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Die exotisch wirkenden Blütenstände der Fackellilien sind an Leuchtkraft nicht zu überbieten. Sie setzen Highlights in jedem Garten, auch wenn sie manchmal etwas schwierig zu kombinieren sind. Die Pflege ist einfach, nur bei der Überwinterung muss man gründlich vorgehen. Die aus Südafrika stammenden Pflanzen sind nicht alle gleich winterhart. Es lohnt sich, bei der Auswahl auf eine hohe Winterhärte zu achten. Ansonsten gibt es bei der Pflege nicht viel zu beachten. Die Düngung ist noch ein wichtiger Punkt. Was man außerdem wissen muss, erfahren Sie im folgenden Text.
Steckbrief
- Stammt aus Afrika, hauptsächlich dem südlichen und östlichen Teil
- Es gibt ca. 70 Arten
- Die meisten davon sind immergrün
- Blüte von Juli bis Oktober
- Kolbenförmige Blütenstände in Gelb, Orange und Rot, auch zwei- und dreifarbig
- 80 bis 160 cm hoch
- Zwergfackellilien sind deutlich kleiner, 60 bis 70 cm
- Hybriden werden am größten, bis 150 cm hoch
- Grasartige Blätter, oft etwas schilfartig, lange, schmale Form
- Bilden horizontale Rhizome als Überdauerungsorgane
- Blühen meist erst ab dem zweiten Jahr
Bewährte Sorten
Kniphofia
- ’Royal Standard’ – zweifarbige Blüte, unten hellgelb, oben feuerrot, 100 cm hoch, Blüte von Juli bis September, Hybridzüchtung
- ’Safranvogel’ – zweifarbige Blüte, lachsrosa und cremefarben, 40 bis 80 cm hoch, Blüte von Juli bis September
- ’Grandiflora’ – dreifarbige Blüte, intensives Rot, warmes Gelb und leuchtendes Gelb, die Farben eines Sonnenuntergangs, 40 bis 120 cm hoch, Blüte von Juli bis September
- hirsuta ’Fire Dance’ – dreifarbige Blüte, rot-amber-grün, etwa 50 cm hoch, Blüte von Juli bis September
- triangularis- leuchtend orange Blüte, 60 bis 90 cm hoch, Blüte von Juli bis September
- galpinii ’St. Gallen’ – Wildart, orange Blüten, 60 bis 80 cm hoch, Blüte August/September
- ’praecox’ – orange-gelbe Blütenstängel, 90 cm hoch, Blüte von Juni bis September
- ’orange vanila popsicle’ – mehrfarbige Sorte, rot, orange und cremeweiß, 50 cm hoch, Blüte von Juni bis Oktober
- ’Green Jade’ – grün-weiße Blütenfarbe, 80 bis 100 cm hoch, Blüte von Juni bis September
- ’Citrina’ – leuchtend hellgelb bis grünlich, 40 bis 80 cm hoch, Blüte von Juli bis September
- ’Alcazar’ – feuerrote Blüten, 90 cm hoch, Blüte von
- ’Express’ – orangerote Blüten, 80 cm hoch, Blüte von
Die Pflege der Fackellilie
Die Pflege der Fackellilie ist recht unkompliziert. Der Standort solle sonnig sein, immerhin ist es eine afrikanische Pflanze. Ein windgeschützter Standort ist ideal, damit die langen Stängel sich nicht zu sehr biegen und brechen. Das Substrat sollte weder zu nass, noch zu trocken sein. Die Pflanzung im Frühjahr ist die sichere. Im Herbst gesetzte Pflanzen wachsen vor dem Winter nicht an und erfrieren häufig. Es muss nicht übermäßig gewässert werden. Wenn alle anderen Nachbarstauden Wasser bekommen, dann ist auch die Fackellilie mit dran. Das ist ausreichend. Auch düngen sollte man nicht zu viel, das schadet mehr, als es hilft. Schneiden muss man nur im Frühjahr und den Blütenstängel nach der Blüte. Die Überwinterung ist bei einigen Sorten schwierig. Sie sind nicht ausreichend winterhart.
Standort
Der Standort sollte sehr sonnig und nach Möglichkeit sehr windgeschützt sein. Die langen Stängel knicken, wenn sie zu stark gebogen werden. Ansonsten ist wichtig, dass die Pflanzen viel Sonne abbekommen, dann leuchten sie auch in kräftigen Farben.
- Sonnig
- Windgeschützt
Pflanzsubstrat
Der Boden darf im Sommer nicht vollständig austrocknen und im Winter nicht zu nass sein. Das sind die wichtigsten Punkte beim Boden. Günstig ist ein Kalkanteil. Auch Sand im Substrat wirkt sich positiv aus und sorgt dafür, dass die Erde nicht zu nass ist.
- Nährstoffreich, durchlässig
- Mäßig feucht, mäßig trocken
- Frisch und humos
- Ideal sind Böden mit einem hohen Anteil Kalk und Sand
Pflanzen
Wichtig ist die Pflanzung im Frühjahr. Bis zum Winter haben die Pflanzen ausreichend Zeit, richtig anzuwachsen. So überstehen sie den Winter deutlich besser. Bei Herbstpflanzung haben die Stauden selten eine Überlebenschance.
- Beste Pflanzzeit ist das Frühjahr
- Ausreichend großes Pflanzloch ausheben
- Bei zu feuchtem Boden eine Drainageschicht im Boden auslegen
- Ideal ist die Beigabe von Kompost
- Pflanzabstand untereinander 50 cm
- Wurzel ausreichend tief setzen; die Rosette muss eben zur Erdoberfläche oder leicht darunter liegen
- Ideale Nachbarn sind hohe Gräser, Palmlilie und Königskerze
Gießen und Düngen
Fackellilien brauchen nicht übermäßig viel Wasser. Kurze Trockenperioden werden gut vertragen. Dauertrockenheit ist dagegen nicht gut. Ebenso ist Dauernässe unbedingt zu vermeiden. Beim Dünger ist es so, dass zu viel davon Schäden verursacht. Hier ist weniger einfach mehr.
- In der Wachstumsphase regelmäßig wässern
- Besonders in Trockenperioden für einen recht gleichmäßig leicht feuchten Boden sorgen
- Keine Staunässe, besonders im Winter führt das schnell zu Fäulnis
- Nicht zu viel Düngen, dann werden die Pflanzen anfällig für Krankheiten und Schädlinge
- Es reicht, im Frühjahr reifen Kompost in den Boden einzuarbeiten
- Gegebenenfalls können im Herbst noch Hornspäne verabreicht werden; meist ist das aber nicht nötig
Schneiden
Bei der Fackellilie gibt es nicht viel zu schneiden. Im Herbst ist das Laub unbedingt stehen zu lassen. Es wird erst im Frühjahr abgeschnitten. Solange gewährt es dem Herz der Pflanze Schutz vor Regen, Sonne und Frost. Lediglich die Stängel der abgeblühten Pflanzen werden abgeschnitten und das, sobald die Blüte abgeblüht ist. Das verhindert die kraftzehrende Samenbildung. Man schneidet die langen Blätter im Frühjahr etwa eine Handbreit über dem Boden ab. Nach dem Schnitt ist die Versorgung mit Dünger wichtig. Am besten arbeitet man Kompost in den Boden ein.
Überwintern
Fackellilien sind nur bedingt winterhart. Es gibt Sorten, die kommen besser mit Frost klar als andere. Ein Schutz ist für alle Pflanzen empfehlenswert. Wichtig ist, dass das wintergrüne Laub der Pflanzen erhalten bleibt. Es wird zum Schutz benötigt.
- Grasartigen Blätter im Winter zusammendrehen und zusammenbinden, um das Herz der Pflanze vor Fäulnis und Kälte zu schützen
- Rings um die Wurzel trockenes Laub aufschichten
- Alternativ kann auch Reisig genutzt werden; das hat den Vorteil, dass es nicht fault, wenn es nass wird.
- Eine Abdeckung schützt zusätzlich vor zu starker Sonneneinstrahlung, welche auch nicht günstig für das Wohlbefinden der Pflanze ist
Vermehrung
Die Vermehrung erfolgt durch Teilung, Aussaat oder Tochterrosetten. Am einfachsten ist die Teilung, aber auch die Abtrennung von Tochterrosetten gelingt zuverlässig. Bei der Aussaat ist die Kältebehandlung der Samen entscheidend.
Teilung der Wurzelstöcke – ideal für die sortenreine Vermehrung
- Geteilt wird im Frühjahr oder nach der Blüte im Herbst
- Wurzelstock vorsichtig ausgraben und die Erde so weit es geht abschütteln
- Wurzel mit einem sauberen und scharfen Messer teilen
- Je nach Wurzelgröße können mehrere Teile geschnitten werden; sie müssen aber alle über ausreichend Wurzelmasse verfügen.
- Die Teile separat einpflanzen
Aussaat
- Vom Frühjahr bis Frühherbst
- Samen flach in entsprechendes Substrat legen
- Aussaaterde sollte durchlässig, also etwas sandig, kieshaltig und etwas humos sein
- Die Samen keimen bei Temperaturen um die 20° C
- Keimung schon nach 7 bis 14 Tagen
- Substrat immer leicht feucht halten, am besten mit einem Wasserzerstäuber
- Sämlinge benötigen viel Licht, aber keinesfalls direkte Sonneneinstrahlung
- Substrat nicht austrocknen lassen, aber auch nicht zu nass halten
- Sobald sich etwa 4 Blätter gebildet haben, werden die Pflanzen pikiert
- Sie sollten bis zum Frühjahr in Topfen kultiviert werden, da das Anwachsen im Herbst nicht zuverlässig gelingt
Tochterrosetten
- Die Rosetten bilden sich am Rand älterer Pflanzen
- Die ganze Pflanze ausgraben und die Rosetten vorsichtig abtrennen
- An jeder Rosette muss auch ein Stück Wurzel vorhanden sein
- Teilstücke sofort einpflanzen
- Bis zum Anwachsen darf der Wurzelbereich nicht austrocknen
Krankheiten und Schädlinge
Krankheiten sind recht selten. Allerdings faulen die Wurzeln recht schnell, wenn sie in ständig nasser Erde liegen. Zu viel Dünger schwächt die Pflanzen. Sie werden anfälliger für Krankheiten. Schädlinge treten immer wieder einmal auf. Besonders Schnecken haben die Fackellilien zum Fressen gern. Auch Thripse kommen recht häufig vor.
- Schnecken – bei Schnecken hilft absammeln. Auch Schneckenfallen sind hilfreich, aber die Lockmittel ziehen natürlich auch noch die Schnecken aus Nachbars Garten an. Bei Schneckenkorn auf die Inhaltsstoffe achten. Viele sind schädlich für Haustiere, aber auch für Vögel und andere kleine Gartenbewohner. Kinder sollten auch nicht an die Körnchen gelangen dürfen.
- Thripse – zu erkennen an silbrigen Flecken auf der Blattoberseite und an braunen Kotpünktchen an der Blattunterseite. Hier helfen Brennnesselsud, Produkte auf Niemölbasis oder natürliche Fressfeinde wie Raubmilben und Florfliegen.
Häufige Fragen
Kann man die Fackellilie auch im Kübel kultivieren?
Ja, für manche der weniger winterharten Sorten ist das sogar empfehlenswert. Der Kübel wird dann kalt, aber frostfrei und möglichst nicht dunkel überwintert. Wenn die Erde nicht zu durchlässig ist, reicht es, einmal im Monat zu gießen, allerdings durchdringend. Das Pflanzgefäß bleibt so lange es geht im Freien und wird auch zeitig wieder ausgestellt.
Fackellilie blüht nicht. Woran kann das liegen?
Die Fackellilie blüht selten im ersten Jahr. Sie benötigt etwas Zeit, um sich einzugewöhnen. Mit den Jahren wird sie immer blühfreudiger, es erscheinen auch immer mehr Blütenstängel. Anfangs bilden die Pflanzen vor allem Blätter. Kommen nach wie vor nur Blätter, deutet das meist auf eine zu hohe Stickstoffdüngung hin. Stickstoff fördert die Blattbildung. Für Blüten werden auch Phosphor und Kali benötigt. Deshalb ist ein NPK-Dünger günstig, bei dem alle drei Anteile in etwa gleich groß sind. Weiterhin muss der Standort stimmen und das Substrat darf weder zu trocken, noch zu nass sein. Dann sollte es mit der Blüte auch klappen.
Welche Sorten sind besonders winterhart?
Als sehr zuverlässig gilt die Sorte ’Alcazar’. Sie ist von stattlicher Größe, bildet reichlich Blätter und blüht feuerrot. Die Blütenstiele werden bis 90 cm hoch. Ebenfalls recht winterhart sind die Sorten ’Herbstglut’ (oben orangerot unten gelbe Blüten, 100 cm hoch), ’Canary’ (Gelb, 60 cm hoch), ’Little Maid’ (Weiß, 60 cm hoch) und ‚’Royal Standard’ (unten hellgelb, oben feuerrot, 90 cm hoch). Im Allgemeinen gelten die zweifarbigen Sorten als härter.