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Wenn die Forsythie beginnt zu blühen, ist der Winter endlich vorbei. Damit das Goldglöckchen seinem Namen jahrelang Ehre macht, ist ein Verschnitt aber unbedingt erforderlich. Anderenfalls verliert das sommergrüne Gewächs seine Blühfreudigkeit rapide, verkahlt im unteren Bereich und benötigt viel Platz in der Breite. Gerade in kleineren Gärten ist es daher wichtig, regelmäßig zur Schere zu greifen und mit dem Verschneiden nicht zu lange zu warten. Die folgende Anleitung hilft dabei, die Maßnahme auch ohne Erfahrung und grünen Daumen einfach und richtig durchzuführen.
Ohne Schnitt
Vorteile des Verschnitts
Wer die Forsythie regelmäßig verschneidet, kann sie auf einer kompakten Größe halten. Die Vorteile beschränken sich aber nicht allein hierauf. Zu ihnen gehören auch:
- Erhaltung der Blühfreudigkeit
- Verjüngung der Pflanze
- Als Hecke einzusetzen
- Dekorative Formschnitte
- Vermeidung des Verkahlens
Voraussetzung hierfür ist natürlich, dass der Verschnitt des Goldglöckchens richtig und zum passenden Zeitpunkt durchgeführt wird. Das Gewächs ist allerdings so robust und regenerativ, dass es selbst nach mehrjährigem Vernachlässigen durch die geeigneten Schritte wieder hergestellt werden kann. Notwendig hierzu sind lediglich Geduld und gezielte Maßnahmen.
Zeitpunkt
Grundregeln
Ob Hecke, Formschnitt oder verjüngende Korrekturen – beim Verschnitt der Forsythie gilt es, einige grundlegende Regeln zu beachten. Dazu gehören:
- Ausschließlich frisch gereinigtes Schnittwerkzeug, beispielsweise eine desinfizierte Heckenschere, verwenden
- Nicht bei praller Sonne schneiden, um Verbrennungen zu vermeiden
- Dünne, schwache Triebe entfernen, um Verkahlen zu vermeiden
- Zweige ab einem Alter von vier bis fünf Jahren bodennah kürzen
- Blüten tragen ein bis drei Jahre alte Zweige, das sollte bei dem Verschnitt berücksichtigt werden
- außer beim radikalen Verjüngungsschnitt nicht mehr als ein Drittel der Zweige und Blattmasse auf einmal entfernen
Verdichtungsschnitt
Formschnitt
Für den Formschnitt sollte, wie bereist obig erwähnt, der frühe Somme als Zeitpunkt gewählt werden. Wiederum werden nach innen wachsende Zweige entfernt. Anstatt alle Triebe auf unterschiedliche Längen zu bringen, werden sie rundum gleichermaßen gekürzt. Für ein ebenmäßiges Erscheinungsbild wird der Verschnitt der Forsythie jährlich durchgeführt. Allerdings ist es auch hier wieder sinnvoll, alte Zweige bodennah abzuschneiden. Eine elektrische oder benzinbetriebene Heckenschere empfiehlt sich für den äußeren Einsatz. Eine kleine Rosenschere für die Korrekturen im Inneren.
Regelmäßiger Verjüngungsschnitt
Radikaler Verjüngungsschnitt
Soll die Forsythie nach mehr als fünf Jahren verschnitt freier Zeit verjüngt und geformt werden, ist etwas Geduld von Nöten. Vor allem, wenn eine Verwendung als Hecke oder ein Formschnitt angestrebt werden. Die Korrekturen sollten dann über mehrere Jahre schrittweise durchgeführt werden. Dabei empfiehlt sich folgendes Vorgehen:
- Zunächst wird im zeitigen Frühjahr oder späten Winter nahezu alles radikal verschnitten. Stehen bleiben lediglich die fünf bis sieben stärksten Triebe. Verschnitten wird in diesem Fall vor der Blüte.
- Um den Austrieb nach dem Verschnitt des Goldglöckchens zu beschleunigen, ist eine leichte Düngung nach der Maßnahme ratsam.
- Im Laufe des Jahres erholt sich die Forsythie wieder und bildet neue, junge Zweige aus. Diese werden wiederum im folgenden Frühling oder Winter gekürzt, allerdings nur leicht und in unterschiedlicher Länge, um das dichte Wachstum anzuregen.
- Im letzten Schritt werden die ursprünglich übrig gebliebenen starken Triebe ebenfalls bis auf den Boden zurückgeschnitten. Dafür sollte sich das Gewächs aber soweit erholt haben, dass ausreichend andere Zweige und Blattmasse vorhanden ist.
- Ist die Forsythie so verjüngt, kann sie in Form gezogen werden.
Bei dieser recht radikalen und langwierigen Maßnahme, sollten auch nach innen wachsende Zweige möglichst zeitnah entfernt werden. Auf diese Weise wird es dem Gewächs ermöglicht, Kraft zu sparen und sich schneller dichter zu verzweigen. Auch während der Saison darf also häufiger zur Schere gegriffen werden.
Risiken beim Verschnitt
Häufig gestellte Fragen
Ist die Forsythie giftig?
Beim Verschnitt jedweder Pflanze ist natürlich wichtig, ob diese giftig ist oder nicht. Die Forsythie ist in allen Teilen gering giftig, weswegen ein Hautkontakt – vor allem zu den frischen Schnittflächen – besser vermieden werden sollte. Ratsam ist das Tragen von Handschuhen. Auch sind nach der Maßnahme sämtliche Schnittwerkzeuge gründlich zu reinigen, um das Verschmieren von Pflanzensaftrückständen zu vermeiden und keine Reizungen zu riskieren. Abgeschnittene Pflanzenteile sollten zudem so entsorgt werden, dass weder Kinder noch Haustiere an diese gelangen und sich so versehentlich vergiften können.
Müssen die Schnittflächen der Forsythie verschlossen werden?
Da die Schnittflächen der Forsythie in den allermeisten Fällen recht klein sind, selbst bei dem Verschnitt der stärksten Zweige, ist ein Wundverschluss nicht notwendig. Wichtig ist allerdings, dass nur saubere Schnittwerkzeuge eingesetzt werden. Zudem sollte nicht während sehr heißer Tage oder starker Sonneneinstrahlung geschnitten werden, da hier die Gefahr der Verbrennung recht hoch ist. Auch Regentage sind allerdings ungünstig, da die Schnittflächen dann nur in geringem Maße abtrocknen können. Ein Abend oder bedeckter Tag ist ideal.
Kann das Schnittgut zur Vermehrung des Goldglöckchens verwendet werden?
Abgeschnittene Zweige mit einer Länge von mindestens zehn Zentimetern und frischen Austrieben eignen sich sehr gut zur Vermehrung der Forsythie, wenn sie zeitnah in Wasser oder Anzuchterde verbracht werden.