Gartenteich

Wassersalat, Pistia stratiotes – Pflege der Muschelblume

Wassersalat

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Der Wassersalat, auch Muschelblume genannt, stammt aus tropischen und subtropischen Süßgewässern der Erde. Er hat sich mittlerweile über den ganzen Erdball verbreitet. Die kräftigen, filzigen Blätter sind deutlich gerillt und mit feinen Härchen besetzt. Pistia strationes ist bei uns eine nützliche, beliebte Zierpflanze für Aquarien und Teiche. Der Wassersalat ist ein Starkzehrer. Er zieht sich seine Nährstoffe aus dem Wasser und reduziert dadurch den Anteil an Algen. Er ist hier bei uns nicht winterhart. In tropischen Ländern vermehrt er sich dagegen sehr stark und gilt dort als hartnäckiges Wasserunkraut.

Steckbrief

  • Botanischer Name: Pistia stratiotes
  • Ordnung: Froschlöffelartige (Alismatales)
  • Familie: Aronstabgewächse (Araceae)
  • Gattung: Pistia
  • andere Bezeichnungen: Wassersalat, Grüne Wasserrose, Muschelblume
  • Herkunft: Tropen, Subtropen; inzwischen weltweit (pantropisch)
  • Aussehen: hellgrüne, dicke Blätter in Blattrosetten, besetzt mit feinen Haaren (Trichomen)
  • Blüte: unscheinbar, weiß, behaart auf kurzen Stielen
  • nicht winterharte Schwimmpflanze
  • Vermehrung: Ableger

Kaufen

Wassersalat-Blätter Die Pistia stratiotes bekommt man am besten im Aquaristik Fachhandel oder in Gärtnereien, die auch auf Wasserpflanzen spezialisiert sind. Es gibt zwei unterschiedliche Typen, die sich nur in der äußeren Blattstruktur unterscheiden. Die Blätter der einen Sorte sind schwach gewellt, während die der anderen Sorte stärker gerillt sind. Da die Muschelblume sehr wuchsfreudig ist, lohnt es sich bei Gleichgesinnten nachzufragen. Andere Teich- oder Aquarienbesitzer verschenken bestimmt breitwillig Ableger.

Standort

Der Wassersalat benötigt stehendes Süßwasser. Die bevorzugte Wassertemperatur beginnt bei 20° C und mehr. Der optimale pH-Wert liegt bei 5,5 bis 8,0. Er ist geeignet für Gartenteiche, Miniteiche und kleine Wassergefäße für den Balkon oder die Terrasse. Auch in Aquarien ist Wassersalat ein grüner Blickfang mit Filterfunktion und Fische lieben es, sich um die Wurzeln herum zu verstecken.

Bedingungen für den Gartenteich

Eine sonnige bis halbschattige Lage des Gartenteiches ist ideal für die Muschelblume. Das Substrat spielt dabei keine Rolle. Die Wurzeln holen sich ihre Nährstoffe direkt aus dem Wasser. Da sie viele Nährstoffe benötigen, sind sie eine regelrechte Filteranlage für den Teich. Schwebstoffe, Nitratüberschuss, Reste von Fischfutter, alles wird verwertet und mit üppigem Wachstum belohnt. Das sorgt für sauberes Wasser und bremst die Algenbildung.
Strömungen und Wasserfontainen, also andauernde Wasserbewegungen, mögen die Muschelblumen nicht.

Achtung bei gefilterten Teichen. Teile des Wassersalates werden von der Strömung mitgenommen und setzen sich am Absauger (Skimmer) fest. Regelmäßige Kontrolle und gegebenenfalls das Einsetzen einer Schwimmbarriere kann Abhilfe schaffen.

Bedingungen für das Aquarium

Wassersalat-Pflanze Für die Pistia stratiotes sind alle Aquariengrößen geeignet. Sie passen sich mit ihrer Blatt- und Rosettengröße an die Umgebungsbedingungen an. Die Behälter sollten keine Abdeckung haben. Die gestaute Hitze unter der Platte bekommt dem Wassersalat gar nicht. Zudem bildet sich daran Kondenswasser, das regelmäßig auf die Pflanzen tropft. Dies führt zu unschönen Fäulnisflecken auf den Blättern.

Zu flach sollten die Aquarien ebenfalls nicht sein, denn die Wurzeln der freischwimmenden Muschelblume wachsen sonst am Boden an. Auch das bekommt der Schwimmpflanze nicht. Die Ansprüche an das Wasser sind ähnlich wie in Freilandteichen:

  • Süßwasser
  • 22- 30° C
  • pH-Wert 5,5 – 8,0
  • Wasserhärte: 2- 12 Karbonat-Härte.

Auch wenn es ein offenes Aquarium ist, kann es der wärmeliebenden Muschelblume dennoch zu heiß werden. Daher sollte man auf den Standort des Beckens achten. Am besten stellt man es nicht in die Nähe von Kaminöfen, Heizungen oder heiß werdenden elektronischen Geräten. Regelmäßiges, gründliches Durchlüften des Raumes ist ebenfalls erforderlich.

Pflanzen und Vermehren

Der Wassersalat kann nach dem Kauf sofort und problemlos in jedes stille, warme Süßwasser gesetzt werden. Einen hübschen Blickfang kann er sogar in einem Minikübel auf dem Balkon bieten. Die Rosetten werden einfach auf die Wasseroberfläche gesetzt, fertig.

Die Vermehrung der Pistia stratiotes erfolgt durch Ableger. Haben die kleinen Ableger genügend Wurzeln gebildet, verlassen sie ihre Mutterpflanze und beginnen selbst wieder Ableger zu bilden. Sind genügend Nährstoffe vorhanden, kann sich in kürzester Zeit ein grüner Teppich aus Wassersalat bilden.

Wassersalat im Wasser Da die Muschelblumen blühen, wenn auch sehr unscheinbar, bilden sich aus den Blüten auch Früchte aus. Das sind dann kleine, grüne Beeren, in denen die Samen enthalten sind. Die natürliche Fortpflanzung auf diesem Wege dauert recht lange. Wer sich die Mühe machen möchte, der kann die Samen in einem Gefäß mit Wasser oder feuchtem Hydrosubstrat keimen lassen. In ungefähr zwei bis drei Jahren kann man die kleinen Pflänzchen dann aussetzen.

Es kann aber durchaus auch Gründe gegen den Einsatz von Muschelblumen in heimischen Gartenteichen geben. Die Muschelblume ist ein Exot und wer heimische Flora und Fauna mit der Anlage eines eigenen Teiches im Garten unterstützen möchte, der bleibt bei einheimischen Wasserpflanzen und Gewächsen. Mitteleuropäische Alternativen sind zum Beispiel:

  • Froschbiss (Hydrocharis morsus-ranae)
  • Dreifurchige Wasserlinse  (Lemna trisulca)
  • Krebsschere, Wasseraloe  (Stratiotes aloides)
  • Wassernuss, Wasserkastanie  (Trapa natans)

Die Krebsschere und die Wassernuss stehen in Deutschland unter Naturschutz. Im Gegensatz zum Wassersalat darf man sie nicht aus der Natur für den eigenen Teich entnehmen. Der exotische, robuste Pistia stratiotes hingegen vermehrt sich inzwischen sogar in Deutschland, in industriell aufgeheizten, strömungsarmen Gewässern.

Ein weiterer möglicher Nachteil für den Einsatz der Muschelblume ergibt sich, wenn man es verpasst, den Bestand immer wieder in Schach zu halten. Eine zu große Population beschattet das Gewässer stark und kann außerdem zu einer Entmineralisierung des Wassers führen.

Nach dem Einsetzen der jungen Muschelblume im Aquarium verstärkt darauf achten, ob man sich damit gleichzeitig Wasserlinsen eingefangen hat. Man übersieht sie leicht und sie vermehren sich ebenfalls rasend schnell.

Pflege und Überwinterung

Die Pflege des Wintersalates ist denkbar einfach. Solange der Nährstoffgehalt im Wasser hoch genug ist. Eher muss man schon dafür sorgen, dass er sich nicht allzu stark ausbreitet. Denn das bedeutet in der Folge, zu viel Schatten für den Teich und auf Dauer könnte er durch die Starkzehrer regelrecht entmineralisiert werden. Bei einem Teich muss die Hälfte der Fläche mindestens frei bleiben. Pflanzen, die zu viel sind, lassen sich einfach mit einem Kescher entfernen. Mit einer schwimmenden Barriere kann man sie auch auf ein bestimmtes Areal begrenzen. Dennoch müssen sie auch dann regelmäßig ausgelichtet werden.

Wassersalat von Oben Sind nicht genügend Nährstoffe im Gewässer vorhanden, kann man mit einem speziellen Dünger für Wasserpflanzen nachhelfen. Wenn eventuelle Mitbewohner des Teiches diesen Dünger nicht vertragen, kann man die Muschelblume entnehmen und in einem separaten Bottich düngen und sie danach zurücksetzen. Die Muschelblume benötigt auch bestimmte Nährstoffe und Spurenelemente, die nicht unbedingt im Übermaß vorhanden sind. Dazu zählt zum Beispiel Eisen. Die speziellen Dünger für Schwimmpflanzen sind optimal auf diese Bedürfnisse abgestimmt.

Für ein Aquarium gelten dieselben Maßnahmen. Zusätzlich sollte man zu lange Wurzeln kürzen, damit sie sich nicht am Boden festsetzen.

Da es sich um eine tropische Wasserpflanze handelt, kann sie in einem Freilandgewässer oder Bottich im Freien nicht überwintern. Es empfiehlt sich, den Wassersalat zum Ende des Sommers hin, vollständig heraus zu fischen. Die Pflanzen dürfen nicht den Winter über im Teich verrotten. Die vielen aufgenommenen Nährstoffe, die dann wieder im Wasser landen, sorgen für ein übermäßiges Algenwachstum im nächsten Jahr. Im Frühjahr kann man dann wieder neue Rosetten aussetzen.

Wie bereits beschrieben, vermehren sich sehr schnell. Wer sich die Mühe machen möchte, der kann die Muschelblume in einem Aquarium im Haus überwintern. Auch in einem anderen Gefäß, das mit nassem Lehm gefüllt ist, lässt sie sich in einem hellen Raum bei 15° bis 20° C über den Winter bringen.

Bei der Überwinterung in einem Warmwasseraquarium daran denken, den Bestand regelmäßig auszulichten.

Nutzen

Im Gartenteich macht sich der Wassersalat mit seinen hübschen, grünen Blättern nicht nur optisch gut. Er ist zudem eine unkomplizierte, natürliche Filteranlage. Eben durch seine hohen Nährstoffansprüche. Dem Wasser werden Stickstoff und Phosphat entzogen und es bleibt dadurch klar. Er ist auch ein guter Anzeiger für einen zu hohen Nitratgehalt im Teich, denn dann vermehrt er sich rasend schnell.

Gerade diese Eigenschaften machen die Pistia stratiotes auch für Aquarienbesitzer attraktiv. Der Einsatz von Wassersalat ist eine einfache Möglichkeit gegen starkes Algenwachstum anzugehen. Er kann auch als Zeigerpflanze für einen zu niedrigen Eisenspiegel im Wasser dienen. In diesem Fall werden die Blätter gelblich und verkümmern. Außerdem genießen die Fische das Versteckspiel in den Wurzeln und unter den Blättern und Jungfische finden dort Schutz, um nicht gefressen zu werden. Auch als Laichplatz bietet sich das dichte Wurzelgeflecht an.

Wer den Wassersalat in seinem Teich oder Aquarium hat, kann immer wieder Ableger davon nehmen und sie als Tischdeko arrangieren. Zum Beispiel in eine hübsche Glasschüssel gesetzt, zusammen mit Schwimmkerzen. Ein bezaubernder Blickfang auf dem Terrassentisch.

Krankheiten und Schädlinge

Da der Wassersalat keine einheimische und zudem eine extrem robuste Wasserpflanze ist, kennt er hierzulande auch keine besonderen Anfälligkeiten für Parasiten oder Schädlinge. Lange auf den Blättern verbleibende Tropfen können an diesen Stellen faulige Flecken ausbilden. In Ufernähe kann man gelegentlich Fraßspuren von Schnecken an den Blättern erkennen. Schnecken sind in den meisten Gärten keine gern gesehenen Gäste und fast jeder Gärtner, jede Gärtnerin wird über eigene Rezepte verfügen, gegen eine aufkeimende Schneckenplage anzugehen.

Häufig gestellte Fragen

Die Fische im Gartenteich fressen im Frühjahr die frisch eingesetzen, jungen Pflanzen der Muschelblume, was tun?
Gerade im Frühjahr, wenn die Pflanzen des Wassersalates noch jung und klein sind und die Fische hungrig werden, hilft es nur, Letztere vermehrt zu füttern. Dann lassen sie automatisch ab vom Wassersalat und er wird dann sehr schnell starke Blätter und Wurzeln ausbilden.

Ist die Pistia stratiotes giftig für die Teich- und Aquarien-Bewohner?
Da die Pistia stratiotes aus der Familie der Aronstabgewächse stammt, liegt die Vermutung nahe, dass diese Pflanze giftig sein könnte. Das hat sich jedoch für Fische, Teichschnecken, Garnelen, Krebse und andere Wasserbewohner nicht bestätigt. Dennoch sollte man es vermeiden, gerade in Aquarien, den Pflanzen zu viele offene Schnittwunden (durch das Entfernen unansehnlicher Blätter etc.) zuzufügen. Die austretenden Substanzen könnten sich ungünstig auf die Wasserqualität auswirken.

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Tipps für Schnellleser

- Zwei Sorten sind im Aquaristikhandel oder Fachhandel für Wasserpflanzen erhältlich
- Geeignet für Teiche aller Größen, offene Aquarien, Wassergefäße für Balkon und Terrasse
- Verträgt keine Wasserströmungen, kein Spritz- oder Tropfwasser
- Süßwasser, Wassertemperatur 20-33° C
- Im Frühjahr aussetzen
- Am Sommerende aus dem Teich fischen
- Kann kompostiert werden; sollte auf keinen Fall im Freilandteich überwintern
- Nicht winterhart, überwintern hell bei 15°-20° C
- Starkzehrer, filternde Wirkung: Vorsicht vor Entmineralisierung, zu viel Schatten
- Ggf. Schwimmbarrieren im Teich; regelmäßig Bestand kontrollieren
- Anzeiger für Nitratgehalt und Eisengehalt im Wasser
- Natürliche Filteranlage, hält Algenwachstum zurück
- Versteck und Spielraum für Fische
- Keine besonderen Anfälligkeiten für Schädlinge und Krankheiten

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