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Was sind Flachwurzler? Flachwurzelnde Bäume von A-Z

Baumwurzel - Flachwurzler

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Flachwurzeln sind nur einer der zahlreichen Wurzeltypen, die Pflanzen ausbilden können. Im Vergleich zu den Pfahlwurzeln treiben diese nicht in die Tiefe, sondern breiten sich um den Stamm der Bäume aus und suchen an der Oberfläche nach Wasser und Nährstoffen. Dabei können sie sich vor allem im Garten gut etablieren, ohne an Windwurf zu leiden, was vor allem ein Problem bei Fichten darstellt. Viele der einheimischen Laub- und Obstbäume gehören zu den Flachwurzlern und sind entsprechend einfach umzusetzen, ohne diese zu beschädigen. Aufgrund ihres Wurzeltyps sind sie besonders für Steingärten geeignet.

Was sind Flachwurzler?

Bei den Flachwurzlern handelt es sich um Gewächse, deren Wurzeln oberflächennah wachsen und sich über mehrere Meter um den Baum herum ausbreiten. Dabei treiben diese entweder strahlen- oder tellerförmig aus und nehmen meist den Radius der Krone plus bis zu drei Metern an. Aus diesem Grund ist das Pflanzen eines Flachwurzlers immer mit Planung verbunden, denn die Wurzeln sind bekannt dafür, Fundamente, Bodenplatten, andere Pflanzen und Mauern zu beschädigen, diese anzuheben oder zu durchdringen.

Im Gegensatz zu Pfahlwurzlern bieten Sie die folgenden Vorteile:

  • pyrus birne leichtes Umpflanzen möglich
  • ideal für Steingärten geeignet
  • kann mit Wurzelsperren Einhalt geboten werden
  • viele Flachwurzler sind beliebte Obstbäume
  • sitzen bei guter Bodenqualität fest und treiben herrlich aus

Jedoch sind flachwurzelnde Bäume häufigen Schäden durch Wind ausgesetzt, da die Wurzeln sich nicht tief in die Erde verankern. Einige Arten bilden aus diesem Grund im Alter ein Herzwurzelsystem aus, um bei starken Winden nicht sofort aus dem Boden zu reißen.

Ebenso dürfen bei Flachwurzlern im Garten keine Gartengeräte zum Einsatz kommen, die die Wurzeln beschädigen könnten, da diese nah unter oder sogar etwas über der Oberfläche wachsen. Mit einer genauen Planung können Sie die Bäume aber gut in Böden pflanzen, die nicht tief reichen.

In der folgenden Übersicht finden Sie 40 flachwurzelnde Bäume von A wie Ahorn bis Z wie Zypresse.

40 Baumarten von A bis Z

  1. Ahorn (bot. Acer): Ja, Ahorn-Arten sind Flachwurzler, die aber je nach Standort Herz- oder sogar Pfahlwurzelsysteme ausbilden können.
  2. Birken (bot. Betula): Birken sind bei den Deutschen besonders aufgrund der hellen Rinde beliebt. Sie lassen sich gut als Solitärpflanze in natürlich gestaltete Gärten pflanzen.
  3. Birne (bot. Pyrus communis): Ja, Birnen sind ebenfalls Flachwurzler, was beim Anbau als Obstbaum unbedingt beachtet werden sollte.
  4. Blasenesche (bot. Koelreuteria paniculata): Ebenfalls bekannt unter dem Namen Blasenbaum ist dieses Gewächs, das bis zu 14 Meter hochwächst und Früchte in Form von Blasen ausbildet. Daher der Name.
  5. sorbus aucparia eberesche Eberesche (bot. Sorbus aucuparia): Ebereschen oder Vogelbeeren wachsen entweder als buschiger Strauch oder Baum und die Beeren sind nach dem Erhitzen nicht mehr giftig.
  6. Erlen (bot. Alnus): Mit den Erlen findet sich eine weitere Gattung der Laubbäume, die mit der Zeit ein gut verzweigtes Herzwurzelsystem ausbilden.
  7. Eschen (bot. Fraxinus): Eschen wurden in Bezug auf ihr Wurzelsystem gut erforscht. Die Wurzeln treiben maximal 350 Zentimeter vom Stamm aus, was die Planung besonders einfach macht.
  8. Essigbaum (bot. Rhus typhina): Der Essigbaum nicht gerade hoch, bildet aber aggressiv Wurzeln aus, die schnell zum Problem werden können.
  9. Felsenbirnen (bot. Amelanchier): Diese Bäume sind recht anspruchslos an den Boden und begeistern durch ihren filigranen Wuchs. Eine der beliebtesten Sorten ist die Essbare Felsenbirne (bot. Amelanchier laevis ‘Ballerina’), die für ihre wunderschönen Blüten und die essbaren Früchte bekannt ist.
  10. Zuckerhutfichte - Picea glauca Fichten (bot. Picea): Fichten sind der Inbegriff der Nadelbäume mit Flachwurzelsystem. Fichten leiden ganz besonders an Windwurf, vor allem wenn es sich um einen größeren Bestand handelt.
  11. Ginkgo (bot. Ginkgo biloba): Die Wurzeln des Ginkgos werden schon seit Jahrtausenden in der chinesischen Heilmedizin verwendet.
  12. Goldulme (bot. Ulmus hollandica ‘Wredei’): Bei der Goldulme handelt es sich um eine der wenigen Ulmen mit Flachwurzelsystem, die sich jedoch im Laufe des Lebens zu einer Herz- oder Pfahlwurzel entwickeln kann.
  13. Götterbaum (bot. Ailanthus altissima): Der Götterbaum gilt ebenfalls als sehr aggressiv in Bezug auf die Wurzeln.
  14. Hainbuche (bot. Carpinus betulus): Hainbuchen sind äußerst beliebt, da sie als Hecke erzogen oder Solitärbäum gepflanzt werden können.
  15. cornus hartriegel Hartriegel (bot. Cornus): Mit den Hartriegeln findet sich eine weitere Gattung der Flachwurzler. Vor allem die Kornelkirsche (bot. Cornus mas) ist als solch einer bekannt.
  16. Hasel (bot. Corylus): Die Haseln bilden je nach Standort eine Baumform aus. Vor allem die Türkische Hasel (bot. Corylus colurna) ist hier zu nennen.
  17. Hemlocktannen (bot. Tsuga): Hemlocktannen waren im Tertiär noch in Europa heimisch, sind dann aber ausgestorben und kommen nur noch in Ostasien und Nordamerika vor. Dennoch erfreuen diese äußerst dominanten Pflanzen Gärtner in Deutschland.
  18. Lederhülsenbaum (bot. Gleditsia triacanthos): Der Lederhülsenbaum bildet über die Jahre eine Krone mit charakteristischer Trichterform aus.
  19. Japanischer Schnurbaum (bot. Styphnolobium japonicum): Bekannt ist dieser Flachwurzler als Sauerschotenbaum, was auf den säuerlichen Geschmack der giftigen Schoten zurückzuführen ist.
  20. cercis chinensis chinesischer judasbaum Judasbäume (bot. Cercis): Cercis sind beliebt und bekannt für ihre Wuchsfomen und malerische Blütenpracht.
  21. Kaukasische Flügelnuss (bot. Pterocarya fraxinifolia): Dieser Flachwurzler ist ein Lieferant für eines der edelsten Furniere weltweit.
  22. Kuchenbäume (bot. Cercidiphyllum): Wenn die Blätter der Kuchenbäume welken, verströmen sie einen betörenden Kuchenduft. Daher der Name.
  23. Kulturapfel (bot. Malus domestica): Ja, der Kulturapfel ist ein Flachwurzler und einer der beliebtesten Obstbäume der Deutschen, sogar als Säulenobst.
  24. Lebensbäume (bot. Thuja): Thuja werden gerne eng beieinander als Hecke gepflanzt, können aber auch als Solitärpflanze gut wirken.
  25. magnolie magnolia Magnolien (bot. Magnolia): Als eine der ältesten Gattungen haben sich diese Flachwurzler zu beliebten Zierbäumen entwickelt, da sie einen charakteristischen Duft verströmen und eine wahre Blütenpracht ausbilden.
  26. Maulbeeren (bot. Morus): Mit den Maulbeeren findet sich eine Gattung, die ihre Flachwurzeln zu Herzwurzeln im Laufe des Lebens umbildet.
  27. Olivenbaum (bot. Olea europaea): Olivenbäume können leichter als Weinreben umgesetzt werden, da sie ein Flachwurzler sind.
  28. Platanen (bot. Platanus): Die Flachwurzler sind bekannt für ihre abblätternde Rinde.
  29. Pappeln (bot. Populus): Pappeln gehören zu den Bäumen mit den stärksten Flachwurzeln, die sich zudem über Rhizome ausbreiten, was eine Wurzelsperre verlangt.
  30. Persisches Eisenholz (bot. Parrotia persica): Ein beliebtes Ziergewächs ist die Parrotie.
  31. Pflaume - Prunus domestica Pflaume (bot. Prunus domestica): Pflaumen und an sich alle anderen Prunus-Arten bilden Flachwurzeln aus. Das ist recht typisch für Obstbäume.
  32. Rosskastanien (bot. Aesculus): Während die Esskastanien (bot. Castanea sativa) Pfahlwurzeln ausbilden, setzen Rosskastanien auf Flachwurzelsysteme.
  33. Sauerkirsche (bot. Prunus cerasus): Im Vergleich zur Süßkirsche (bot. Prunus avium) handelt es sich bei der Sauerkirsche um einen flachwurzelnden Baum.
  34. Scheinzypressen (bot. Chamaecyparis): Scheinzypressen bilden Flachwurzeln aus und bieten sich trotz dieser gut als Heckenpflanze an.
  35. sciadopitys venticillata schirmtanne Schirmtannen (bot. Sciadopitys verticillata): Schirmtammen sind eine klassische Tannenart, die nur in Japan vorkommt und für ihre charakteristische Nadelform bekannt ist. Diese ähnelt Ölpapierschirmen.
  36. Schneeglöckchenbaum (bot. Halesia): Schneeglöckchenbäume sind in Deutschland recht unbekannt, jedoch begeistern die malerischen Blütenglocken.
  37. Taschentuchbaum (bot. Davidia involucrata): Der Taschentuchbaum bildet Blätter aus, die aufgrund ihrer Form und hellen Färbung Taschentüchern ähneln.
  38. Weiden (bot. Salix): Weiden gehören ebenfalls zu den beliebtesten Flachwurzlern der Deutschen, da sie nicht nur Weidenkätzchenlieferant, sondern auch Bienenweiden sind.
  39. Zaubernuss (bot. Hamamelis): Hamamelis ist ebenfalls ein Flachwurzler und bekannt für die einzigartigen Winterblüten.
  40. Zypressen (bot. Cupressus): Zypressen sind klassische Flachwurzler und aufgrund ihrer Form in mediterranen Steingärten sehr beliebt.

Tipp: Die Annahme, dass es sich bei Kiefern um eine flachwurzelnde Gattung handelt, ist nicht richtig, denn es werden Pfahlwurzeln ausgebildet, die bis zu zehn Meter in die tiefe reichen können. Eine nordamerikanische Art jedoch, die Banks-Kiefer (bot. Pinus banksiana), ist als Flachwurzler bekannt, die sich mit einem weit verzweigtem Wurzelsystem am Standort ausbreitet.

Häufig gestellte Fragen

rhus typhina essigbaum Wann sind Wurzelsperren für Flachwurzler sinnvoll?
Wurzelsperren sorgen dafür, dass Flachwurzler im Zaum gehalten werden und sich nicht unkontrolliert im Garten über ihre Wurzeln ausbreiten. Sie sind sinnvoll für Bäume, die in direkter Nähe zu Gebäuden, Gehwegen oder anderen Pflanzen in den Boden gesetzt werden sollen oder wenn die Ausbreitung einer Art besonders aggressiv ist, wie zum Beispiel die der Götter- und Essigbäume.

Was bedeutet Windwurf bei Flachwurzlern?

Der Windwurf beschreibt das Entwurzeln der Flachwurzler durch den Wind, wenn das oberflächige Wurzelgeflecht nicht ausreichen im Boden verankert ist. Dieses Phänomen betrifft vor allem Bäume, die in dichten Gruppen zusammenstehen. Besonders Fichten sind vom Windwurf betroffen, was besonders deutlich an Fichtenwäldern zu sehen ist.

Wie weit können die Wurzeln austreiben?

Durchschnittlich erreichen die Wurzelsysteme der Bäume die Größe der Krone oder bis zu drei Metern darüber, während einige Arten sogar Rhizome ausbilden, über die sich ohne Probleme deutlich effektiver ausbreiten und sogar selbst klonen können. Das ist bei einem Exemplar einer Amerikanischen Zitterpappel (bot. Populus tremuloides) mit dem Namen “Pando” zu sehen ist, die sich aufgrund von Rhizomen über einen Zeitraum von mehreren tausend Jahren auf eine Fläche von über 43 Hektar als Klonkolonie mit Flachwurzeln ausgebreitet hat.

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Tipps für Schnellleser

- Flachwurzler bilden ihre Wurzeln oberflächennah aus
- diese wachsen nur geringfügig in die Tiefe
- sie breiten sich um die Bäume aus
- Bäume mit Flachwurzeln sollten an einen gut geplanten Standort gesetzt werden
- ihre Wurzeln können Fundamente, Gehwegplatten oder andere Strukturen beschädigen
- dafür kriechen die Wurzeln unter die Strukturen
- ebenfalls können andere Pflanzen durch die Wurzeln verdrängt werden
- Rohrleitungen oder Kellerräume werden durch Flachwurzler kaum beschädigt
- manche Arten bilden im Alter ein Herzwurzelsystem aus
- manche Arten bilden zu Beginn ihres Lebens eine kurze Pfahlwurzel aus
- Nährstoffe und Wasser werden hauptsächlich aus den oben Bodenschichten gesammelt
- die Wurzeln entsprechen in ihrem Radius meist der Baumkrone
- einige Arten können sogar noch weiter austreiben
- einzelne Arten können Rhizome ausbilden und sich über diese vermehren
- ein Beispiel ist die Amerikanische Zitterpappel (bot. Populus tremuloides) Klonkolonie "Pando"

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