Gartenarbeiten

Pflaster verlegen – Anleitung, Unterbau und Muster

Pflastersteine verlegen

Nur wenig Zeit? Dann lies unsere Tipps für Schnellleser.

Als stabiler Untergrund für Terrassen, Gartenwege und Hofeinfahrten hat sich ein Pflaster bewährt. Mit den passenden Steinen können Sie Akzente im Garten und auf ihrem Grundstück setzen, neben verschiedenen Mustern sind auch unterschiedliche Farbvariationen bei der Verlegung möglich. Richtig umgesetzt lockern Sie damit gezielt das Erscheinungsbild der gepflasterten Fläche auf.

Im Fachhandel erhalten Sie eine große Auswahl von Pflastersteinen verschiedener Materialien und Formen. Vor dem Kauf und der Wahl der richtigen Steine stehen jedoch noch andere Arbeiten im Vordergrund, welche jedoch auch ohne jahrelange Erfahrung einfach von Ihnen umgesetzt werden können.

Pflastersteine im Vergleich

Dass Pflasterstein nicht gleich Pflasterstein ist, werden Sie mit Sicherheit selbst nach einem Blick auf das reichhaltige Angebot eines gut bestückten Baumarktes festgestellt haben. Denn die Auswahl der selbigen umfasst häufig nicht nur Steine unterschiedlichen Materials, auch Formen, Farbe und Größe variieren. Bevor Sie also auch nur ansatzweise mit der Beschaffung des Pflasters beginnen können, sollten Sie sich zuerst einmal Gedanken über die Art der Verwendung und das gewünschte Verlegmuster machen. Nicht jedes Material ist für jeden Einsatz geeignet, auch müssen Sie beim Verlegen von Pflaster in Hofeinfahrten anders vorgehen als beim Anlegen von Gartenwegen.

  • Rasengittersteine Verbundpflaster: Das Material dieser Steine besteht aus gepresstem, witterungsbeständigen Beton und ist in verschiedenen Farben und Formen erhältlich.
  • Porenpflaster: Diese Pflastersteine eignen sich für Flächen, welche häufig schweren Belastungen ausgesetzt sind. In Carports und Einfahrten ist das grobkörnige Betonpflaster besonders empfehlenswert, da es durch häufig durch seine Verarbeitung Benzin und andere belastende Stoffe an der Oberfläche bindet.
  • Pflasterklinker: Ein Klassiker unter den Pflastersteinen. Die aus gebranntem Ton bestehenden Steine sind in unterschiedlichen Farbtönen und Formen im Fachhandel erhältlich. Darüber hinaus sind sie äußerst belastbar und witterungsbeständig.
  • Beton- bzw. Terrassenplatten: Quaderförmige Steine, welche sich bevorzugt zur Verlegung auf Gartenwegen und Terrassen eignen. Auch bei diesem aus Zement bestehenden Pflaster hält der Fachhandel verschiedene Farben und Muster zur Auswahl bereit. Die Oberfläche ist einfach zu reinigen und hält auch größerem Druck stand. Mitunter ist dieses Pflaster auch unter dem Begriff “Waschbeton” anzutreffen.
  • Filtersteine: Diese Steine ähneln dem Verbundpflaster und leiten das Regenwasser umgehend ins Erdreich um. Obwohl dieses moderne Pflastersystem erst seit einigen Jahren auf dem Markt vertreten ist, sind dennoch verschiedene Formen und Farben verfügbar.
  • Rasengittersteine: Gut geeignet für naturbelassene Einfahrten und Parkplätze, diese Steine sind aus Kunststoff und Beton im Fachhandel erhältlich. Auch bei Rasengittersteinen ist ein Unterbau vonnöten, allerdings können Sie anstelle von Brechsand Rasenerde zum Verfugen verwenden. Zum Verlegen sind keine besonderen Vorkenntnisse nötig, das Muster ergibt sich durch die Größe und Form der Steine.

Material und Anleitung für den Unterbau

Bevor die eigentlichen Verlegarbeiten beginnen, müssen Sie eine stabile Unterlage für das Pflaster schaffen. Die Vorbereitung dazu ist einfach, dennoch müssen Sie dabei sorgfältig vorgehen. Der Unterbau ist das sogenannte “Grundgerüst” des Pflasters. Einem unvorbereiteten Untergrund fehlt die nötige Stabilität, das Pflaster an Ort und Stelle zu halten. Den idealen Zeitpunkt für das Bauvorhaben gibt es nicht. Vermeiden Sie das Verlegen von Pflastersteinen lediglich bei frostigen Temperaturen und Starkregen.

Für den Unterbau benötigen Sie folgende Materialien aus dem Baumarkt:

  • Basaltsplitt Brechsand
  • Sand-Schotter-Gemisch
  • Als Alternative Naturstein-, Kalkstein- oder Basaltsplitt
  • Alu- oder Holzlatte
  • Flachrüttler
  • Abspann-Seil und Pfosten

Bei größeren Grabungs- und Pflanzungsarbeiten im Freiland sollten Sie die verplante Grundfläche zuerst mit einem Seil abspannen. So erkennen Sie Fehler bereits im Vorfeld und können Mindestabstände zu Gebäuden oder Bäumen hin wesentlich besser einschätzen und nachbessern. Nachdem Sie die Fläche zum Pflastern abgesteckt haben, können Sie mit den Vorbereitungen beginnen.

  1. Tragen Sie das Erdreich ab. Abhängig davon, welche Fläche Sie pflastern möchten, beträgt die Tiefe zwischen 20 und 40 Zentimetern. Gepflasterte Gartenwege beispielsweise müssen weniger Druck aushalten als Carports und Terrassen.
  2. Das Bauloch mit dem Sand-Schotter-Gemisch auffüllen. Arbeiten Sie schichtweise und verdichten Sie die einzelnen Ebenen sorgfältig mit einem Flachrüttler.
  3. Ein leichtes Gefälle von etwa 2% bis 4% ist beim Anlegen erwünscht. Damit kann überschüssiges Regenwasser schneller abfließen, im Winter wird dadurch auch die Bildung von Glatteis minimiert.
  4. Mit einer Wasserwaage sollten Sie immer wieder überprüfen, ob alle Stellen gleichmäßig aufgetragen wurden.
  5. Ist das erste Material verdichtet, folgt eine Schicht aus etwa 6 Zentimeter Brechsand. Arbeiten Sie hier ebenfalls mit dem Flachrüttler.

Wenn Sie kein Unkraut zwischen den Pflasterfugen möchten, sollten Sie zwischen Brechsand und dem Sand-Schotter-Gemisch ein spezielles Vlies gegen die unerwünschten Pflanzen auslegen.

Tipps zum Verlegen

Haben Sie den Unterbau angelegt, folgt das eigentliche Pflastern. Im Fachhandel erhalten Sie einen Überblick über die zahlreichen unterschiedlichen Klinker- und Backsteine. Auch Marmor-, Granit-, Schiefer- und Steinplatten sind für das Auslegen oder das Anlegen gepflasterter Flächen geeignet. Größere Platten – auch als Großstein- oder Kopfsteinpflaster bekannt – beispielsweise bieten sich dafür an, große Terrassen anzulegen. Mit Backsteinen hingegen können Sie einen Gartenweg im klassischen Stil zu bauen.

Folgende Tipps sollten Sie bereits vor den eigentlichen Verlegarbeiten berücksichtigen:

  • Pflastersteine Arbeiten Sie mit “Abstandshalter”, um die Fugenbreite zwischen den einzelnen Steinen besser einhalten zu können. Damit vermeiden Sie ein krummes Fugenbild.
  • Alternativ die Fugenbreite mit der Fugenkelle regelmäßig kontrollieren.
  • Kleine Pflaster an der Seite können mit einer geraden Holzlatte oder Aluschiene überprüft und ausgerichtet werden.
  • Klopfen Sie die einzelnen Steine gut fest, um sie fest mit dem Unterbau zu verbinden.
  • Die Steine benötigen an den Seiten eine stabile Randabstützung, um das Wegrutschen der gepflasterten Fläche zu vermeiden. Diese wird keilförmig aus Zement gefertigt.
  • Auf größeren Flächen Wasserrinnen mit ins Pflaster einarbeiten, um Regenwasser schneller abfließen zu lassen.

Durch das Muster, die Vorgabe der Fläche und die Maße des Pflasters ergeben sich häufig Lücken im Verbund. Um diese auszugleichen, sollten Sie größere Pflastersteine sauber schneiden und im laufenden Muster mit einbauen. Wo genau Sie mit dem Verlegen der Pflastersteine beginnen, ist abhängig davon, welche Steingröße und welches Muster Sie gewählt haben. Unabhängig davon bleiben folgende Arbeitsschritte jedoch gleich:

  1. Die Fugen bereits verlegter Teilstücke mit Brechsand füllen und mit Wasser einschlämmen.
  2. Teilflächen reinigen und mehrmals mit Brechsand auffüllen. Diese Arbeiten auf mehrere Tage verteilen.

Das Verfugen ist ein wichtiger Schritt beim Verlegen vom Pflaster, um einen sicheren Halt und ein optisch ansprechendes Erscheinungsbild zu gewährleisten. Anstelle von Brechsand können Sie auch einen kunststoffgebundenen Fugenmörtel oder Basaltmehl verwenden.

Leihen Sie sich aus dem Bauhandel spezielle Maschinen aus, welche das Verschlämmen und Verfugen gleichzeitig für Sie automatisch übernehmen.

Muster

Während große Pflastersteine für Terrassen durch ihre Form ein zeitloses Erscheinungsbild bieten, können Sie mit kleineren Steinen ausdrucksstarke und kontrastreiche Akzente zaubern. Nicht jedes Muster ist jedoch einfach zu verlegen und für jede Art von Fläche geeignet. Holen Sie sich bereits im Vorfeld Erkundigungen ein, welche Art und Größe von Pflastersteinen Sie für welches Muster benötigen.

  • Pflaster - Fischgrätenmuster Fischgrätenmuster: Häufig anzutreffen und belastbar ist dieses zickzackförmige Steinmuster. Ein rechteckiger Stein verläuft dabei senkrecht, der direkt darunter liegende wird vertikal dazu angelegt. Durch das fortlaufende Muster entsteht der “Fischgräteneffekt”. Beginnen Sie mit dem Verlegen von rechts außen und arbeiten Sie sich mit den einzelnen Pflasterreihen langsam auf die andere Seite zu.
  • Diagonalverband: Eine klassische Verlegvariante, welche sich besonders für kleinere, rechteckige Pflaster eignet. Beginnen Sie hier an einer Ecke mit der Verlegung der Steine und halten Sie einen Mindestfugenabstand von etwa 4 Millimetern ein. Das Pflaster wird quer zur Laufrichtung und leicht versetzt zueinander verlegt. Um das Muster abwechslungsreich zu gestalten, können Sie Steine verschiedener Farbtönungen mit einarbeiten. Achten Sie dabei auf eine gleichmäßige Wiederholung, um keine “Unruhe” in das Gesamtbild zu bringen.
  • Flechtzaunverband: Das Muster ist relativ einfach zu verlegen, allerdings kaum belastbar. Rechteckige Pflastersteine werden im Wechsel “Vertikal-senkrecht” zueinander verlegt. Richtig umgesetzt ergibt sich dadurch das Gesamtbild eines Flechtwerks. Die entstandenen Hohlräume können mit Brechsand oder kleineren, andersfarbigen Pflastersteinen aufgefüllt werden.
  • Schuppenbogenverband: Die sachgemäße Verlegung zu einem solchen Muster erfordert einiges an Geschick. Richtig umgesetzt ergeben die Pflastersteine später ein schuppenförmiges Bild. Größere Steine werden im Inneren des Halbkreises verlegt, nach außen hin werden kleinere Steine verwendet. Das Verlegen dieses Musters ist relativ aufwendig und durch die mittlere Belastungsstärke nicht für Carports oder Hofeinfahrten geeignet.
  • Meereswellenverband: Hierbei arbeiten Sie mit viertelkreisförmig gelegten Pflastersteinen. Um den wellenförmigen Effekt zu erhalten, werden die “Viertelkreise” abwechselnd jeweils um 180° versetzt zueinander angeordnet.
  • Segmentbogenverband: Dieses Muster ähnelt dem “Meereswellenverband” mit der einzigen Ausnahme, dass die bogenförmigen Viertelkreise hier gleichmäßig neben- und übereinander verlaufend verlegt werden.
  • Kreuzfugenverband: Kleinere Pflaster werden hier gleichmäßig übereinander und untereinander gesetzt. Durch die dadurch entstehenden “Kreuzfugen” zwischen den Steinen werden große Lasten ungleichmäßig verteilt. Der Unterbau neigt dabei zu Rissen, die Gefahr besteht, dass das gesamte Konstrukt verrutschen könnte. Auch wenn dieses Muster relativ einfach zu verlegen ist, sollten Sie nur wenig benutzte Flächen oder Gartenwege damit bepflastern.
  • Versetzter Verband: Das Muster ist relativ einfach mit größeren Terrassenplatten umsetzbar, die Reihen werden versetzt nebeneinander verlegt. Dabei verlaufen die Steinreihen rechtwinklig zur Laufrichtung, um ein ruhiges Gesamtbild zu erreichen.

Um eine stabile Fläche zu erreichen, vermeiden Sie beim Verlegen nach Möglichkeit die Bildung von Kreuzfugen.

Häufig gestellte Fragen

Welchen Vorteil bieten Pflastersteine im Vergleich mit der Asphaltierung von Flächen?
Pflastersteine besitzen eine höhere Punktbelastung, was gerade bei Carports oder Grundstückseinfahrten wichtig ist. Asphalt hingegen benötigt eine “regelmäßige” Pflege, wozu auch häufig das Ausbessern beschädigter Flächen gehört. Durch Witterung, Wurzelwerk und auch einer übermäßigen Belastung entstehen im Asphalt im Laufe der Zeit Unebenheiten und Materialbrüche. Gegenüber der Ausbesserung eines beschädigten Pflasters ist es auf asphaltierten Flächen ein kostspieliger Aufwand, diese wieder instand zu setzen.

Kann für den Unterbau auch nur reiner Sand verwendet werden?
Nehmen Sie Abstand von der Idee, den Unterbau Ihres Pflasters nur mit Sand anzufertigen. Das Material ist äußerst nachgiebig, auch mit einer Rüttlermaschine können Sie Sand nicht langfristig haltbar verdichten. Durch Regen und Schnee sackt der Untergrund ab, Unkraut und auch Insekten fühlen sich im sandigen Boden besonders wohl und sind dort schwierig zu bekämpfen.

Was ist der Unterschied zwischen Brechsand und Fugenmörtel?
Mit Brechsand fertigen Sie eine “ungebundene Bauweise” der Pflastersteine. Diese Vorgehensweise wird bereits seit Jahrhunderten verwendet und bringt zahlreiche Vorteile mit sich. Denn neben einem hohen Belastungspunkt und Temperaturtoleranzen kann Regenwasser schneller abfließen. Das Pflaster liegt hier also nur “lose” drauf und wird nur durch Druck und Wasser mit dem Unterbau und dem Brechsand verdichtet. Anders hingegen sieht es bei Fugenmörtel aus, denn hier gehen Steine und Mörtel eine stabile Verbindung miteinander ein. Beide Verlegarten haben ihre Vor- und Nachteile, wenn Sie mit Fugenmörtel arbeiten, sollten Sie jedoch auch Unterbau dementsprechend aufbereiten.

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Tipps für Schnellleser

- Befestigen Sie Terrassen, Carports, Hofeinfahrten und Gartenwege mit Pflastersteinen.
- Unterschiedliche Materialien, Farben, Größen und Formen sind verfügbar.
- Als stabiles Grundgerüst müssen Sie einen Unterbau anfertigen.
- Basaltsplitt, eine Sand-Kiesmischung oder Naturstein wird dabei mit einem Flachrüttler verdichtet.
- Brechsand dient als Füllmaterial für den Unterbau und zum Verfugen.
- Alternativ kann Fugenmörtel verwendet werden.
- Das Material wird schichtweise in die Fugen eingearbeitet.
- Ein leichtes Gefälle für abfließendes Regenwasser im Pflaster ist gewollt.
- Waschbetonplatten und Rasengitter sind einfach zu verlegen.
- Bei der Wahl des Pflasters spielen Verwendungszweck und Muster eine große Rolle.
- Einige Verbundmuster sind nur bedingt oder kaum belastbar und deswegen nicht für jede Fläche geeignet.
- Mit Randsteinen verhindern Sie ein Verrutschen des Pflasters.

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