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Fargesia Murielae – Pflege des Muriel-Bambus

Fargesia murielae - Muriel-Bambus

Nur wenig Zeit? Dann lies unsere Tipps für Schnellleser.

Wer Platz im Garten hat und große Gewächse von beeindruckender Schönheit und pflegeleichter Robustheit schätzt, sollte sich den Muriel-Bambus, Fargesia Murielae, in die eigene Wohlfühloase holen. Sobald er den richtigen Platz besitzt, benötigt er wenig, aber regelmäßige Pflege, dafür belohnt er uns mit seinem prachtvollen Wuchs und wird im Laufe der Zeit zu einem prächtigen Hingucker, den man nicht mehr missen möchte. Er ist vielseitig einsetzbar und nimmt außer Trockenheit kaum etwas übel. Er ist nicht anspruchsvoll und dabei absolut winterhart. Was es sonst noch zu wissen gibt, erklären wir hier.

Steckbrief

  • Fargesia Murielae, Muriel-Bambus, Rohrgras aus der Familie der Süßgräser
  • 1 bis 3,5 m hohe, röhrenförmige Halme mit Zweigen, an denen 1 bis 6 Blätter wachsen
  • keine Wurzelausläufer
  • winterhart bis zu – 20°, teilweise auch mehr
  • als Hecken-, Solitär- wie auch Kübelpflanze einsetzbar
  • Vermehrung durch Wurzelteilung möglich
  • benötigt zum Teil spezielle Bambuserde, um gut zu wachsen
  • braucht viel Feuchtigkeit, ist aber keine Sumpfpflanze
  • robustes Wachstum, gerade in kühlen Gegenden
  • auch als Bodendecker und im Dachgarten einsetzbar
  • resistent gegen Schädlinge und Krankheiten

Substrat und Boden

Fargesia murielae - Muriel-Bambus Der Muriel-Bambus sollte gerade beim Anpflanzen mit Bambuserde und Pinienrinde versorgt werden. Bambuserde gibt es fertig gemischt zu kaufen, wer will, kann sie aber auch einfach selbst herstellen. Je ein Viertel Humus, Torf, Gartenboden und Tongranulat werden mit einem hochwertigen Langzeitdünger vermischt und der neue Bambusstock damit versorgt. Wer einen Bambus im Container kauft, sollte beim Einsetzen darauf achten, dass das Pflanzloch nur so tief ist, dass die Staude in etwa in der gleichen Höhe eingesetzt wird, wie sie im Container geliefert wurde. In der Breite darf man großzügiger sein, damit ausreichend Bambuserde den Wurzelballen umgibt. Auch unterhalb des Wurzelballens sollte etwas Bambuserde gelegt werden.

Wichtig ist die Durchlässigkeit der Erde, damit sich keine Staunässe bilden kann. Abgedeckt werden sollte die Pflanze mit Pinienrinde, das gilt besonders in warmen, sonnigen Gegenden als Schutz für die empfindlichen Wurzelballen. Pinienrinde verrottet deutlich langsamer als Rindenmulch, enthält zusätzliche Nährstoffe und sieht auch noch gut aus. Sie ist im Fachhandel erhältlich.

  • beim Pflanzen großzügig rundum planen, der Muriel-Bambus breitet sich in alle Richtungen aus
  • am besten eigenen Kompost als Humusbeigabe benutzen
  • bei schwerem, trockenen Boden zusätzlich Tonmineralien und Sand beimischen

Standort

Bambus verträgt Halbschatten bis Sonne, keine pralle, ständige Sonne. Außerdem sollte er als Jungpflanze einigermaßen windgeschützt sein, später spielt das keine Rolle mehr; das Rohrgras ist selbst ein hervorragender Wind- und auch Lärmschutz. Der Muriel-Bambus benötigt hohe Luftfeuchtigkeit und findet daher einen Standort an einem Gartenteich extrem gut. Er ist jedoch keine Wasserpflanze und darf demnach nicht in den Teich gesetzt werden. Pralle Sonne ist ebenfalls schädlich, die Pflanzen könnten im Sommer rasch austrocknen. Überhaupt braucht er regelmäßig Feuchtigkeit und verträgt keine Trockenheit. Wichtig ist, dass er ausreichend Platz hat, um sich zu entfalten. Große Stauden in seiner Nähe könnten ihn beeinträchtigen, auch in der Nährstoffzufuhr.

  • Muriel-Bambus als Hecke ergibt Sicht- und Lärmschutz gleichermaßen
  • mindestens einen Abstand von 1,5 m zwischen den Pflanzen einplanen
  • für Kübelbepflanzung nur Bambuserde benutzen

Kombinieren Sie Muriel-Bambus mit Riesenchinaschilf, Miscanthus japonicus, und Pampasgras, Cortaderia seloana, wenn Sie ausreichend Platz haben. Sie bilden gemeinsam einen natürlich Sicht- und Lärmschutz von beeindruckender Pracht.

Pflanzen

Fargesia murielae - Muriel-Bambus In der Regel wird man den Bambus als Containerpflanze erhalten, meist um 60 cm groß, so dass er schon selbstständig Kraft entwickelt, um die Verpflanzung gut zu überstehen. Bambus darf niemals ganz austrocknen, also sollte schon beim Kauf darauf geachtet werden, dass die Erde feucht ist, sonst könnte die Staude nicht an ihrem endgültigen Platz anwachsen. Muriel-Bambus wächst nicht so schnell, dass er schon nach zwei Jahren wuchert, trotzdem sollte ausreichend Platz zum Ausbreiten vorhanden sein. Gärtner sagen, dass der Bambus pro Jahr etwa 10 % zulegt, das Wachstum ist daher als mäßig, aber regelmäßig zu bezeichnen.

Muriel-Bambus muss nicht geschnitten werden, er treibt an den Schnittstellen keine zusätzlichen neuen Zweige und Blätter aus. Bambus blüht in unseren Breitengraden nicht, unsere Fargesienarten haben einen Blütenintervall von 60 bis 80 Jahren, so dass es vermutlich nur einmal im Leben zu einer Bambusblüte kommt. Da die Pflanze anschließend abstirbt, ist eine Blüte auch nicht erwünscht. Die ideale Pflanzzeit ist zwischen März und Oktober, so bildet der Bambus noch genug Kraft für die Wintersaison.

Wenn Sie eine ungewöhnliche Gartenlaube haben wollen, formen Sie den Bambus während des Wachstums, so dass sich eine natürliche Höhle entwickelt. Aufgrund der Wuchshöhe bildet sich ein natürlicher Sonnen- und Sichtschutz.

Gießen und Düngen

Bambus muss immer feucht, aber nicht nass, stehen. Er benötigt relativ viel Wasser und darf auf keinen Fall austrocknen. Auch Nährstoffe sind erwünscht und notwendig, hier bietet es sich an, die Versorgung mit einem Langzeitdünger für Bambus zu gewährleisten.

  • bei Urlaubsreisen Nachbarn oder Freude bitten, regelmäßig zu gießen
  • eventuell Gießhilfe benutzen
  • automatische Gießhilfen aus dem Handel versorgen mehrere Pflanzen

Wenn Sie nur wenige Tage verreisen und nur einen Kübel auf der Terrasse haben, lohnt es sich, eine Gießhilfe selbst zu basteln. Dazu einfach eine Kunststofflasche voll Wasser mit der Öffnung verkehrt herum in den Kübel stecken. Die Pflanze holt sich die benötigte Flüssigkeit. Das funktioniert aufgrund der Wassermengen für zwei bis drei Tage zuverlässig und kostet nicht viel.

Vermehren

Fargesia murielae - Muriel-Bambus Rohrgras kann durch Teilung des Wurzelstocks vermehrt werden. Da der Muriel-Bambus allerdings kein Rhizom – verzweigtes Wurzelsystem – ausbildet, ist das Wurzelwerk sehr begrenzt. Eine Teilung wird in den meisten Fällen erfolgreich sein, aber es wird in jedem Fall einige Zeit dauern, bis sich aus den kleinen Jungtrieben stattliche Pflanzen entwickeln. Anzucht durch Samen ist schwierig und nicht immer erfolgreich. Zum einen, weil es kaum Samen für den Muriel-Bambus gibt, zum anderen, weil die Vermehrung über Wurzelteilung deutlich effektiver ist. Grundsätzlich ist eine Anzucht möglich, erfordert jedoch viel Geduld, einiges an Vorkenntnissen über die benötigten Verhältnisse und den sprichwörtlichen Grünen Daumen.

  • Jungtriebe nach der Teilung direkt in Bambuserde setzen
  • sorgen Sie für gleichmäßig Feuchtigkeit in den ersten Tagen
  • falls vorhanden, die Jungtriebe ins Treibhaus setzen
  • für hohe Luftfeuchtigkeit sorgen

Die jungen Sprossen des Bambus sind essbar. Sie können abgeschnitten und nach dem Schälen in Salzwasser gegart werden. Bambussprossen dürfen nicht roh verzehrt werden.

Überwintern

Der Fargesia murielae ist eindeutig winterhart. Temperaturen, niedriger als bis zu -20° oder sogar -26°, übersteht er in den meisten Fällen ohne Probleme. Er stammt aus Zentralchina und den Hochlagen des Himalayas und ist dort wirklich kalte Temperaturen gewöhnt. Auch die Züchtungen, die wir als Fargesien, also Gartenbambus, kaufen, sind robust und ignorieren die Kälte.

  • frisch gesetzte Stauden im Herbst noch einmal mit Pinienrinde abdecken
  • die Erde vor dem Winter noch einmal mit der Harke auflockern
  • kontrollieren, dass sich keine versteckte Staunässe bildet

Krankheiten und Schädlinge

Die robusten Pflanzen werden nur selten von Schädlingen befallen, schlimmstenfalls könnten ein paar Blattläuse Gefallen daran finden. Doch das Auftreten ist in der Regel so gering, dass keine Bekämpfung erforderlich ist. Auch Krankheiten sind kaum bekannt, allerdings kann es in Einzelfällen zu Getreiderost kommen. Doch auch der muss nicht bekämpft werden, die befallenen Teile der Pflanze sollten jedoch entfernt werden und dürfen nicht auf den Kompost. Davon abgesehen ist die Pflanze resistent gegen alle bekannten Krankheiten. Falls Ihr Bambus die Blätter einrollt, kann es sein, dass er zu viel Sonne abbekommen hat. Durch diese Maßnahme schützt sich die Pflanze selbst.

  • Gelbes Laub und abgeworfene Blätter deuten auf Staunässe hin
  • regelmäßig kontrollieren, dass sich auch im Boden keine versteckten Wasserlöcher bilden
  • bei heißen Sommern für Sonnenschutz sorgen, ein Sonnenschirm verhindert das Austrocknen
  • in langen Hitzeperioden mit Pinienrinde mulchen

Herkunft und Bezeichnung

Fargesia murielae - Muriel-Bambus Bambus kommt in vielerlei Arten auf der ganzen Erde vor, wobei unterschieden wird zwischen verholzendem und nicht verholzendem Bambus. Er gehört zur Familie der Gräser, auch wenn einige Sorten bis zu 20 Metern groß werden können. Deshalb spricht man grundsätzlich von Halmen und nicht von Zweigen. Bambus gehört zu den am schnellsten wachsenden Gewächsen der Welt, allerdings ist der Muriel-Bambus eine mäßig schnell wachsende Art, die nicht schon nach kurzer Zeit wuchert. Das ist sicherlich mit einer der Gründe, warum er in unseren Gärten so beliebt ist.

Bambus wird als Nahrungsmittel, Baustoff, Medizin und in der Industrie eingesetzt, er ist eines der vielseitigsten Gewächse unserer Erde. Als immergrüne Pflanze bildet er das ganze Jahr über einen freundlichen, natürlichen Anblick. Der Muriel-Bambus stammt in seiner Urform aus Zentralchina und den Hochlagen des Himalaya-Gebirges, wo mitunter Temperaturen von mehr als -40° herrschen. Er ist daher mit Fug und Recht als winterhart zu bezeichnen. Pralle Sonne führt dazu, dass er zu viel Feuchtigkeit verdunstet, dann rollt er die Blätter ein. Gerade in unseren kühleren und hochgelegenen Gegenden wächst er hervorragend.

Häufig gestellte Fragen

Ist Bambus giftig?
Ja und nein, die jungen Sprossen sind ausgesprochen schmackhaft, dürfen jedoch nicht roh verzehrt werden. Sie werden erst nach dem Kochen genießbar, weil sich dadurch die vorher giftigen chemischen Substanzen neutralisieren. Zum Essen sind die Sprossen anderer Arten besser geeignet als die des Muriel-Bambus.

Kann ich die Halme trocknen?
Selbstverständlich. Bambushalme lassen sich prima mit einer Rosenschere schneiden und können vielseitig eingesetzt werden. Als Blumengitter oder Rankhilfen sind sie ebenso beliebt wie zum Basteln. Nach dem Trocken können zu dünne Halme beim Schneiden allerdings splittern, es empfiehlt sich daher, sie gleich auf die passende Länge zu kürzen. Schneiden sollten Sie Bambustriebe erst, wenn sie etwa drei Jahre alt sind, weil dann das Verholzen beginnt und damit die Stabilität deutlich besser wird. Die Halme können bis zu 1,4 cm dick werden.

Schneiden Sie den hochgewachsenen Bambus und fertigen daraus selbst Sichtschutzwände oder Fußmatten.

Muss ich den Bambus regelmäßig zurückschneiden?
Nein. Er sollte höchstens aus optischen Gründen beschnitten werden, wenn sich unansehnliche Triebe gebildet haben. Allerdings ist es sinnvoll, den Bambus als Hecke durch einen Formschnitt auf eine gleichmäßige Wuchshöhe zu begrenzen.

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Tipps für Schnellleser

- Fargesia murielae, Muriel-Bambus, Rohrgras
- immergrüne winterharte Staude, die viel Platz beansprucht
- natürlicher Sicht- und Lärmschutz als lebende Hecke
- Muriel-Bambus bildet keine Rhizome, breitet sich daher nicht unterirdisch unkontrolliert aus
- kann eine Größe bis zu 3,5 m erreichen
- benötigt regelmäßig Feuchtigkeit, verträgt keine Staunässe
- dekorativ sowohl als Solitär- und Kübelpflanze, wie auch als Hecke
- Vermehrung erfolgt über Wurzelteilung
- sollte in nährstoffreichen, durchlässigen Boden gesetzt werden, optimal ist spezielle Bambuserde
- darf nicht austrocknen, verträgt keine pralle Sonne
- braucht hohe Luftfeuchtigkeit, daher gut in der Nähe von Gartenteichen zu platzieren

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