Gartenteich

Wann laichen Frösche im Teich? | Infos zur Vermehrung

Grasfrosch auf Laichballen

Einige Gartenbesitzer gönnen sich einen Teich. Die Welt der Landpflanzen wird durch das Feuchtbiotop ergänzt und bereichert. Während allerhand Wasserpflanzen angesiedelt und Goldfischchen gekauft werden, kommen manche Besucher von ganz allein: zum Beispiel der eine oder andere Frosch. Ihre alljährliche Fortpflanzung sorgt für eine immer dichtere Besiedlung des Gewässers. Das sommerliche Froschkonzert kann nicht mehr überhört werden.

Doch was hat es mit dieser wundersamen Vermehrung auf sich? Wann fängt das Laichen an und gibt es da Unterschiede unter den verschiedenen Froscharten? Es gibt Interessantes über das grüne Hüpftier zu berichten.

Froscharten im Teich

Die sogenannten Teichfrösche leben im Teich, da liegt es nah, dass sie sich darin auch vermehren. Doch diese Frösche sind nicht die einzigen Amphibien, die es zu stehenden Gewässern zieht, wenn alljährlich die Zeit der Vermehrung kommt. Unter anderem hüpfen auch Grasfrösche und Kröten zum Teich und legen dabei oft lange und zum Teil gefährliche Wege zurück.

Diese Strapazen müssen sie auf sich nehmen, denn obwohl beide Arten ein Landleben führen, kann die Fortpflanzung ausschließlich im Wasser stattfinden. Und der Drang, sich zu vermehren, ist bekanntlich nicht nur bei dieser Tierart unmöglich zu unterdrücken.

Beginn der Vermehrungszeit

Grasfrosch-Paar bei der Paarung Bei allen Frosch- bzw. Krötenarten beginnt die Vermehrungszeit im Frühjahr, wenn auch etwas zeitlich versetzt. Die ersten Arten laichen schon im zeitigen Frühjahr, wie zum Beispiel Springfrösche. Nachfolgend die Laichzeiten der drei Amphibienarten, die am häufigsten unseren Garten für ihre Fortpflanzung wählen.

  • Grasfrösche beginnen Anfang März
  • Kröten laichen Mitte März bis Anfang April
  • Teichfrösche erst Ende April bis Mai

Kaum eine Woche später, ist die Hauptarbeit der Elternfrösche verrichtet und es kehrt vorerst Ruhe ein.

Laichgewässer

Frösche haben ein angestammtes Laichgewässer, zu dem sie jedes Jahr zur Laichzeit hüpfen – falls sie nicht schon darin leben. Unterwegs finden schnell Pärchen zusammen. Fortan legt das männliche Tier den langen Weg auf dem Rücken des Weibchens zurück. Ein neuer Teich ist natürlich kein angestammtes Laichgewässer, kann aber zu einem solchen werden, wenn die Frösche ihn entdecken.

Wenn es ihnen dort gefällt, kehren sie immer wieder zurück. Der Teichfrosch hat mit dem Gartenteich womöglich seinen neuen Dauerwohnort entdeckt. Während sich Frösche beim Laichen im Wasser tummeln, bleiben Kröten an Rand des Teichs.

Quaken als Lockruf
Rufender Teichfrosch Wenn ein Männchen noch alleine umherirrt, versucht es mit lautem Quaken ein Weibchen anzulocken. Das Quaken einiger Arten kann so laut sein, dass es mehrere Hundert Meter oder gar Kilometer zu hören ist. In der Fortpflanzungszeit erfüllt das Quaken der männlichen Froschexemplare aber auch zwei weitere wichtige Funktionen:

  • es dient der Verteidigung des eigenen Territoriums
  • beendet falsche Umklammerung durch ein anderes Männchen

Ablaichen

Mit dem Ablaichen ist der erste Schritt der Fortpflanzung gemeint, wenn das Weibchen die Eier ablegt und das Männchen seinen Samen hinzufügt. Während das geschieht, befindet sich das Männchen auf dem Rücken des Weibchens und klammert es die ganze Zeit fest. Die Befruchtung der Eier erfolgt außerhalb des Körpers der Frösche.

  • Weibchen legt in mehreren Etappen Eier ab
  • jeweils mehrere Dutzend auf einmal
  • dazwischen legen sie eine kurze Pause ein
  • Männchen fügt sofort seine Spermien hinzu
  • anschließend verteilt er sie mit den Hinterbeinen

Grasfrosch-Laichballen Bei den einzelnen Arten gibt es beim Ablaichen einige Unterschiede:

  • bei Grasfröschen schwimmen Eier auf der Wasseroberfläche
  • Laich schaut wie ein aufgeblähter Fladen aus
  • Eier von Teichfröschen haften an Wasserpflanzen fest
  • Kröteneier bilden lange Laichschnüre um Pflanzen
  • manche Krötenarten lassen Eier einfach auf dem Teichgrund liegen

Hinweis: Wussten Sie, dass ein Teichfrosch pro Saison mehrere Tausend Eier ablegen kann? Sie sind zwar relativ klein, doch aus jedem kann ein neuer Frosch entstehen. Die möglichen 1000 Jungfröschen sind allerdings nur Theorie. In der Praxis werden die meisten als befruchtete Eier oder im Kaulquappenstadium gefressen.

Verirrungen während der Laichzeit
Wenn die Hormone während der Laichzeit verrücktspielen, kann es schon mal zu unpassenden Paarungsversuchen kommen. So versucht zum Beispiel ein männlicher Grasfrosch, dessen bläuliche Färbung an der Halsunterseite seine Paarungswilligkeit verrät, eine weibliche Kröte zu umklammern. Umgekehrt kann das ebenfalls vor, nach dem Motto: “Alles was sich bewegt und von der Größe her passt, wird festgehalten”. Es ist allerdings nicht möglich, dass sich die beiden Arten untereinander vermehren.

Ende der Laichzeit

Wenn das Ablaichen vorüber ist, löst sich das Männchen aus der Umklammerung. Während das Weibchen der Landarten den Teich wieder verlässt, verweilt das Männchen länger darin. Vielleicht kann er in der Folgezeit noch ein freies Weibchen entdecken, mit dem er für weiteren Nachwuchs sorgen kann. Einzelne Froschweibchen können später im Jahr erneut ablaichen, während einige andere wiederum, dass nur alle zwei Jahre tun.

Die Entwicklung der Kaulquappen
Kaulquappen des Grasfroschs Aus den befruchteten Eiern schlüpfen bereits nach etwa sieben Tagen die Larven. In den folgenden 3 bis 4 Monaten entwickeln sich daraus die Kaulquappen. Diese werden mit der Zeit so groß, dass sie gut mit dem bloßen Auge zu erkennen sind. Kurz vor ihrer Metamorphose zu Jungfröschen sind sie beim Teichfrosch etwa 5 cm lang. Krötenkaulquappen sind mit 2,5 cm halb so lang. So unterscheiden sich Krötenkaulquappen noch von den Froschkaulquappen:

  • ihnen fehlen äußere Kiemen
  • Bauch und Unterseite sind schwarz
  • Augen liegen nicht am Körperrand
  • sie treten in großen Schwärmen an der Teichoberfläche auf

Gefahr für den Froschnachwuchs
Für uns kaum vorstellbar, doch der Laich der Frösche, die Kaulquappen oder die Jungfrösche selbst sind für einige Teich-, Land- und Luftbewohner eine wahre Köstlichkeit. Von folgenden Tierarten droht große Gefahr für Leib und Leben:

  • Fischen
  • Enten
  • Reihern
  • Katzen

Der große Teichfrosch kann nur hilflos zuschauen, denn er hat keine Möglichkeit, seinen Nachwuchs zu verteidigen. Für kleine Jungfrösche sind aber nicht nur Vögel und Katzen eine ernsthafte Gefahr, auch der Gartenbesitzer kann ungewollt ihr Leben beenden. Zum Beispiel wenn er im Sommer das Gras rund um den Teich mäht. Selbst bei größter Achtsamkeit, können die Minihüpfer übersehen werden.

Tipp: Schaffen Sie für die Jungfrösche schattige Verstecke im Garten. Dichtes Laub von Stauden oder einige aufgeschichtete Steine sind ideale Schattenspender und werden die grünen Hüpfer anziehen.

Das Abwandern der Jungfrösche
Während des Sommers hüpfen die kleinen Frösche rund um den Teich. Etwas ausgewachsen beziehen die Teichfrösche ihren Platz am Gartenteich, dort, wo das Wasser flach ist. Junge Kröten und Grasfrösche verlassen dagegen den Gartenteich, um sich in ihr angestammtes Lebensrevier zu begeben. Erst im Folgejahr werden die meisten von ihnen pünktlich zur Laichzeit an ihren Geburtsort zurückkehren.

Häufig gestellte Fragen

Wie kann ich die Kaulquappen im Teich vor Vögel schützen?
Überm Teich kreisende Vögel können Sie nicht vertreiben. Kaulquappen schützen Sie vor diesen Fressfeinden, indem Sie den Teich vor deren Zugriff abschirmen. Am besten, indem Sie spätestens im April ein engmaschiges Netz über den Teich spannen und so lange belassen, bis sich aus den Kaulquappen kleine, auswanderungswillige Frösche entwickelt haben.

Kommen Grasfrösche nur zum Vermehren an den Gartenteich?
Grasfrösche kommen zum Laichen am Teich, doch sie können im Winter ebenfalls darin verweilen. Wenn ein Grasfrosch den Garten, in dem der Gartenteich sich befindet, als sein Zuhause auswählt, wird er sehr wahrscheinlich am Teichgrund überwintern.

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