Frost bekommt Geranien bekanntlich nicht gut. Sobald es kühler wird, müssen die Zierpflanzen auf den Winter vorbereitet werden. Zur gleichen Zeit fragen sich viele, welche Temperaturen die Pflanzen eigentlich aushalten.
Achtung: Unterschiedliche Geranien-Gattungen
Die Frage nach der Winterhärte bei Geranien ist nicht so einfach zu beantworten. Der Grund: Es gibt zwei Pflanzengattungen, die unter dieser Bezeichnung bekannt sind, aber unterschiedlich auf niedrige Temperaturen reagieren:
- Pelargonien (Pelargonium)
- Storchschnäbel (Geranium)
Am häufigsten als Zierpflanze zu finden sind die Pelargonien, die je nach Sorte als Balkongeranie kultiviert werden und durch ihre charakteristischen Blüten ins Auge fallen. Storchschnäbel dagegen fallen weniger durch ihre Blüte auf und werden seltener als Zierpflanze gehalten. Zwar gehören sie beide zur Familie der Storchschnabelgewächse (Geraniaceae), weisen aber nicht dieselben Resistenzen auf. In den folgenden Abschnitten wird auf die Frosthärte- oder Empfindlichkeit eingegangen.
Pelargonium-Arten: Verträgliche Temperaturen
Frost ist der größte Feind für klassische Geranienarten wie die beliebte Englische Geranie (Pelargonium grandiflorum) oder die charakteristischen Duftgeranien (Pelargonium odorata). Grund dafür ist die Herkunft der am häufigsten vorkommenden Arten, die Sie erwerben können. Ein Großteil der Gattung gehört zur sogenannten Kapflora und stammt aus Südafrika oder Namibia, deutlich wärmeren Gebieten ohne kühle Winter. Eine Überwinterung in Mitteleuropa ist demnach nur mit Winterschutz im Haus möglich, da die Pflanzen sonst unweigerlich erfrieren. Sie halten gerade einmal 5°C aus und es darf nicht kälter werden, da es sonst zu Frostschäden kommt. Empfohlen wird ein Temperaturbereich von 5°C bis 10°C und selbst das kann den Pflanzen zusetzen, wenn es windig und feucht ist. Glücklicherweise gibt es zwei Pelargonien-Arten, die Frost deutlich besser aushalten:
- Dreifarbige Geranie (Pelargonium violareum): -4°C
- Pelargonium endlicherianum: -12°C
Diese stammen nämlich nicht aus dem Süden Afrikas, sondern Vorderasien und somit ist eine Kultivierung mit deutlich niedrigeren Temperaturen möglich. Das heißt nicht, dass Sie die Gewächse einfach so im Freien lagern können. Sie benötigen auf jeden Fall einen Winterschutz, selbst die Pelargonium endlicherianum. Deutlich frostresistenter sind die Geranien der Gattung Geranium.
Frostresistent: Geranium-Arten
Wenn Sie auf der Suche nach winterharten Geranien sind, die kein Problem mit Frost haben, sollten Sie einen Blick auf die Storchschnäbel werfen. Bei diesen handelt es sich um eine bis zu 400 Arten umfassende Gattung, die weltweit in den mäßigen bis kühleren Regionen oder Berggebieten vorkommen. Eingesetzt werden sie gerne als winterharte Stauden im Beet, einer Kübelpflanzung steht aber nichts im Weg. Die 6 am häufigsten zu findenden Arten verfügen über die folgende Winterhärte:
- Balkan-Storchschnabel (Geranium macrorrhizum): -35°C
- Dalmatinischer Storchschnabel (Geranium dalmaticum): -35°C
- Dunkelblättriger Storchschnabel Geranium maculatum): – 29°C
- Grauer Storchschnabel (Geranium cinereum): -29°C
- Himalaja-Storchschnabel (Geranium himalayense): -35°C
- Wiesen-Storchschnabel (Geranium pratense): -29°C
Wie Sie erkennen können, überleben die Gewächse den Winter ohne Probleme. Vor allem die Sorten des Himalaja-Storchschnabels sind hier zu nennen, da die Blüten gefüllt sind. Da Sie sich keine Sorgen um die Frostresistenz machen müssen, werden Sie sich jedes Jahr aufs Neue über die Zierpflanzen der ausgewählten Sorte freuen können.
Häufig gestellte Fragen
Wie werden Balkongeranien überwintert?
Wenn Sie sich nicht von den frostempfindlichen Gewächsen trennen wollen, müssen Sie von Ende September bis Mitte Oktober den Winterschutz vorbereiten. Bevor sie ins Winterquartier wechseln, werden sie mitsamt der Blüten, Blätter und übrigen Knospen auf eine Höhe von etwa 8 cm zurückgeschnitten. Die Kübel kühl (5°C bis 10°C) und hell ohne direkte Sonneneinstrahlung stellen. Über den Winter darf das Substrat nicht austrocknen, da sonst die Pflanzen absterben.
Worauf sollte man im Frühling bei der Kultivierung von Pelargonium-Arten achten?
Befördern Sie die Pelargonien im Frühjahr erst nach den Eisheiligen komplett nach draußen. Sie können diese schon ab März oder April an die Außenwelt und mehr Sonne gewöhnen, damit die Sonne nicht zu stark für die Gewächse ist. Sie sollten erst dauerhaft ins Freie gestellt werden, wenn die nächtlichen Temperaturen über 10°C bleiben. Achten Sie ebenfalls auf kalte Zugluft und Winde, die im Frühling bis zu den Eisheiligen auftreten können.