Erden, Substrate und Dünger

Hortensien düngen – Tipps für Hortensiendünger

Hortensie - Hydrangea

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Für ein gesundes und andauerndes Wachstum und eine reiche Blüte benötigen Hortensien einen speziellen Dünger, welcher viel Stickstoff, aber nur wenig Phosphor enthält. Genauso wie Azaleen und Rhododendren bevorzugen Hortensien einen eher sauren Boden, deshalb kann für diese schönen Zierpflanzen auch der gleiche Dünger verwendet werden. Natürliche Düngemittel, wie zum Beispiel Hornmehl und Hornspäne, eignen sich ebenso gut wie ein Dünger aus Kaffeesatz, eine kostengünstige Alternative zu teuren Produkten aus dem Fachhandel. Für eine Blaufärbung der Blüten sind zusätzliche Düngergaben mit Aluminium erforderlich.

Hortensien düngen und pflegen

Die Hortensie ist in den hiesigen Gärten eine sehr beliebte Gartenpflanze, welche mit zauberhaften Blüten betört. Ursprünglich stammt die Zierpflanze aus Japan, im Verlauf des 18. Jahrhunderts wurde diese nach Europa gebracht. Hortensien lassen sich sowohl in Wohnbereichen als auch im Garten, auf dem Balkon und der Terrasse anpflanzen.

Wenn die Topfpflanze bereits verblüht ist, kann diese in den Garten gepflanzt werden und blüht im nächsten Jahr wieder auf. Die frostharte Pflanze muss zum Überwintern lediglich etwas vor Frost geschützt werden, damit diese die kalte Jahreszeit problemlos überdauern kann. Während der Wachstumsphase vom Frühling bis zum Herbst benötigt die Hortensie regelmäßige und reichhaltige Düngergaben:

  • Teststreifen zur pH-Wert-Bestimmung Hortensien bevorzugen leicht bis mittelstark sauren Boden
  • Dünger ist entsprechend des pH-Wertes des Bodens auszuwählen
  • Wird der pH-Wert der Erde zu hoch, gedeiht die Blume weniger prächtig
  • Liebt sonnige Standorte, kommt aber auch mit Halbschatten zurecht
  • Optimal ist ein feuchtes, aber nicht zu nasses Pflanzsubstrat
  • Regelmäßige Düngergaben mit stickstoffreichem, aber phosphorarmem Düngemittel verabreichen
  • Im Fachhandel gibt es spezielle Hortensiendünger, welche den Ansprüchen voll genügen
  • Gute Alternativen sind Azaleen- und Rhododendrondünger

Obwohl die Hortensien einen hohen Bedarf an Düngergaben haben, dürfen diese nicht überdüngt werden. Kommt es zu einer Überdosis bei den Düngemitteln, reagieren die Zierpflanzen sehr empfindlich darauf und die schönen Blätter und Blüten verfärben sich unansehnlich.

Mineralische Düngemittel

Mineralische Dünger lassen sich aus dem Fachhandel beziehen und versorgen die Hortensien mit einer ausgewogenen Kombination aus Nährstoffen, welche genau auf die speziellen Bedürfnisse der Blumen zugeschnitten sind:

  • Mineralische Hortensiendünger stehen den Zierpflanzen umgehend zur Verfügung
  • Keine Langzeitwirkung, deshalb ist oft und gleichmäßig zu düngen
  • Auf Universaldünger besser verzichten, enthalten in der Regel zuviel Phosphor

Organische Düngemittel

Kompost Wenn auf chemische Produkte beim Einsatz von Düngemitteln lieber verzichtet wird, bieten sich organische Dünger an, um die Hortensien zu düngen. Diese werden jedoch erst nach einigen Wochen von den Pflanzen aufgenommen, die Düngergaben sind deshalb zeitlich im Vorfeld zu planen. Organische Düngemittel sind schonender für die Umwelt und ebenso für den Geldbeutel, darüber hinaus lassen sich einige der Mittel auch in Heimarbeit selber herstellen:

  • Umweltfreundlicher und preiswerter als mineralische Dünger
  • Gelegentlich etwas Kompost verabreichen
  • Ab und an Hornmehl und Hornspäne zum Düngen einsetzen
  • Hin und wieder Kaffeesatz verwenden
  • Ideal zur Bodenverbesserung geeignet
  • Einsatz vor allem im Frühling und im weiteren Verlauf der Wachstumsphase
  • Aufnahme durch die Zierpflanzen erst nach etwa 3-4 Wochen
  • Zersetzung der organischen Bestandteile durch im Boden lebende Mikroorganismen
  • Zersetzungsprozess macht die Nährstoffe für die Hortensien verfügbar

Hornmehl und Hornspäne

Hornmehl und Hornspäne sind organische Dünger, die ein geeigneter Ersatz oder ein Zusatz für mineralische Düngemittel sind. Je feiner das Produkt ist, desto schneller setzt die Wirkung ein. Beide Varianten eignen sich ideal zum Düngen der Hortensien und versorgen diese mit wichtigen Nährstoffen:

  • Hornspäne auf Erdboden Hornspäne und Hornmehl enthalten eine große Menge an Stickstoff
  • Rinderhufe und -hörner sind die Basis für das natürliche Düngemittel
  • In Form von groben Spänen, Grieß oder als feines Hornmehl erhältlich
  • Fein gemahlenes Hornmehl wirkt sehr schnell
  • Grobe Hornspäne werden langsamer von den Hortensien aufgenommen

Grob belassene Hornspäne sind optimale Langzeitdünger, welche für die ganze Saison ausreichen können, wenn diese zeitig und großzügig im Frühling ausgebracht werden.

Düngen mit Kaffeesatz

Kaffeesatz enthält viele Mineralstoffe und eignet sich deshalb hervorragend als Düngemittel für Hortensien und auch für andere Garten- und Balkonpflanzen. Darüber hinaus senkt der Kaffeesatz den pH-Wert im Boden gering herab und schafft ein saures Niveau, ideal für die blühfreudigen Zierpflanzen. Die folgenden Kriterien sind beim Einsatz von Kaffeesatz zu beachten:

  • Enthält viel Stickstoff, Kalium und andere Mineralstoffe
  • Hat nur geringfügig Phosphor inne
  • Kaffeesatz tief in den Boden hinein arbeiten, damit dieser dort seine volle Wirkung entfalten kann
  • Hat anziehende Wirkung auf nützliche Regenwürmer
  • Regenwürmer lockern den Boden auf und sorgen für eine Verbesserung der Bodenstruktur
  • Kostengünstige Alternative zu handelsüblichen Düngemitteln

Der Kaffeesatz lässt sich außerdem zur Abwehr von lästigen Schnecken nutzen. Wenn die Hortensien besonders oft von Schnecken heimgesucht und angefressen werden, hilft es, den Kaffeesatz rund um die Zierpflanzen dicht auf den Boden zu streuen. Das darin enthaltene Koffein hat eine tödliche Wirkung auf die Schnecken, die entweder daran verenden oder einen großen Bogen um die damit eingefassten Hortensien machen.

Dünger für blaue Blüten

Von Natur aus sind die Blüten der Hortensien entweder rosa, rot oder weiß. Vielerorts lassen sich jedoch in den Gärten blau leuchtende Hortensienblüten bewundern, das Geheimnis liegt in einer blauen Einfärbung der Blüten. Diese Blaufärbung erfolgt über eine entsprechende Behandlung des Bodens und kann relativ einfach herbeigeführt werden. Die Hortensien benötigen ein besonderes Düngemittel, damit die Blüten diese blaue Farbe erhalten und auch behalten können:

  • Hortensie mit blauer Blüte Spezieller Hortensiendünger wirkt nur bei Sorten, welche normalerweise rosa blühen
  • Sorten mit weißen oder roten Blüten verändern die Blütenfarben nicht
  • Erdboden und Pflanzsubstrat im Kübel müssen sauer sein, mit einem pH-Wert von 4,0-4,5
  • Vorher pH-Wert des Bodens mit Hilfe von pH Teststreifen messen
  • Kübel oder Pflanzstellen mit Rhododendron-Erde auffüllen, diese hat idealen pH-Wert
  • Des Weiteren braucht die Zierpflanze Aluminium für die Blaufärbung
  • Aluminiumsulfat oder Alaun verursacht die Farbe
  • Aluminiumverbindungen mit Kalialaun dem Boden zufügen
  • Im Frühling1 bis 2 Esslöffel Kalialaun um die Pflanze herum streuen, beim nächsten Regenschauer versickert das Produkt im Boden
  • Fertige Präparate gibt es als Hortensienblau im Fachhandel zu erhalten, über das Gießwasser zuführen
  • Für die Wirkung der Dünger nur mit Regenwasser oder sehr weichem Wasser gießen
  • Extrem hartes und kalkhaltiges Wasser hebt die Wirkungsweise wieder auf
  • Konstante Düngergaben erforderlich, sonst werden die Blüten wieder rosa
  • Bei rosa Blüten dauert es manchmal bis zu 2 Jahren, bis sich voll blaugefärbte Blüten entwickeln

Es kann jedoch auch sehr apart aussehen, wenn der Spezialdünger nur unregelmäßig verabreicht wird, in diesem Fall bilden sich sowohl die rosafarbenen als auch die blauen Blütenfarben bei den Hortensien aus.

Frequenz der Düngergaben

In der Regel sind die Hortensien in der Wachstumsphase regelmäßig zu düngen, jedoch haben Pflanzen in der Kübelhaltung auf dem Balkon und der Terrasse einen höheren Nährstoffbedarf als Hortensien in der Freilandhaltung. Zum Ende der Wachstumsperiode ist das Düngen generell einzustellen, damit die Hortensien in Ruhe ausreifen können und ein genügender Triebabschluss gewährleistet ist. Nur auf diese Weise ist die Zierpflanze vor den ersten Herbstfrösten geschützt und als Kübelpflanze entsprechend auf ihr Winterquartier vorbereitet:

  • Kübelpflanzen in der Hauptwachstumszeit von März bis August einmal in der Woche düngen
  • Ideal ist flüssiger Dünger, der schnell aufgenommen werden kann
  • Im Freiland ausgepflanzte Hortensien im Frühling, ab dem Austreiben, anfangen zu Düngen
  • Granulierten Langzeit-Dünger möglichst früh in den Boden einarbeiten
  • Ab Mitte August die Düngergaben einstellen

Mangelerscheinungen

Hortensien haben einen hohen Nährstoffbedarf und können bei einer Unterversorgung mit den benötigten Nährstoffen an Mangelerscheinungen leiden. Hinweise sind Verfärbungen an den Blättern und Blüten. Die folgenden Vorgehensweisen haben sich bei einer Mangelerscheinung bewährt:

  • Häufige Mangelerscheinung ist die Chlorose
  • Speziell junge Blätter verfärben sich gelb und bilden grüne Blattadern aus
  • Zierpflanze mangelt es an Eisen
  • Schuld ist oft ein zu basischer Boden mit extrem hohen pH-Wert, das vorhandene Eisen kann nicht verwertet werden
  • Abhilfe bei zu hohem pH-Wert schafft das Gießen mit Regenwasser, eventuell sauermachenden Dünger dazu geben
  • Mangel an Eisen im Erdboden, das wichtige Spurenelement fehlt grundsätzlich
  • Bei Eisenmangel im Boden hilft Eisenchelat-Dünger

Nicht mit Blaukorn düngen!

Blaukorn ist ein künstlich hergestellter Volldünger, welcher in Form von blau gefärbten, körnigen Kügelchen im Fachhandel verkauft wird, die Form ist hier der Namensgeber. Da dieses Düngemittel einen relativ hohen Phosphorgehalt hat, sollte es nicht zum Düngen von Hortensien verwendet werden. Speziell für die intensiv blau blühenden Hortensien ist der Einsatz von Blaukorn fatal, da dieser verhindert, dass die Wirkung des Aluminiums einsetzen kann, sodass die blau gefärbten Blüten wieder ihre ursprüngliche Farbe annehmen:

  • Eine Handvoll Blaukorn Blaukorn enthält genauso viel Stickstoff wie Phosphor, deshalb als Dünger für Hortensien nicht geeignet
  • Blaukorn ist witterungsabhängig und fließt oft unkontrolliert, Pflanzen in der Nachbarschaft der Hortensien vorsichtig damit düngen
  • Überdosierung unbedingt verhindern, da diese allen Pflanzen in der Umgebung extrem schadet
  • Wird im Herbst nicht abgebaut, als Folge erfrieren die Knospen im Winter

Häufig gestellte Fragen

Worauf muss beim Hortensiendünger geachtet werden?
Der Hortensiendünger sollte möglichst viel Stickstoff, aber nur wenig Phosphor beinhalten, dieser darf sowohl organisch als auch mineralisch sein, ideal ist eine Kombination beider Sorten.

Gibt es Alternativen zum Dünger aus dem Fachhandel?
Organischer Hortensiendünger lässt sich mit Hornmehl, Hornspänen, Kaffeesatz und Kompost eigenständig und kostengünstig generieren, eine gute Alternative zu teuren Produkten aus dem Gartenfachmärkten.

Wie oft und intensiv sind Hortensien zu düngen?
Das Düngen ist abhängig von der Haltung und der Art des Düngemittels, bei Kübelhaltung und mineralischem Dünger ist mindestens einmal wöchentlich zu düngen, bei Freilandhaltung und organischen Düngemitteln kann auf eine Langzeit-Funktion gesetzt werden.

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Tipps für Schnellleser

- Zierpflanzen mit einem hohen Nährstoffbedarf, brauchen regelmäßige Düngergaben
- Ideal ist Dünger mit viel Stickstoff und wenig Phosphor
- Kübelpflanzen verstärkt düngen, mindestens einmal die Woche
- Freilandhortensien kommen auch mit Langzeit-Dünger aus
- Mit Regenwasser oder weichem Gießwasser wässern
- Ideal und kostengünstig sind organische Dünger, z.B. Hornmehl, Hornspäne, Kaffeesatz, Kompost
- Mineralische Düngemittel aus dem Fachhandel sind einfach in der Handhabung
- Optimal ist saurer pH-Wert im Boden, vor dem Pflanzen mit Teststreifen überprüfen
- Zu hohe, alkalische pH-Werte lassen sich durch Kaffeesatz und andere Düngemittel verringern
- Blaufärbung der Blüten durch sauren pH-Wert von 4,0-4,5 und aluminiumhaltige Düngergaben
- Blaukorn-Dünger besser vermeiden
- Unterversorgung mit Nährstoffen führt zu Mangelerscheinungen
- Eisenmangel bei Chlorose
- Überdosierung der Düngergaben unbedingt verhindern

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