Gartengestaltung

Garten kinderfreundlich gestalten – 7 Tipps + 30 ungefährliche Pflanzen

Kinderfreundlicher Garten

Kinder erleben den Garten mit allen Sinnen. Die kleinen Pioniere schauen, fühlen, schnuppern und schmecken alles in ihrer Reichweite. Das birgt Gefahrenquellen, die Eltern und Großeltern Sorge bereiten. Lesen Sie hier, wie Sie Ihren Garten kinderfreundlich gestalten, ohne den Entdeckungsdrang einzuschränken. Diese 7 Tipps und 30 ungefährliche Pflanzen verwandeln Ihr grünes Reich in ein Paradies für Groß und Klein.Wenn Kinder in einem Garten das Leben und die Pflanzenwelt mit allen Sinnen entdecken können, sammeln sie unschätzbare Erfahrungswerte. Damit die Kleinen ungezwungen spielen, toben, sich verstecken und die Natur hautnah erleben können, dürfen sich natürlich keine Gefahrenquellen auf dem Grundstück befinden. Statt den Forschungsdrang Ihrer Rasselbande durch strenge Reglementierungen einzuschränken, verwandeln Sie Ihr grünes Reich mit gezielten Vorkehrungen in ein Paradies für Jung und Alt.  Diese 7 Tipps zeigen auf, wie Sie Ihren Garten kinderfreundlich gestalten mit einer sicheren Einfriedung, sicheren Spielgeräten, einem Naschgarten und 30 ungefährlichen Pflanzen.

Planung gemeinsam erstellen

Beziehen Sie Ihre Kinder bei den Planungsarbeiten mit ein. Je aktiver die Kleinen Einfluss nehmen auf die Gestaltung, desto mehr sind sie mit Feuereifer bei der Sache. Die Wünsche von Kindern und Erwachsenen werden dabei gleichrangig behandelt, denn der Garten soll für Groß und Klein ein Ort zum Wohlfühlen sein. Idealerweise zeichnen oder beschreiben alle Familienmitglieder ihren Traumgarten, um daraus eine demokratische Gesamtlösung zu entwickeln.

Kindersichere Umzäunung

Kind im Garten Auf eine sichere Abgrenzung zur Straße kann der kinderfreundliche Garten nicht verzichten. Eine herkömmliche Sichtschutzhecke erfüllt diese Prämisse nicht, da hier Lücken entstehen können, die Ihre Kinder als Schlupfloch nutzen. Indem Sie die Umzäunung nach folgenden Kriterien wählen, gestalten Sie eine kindgerechte Einfriedung ohne einen Gefängnis-Charakter zu erzeugen:

  • Ideal ist ein Bretterzaun ohne querlaufende Balken als Steighilfen- Optimale Zaunhöhe beträgt 140 cm, mindestens 100 cm- Abstand der Zaunlatten: maximal 11 cm

Verwenden Sie bitte keine spitz zulaufenden Holzlatten, die für einen Klettermaxe zur tödlichen Gefahr werden können. Ein schmiedeeiserner Jägerzaun mit Spitzen kommt daher nicht in Betracht. Scharfe Kanten und herausstehende Nägel sind ebenfalls tabu.

Gefahrenquelle Wasserwelt

Wasser in jeglicher Form übt auf Kinder eine magische Anziehungskraft aus. Damit sich Gartenteich, Pool und Regentonne nicht als tickende Zeitbomben erweisen, sollten diese Gefahrenquellen neutralisiert werden. Private Wasserwelten zuzuschütten ist nicht der optimale Weg, denn außerhalb des Gartens sind sie allerorten anzutreffen. Indem Sie die folgenden Sicherheitsvorkehrungen treffen, lernen Ihre Kinder schon früh, dass hier Gefahren lauern und sind zugleich geschützt:

  • Gartenteich und Pool mit einem Zaun oder einer dichten Hecke umgeben- Jede Wasserfläche bedecken mit einem Gitter oder Netz- Rutschhemmende Matten rundherum auslegen- Regentonnen mit einem Deckel verschließen- Steighilfen aus der unmittelbaren Nähe von allen wassergefüllten Gefäßen entfernen- Gefüllte Planschbecken stets im Auge behalten

In diese Sicherheitsmaßnahmen sind Mini-Teiche, wie Zinkwannen, kleine Springbrunnen und sogar Vogel-Tränken mit einzubeziehen.

Tipp: Wie die Vereinigung Mehr Sicherheit für Kinder e.V. erklärt, hat die Wassertiefe nichts mit der Gefahr des Ertrinkens zu tun. Kleinkinder verfallen in eine starre Haltung mit Atemsperre, sobald ihr Gesicht unter Wasser gerät. Ungesicherte Wasserstellen jeglicher Art haben daher im kinderfreundlichen Garten nichts zu suchen.

Spielgeräte absichern

Kinderspielzeug Zu einem kinderfreundlichen Garten gehören Spielgeräte mit dazu. Achten Sie beim Erwerb von Schaukeln, Wippen und Klettergerüsten bitte auf das GS-Zeichen (Geprüfte Sicherheit). Rund um den Aufbau sind wichtige Kriterien zu beherzigen, wie eine standfeste Verankerung im Boden, ein weicher Fall-Untergrund sowie abgerundete Ecken und Kanten. Sitzbretter dürfen nicht locker und Seile nicht verschlissen sein.

An kindgerechten Spielgeräten dürfen sich keine Spalten befinden, in denen Kleidungsteile oder Kordeln einziehen können. Statten Sie den Sandkasten mit einem Dach aus zum Schutz vor Sonne und Regen. Sind alle Sandkuchen gebacken und Sandburgen gebaut, bewahrt eine Abdeckung den Sand bis zum nächsten Spiel vor Verschmutzungen durch Tierkot.

Tipp: Kinder lieben Matschen! Achten Sie beim Spielen im Garten darauf, dass die Füße der Kleinen immer warm und trocken sind. Umso länger macht es Spaß draußen toben, sich einfach der Fantasie hinzugeben und Kind sein zu dürfen.

Kontrollieren Sie wöchentlich alle Spielgeräte im Garten gemeinsam mit ihren Kindern auf ihren einwandfreien Zustand. Dies ist eine ausgezeichnete Gelegenheit, Ihre Sprößlinge auf Gefahren aufmerksam zu machen und ein sicherheitskonformes Verhalten zu üben.

Kind klettert im Baum Klassiker für alle Altersklassen – Kletterbaum
Erst ein Kletterbaum macht den kinderfreundlichen Garten komplett. Für die ganz Kleinen dient ein am Boden liegender Baumstamm mit stumpfen Ästen als Einstiegsmodell, um darauf herumzuklettern, zu balancieren und herunterzuspringen. Für die Älteren geht es höher hinaus. Die folgenden Kriterien sollte der ideale Kletterbaum erfüllen:

  • Ausladender Wuchs mit dicken Ästen schon auf niedriger Höhe- Gut biegsame, bruchsichere Holzart, wie Feldahorn, Eiche oder Hasel

Damit die Kinder bei einem Sturz weich fallen, streuen Sie um den Kletterbaum herum eine dicke Schicht aus Rindenmulch aus. Bei regelmäßigen Kontrollen werden morsche Äste abgeschnitten. Bruchstellen mit scharfen Kanten sollten geglättet werden, um Hautverletzungen zu vermeiden.

Mit ein wenig handwerklichem Geschick wird der Kletterbaum in Teamarbeit mit einem Baumhaus ausgestattet. Alternativ bietet der Fachhandel naturnahe Bausätze aus unbehandeltem Holz an, die gemeinsam zusammengebaut und im Kletterbaum montiert werden.

Kindgerechter Naschgarten

Erdbeeren - Fragaria Schon früh streben Kinder danach, ihren Eltern bei der Gartenarbeit nachzueifern. Übertragen Sie den Jung-Gärtnern daher altersgerechte, kleinere Arbeiten und legen mit ihnen gemeinsam einen Naschgarten an. Alle Aversionen gegen gesundes Obst und Gemüse sind vergessen, wenn sie aus eigener Ernte stammen. Drei wichtige Prämissen sind bei der Pflanzenauswahl zu beachten: die Pflanzen sollten schnell keimen und blühen, einfach zu pflegen und für den Frischverzehr geeignet sein. Die folgende Auslese stellt Ihnen bewährte Nutzpflanzen vor, mit deren Hilfe Sie Ihre Kinder spielerisch an die Gartenarbeit heranführen:

Obst

  • Monats-Erdbeeren
  • Himbeeren
  • Johannisbeeren
  • Blaubeeren

Gemüse

  • Radieschen
  • Zuckererbsen
  • Möhren
  • Mini-Gurken
  • Kürbisse
  • Cocktail-Tomaten

Salat und Kräuter

  • Feldsalat
  • Schnittlauch
  • Kapuzinerkresse
  • Basilikum
  • Zitronenmelisse

Sonnenblume - Helianthus annuus Blumen

  • Ringelblumen
  • Gänseblümchen
  • Stiefmütterchen
  • Sonnenblumen

Die Vielgestaltigkeit im Anbau von Nutzpflanzen kommt besonders zum Ausdruck, wenn Sie im Spätwinter auf der Fensterbank Setzlinge vorziehen, im Frühling unmittelbar im Beet aussäen und mit Ihren Kindern gemeinsam gekaufte Jungpflanzen in die Erde setzen. Richten Sie die Pflanzenauswahl zudem danach aus, dass regelmäßiges Gießen und Düngen mit Kompost das Pflegeprogramm bis zur Ernte abdecken.

Integrieren Sie in den Naschgarten ein kleines Beet von 1 bis 2 Quadratmetern, für das Ihr Kind die Verantwortung trägt. Eine niedrige Umzäunung aus Holzbrettchen oder Steinen trennt das Kinderbeet vom übrigen Garten optisch ab. Hier kann ein Nachwuchs-Gärtner seine Erfahrungen aus der gemeinsamen Arbeit in Eigenregie umsetzen. Das Erfolgserlebnis, wenn die ersten Erdbeeren oder Erbsen aus dem selbst bewirtschafteten Beet verspeist werden, vergessen Kinder und Jugendliche ihr Leben lang nicht.

Tipp: Lassen Sie keine Gartengeräte herumliegen. Spitze Hacken, scharfe Scheren, giftige Dünge- und Pflanzenschutzmittel kommen gleich nach ihrer Verwendung in den Geräteschuppen, der abschließbar und für Kinder eine verbotene Zone ist. Aus Gründen der Vorsicht werden die gefährlichsten Arbeitsgeräte überdies auf unerreichbaren Regalbrettern aufbewahrt.

Naturnahe Entdeckungen

Richtig spannend wird der kindgerechte Garten, wenn es in einer Ecke mit Wildwuchs die Natur hautnah zu entdecken gibt mit Kleintieren und Insekten. Ein hohler, morscher Baumstamm, eine Naturhecke oder einfach ein Laubhaufen dienen Nützlingen als Rückzugsort. Hier lassen sich die Tiere in ihrem natürlichen Lebensbaum beobachten. Das fördert den Respekt vor kleinsten Lebewesen und die Erkenntnis für ihre Bedeutung im ökologischen Kreislauf des Gartens. Selbst gebaute Insektenhotels, Igelhäuschen und Nistkästen wecken den Forschergeist und das Bewusstsein für natürlichen Pflanzenschutz.

30 ungefährliche Pflanzen

Forsythie - Forsythia Die Verbindung aus Naschgarten, Nutz- und Ziergarten birgt die Gefahr, dass Kinder alle Pflanzen für essbar oder zumindest ungiftig halten. Arten und Sorten mit bedenklichen Inhaltsstoffen sollten daher nicht in den Pflanzplan aufgenommen werden. Die folgende Übersicht stellt Ihnen eine Auslese ungefährlicher Pflanzen für den kinderfreundlichen Garten vor:

Sträucher und Bäume mit Zierwert

  • Ahorn (Acer) – alle Arten und Sorten mit dekorativem Laubgewand
  • Colorado-Tanne (Abies concolor) mit sehr weichen, blaugrauen Nadeln
  • Deutzie (Deutzia), bekannt als Maiblumenstrauch mit Blüten im Mai und Juni
  • Esskastanie (Castanea sativa), der ideale Hausbaum für den großen Garten
  • Forsythie (Forsythia intermedia), ein gelb blühender Frühlingsbote
  • Gemeine Esche (Fraxinus excelsior), einheimischer Großbaum mit 20-30 Metern Höhe
  • Hainbuche (Carpinus betulus), sehr schön als Hecke
  • Hartriegel (Cornus), abgesehen vom leicht giftigen Cornus sanguinea
  • Haselnuss (Corylus avellana), der Klassiker mit Früchten zum Essen und Basteln
  • Hortensien (Hydrangea), die romantischen Blütensträucher mit zahlreichen Arten und Sorten
  • Mandelbäumchen (Prunus triloba) für ein rosafarbenes Blütenmärchen im April und Mai
  • Rosen (Rosa), ungiftig, jedoch teils mit kräftigen Dornen- Rot-blühende Rosskastanie (Aesculus x carnea ‘Briotii’)
  • Sandbirke (Betula pendula) von schlanker Gestalt, mit weißer Rinde und schöner Herbstfärbung
  • Sommerflieder (Buddleia davidii) mit sehr langer Blütezeit
  • Spiersträucher (Spiraea spec.) mit unzähligen, blütenreichen Sorten
  • Weigelie (Weigelia), Ziersträucher mit zweimaliger Blütezeit im Frühling und Herbst

Stiefmütterchen Krautige Pflanzen – ungiftig und mit hübschen Blüten

  • Gänseblümchen (Bellis perennis) dürfen im kinderfreundlichen Garten nicht fehlen
  • Herbst-Astern (Aster) blühen tapfer bis zum ersten Frost
  • Hornveilchen (Viola cornus), zierliche Dauerblüher mit essbaren Blüten
  • Stiefmütterchen (Viola tricolor), demonstrieren eindrucksvoll, wie zweijährige Pflanzen gedeihen
  • Storchschnabel (Geranium), winterharte Sommerblüher in unzähligen Farben
  • Tagetes (Tagetes) blühen unermüdlich und halten Schädlinge von ihren Pflanznachbarn fern
  • Topinambur (Helianthus tuberosus) blüht prachtvoll, wird über 1 m groß und liefert essbare Knollen
  • Vergißmeinnicht (Myosotis), blaue Blütenpracht, die von selbst immer wiederkehrt

Gartenpflanzen für Spiel und Spaß

  • Feldahorn (Acer campestre): die Früchte können als Nasenzwicker verwendet werden
  • Rosskastanie (Aesculus hippocastanum): Früchte eignen sich als kreatives Bastelmaterial
  • Strauchhasel (Corylus avellana): liefert mit ihren Zweigen Material für Pfeil und Bogen
  • Wildrosen (Rosa): in den Hagebutten befindet sich ein tolles Juckpulver
  • Winter- und Sommerlinde (Tilia cordata und platyphyllos): das beste Schnitzholz überhaupt
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