübelpflanzen verwendet werden. Wohin nun aber mit der sehr alten und vollkommen ausgelaugten, schimmligen und mit Krankheiten, Pilzen und Schädlingen versetzten Erde? Die Vorschriften dafür können von Land zu Land unterschiedlich sein. Dazu ist es ratsam sich vor Ort zu erkundigen. Für kleinere Mengen Erde bietet sich der Hausmüll zum Entsorgen an. Beim “wohin” kann auch die Biotonne in Betracht kommen. Für die Entsorgung von größeren Mengen bestehen dann allerdings entsprechende regionale Vorschriften.

Hinweis: Auf keinen Fall dürfen mit Bakterien und sonstigem Ungeziefer belastete Erden in die Biotonne gegeben werden. Weiterhin dürfen bei einer Entsorgung in eben dieser Tonne keine Plasteteile vorhanden sein.

Häufig gestellte Fragen

Besteht die Möglichkeit, dass Blumenerde schlecht wird?

Ja, dabei ist es egal, ob es sich um gebrauchte oder frische Blumenerde handelt. Feuchte und sehr matschige, torffreie Erde, wo ein sehr hoher Anteil von Kompost und Holzteilchen enthalten ist, besteht beim Überwintern eine Schimmelgefahr. Das Substrat sollte trocken sein und luftig gelagert werden. Sonst ist es ein Fall für die Tonne.

Wie lange kann normalerweise Blumenerde gelagert werden?

Bei richtiger Lagerung: kühl, luftig und trocken kann sie getrost bis zu einem Jahr gelagert werden. Nach dieser Zeit verliert sie immer mehr an Nährstoffe. Eine Verwendung für Schwachzehrer ist dann aber noch möglich.

Muss die alte Blumenerde unbedingt jährlich erneuert werden?

Nicht unbedingt, dass kann sehr teuer werden. Mit einigen Handgriffen kann die alte Blumenerde in den Töpfen etwas länger Verwendung finden. Dabei ist es wichtig, eine regelmäßige Auflockerung der Erde, ausreichende Wasser- und Nährstoffgaben, beispielweise durch Einsatz von gereiftem Kompost oder alternativ durch Gabe von Langzeitdüngern wie Hornspäne oder -mehl und Mistpellets zu gewährleisten.

Was ist beim Pflanzen in nicht ausgetauschte Blumenerde zu beachten?

Im darauffolgenden Jahr sollten in nicht ausgetauschte alte Blumenerde nicht wieder Blumen oder andere Pflanzen gesetzt werden, die zur selben Pflanzenfamilie gehören wie die des Vorjahrs. In diesem Fall würde die Erde einseitig ausgelaugt. Weiterhin besteht die Möglichkeit, dass sich bestimmte Keime ansiedeln, welche nur diese Pflanzenfamilien befallen. Die Folgekulturen würden kaum oder gar nicht wachsen.

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