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Kirschlorbeer mit gelben Blättern und Flecken – das hilft!

Kirschlorbeer mit gelben Blättern

Nur wenig Zeit? Dann lies unsere Tipps für Schnellleser.

Gelbe Blätter bei Kirschlorbeerhecken oder auch Solitärpflanzen treten leider recht häufig auf. Zwar sind diese Pflanzen ziemlich robust, aber nur bei entsprechendem Standort, Pflanzsubstrat und den vorhandenen Bedingungen angepassten Sorten. Es gibt zahlreiche Ursachen für die gelben Blätter. Diese müssen herausgefunden werden, will man etwas sinnvolles dagegen tun. Ob Wasser- oder Nährstoffmangel, ob bakterielle Infektion oder Pilzerkrankung, falscher Schnitt oder nicht passender Standort bzw. Pflanzsubstrat, es gibt einige Ursachen. Wir haben diese für Sie zusammengetragen, ebenso wie Gegenmaßnahmen. Lesen Sie weiter!

Ursachen für gelbe Blätter und Flecken

Kirschlorbeergewächse sehen mit ihren glänzenden grünen Blättern und attraktiven Blüten sehr gut aus. Dazu kommt, dass sie immergrün sind. Sie werden sehr gern als Sichtschutzhecken verwendet, weil sie ganzjährig Schutz bieten.

Gelbe und auch braune Blätter kommen leider recht häufig vor. Das liegt nicht selten am falschen Standort bzw. falscher Pflege. Allerdings gibt es noch andere Faktoren, die sich so auf die Pflanzen auswirken, dass es zu Flecken oder ganzen gelben Blättern kommt. Nur wenn die Ursache herausgefunden wird, kann man gegensteuern.

Die häufigsten Ursachen für Blattprobleme am Kirschlorbeer sind:

  • Umpflanzung
  • Falscher Standort
  • Unpassendes Pflanzsubstrat
  • Pilzerkrankung
  • Eisenmangel
  • Wassermangel, vor allem im Winter
  • Erfrierungen
  • Zu wenig Platz in Pflanzgefäßen

Tipp: Das Kirschlorbeer nach einem Standortwechsel mit gelben Blättern reagiert, ist normal. Er muss sich erst einmal eingewöhnen. Solch ein Wechsel bedeutet Stress und die Pflanze steckt ihre Kraft zuerst in die Wurzel. Oft reicht es dann nicht mehr für alle Blätter. Ein Teil davon wird gelb. Das reguliert sich aber meist von selbst, sobald die Pflanze angewachsen ist.

Falscher Standort

Kirschlorbeer sonnig Bei falschem Standort kommt es regelmäßig zu Erkrankungen der Kirschlorbeerpflanzen und auch zu Erfrierungen. Zwar vertragen die Gehölze sowohl Sonne, als auch Halbschatten und Schatten, aber schwierig wird es im Winter. Dann ist an sonnigen Tagen mit einer hohen Verdunstung durch die vielen Blätter zu rechnen. Bei Frost kann die Wurzel kein Wasser aufnehmen. Es kommt zu Trockenschäden. Blätter werden gelb, später braun. Frost und kalter Wind, vor allem Ostwind, führt häufig zu Erfrierungen. Auch hier werden die Blätter braun, selten gelb. Bei zu nassen Standorten leidet die Wurzel und es bilden sich gelbe Blätter.

  • Geschützter Standort, vor allem windgeschützt
  • Im Winter vor knalliger Sonne schützen. Einzelne Gewächse mit Vlies abdecken, bei Hecken ist das selten möglich.
  • Kein zu feuchter Standort. Bei der Pflanzung Sand in den Boden einarbeiten.

Tipp:Zu schattige Standorte begünstigen Pilzerkrankungen. Zwar wird immer wieder angegeben, dass Kirschlorbeer gut im Schatten gedeiht, aber wenn man überlegt, dass diese Pflanzen besonders gut in Südeuropa gedeihen und dort voll in der Sonne stehen, wird klar, dass sie Licht benötigen. Zu wenig davon schwächt die Sträucher und sie werden anfällig für Krankheiten und auch für Schädlinge. Zu viel Sonne ist oft auch nicht günstig. Am besten ist ein halbschattiger Platz, der sorgt auch dafür, dass Frostschäden nur selten auftreten.

Falsches Pflanzsubstrat

Beim Boden sind manche Kirschlorbeerarten etwas heikel. Er darf keinesfalls verdichtet sein oder zu stark ausgelaugt. Auch zu leichter Boden ist nicht günstig, denn solches Substrat kann Nährstoffe nicht halten. Am schlimmsten ist aber zu nasser Boden. Dauerhafte Nässe schadet den Wurzeln. Es kommt recht schnell zu gelben Blättern.

  • Wichtig ist ein frischer, tiefgründiger Gartenboden.
  • Kompost sorgt für Nährstoffe und Auflockerung.
  • Bei zu feuchtem Standort kommt zu den gelben Blättern noch eine Verfärbung am Stammbereich dazu. Dadurch ist die Ursache leicht auszumachen.
  • Sandboden ist ungeeignet für Kirschlorbeer.

Falsche Bewässerung

Kirschlorbeer - Prunus lauroceraus Das mit der Bewässerung etwas nicht stimmt, ist oft nicht so einfach nachzuvollziehen, da die Pflanzen erst nach ungefähr 10 bis 12 Wochen das Resultat davon zeigen. Sie reagieren nicht sofort. Oft ist es zu wenig Wasser, vor allem nach der Pflanzung, dass zu gelben Blättern führt, aber auch zu nasses Substrat ist ungünstig, wie oben schon festgestellt wurde.

  • Keine Bodentrockenheit, zumindest nicht über längere Zeit
  • Keine Staunässe
  • Am besten ist, bei Trockenheit regelmäßig zu wässern.
  • Günstiger ist, nur ein bis zweimal pro Woche zu gießen, aber durchdringend, als jeden Tag nur wenig Wasser zuzuführen.
  • Nicht auf die Blätter gießen, das fördert Pilzbefall, vor allem, wenn man abends wässert.

Sonnenbrand

Sonnenbrand tritt häufig bei jungen und bei frisch gepflanzten Kirschlorbeersträuchern auf. Wenn man nicht in der Baumschule, sondern im Bau- und Gartenmarkt kauft, bekommt man oft in Gewächshäusern vorgezogene Pflanzen, die noch nie mit direkter Sonne in Kontakt gekommen sind. Die Blätter der Pflanzen verbrennen sehr schnell, sie haben keinen Schutz. Der bildet sich erst mit der Zeit. Da hilft es nur, Geduld zu haben und zu hoffen, dass die Pflanzen das überstehen.

Falsche Nährstoffversorgung

Zu wenig Dünger ist ebenso ungünstig, wie zu viel davon. Es empfiehlt sich also, erst einmal eine Bodenprobe zu nehmen und untersuchen zu lassen, um zu wissen, was im Boden an Nährstoffen vorhanden ist. Unsere Gärten sind häufig völlig überdüngt, vor allem viel Stickstoff ist im Boden. Ohne geht es zwar auch nicht, aber ein zuviel davon ist nicht förderlich für eine gesunde Entwicklung des Kirschlorbeers.

  • Eine Handvoll Gartenkalk Verträgt keinen Kalk, also in der nähren Umgebung nicht kalken.
  • Bei Kalk im Boden (auch im Gießwasser) kann es zu Chlorose kommen (gelbe Blätter, aber grüne Blattadern)
  • Ein hoher Kalkanteil sorgt dafür, dass die Pflanze Spurenelemente nicht aufnehmen kann und das führt zu einer Reduzierung der Chlorophylbildung.
  • Überkalkten Boden austauschen
  • Zusätzlich sauren Nadelkompost ausbringen
  • Regelmäßig düngen, am besten organisch und kalibetont
  • Kali fördert die Winterhärte, es lässt die Triebe ausreifen und erhöht die Trockenheitsresistenz
  • Eisenmangel – Gesteinsmehl zugeben, das ist besser als spezieller Eisendünger
  • Ab August keinen Stickstoffdünger mehr ausbringen! Stickstoff fördert das Längenwachstum. Die Triebe wachsen bis zum Frost, haben keine Zeit auszureifen und frieren im Winter weg, auch bei nicht sehr tiefen Minustemperaturen. Maximal Patentkali düngen, das bringt Pflanzen besser über den Winter, denn es hilft ihnen, dass ihre Triebe ausreifen.

Falscher Schnitt

Kirschlorbeerhecken werden meist mit einer Heckenschere geschnitten. Klar, das geht schneller. Allerdings werden dabei unzählige Blätter verletzt, einfach durchgeschnitten oder Teile weggeschnitten. Abgesehen davon, dass das allein schon unschön aussieht, fördert man damit auch Krankheitserreger, die durch diese Verletzungen eindringen können. Die durch den Schnitt verletzten Blätter werden sehr schnell gelb und braun. Daran kann man nichts ändern. Alternativ hilft hier nur, eine entsprechend starke Astschere zu nutzen und alle Triebe einzeln zu schneiden, ohne die Blätter zu verletzen.

  • Kirschlorbeer schneiden Keine Heckenschere verwenden
  • Die Triebe einzeln schneiden
  • Am besten vor dem Neuaustrieb schneiden, dann ist die Zeit, in welcher die Pflanzen etwas kahler aussehen, nur sehr kurz

Frostschäden

Die Frosthärte richtet sich nach der Sorte des Kirschlorbeers und wo er gezogen wurde. In unserem Klima aufgewachsene Pflanzen kommen mit dem Winter besser klar, als in Südeuropa gezogene, die noch nie Frost ausgesetzt waren. Am besten ist, eine Sorte auszuwählen, die möglichst eine hohe Frostresistenz hat. Leider sind viele Händler nicht ehrlich und verkaufen Pflanzen als winterhart, die es nicht wirklich sind.

Egal, welche Sorte man wählt, in einigen Wintern tragen fast alle Sorten Frostschäden davon. Gelbe Blätter erscheinen häufig dann, wenn die Tagestemperaturen schon recht hoch sind und nachts der Frost noch einmal voll zuschlägt. Ist es dauerhaft kalt, ist das meist nicht so schlimm.

Oft sorgt auch langanhaltender Frost dafür, dass der Boden gefriert. Scheint dann die Sonne, verdunsten die Blätter Wasser. Durch den gefrorenen Boden kann das Gewächs keines mehr aufnehmen. Es kommt zu Trockenschäden, die aber durch den Frost hervorgerufen werden. Es ist also wichtig, den Kirschlorbeer an frostfreien Tagen reichlich zu gießen.

  • Frostresistente Sorten auswählen
  • bei Sonnenschein und Frost die Pflanzen mit Vlies oder Tüchern abdecken
  • An frostfreien Tagen gießen und zwar reichlich (durchdringend), nicht nur oberflächlich

Krankheiten

Gelbe Blattflecken deuten eher auf eine bakterielle Infektion hin, die so genannte Blattfleckenkrankheit. Sie befällt zahlreiche Gewächse. Erst gibt es nur kleine Flecken, im Laufe der Zeit werden sie größer. Hier hilft nur ein Rückschnitt. Befallene Triebe herausschneiden.

Werden die Blätter nicht nur gelb, sondern gleichzeitig auch welk, kann es sich um die Trieb- und Spitzendürre handeln. Der Erreger ist ein Pilz (Monilinia laxa), der schnell bekämpft werden muss. Geschieht das nicht, kommen zu den gelben Blättern braune Ränder und Flecken dazu und die Blätter vertrocknen und fallen ab. Oft stirbt der ganze Trieb ab.

  • Blattfleckenkrankheit – Triebe herausschneiden
  • Trieb- und Spitzendürre – starker Rückschnitt bis ins gesunde Holz

Tipp: Günstig ist, sich in der Nachbarschaft umzusehen, in welchem Garten eine gesunde Hecke aus Kirschlorbeer zu finden ist. Fragen Sie dort nach der Sorte. Sie gedeiht nachweislich gut und ist dadurch auch für Ihren Garten empfehlenswert. Beim passenden Standort, den man meist nicht abändern kann, dem richtigen Substrat, welches man zusammenmischen kann und der optimalen Pflanzensorte, werden die Gewächse nur selten krank und bekommen kaum gelbe Blätter. Natürlich muss man für ausreichend Wasser und Nährstoffe sorgen!

Häufig gestellte Fragen

Wie viele gelbe Blätter werden für einen Kirschlorbeer gefährlich?
Wenn sich hin und wieder gelbe Blätter zeigen, muss man sich keine Sorgen machen. Nur wenn sich immer mehr Blätter gelb verfärben, ist Ursachenforschung wichtig. Nur wenn herausgefunden hat, woran die Verfärbung liegt, kann man die Ursache abstellen.

Was kann man tun, damit sich der Kirschlorbeer wohlfühlt und möglichst gesund bleibt?
Wichtig zur Vermeidung von Schäden sind ein ausgewogenes Nährstoffverhältnis und ein jährlicher Schnitt. Ob sich ein Kirschlorbeer wohlfühlt, liegt am passenden Standort, wozu auch das Pflanzsubstrat zählt. Wer keinen idealen Standort bieten kann, muss für diese Verhältnisse die am besten geeignetste Sorte auswählen.

Welche Dünger sind günstig für Kirschlorbeer?
Oft wird angegeben, dass ausgepflanzte Kirschlorbeerpflanzen keinen Dünger benötigen. Wichtig ist er auf alle Fälle für Kübelpflanzen, die sich nichts selbst besorgen können. Eine Düngergabe für ausgepflanzte Exemplare schadet nicht. Viele der Gewächse gedeihen aber auch gut ohne, allerdings sind viele Gartenböden wirklich stark überdüngt, sodass immer noch genügend Nährstoffe vorhanden sind, auch ohne extra Zugabe. Wer den Boden mit Rindenmulch oder ähnlichem abdeckt, sollte aber düngen. Gerade Rindenmulch entzieht dem Boden viele Nährstoffe.
Am besten sind organische, kalibetonte Dünger, wie z.B. Azet Baum-, Strauch- und HeckenDünger, alternativ auch Azet BeerenDünger,

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Tipps für Schnellleser

- Gelbe Blätter sind relativ häufig
- Verschiedenste Ursachen möglich
- Umpflanzung
- Falscher Standort
- Unpassendes Substrat
- Erkrankungen (bakterielle Infektion oder Pilzerkrankungen)
- Eisenmangel
- Nährstoffmangel allgemein
- Wassermangel, vor allem im Winter
- Erfrierungen
- Zu wenig Platz in Pflanzgefäßen
- Wichtig sind:
- Nicht zu sonniger oder zu schattiger Standort
- Kein zu trockener oder zu feuchter Boden
- Kompost einarbeiten
- Regelmäßig durchdringend gießen auch im Winter
- Zweimal jährlich kalibetont düngen mit organischem Dünger
- Kein Kalk!
- Evtl. Eisendünger
- Jährlicher Schnitt vor dem Austrieb
- Schnitt von kranken Teilen
- Um Frostschäden zu vermeiden – richtige Sortenauswahl
- Regelmäßig auf Krankheiten und Schädlinge kontrollieren

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