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Gardenien gewinnen bei uns immer mehr an Beliebtheit, da sie reiche Blütenstände mit betörendem Duft bilden. Im Volksmund wird sie als Jasminrose bezeichnet, da sie der Jasminblüte, als auch der Rose ähnelt. Sie ist jedoch eine tropische Pflanze und zählt zur Familie der Rötegewächse. Gardenien sind keine Blumen, sondern Sträucher, die auch kleine Bäume bilden können. Insgesamt gibt es bis zu 250 verschiedene Arten, am verbreitetsten ist die Gardenia jasminoides, auch als Gardenia augusta bekannt. Um Gardenien in den nördlichen Breiten in Gärten und Parks, oder als Zimmerpflanze zu kultivieren, bedarf es einiges an Wissen und Erfahrung.
Steckbrief
- Immergrüner, buschiger Strauch mit duftenden, meist weißen Blüten
- Auffällig große Blüten mit lederartigen, elliptisch geformten Blättern
- Die Gardenie ist in den tropischen Gebieten Afrikas, Asiens, und den pazifischen Inseln beheimatet.
- Bei sachgemäßer Pflege überwintern Gardenien auch in nördlichen Breiten
- Frostempfindliche Pflanze
- Blütezeit von Juni bis Oktober
- Gardenien bevorzugen einen hellen Standort
- Keine direkte Sonneneinstrahlung
- Kalkarmer, saurer Boden
- Möglichst konstante Temperatur und eine hohe Luftfeuchtigkeit
- auch als Knopflochblume bekannt
Allgemein
Die Bezeichnung Gardenia, so der botanische Name des Strauches, geht auf den schottischen Arzt und Forscher Alexander Garden (1730-1791) zurück. Die Pflanze wird der Familie der Rötegewächse (Botanischer Name: Rubiaceae) zugeordnet. Hauptsächlich kommt sie in Südchina, Taiwan, Japan und Formosa an Hängen und fließenden Gewässern vor. Die Gardenia wächst ebenso in Afrika, Indien oder Hawai in Wäldern, einige Arten können bis zu 10 Metern hoch werden. Allen gemein sind die charakteristischen Blütenstände, die fünf- bis zwölfzählig sind und bündelige bis schwach zygomorphe Blüten bilden. Die Kronblätter der Blüten sind zuerst weiß, dann gelblich und beim Verblühen werden sie braun. Die Laubblätter wirken ledrig, sie sind stark glänzend und von tiefgrüner Farbe. Einige Arten aus Südostasien und von den Pazifischen Inseln finden als Zierpflanzen Verwendung. Am bekanntesten ist die Gardenia Jasminoides als Zimmerpflanze. Kübel- und Topfpflanzen erreichen eine Höhe von maximal einem Meter.
Sorten
Insgesamt gibt es über 250 natürlich wachsende Arten von Gardenien. Die bekanntesten in der Züchtung sind
- Gardenia angusta
- Gardenia angustifolia
- Gardenia angustifolia var. kosyunensis
- Gardenia augusta
- Gardenia augusta var. grandiflora
- Gardenia augusta var. kosyunensis
- Gardenia augusta var. longisepala
- Gardenia augusta var. ovalifolia
- Gardenia florida: Es handelt sich dabei immer um die Gardenia jasminoides. Die Sorte ‘Florida’ ist auch als ‘Fortunei’ bekannt. Außerdem kennt der Gärtner noch die Bezeichnungen ‘Magnificia’, ‘Prostrata’, ‘Radicans’
- Sehr beliebt ist auch die ‘Belmont’ als Schnittblume und die Sorte ‘Veitchii’ als Winterblüher. Die Sorte ‘Gardenia Plena’ besticht durch dicht gefüllte, reinweiße Blüten.
- Die Gardenia thunbergia ist hingegen eine Waldgardenie, die in den nördlichen Breiten vornehmlich in Wintergärten gehalten wird.
- Großer Beliebtheit erfreut sich zunehmend die Züchtung ‘Crown Jewel’. Sie stammt aus Südkarolina und geht aus den Sorten ‘Kleims Hardy’ und ‘Chuck Hayes’ hervor. Es handelt sich dabei um eine besonders pflegeleichte Gardenie, die frostunempfindlich ist und auch in den heimischen Garten ausgepflanzt werden kann. Sie bildet einen niedrigen, buschigen Wuchs, mit kleinen, trichterförmigen Doppelblüten, sie blüht reichlich und verströmt einen wunderbaren Duft.
Standort
Das ganze Jahr über benötigen Gardenien einen hellen Platz. Im Sommer kann sie im Topf oder im Kübel nach draußen gestellt werden. Vor direkter Sonneneinstrahlung müssen sie jedoch geschützt werden. Wenn sich die Knospen ausbilden, darf es nicht zu warm sein (15-18°C sind ideal). Während der Blütezeit darf es jedoch gerne wärmer werden. Wer Gardenien im Garten anziehen möchte, sollte sie am besten an der Hauswand, oder an einem hellen bis halbschattigen und windgeschützten Platz kultivieren. Aber bitte darauf achten, dass keine Zement- oder Betonböden in der Nähe sind. Zimmerpflanzen lieben die Morgen- und die Abendsonne und einen feuchten Standort.
Bodenverhältnisse
Gardenien brauchen zum Gedeihen einen humosen, feuchten und durchlässigen Boden. Der Boden sollte einen ph-Wert von 5 – 6 aufweisen. Zum Auspflanzen in den Garten müssen folgende Punkte beherzigt werden
- Immer im Herbst oder im Frühjahr auspflanzen
- Die Gardenie muss zuvor im Topf gut durchwurzelt sein
- Das Pflanzloch muss doppelt so breit wie der Wurzelballen der Pflanze und tief genug sein
- Ein Abstand von 1 – 2 Metern sollte eingehalten werden.
- Nach dem Einsetzen der Pflanze die Erde mit Kiefernmulch abdecken, das hält den Boden feucht und führt Säure zu
Bewährt hat sich folgende Methode, um winterharte, mehrjährige Sorten im Garten zu kultivieren
- 1 Teil Heide- oder Lauberde
- 1 Teil verrottete Misterde, also guter Kompost
- 1 Teil lehmige Gartenerde mit Sand gemischt
- Hornspäne können zugegeben werden
- Der Boden sollte mit Tonscherben gepflastert werden, bevor die Erde aufgefüllt wird
Erde und Substrat für Topf- und Kübelpflanzen
Am gebräuchlichsten ist es, Gardenien als Kübelpflanze für den Wintergarten, die Terrasse oder im Treppenhaus zu halten. Als Zimmerpflanze hat sie sich bewährt, wenn einige Punkte bei der Pflege beachtet werden
- Die Erde am besten mit Perlit, Sand oder Kies mischen
- Bewährt hat sich auch ein Gemisch aus 1 Teil Lauberde und 1 Teil Torf
- Optimal ist auch Kanuma, ein saures, poröses Granulat, das überwiegend für Azaleen und Bonsai-Pflanzen verwendet wird
- Gardenien sind absolut kalkfeindlich
Temperatur
Um die Knospenbildung anzuregen, dürfen Gardenien nicht zu warm stehen. Optimal sind 16 bis maximal 18°C innen als auch außen. Während der Blütephase sollten es jedoch mindestens 17 bis maximal 24 °C sein, damit sich die Blütenköpfe prächtig entwickeln. Den gesamten Sommer über können Gardenien draußen stehen, ab September sollten sie jedoch ins Haus geholt werden. Im Winter vertragen die gezüchteten Sorten einen kühleren Standort, der jedoch 10 °C nicht unterschreiten sollte, es sei denn, es handelt sich um frostresistente Sorten.
Düngen und Gießen
Gardenien haben einen hohen Nährstoffbedarf. Sie sollten während der Wachstums- und Blühphase mit einer schwachen Nährstofflösung gedüngt werden. Hierzu eignen sich
- Bonsai-Flüssigdünger
- Handelsüblicher Blumendünger
- Auf kalkfreien Dünger sollte geachtet werden
- Einige schwören auf organischen Gemüsedünger
Zum Gießen sollte entmineralisiertes, destilliertes Wasser, – am besten in einer Mischung mit Regen- oder abgestandenem Wasser – benutzt werden. Das Wasser sollte immer zimmerwarm sein. Wird die Gardenie umgetopft, zunächst nicht wässern und keinen Dünger verabreichen. Erst wenn die Gardenie im neuen Boden gut verwurzelt ist, reichlich wässern und die Düngung steigern.
Blüten
Gardenien sind sehr empfindlich und ähneln darin dem Jasmin. Wenn die Bedingungen an Standort, Boden und Bewässerung nicht stimmen, kann es vorkommen, dass sie ihre Blütenknospen noch vor dem Öffnen abwerfen. Vor allem während der Wachstums- und Blütenbildungsphase müssen Gardenien vor zu großer Wärme geschützt werden. Konstante Temperaturen und keine Zugluft sind optimale Voraussetzungen für das Gedeihen der Pflanzen. Bei optimalem Pflegen erreichen manche Sorten einen Durchmesser von bis zu 10 cm in der Blüte.
Pflege
Es gibt einige Tipps, wie Gardenien optimal gepflegt werden
- Die Pflanzen im Topf oder im Kübel sollten auf Kiesel gesetzt werden, die regelmäßig mit Wasser begossen und besprüht werden, das sorgt für Luftfeuchtigkeit. Außerdem sorgen die Kiesel Staunässe vor. Ein Untersetzer oder Tablett ist ausreichend
- Warme Tage – Kühle Nächte
- Ausgewachsene Strauchpflanzen alle 3 – 4 Jahre umtopfen
- Regelmäßig zurückschneiden und die welkenden Blüten entfernen
- Kein grelles Sonnenlicht und nicht zu heiße Temperaturen
Schneiden
Gardenien sind im Allgemeinen sehr verzweigt, deshalb empfiehlt sich ein Rückschnitt. Vor Beginn des Frühjahres und der Ausbildung der Knospen sollte man die Pflanzen über das nach außen gerichtete Auge abschneiden. Aber auch hier gilt, dass es auf die einzelne Pflanze und das notwendige Fingerspitzengefühl ankommt. Im Sommer können die abgestorbenen Blüten und die Spitzen gekappt werden, damit neue Blüten kommen und der Strauch dichter wächst
Vermehrung
Vermehrung durch Kopfstecklinge im Frühjahr oder im Spätsommer. Für eine gute Bewurzelung sollte auf einen kleinen Topf und eine gleichmäßig warme Temperatur der Erde geachtet werden.
Krankheiten und Schädlinge bekämpfen
Das Hauptproblem der Gardenien ist die Staunässe. Bei zu reichlichem Gießen fangen die Wurzen an zu faulen, wenn das Wasser nicht ablaufen kann. Bei Magnesiummangel werden die grünen Blätter gelb und zeigen grüne Adern. Hier hilft Düngung. Ein Anzeichen für falsche Pflege oder Schädlingsbefall ist das Abwerfen der Knospen vor der Blüte. Hier hilft meist schon ein Standortwechsel, damit sich die Pflanze erholen kann.
Verwelken die Blätter plötzlich oder bleichen sie aus, so kann dies auf einen Pilzbefall hinweisen, der durch Staunässe im Boden hervorgerufen wird. Die kranken Teile müssen entfernt und zu reichliches Gießen als auch Düngen muss vermieden werden.
Falscher Mehltau zeigt sich als weißer, puderartiger Belag. Hier müssen die betroffenen Pflanzenteile radikal entfernt werden und es sollte für eine bessere Belüftung des Bodens gesorgt werden. Bei Mehltau-Befall die Pflanze nicht von oben gießen.
Gardenien sind anfällig für Blatt- und Schildläuse. Insektizide oder Nützlinge wie Marienkäferlarven können bei der Bekämpfung hilfreich sein. Im Winter sind Gardenien anfällig für Spinnmilben. Wichtig ist deshalb ganzjährig eine hohe Luftfeuchtigkeit des Raumes und der Erde. Bei Befall mit der Roten Spinne zeigen sich außerdem helle bis gelbliche Flecken auf den Blättern. Die Farbe der Blätter insgesamt kann sich auch von graugrün bis zu kupferbraun zeigen, was einen starken Befall aufweist. Vor allem in Gewächshäusern treten Spinnmilben auf, was auf mangelnde Frischluft hinweist. Neben Insektiziden haben sich hier Raubmilben zur Bekämpfung bewährt.
Läuse werden am besten mit der klassischen Schmierseifenlösung bekämpft
- 2 Esslöffel Schmierseife in etwa 5 Liter warmem Wasser auflösen und 2 Esslöffel Spiritus dazugeben. Damit wird die Pflanze besprüht.
- Manche schwören auch auf Paraffinöl als Schädlingsbekämpfungmittel.
- Kleine Pflanzen können einmal ganz in die Lauge eingetaucht werden und danach gut abtropfen lassen.
- Bei geringem Befall reicht mitunter das Absprühen mit kalten Wasser aus
Darüber hinaus machen Thripse den Pflanzen zu schaffen. Sie zeigen sich als weiße Flecken auf den Blättern und nicht zu öffnende Knospen. Hier hilft meist schon Frischluft und eine regelmäßige Wasserzufuhr, um diese Insekten wieder los zu werden. Eingesetzt werden können auch immer Raubmilben.
Rüsselkäfer machen vor allem den Setzlingen zu schaffen und sollten abgesammelt werden oder man setzt biologische Schädlingsbekämpfungsmittel ein wie Älchen.
Häufig gestellte Fragen
Warum will meine Gardenia nicht blühen?
Der Kardinalfehler liegt höchstwahrscheinlich an den Temperaturen und der mangelnden Luftfeuchtigkeit. Der optimale Ort für dieses exotische Gewächs ist im Winter die Küche mit maximal 20 °C auf der Fensterbank und genügend Dampf durch das Kochen. Ein Faktor könnte auch Staunässe sein. Gardenien wollen gehegt und gepflegt sein, nur dann blühen sie reichlich. Gute Erde ist außerdem ein entscheidender Faktor.
Warum ist es mir bisher nicht gelungen, Gardenien selbst zu ziehen?
Im Grunde ist die Vermehrung der Gardenien durch Kopfstecklinge recht unkompliziert. Nach dem Überwintern werden die Stecklinge mit mindestens drei bis vier Blüten abgeschnitten, und zwar gleich unterhalb eines Knotens. Unbedingt kalkarme Anzuchterde für den Setzling verwenden und Sand als Beimischung vorher kurz im Ofen bei mindestens 200 °C sterilisieren. Danach die Stecklinge im Erdetopf warm und hell stellen, das fördert die Wurzelbildung. Sobald die ersten Triebe erkennbar sind, hat die Wurzelbildung funktioniert. Die jungen Setzlinge bitte immer mäßig, aber regelmäßig gießen.