Pflanzenkrankheiten

Häufige Krankheiten am Flieder bekämpfen: Pilzbefall & Co

Flieder - Syringa

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Syringa ist eine charakteristische Gattung innerhalb der Familie der Oleaceae und findet sich in zahlreichen Gärten, Parks und als Wildform. Im eigenen Garten wächst das Ölbaumgewächs robust über Jahrzehnte und wird nur in wenigen Ausnahmen krank. Dennoch sind Flieder-Krankheiten nicht ausgeschlossen und können durch Pilze, Viren, Bakterien und Schädlinge ausgelöst werden, die den Fliederfreund verzagen lassen. Wichtig ist es, die Schadbilder zu erkennen und entsprechend zu handeln, damit Sie nicht das gesamte Gewächs entfernen müssen. Manche der Auslöser sorgen dafür, dass der gesamte Strauch verendet und nicht gerettet werden kann.

9 Flieder-Krankheiten erkennen und bekämpfen

Ein kranker Flieder im Garten lässt verzagen. Die eigentlich robusten Gewächse sind nur selten krank, müssen aber im schlimmsten Fall komplett entfernt werden.

Kranke Fliederblüte Aus diesem Grund ist es wichtig, einen Überblick über die neun typischen Erkrankungen zu erhalten, die durch Pilze, Bakterien oder Viren ausgelöst werden, um gegen diese vorzugehen. Nur so lässt sich das Überleben des Strauchs garantieren. Gerade die Pilze sind die häufigste Ursache für eine Krankheit und diese gelangen hauptsächlich über den Wind auf die Pflanze, was eine Vorbeugung unmöglich macht.

Tipp: Falls Ihr Flieder komplett gelbe Blätter bekommt, liegt ein ungeeigneter Standort vor. Ursachen hierfür sind entweder Staunässe, Dunkelheit oder nährstoffarme Erde.


Fliederseuche

Die Fliederseuche ist eine der schwersten Flieder-Krankheiten und wird durch das Bakterium Pseudomonas syringae ausgelöst. Es handelt sich um eine Krankheit, die den natürlichen Winterschutz der Pflanze schwächt, was zu schweren Frostschäden über die kalte Jahreszeit führen kann. Der Grund: Das Bakterium beeinflusst die Temperatur innerhalb der Pflanze negativ. Dadurch kann sich diese nicht auf den Winter vorbereiten. Folgende Symptome sind typisch:

  • Rinde dunkelbraun gestreift
  • Triebe welken
  • Triebe sind bräunlich bis schwarz
  • Triebe faulen
  • Triebe trocknen ein
  • Triebe knicken
  • helle bis dunkelbraune Blattflecken, die nass erscheinen

Entfernen Sie die befallenen Triebe und sorgen Sie für einen guten Winterschutz der Pflanze. Verzichten Sie auf einen winterlichen Rückschnitt. Der Flieder müsste sich mit der Zeit von alleine erholen. Entsorgen Sie Schnittgut im Hausmüll und nicht auf dem Kompost.

Blattfleckenkrankheit
Ausschneiden eines Flieders mit Gartenschere Eine der Krankheiten typisch für Fliederexemplare ist die Blattfleckenkrankheit, die durch Ascochyta syringae-Pilze verursacht wird. Ist einer Ihrer Flieder von diesem Pilz befallen, müssen Sie diese durch den Schnitt der befallenen Pflanzenteile bekämpfen. Erkennbar ist sie nicht nur an den Flecken in hellgrauer Farbe, die über einen braunen Rand verfügen, erkennbar, sondern an folgenden Schadbildern:

  • Triebe beginnen zu welken
  • Äste reißen auf
  • Pflanze beginnt zu schwächeln

Tipp: Ebenfalls kann Septoria syringae diese Krankheit auslösen, wobei die Flecken gelbbraun sind.


Virenbefall

Ein Virenbefall macht in den meisten Fällen kurzen Prozess mit der Pflanze. Hierbei handelt es sich um eine Vielzahl unterschiedlicher Viren, die den Flieder befallen können. Aus diesem Grund ist es nicht möglich, den Virus zu stoppen, außer die Syringa aus dem Boden zu reißen, damit sich der Virus nicht ausbreitet. Die folgenden Symptome deuten auf einen Virus hin, der das Ölbaumgewächs schnell zunichtemachen kann:

  • helle Blattflecken
  • helle Linien auf den Blättern
  • helle Blattringe
  • Störungen des Wachstums
  • deformierte Pflanzenteile

Entsorgen Sie das Gewächs nicht auf dem Kompost, da sich sonst der Virus weiter ausbreitet.

Bleiglanzkrankheit

Violetter Knorpelschichtpilz an Stamm Zu den Pilz-Flieder-Krankheiten gehört ebenfalls die Bleiglanzkrankheit, die Sie an einer deutlich veränderten Blattfarbe erkennen, die zwischen Silber und Bleigrau schwankt. Ursache hierfür ist der Pilz Chondrostereum purpureum, der mit weiterem Befall Fruchtkörper ausbildet, die sich durch ihre lila Farbgebung deutlich vom Holz abheben. Mit der Zeit breitet sich dieser über die gesamte Pflanze aus, wenn Sie ihn nicht stoppen. Bekämpfen Sie den Pilz durch das Entfernen der betroffenen Pflanzenteile.

Fliederfäule

Ein weiterer Pilz ist Gloeosporium syringae, der Ihren Flieder krank machen kann. Dieser befällt hauptsächlich die Blätter, die durch den Befall an deutlich erkennbaren Flecken in brauner Farbe leiden, die immer größer werden. Lichten Sie bei Befall die Pflanze so schnell wie möglich aus, sonst verfault das Gewächs langsam. Bei diesem Auslichtungsschnitt werden zudem alle befallenen Pflanzenteile entfernt.

Blattbrand

Was zuerst bei einem Befall durch den Pilz Heterosporium syringae auffällt, sind die Flecken in Kreisform und graubrauner Farbe, die sich über das gesamte Laub ziehen. Diese breiten sich mit der Zeit immer weiter auf der Pflanze aus und sorgen somit für ein unschönes Bild. Dazu kommt ein samtiger Belag auf der Blattoberfläche, der den Befall noch einmal verdeutlicht. Gehen Sie hier auf die gleiche Weise wie bei der Fliederfäule vor.

Schlauchpilzbefall an Baumstamm Schlauchpilzbefall
Schlauchpilze erzeugen unterschiedliche Krankheiten, die Blätter und Triebe ohne Vorwarnung schädigen. Wenn keine der bisherigen Symptome auftreten und das Laub oder die Triebe schwächeln oder beschädigen oder kleine Fruchtkörper zu erkennen sind, helfen hier wieder ein Auslichtungsschnitt.

Echter Mehltau

Ja, der Echte Mehltau kann Flieder befallen und ist durch den typischen, weißgrauen Belag erkennbar, der sich über die Blätter zieht. Bei Syringa jedoch müssen Sie an sich nichts gegen den Mehltau unternehmen. Sie können Bio-Lecithin verwenden, um das Gewächs zu stärken und Erkranktes im Winter durch einen Schnitt entfernen. Artet der Mehltau aus, wenden Sie ein zugelassenes Fungizid an.

Verticillium-Welke

Der Befall durch den Pilz Verticillium alboatrum kann dem Flieder stark zusetzen, da diese die Gefäße verstopfen. Das führt zu diesen Symptomen:

  • Blätter färben sich braun
  • Blätter fallen ab
  • Triebe welken
  • Triebe sterben im Extremfall ab

Hier hilft ein Schnitt mit einer desinfizierten Schere bis zum gesunden Holz. Nutzen Sie einen natürlichen Wundverschluss, um die Pflanze zu stärken. Wichtig bei diesem Pilz: Handeln Sie schnell, sonst wird der Befall zu intensiv.

3 Flieder-Schädlinge

Fliedermotte Makroaufnahme Neben den bisher genannten Krankheiten finden sich zudem noch drei Schädlinge, die Sie ebenfalls bekämpfen müssen, um Ihre Syringa nicht zu sehr leiden zu lassen:

1. Fliedermotte (Gracillaria syringella): Bei der Fliederminiermotte handelt es sich um einen kleinen Falter, der sich als adultes Exemplar und Larve an den Blättern der Ölbaumgewächse satt frisst. Erkennbar ist der Befall an einer Vielzahl von Symptomen:

  • Blätter mit olivgrauen Flecken
  • angefressenes Blattgewebe
  • sichtbare Blatthaut
  • Larven in Blättern erkennbar
  • Teile der Blätter färben sich braun
  • Teile der Blätter sterben ab

Sie müssen nichts gegen Xanthospilapterix syringella (Synonym) tun, da das Schadbild sich auf Dauer nicht negativ auf Ihre Gewächse auswirkt. Artet der Befall jedoch aus, sollten Sie das zuständige Umweltamt in Ihrer Region kontaktieren, da es keine zulässigen Maßnahmen zur Bekämpfung der Kleinschmetterlinge für den Heimgebrauch gibt.

2. Kleiner Fliederblattrüssler (Otiorhynchus smreczynskii): Dieser Käfer ist an abgefressenen Blatträndern zu erkennen. Die Fraßspuren dringen tief ins Blattinnere. Sammeln Sie die dunklen Käfer in den Morgenstunden ab, setzen Sie Nematoden im Boden ein und sorgen Sie für einen Wurzelschnitt. Weitere Maßnahmen sind nicht notwendig, da der Käfer keine große Gefahr darstellt.

Gallmilben an Blatt 3. Gallmilben (Eriophyes loewi): Gallmilben sind etwas gefährlicher für den Flieder und sind nicht nur an den typischen Gallen zu erkennen. Verkürzte Triebe, dickere Knospen, Blätter in einem hellgrünen Farbton und erkennbare Hexenbesen deuten auf die Milben hin. Bekämpfen können Sie die Schädlinge, indem Sie den Boden auflockern oder Kräuter wie Bärlauch (bot. Allium ursinum) in die direkte Nähe des Flieders pflanzen. Entfernen Sie zudem zügig alle befallenen Blätter. Ein Schnitt ist nicht notwendig. Um den Befall vorzubeugen, sollten Sie im Frühjahr die neuen Austriebe mit einem Spritzmittel aus Rapsöl behandeln.

Tipp: Seltener kann es vorkommen, dass sich Hornissen (Vespa crabro) an Ihrem Syringa vergreifen, da diese die Rinde und Teile des Holzes für ihren Nestbau verwenden, was dem Gewächs aber an sich nicht schadet. Falls Sie Hornissen immer wieder zu Ihren Fliederexemplaren fliegen sehen, sollten Sie diese aus geeigneter Entfernung beobachten, um auf Nummer sicher gehen zu können, dass Ihre Exemplare als Nestbaumaterial dienen.

Häufig gestellte Fragen

Welcher Syringa ist besonders krankheitsanfällig?
Wenn Sie sich für die Anschaffung eines Flieders interessieren, sind der Gewöhnliche (bot. Syringa vulgaris) und Japanische Flieder (bot. Syringa reticulata) als besonders robuste Art zu nennen, die nur als Jungpflanze, nach einem Standortwechsel oder durch falsche Pflege an Krankheiten und Schädlingen leidet. Besonders empfindlich sind Edelflieder, also Hybriden aus Syringa vulgaris, die selbst bei guter Pflege Probleme mit Krankheiten und Schädlingen haben.

Trotz guter Pflege geht das Gewächs ein. Was könnten die Gründe sein?
Syringa ist eigentlich ein unverwüstliches Gewächs, das aufgrund von Bodenverdichtungen, einem zu hohem pH-Wert (ideal wären 5,5) oder unregelmäßigen Schnittmaßnahmen verkümmern kann. Gerade der Boden ist wichtig für das Ölbaumgewächs und dieser sollte den Anforderungen der Pflanze entsprechen.

Ist das Ausbleiben der Blüte ein Anzeichen für Krankheiten?
Nein, die Blüte kann aufgrund anderer Ursachen ausbleiben, die nichts mit einer Krankheit zu tun haben müssen. Handelt es sich um ein junges oder äußerst altes Exemplar blüht es meist nicht, ebenfalls wenn der Strauch über Jahre nicht oder mit falschen Schnittmaßnahmen versorgt wurde.

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Tipps für Schnellleser

- Flieder robuste und krankheitsresistente Gewächse
- falscher Standort begünstigt Krankheiten
- häufigste Krankheitsursache: Pilze
- schwer vorzubeugen
- Bakterien und Viren ebenfalls Krankheitserreger
- Blätter und Triebe zeigen Symptome
- häufig Blattverfärbungen und Triebwelken
- Schnittmaßnahmen erforderlich
- Viruserkrankung lässt sich nicht beheben
- verursachen meist das Eingehen des kompletten Flieders
- Erkranktes niemals auf dem Kompost entsorgen
- dort können sich Bakterien, Pilze und Viren weiter ausbreiten
- Schädlinge erzeugen ebenfalls Krankheiten an den Ölbaumgewächsen
- Gallmilben-Befall gefährlich
- unbedingt bekämpfen
- Maßnahmen: Entfernen betroffener Pflanzenteile, Boden lockern, Kräuter ansiedeln
- Fliedermotten sind harmlos
- Kleiner-Fliederblattrüssler mäßig gefährlich
- Maßnahmen: Absammeln, Nematoden, Wurzelschnitt

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