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Erdnüsse sind eine ausgezeichnete Wahl, um die Ausgewogenheit des Nutzgartens zu optimieren. Mit einer Vielzahl wertvoller Mineralstoffe im Gepäck, runden die knackigen Früchte Ihren Ernährungsplan sinnvoll ab. Überraschenderweise ist eine Erdnusspflanze sehr viel unkomplizierter zu ziehen, als es ihre südamerikanische Herkunft vermuten lässt. Im mitteleuropäischen Klima bestehen sehr wohl gute Aussichten auf eine reiche Ernte, sofern der Hülsenfrüchtler hinter Glas vorgezogen wird. Die folgende Anleitung geleitet Sie sicher durch die Kultivierung im Beet und auf dem Balkon. So bauen Sie Erdnüsse ganz einfach selber an.
Steckbrief
- Pflanzenfamilie der Hülsenfrüchtler (Fabaceae)
- Gattung der Erdnüsse (Arachis)
- Bezeichnung der Art: Erdnuss (Arachis hypogaea)
- Einjährige, krautige Pflanze mit aufrechten oder kriechenden Trieben
- Durchschnittliche Länge der Ranken: 25 bis 30 cm, selten bis 80 cm
- Wechselständige, kurz gestielte Fiederblättchen
- Gelbe Schmetterlingsblüten von Mai bis August
- Geokarpe (in der Erde befindliche) Nussfrüchte
- Länge: 2 bis 6 cm, bei einem Durchmesser von 1 bis 1,5 cm
- Weiß ausgekleidete, bei Reife braune, trockene Samenschalen
Ursprünglich beheimatet in den Anden, werden Erdnüsse heute in nahezu allen tropischen und subtropischen Regionen angebaut. Aufgrund der kurzen Haltbarkeit frischer Erdnüsse, werden sie in Europa überwiegend geröstet und gesalzen angeboten.
Saatgut
Aussaat
Es ist von Vorteil, wenn Sie die Erdnuss-Samen über Nacht in Wasser einweichen. Bitte entfernen Sie die papierartige, braune Haut nicht, um die Keimfreudigkeit nicht zu beeinträchtigen. Als Saatgefäß ist ein 10-cm-Topf oder eine entsprechend tiefe Schale ausgezeichnet geeignet. Eine handelsübliche Anzuchterde, ein Gemüseerde-Sand-Gemisch oder magere Kräutererde kommen als Substrat in Betracht. In diesen Schritten gehen Sie vor:
- Die Töpfe füllen mit Substrat und anfeuchten
- Jeweils 1 bis 2 Samen 1 bis 1,5 cm tief in die Erde stecken
- Dünn mit Sand oder Vermiculite übersieben und andrücken
- Saatgefäßen eine Plastiktüte überstülpen oder in Zimmergewächshaus verbringen
Pflanzen im Beet
Um Erdnüsse im Garten erfolgreich selber anzubauen, öffnet sich das Zeitfenster für die Pflanzung Mitte Mai. Erst wenn keine Bodenfröste mehr zu befürchten sind und die Temperaturen sich auf einem Niveau um 15 Grad Celsius bewegen, kommen die klimatischen Verhältnisse den Ansprüchen einer Erdnusspflanze entgegen.
So machen Sie es richtig:
- Im Abstand von 20-25 cm kleine Gruben ausheben mit einer Tiefe von 12-15 cm
- Auf der Sohle eine 5 cm hohe Schicht aus Gemüse- oder Kräutererde anlegen
- Darauf die ausgetopfte Jungpflanze mittig einsetzen, sodass die Erde bis an die unteren Blätter heranreicht
Drücken Sie das Substrat mit den Händen an und gießen mäßig, ohne Staunässe zu verursachen. Eine Mulchschicht ist im Anbau von Erdnüssen während der frühen Phase kontraproduktiv. Im Verlauf des Wachstums neigen sich die Blüten zu Boden, damit die Erdnüsse im Boden gedeihen können. Laub, Grasschnitt oder gar Rindenmulch verhindern diesen Prozess.
Pflanzen im Kübel
Tipps für die Pflege
Während der ersten Wochen nach der Pflanzung beschränkt sich die Pflege auf eine konstante Wasserversorgung. Haben die Pflanzen eine Wuchshöhe von 15 cm erreicht, wird die Erde um jede Erdnusspflanze aufgelockert. Neigen sich im weiteren Verlauf die Triebe herab, finden sie auf diese Weise schneller den Weg in den Boden, wo die Erdnüsse gedeihen. So setzt sich das weitere Pflegeprogramm fort:
- Regelmäßig in kleinen Mengen gießen, wenn die Erdoberfläche angetrocknet ist
- Die Beeterde sollte maximal 2,5 bis 3 cm tief angefeuchtet werden
- Von Juni bis zum Beginn der Ernte alle 2 Wochen organisch düngen
- Keinesfalls die verwelkten Blüten ausputzen
Haben sich die Blütentriebe ins Erdreich gebohrt, häufeln Sie jede Pflanze mit Substrat an. Dank dieser Umsicht werden die im Boden befindlichen Früchte gut geschützt vor schädlichen Witterungseinflüssen. Jetzt spricht nichts mehr gegen eine Mulchschicht aus Laub oder Gras, die über der angehäuften Erde ausgebreitet wird.
Häufig gestellte Fragen
Mein Garten befindet sich in einer wintermilden Weinbauregion. Kann ich hier Erdnüsse direkt aussäen?
Von der Aussaat bis zur Reife benötigt die Erdnusspflanze eine frostfreie Vegetationsperiode von 160 bis 180 Tagen. Überall dort, wo dieses Kriterium erfüllt wird, können Sie die Samen direkt ins Beet säen. Wählen Sie hierzu den sonnigsten Standort des Gartens mit einem humosen und gut drainierten Boden. Bringen Sie das Saatgut erst dann aus, wenn ab Mitte Mai keine Bodenfröste mehr zu befürchten sind.
Wie werden Erdnüsse geerntet?
An einer erntereifen Erdnusspflanze welken die Blätter und färben sich gelb. Heben Sie die gesamte Pflanze mit einer Grabegabel vorsichtig aus dem Boden. Dabei holen Sie zugleich die Schoten ans Tageslicht. Schütteln Sie das Substrat ab und hängen die Pflanze an einen luftigen Ort zum Trocknen auf. Nach 2 Wochen ziehen Sie die Hülsen ab, um sie für weitere 2 Wochen ohne Verbindung zum Trieb zu trocknen.