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Feuerlilie, Lilium bulbiferum – Pflege & Bedeutung

Feuerlilie

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Feuerlilien sind auffällige Blühgewächse. Die leuchtenden Blüten haben eine tolle Fernwirkung. Es sind Wildlilien, die für Hausgärten sehr gut geeignet sind, vor allem, wenn man sie verwildern lassen möchte.

Allerdings ist es gar nicht so einfach echte Feuerlilienzwiebeln zu bekommen. Die Nachfrage ist hoch und die Angebote eher gering. Meist werden sämtliche anderen, vor allem hochgezüchtete Lilien angeboten und die heimischen kommen recht kurz. In freier Natur ist der Bestand der Feuerlilie stark gesunken, sodass sie inzwischen als gefährdet gilt. Man darf keine der Pflanzen der Natur entnehmen, sie sind geschützt.

Steckbrief

  • Gattung der Lilien
  • Ausdauernde krautige Pflanze
  • In Europa die am weitesten verbreitete Wildlilie
  • Sehr langlebig und robust
  • Zwischen 20 und 90 cm hoch
  • Weiße Blumenzwiebel
  • Bildet einen rot oder schwarz gefleckten aufrechten Stängel
  • Linealisch-lanzettliche Blätter
  • Blütezeit wird sehr unterschiedlich angegeben, im Zeitraum von Juni bis August
  • Blüte hält ca. 14 Tage
  • Doldiger Blütenstand mit ein bis fünf Blüten
  • Blüten gelbrot oder leuchtend rot
  • Bildet Kapselfrüchte
  • Leider kein Duft
  • Unterart – Ackerfeuerlilie

Bedeutung

Lilium bulbiferum Feuerlilien haben mehrere Bedeutungen, je nachdem, wo und wen man fragt. Feuerlilien stehen für Leidenschaft, sie sagen „Mein Herz glüht in unendlicher Liebe zu Dir“. Kurz gesagt, die Feuerlilie symbolisiert leidenschaftliche Liebe. Außerdem steht das intensive orange für vitale Stärke und Aktivität. Die Farbe strahlt Wärme aus, hebt die Stimmung. Orange ist ein Kraftspender, steht für Freude, ja sogar Spaß und tut gut nach physischer oder seelischer Erschöpfung.

Feuerlilien wird nachgesagt, dass sie Blitze anziehen. Sie sollen deshalb nicht ins Haus gebracht werden.

Pflege

In der Pflege unterscheiden sich Feuerlilien kaum von anderen Lilien. Der Standort sollte sonnig und warm sein. Beim Substrat ist wichtig, dass es nicht zu trocken ist. Etwas feuchte Erde ist deutlich besser. Ideal ist, wenn sie dann auch noch durchlässig, humos und etwas kalkhaltig ist. Gepflanzt werden die Zwiebeln zeitig im Jahr, nach den Frösten im Winter. Man setzt sie zwei- bis dreimal so tief, wie sie hoch sind. Sie sollten nicht zu dicht nebeneinander gepflanzt werden.

Regelmäßiges Gießen ist empfehlenswert. Der Boden sollte gleichmäßig feucht sein, nicht austrocknen, zumindest nicht, bevor die Blüte abgeschlossen ist. Gedüngt wird ab Austrieb, bis die Blüte vorbei ist. Schneiden muss man so gut wie nichts. Bei der Überwinterung gibt es in der Regel auch keine Probleme. Die Vermehrung erfolgt idealer Weise über Brutzwiebeln. Bei den Schädlingen ist vor allem das Lilienhähnchen zu erwähnen. Krankheiten sind eher selten, lediglich Grauschimmel kann auftreten, meist bei hoher Luftfeuchte.

Standort

Feuer-Lilie rot In der Natur gedeiht die Feuerlilie häufig auf Wiesen, Schuttflächen und sogar zwischen Felsen. Sie kommen im Garten meist problemlos klar. Wichtig ist viel Licht, also viel Sonne. Zu schattig sollten die Zwiebeln nicht gepflanzt werden.

  • Warm und sonnig
  • Kommt meist auch mit Halbschatten klar
  • Nicht zu schattig

Pflanzsubstrat

Feuerlilien bevorzugen ein etwas feuchtes Pflanzsubstrat. Zu trocken sollte der Boden nicht sein. Ideal ist ein humoses, lockeres, durchlässiges und etwas kalkhaltiges Substrat. Feuerlilien kommen fast mit jedem Boden klar, auch wenn sie besser gedeihen, wenn alles stimmt.

  • Eher etwas feuchter als zu trockener Boden
  • Humushaltig, locker und durchlässig
  • Kein nasses Substrat
  • Bevorzugt Kalkböden
  • Gedeiht auch auf schwach sauren Böden
  • Verträgt sogar Lehmboden

Pflanzen

Feuer-Lilien Die Zwiebeln sollten zur richtigen Zeit in den Boden gesetzt werden. Am besten wartet man bis März oder April, damit die Fröste durch sind. Wichtig ist auch die Pflanztiefe. Man geht davon aus, dass die Zwiebeln zwei- bis dreimal so tief gepflanzt werden, wie sie hoch sind.

  • Pflanzen im März oder April, nach dem starken Frost
  • 5 bis 10 cm tief pflanzen, also 2 bis 3 mal so tief, wie die Zwiebel hoch ist
  • Pflanzabstand ca. 25 cm
  • Boden nach dem Pflanzen feucht halten
  • Mulchschicht verhindert das Austrocknen

Wenn die Blühfreudigkeit der Lilien nachnässt, macht es Sinn, die Zwiebeln auszugraben und an einen neuen Standort umzusetzen

Gießen und Düngen

Das Gießen richtet sich nach den Witterungsverhältnissen. Bei Sonne und Hitze muss mehr gegossen werden. Der Boden sollte gleichmäßig leicht feucht gehalten werden. Austrocknen ist eher schädlich, zumindest solange die Blumen noch nicht verblüht sind. Danach muss man es nicht mehr ganz so genau nehmen, wobei langanhaltende Trockenheit besser zu vermeiden ist.

  • Regelmäßig gießen
  • Boden gleichmäßig leicht feucht halten
  • Nicht austrocknen lassen
  • Sobald die Triebe zu sehen sind, düngen
  • Einfacher Blühpflanzendünger ist ausreichend
  • Nach der Blüte nicht mehr düngen

Schneiden

Feuerlilie Geschnitten werden muss nicht viel. Es reicht, die verwelkte Blüte abzuschneiden. Das sollte man tun, damit die Pflanze nicht versucht, Samen zu bilden. Das kostet zu viel Kraft. Ansonsten wird dann der Stängel im Herbst bodennah abgeschnitten. Mehr hat man nicht zu tun.

  • Nach dem Verblühen Blüte abschneiden
  • Stiel stehen lassen, die Blätter müssen erst vergilben, die Zwiebel benötigt die Nährstoffe

Tipp: Wer nicht möchte, dass sich die Lilien vermehren, muss das obere Ende des Stängels abschneiden, wo sich die kleinen Brutzwiebeln bilden. Wenn diese abfallen, entwickeln sich daraus neue Pflanzen, wenn dies auch einige Jahre dauert.

Überwintern

Bei der Überwinterung gibt es mit Feuerlilien in der Regel keine Probleme. Die Zwiebeln sind ausreichend winterhart. Nur wenn die Minustemperaturen lange und sehr tief fallen, hilft den Pflanzen eine Abdeckung, die  Kälte zu überleben. Sonst sind keine Maßnahmen erforderlich.

  • Bis ca. -17°C winterhart
  • Eine Mulchdecke hilft, die Zwiebeln vor starken Frösten zu schützen
  • Bei feuchten Böden kann eine Abdeckung aus Reisig verhindern, dass durch Regen oder Schnee noch mehr Feuchtigkeit entsteht
  • Keine weiteren Schutzmaßnahmen erforderlich

Vermehren

Lilium bulbiferum Feuerlilien kann man auf verschiedene Art und Weise vermehren. Am einfachsten geht es über die kleinen Brutzwiebeln, die an den obersten Blattachseln wachsen und dort oft auch schon Wurzeln bilden. Außerdem findet man jede Menge kleiner Zwiebeln, wenn man die große Mutterzwiebel aus dem Boden nimmt. Das sollte regelmäßig geschehen. Aussaat ist ebenfalls möglich, aber deutlich schwieriger, als die beiden anderen Methoden.

  • Teilen, etwa alle 3 bis 4 Jahre, weil zahlreiche Brutzwiebeln gebildet werden
  • Zwiebelchen, die an den obersten Blattachseln gebildet werden

Aussaat

  • In kleinen Gefäßen aussäen
  • Aussaaterde verwenden, leicht anfeuchten
  • Samen nur leicht mit Erde bedecken
  • Kunststofftüte über das Gefäß stülpen und verschließen
  • Für 3 Monate dunkel stellen, bei ca. 20°C
  • Regelmäßig lüften und das Substrat gleichmäßig leicht feucht halten
  • Danach für weitere 3 Monate in den Kühlschrank stellen, am besten bei 5°C
  • Die Keimraten sind nicht sehr hoch

Krankheiten und Schädlinge

Krankheiten sind eher selten bei Feuerlilien. Bei feuchter Witterung kann Grauschimmel auftreten. Dafür verschont das gefürchtete Lilienhähnchen auch die Feuerlilie nicht. Ansonsten gibt es kaum Schwierigkeiten mit Schädlingen,

  • Lilienhähnchen – 6 bis 8 mm großer Käfer, Larven fressen Löcher in die Blätter, Käfer und Larven absammeln, Eier an der Unterseite der Blätter entfernen. Käfer sind ab März unterwegs. Günstig sind Fressfeinde wie Schlupfwespen und Florfliegenlarven. Helfen soll ein Ring aus Kaffeesatz, der um die Pflanzen gelegt wird
  • Wühlmäuse – wenn bekannt ist, dass Wühlmäuse vorhanden sind, die Zwiebeln gleich in Drahtkörben pflanzen, das verhindert Schäden
  • Grauschimmelfäule – Pilzbefall, meist bei hoher Luftfeuchte, betroffene Pflanzen entfernen, damit sich der Pilz nicht weiter ausbreiten kann

Tipp: Bei Gefahr lassen sich die Lilienhähnchenkäfer gern fallen. Legt man eine Plane unter die Lilie, fallen sie darauf und können besser abgesammelt oder mit der Unterlage zusammen entfernt werden.

Häufig gestellte Fragen

Feuerlilie im Garten Eignet sich die Feuerlilie für Kübelpflanzung?

Ja, wie andere Lilien auch. Sie sehen aber immer nur für recht kurze Zeit toll aus. Deshalb macht es Sinn, die Zwiebeln in einen oder auch in mehrere normale Kunststoffgefäße zu stecken und zu pflegen. Wenn sich dann die Knospen zeigen, setzte man sie samt den Gefäßen in ein repräsentatives Pflanzgefäß. Für die Zwiebeln werden ausreichend hohe und große Gefäße benötigt. Am besten sieht es aus, wenn mehrere Lilien in einem Gefäß blühen, nicht nur eine einzelne. Nach dem Verblühen, kann man die kleinen Gefäße irgendwo im Garten einsetzen. Die Lilien sind kein schöner Anblick mehr, brauchen die Zeit aber, um sich für die Blüte im nächsten Jahr zu rüsten. Alternativ können die Zwiebeln natürlich auch ausgepflanzt werden. Wichtig ist eine regelmäßige Wasserzufuhr, die Erde sollte nicht austrocknen.

Warum sind immer so viele Ameisen an den Pflanzen?

Feuerlilien locken durch primitive Nektarien an den Spitzen der Blätter und der Tepalen junger Blütenknospen Ameisen an. Wahrscheinlich dient dies dem Schutz von Fressfeinden, wie beispielsweise dem Lilienhähnchen. Man sollte die Insekten also gewähren lassen.

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Tipps für Schnellleser

- Symbolisiert leidenschaftliche Liebe
- Standort – warm und sonnig
- Pflanzsubstrat – humos, durchlässig, locker, etwas feucht, kalkhaltig
- Pflanzen im März/April
- 5 bis 10 cm tief, 25 cm Abstand
- Mulchen
- Boden gleichmäßig leicht feucht halten
- Düngen, sobald Triebe zu sehen sind
- Nach Blüte nicht mehr düngen
- Nach Verblühen Blüte abschneiden
- Rest stehen lassen, erst im Herbst schneiden
- Ausreichend winterhart
- Vermehrung über Brutzwiebeln und Aussaat
- Krankheiten – Grauschimmelfäule
- Schädlinge – Lilienhähnchen, Wühlmäuse
- Für Kübelhaltung geeignet

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