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Wann sollte man Sträucher schneiden? | Zeitpunkt für 40 Gehölze

Rhododendron schneiden

Gehölze gehören zu den beliebtesten Pflanzen im Garten und selbst im Kübel werden diese gerne auf dem Balkon oder der Terrasse gehalten. Um das Wachstum der Sträucher unter Kontrolle zu bringen, müssen Sie regelmäßig Schnittmaßnahmen durchführen, mit denen Sie die Pflanzen in Form bringen und ihre Vitalität erhalten.

Wichtig beim Schnitt ist der richtige Zeitpunkt, denn nur durch diesen lassen sich zahlreiche Probleme vorbeugen, die sich negativ auf die Gehölze auswirken würden. Da es eine große Zahl an Pflanzen gibt, die in diese Gruppe fallen, müssen Sie deren Schnittzeitpunkte kennen.

Schnittzeitpunkt für Gehölze und Sträucher

Gehölze gehören zur mitteleuropäischen Pflanzenwelt dazu und es finden sich zahlreiche einheimische Gewächse, die gerne in den eigenen Gärten gehalten werden. Wenn Sie selbst stolzer Besitzer verschiedener Sträucher sind oder diese in der Zukunft anpflanzen wollen, müssen Sie über die Schnittzeitpunkte der einzelnen Arten Bescheid wissen. Das ist wichtig, denn der rechtzeitige Schnitt schützt vor einer Vielzahl von Problemen:

  • Blüte fällt nicht aus
  • Vitalität bleibt erhalten
  • Form bleibt erhalten
  • Vergreisung wird unterbunden
  • Krankheitserreger können sich nicht ausbreiten
  • Schädlinge haben kein leichtes Spiel

Himbeeren schneiden Vor allem der jährliche Rück- oder Auslichtungsschnitt ist hier zu nennen. Dieser wirkt sich sehr gut auf die Gesundheit der Gewächse aus und wird bei jeder Art zu einem anderen Zeitpunkt ausgeführt. Je nach Taxa kommen dann noch die folgenden Schnitte dazu, die aber nicht immer jährlich erfolgen müssen:

  • Erziehungsschnitt
  • Formschnitt
  • Verjüngungsschnitt

Hinweis: Das Bundesnaturschutzgesetz verbietet es in der Zeit vom 1. März bis zum 30. September Hecken “abzuschneiden oder auf den Stock zu setzen”. Die Regelung betrifft auch “lebende Zäune, Gebüsche und andere Gehölze”. Grund für diese Maßnahme ist besonders der Schutz der Brutplätze von Vögeln, die diese oft in Hecken und Gebüschen anlegen. Während dieser Zeit sind nur schonende Pflege- und Formschnitte erlaubt.

Liste von 40 Exemplaren

Einen Überblick über die Schnittzeitpunkte von 40 bekannten Gehölzen und Sträuchern finden Sie in der folgenden Liste:

  1. Bartblume - Caryopteris Bartblume (bot. Caryopteris): Bartblumen werden direkt nach dem Winter geschnitten, wenn das Thermometer keine Minusgrade mehr anzeigt.
  2. Berberitze (bot. Berberis vulgaris): Wenn Sie eine Berberitze halten, schneiden Sie diese direkt nach der Blüte, was abhängig von der einzelnen Sorte ist. In den meisten Fällen blühen die Gewächse bis Ende Juni.
  3. Besenginster (bot. Sarothamnus scoparius): Der Schmetterlingsblütler (bot. Faboideae) wird abhängig vom Wuchs gewachsen. Wenn Ihr Besenginster einen stark buschigen Wuchs hat, empfiehlt sich ein jährlicher Rückschnitt nach der Blütezeit im Juni. Wächst sie mehr aufrecht, reicht ein Rückschnitt alle drei bis vier Jahre ebenfalls nach der Blüte.
  4. Besenheide (bot. Calluna vulgaris): Ein einfacher Rückschnitt im Frühjahr reicht völlig aus, um die Besenheide aufzufrischen.
  5. Blauraute (bot. Perovskia abrotanoides): Im zeitigen Frühjahr, so früh wie möglich vor der Blüte, wird die Blauraute geschnitten. Der mögliche Zeitraum reicht Ende Februar bis Anfang April, abhängig von den klimatischen Bedingungen. Bei Spätfrösten unbedingt einen Schutz nach dem Schnitt einrichten.
  6. Brombeere - Rubus fructicosus Brombeere (bot. Rubus fruticosus): Die beliebten Beerensträucher werden im März oder spätestens im April zurückgeschnitten. Seitentriebe dagegen werden schon im Februar gekürzt.
  7. Eiben (bot. Taxus): Eiben gehören zu den häufigsten Heckengehölzen und werden zweimal pro Jahr an Tagen ohne direkte Sonne geschnitten. Die besten Termine sind Mai bis Juni und August bis September.
  8. Weißdorn (bot. Crataegus): Das beliebte Gewächs muss als Hecke oder Strauch nicht so häufig wie die Wuchsform als Baum geschnitten werden. Hecken werden einmal im Juni auf die gewünschte Form geschnitten und Sträucher im Winter an frostfreien Tagen in Form gebracht oder ausgelichtet.
  9. Faulbaum (bot. Frangula alnus): Wählen Sie den Frühling, um jährlich die Pflanze auf Vordermann zu bringen. Nachträglich im Jahr können Sie Korrekturen vornehmen.
  10. Feldahorn (bot. Acer campestre): Gerne als Hecke gepflanzt, wird der Feldahorn nur vom 1. Oktober bis zum 28. Februar stark zurückgeschnitten. Grund dafür sind zahlreiche Tiere, die sich über Sommer dort einnisten. Setzen Sie den Schnitt daher auf Ende Januar bis Anfang März, alternativ nach dem Laubfall im späten Herbst.
  11. Flieder - Syringa Flieder (bot. Syringa): Fliedersträucher müssen nach dem Verblühen Ende Juni geschnitten werden.
  12. Forsythie (bot. Forsythia): Ein Schnitt für das beliebte Gewächs findet im März direkt nach der Blüte statt.
  13. Goldregen (bot. Laburnum): Goldregen wird nur nach Krankheiten oder einem Befall durch Schädlinge vom entsprechenden Pflanzenmaterial zu befreien.
  14. Gewöhnlicher Judasbaum (bot. Cercis siliquastrum): Nur junge Exemplare können einen Formschnitt erhalten, adulte Judasbäume vertragen keinen Schnitt.
  15. Gewöhnliche Mahonie (bot. Mahonia aquifolium): Müssen nicht, können aber nach der Blüte ausgelichtet werden, was einen Fruchtverlust zur Folge hat.
  16. Gewöhnlicher Schneeball - Viburnum opulus 'Roseum' Gewöhnlicher Schneeball (bot. Viburnum opulus): Ein leichter Pflegeschnitt erfolgt im März, ein Rückschnitt nach der Blüte.
  17. Gewöhnlicher Spindelstrauch (bot. Euonymus europaeus): Geschnitten wird der Strauch entweder im Frühling oder späten Herbst.
  18. Hainbuche (bot. Carpinus betulus): Hainbuchen dürfen aufgrund von Vögeln nur von Juli bis Ende Februar geschnitten werden. Geschnitten wird Ende Februar und Anfang Juli.
  19. Hartriegel (bot. Cornus): Ende Februar bis Anfang März ist ideal für den Schnitt. Lichten Sie Hartriegel nur aus, wenn Sie nicht auf die Blüte verzichten wollen.
  20. Hasel (bot. Corylus avellana): Adulte Haseln werden alle zwei bis drei Jahre komplett zurückgeschnitten und sonst regelmäßig von abgestorbenem und vertrockneten Trieben befreit.
  21. Himalaya-Birke (bot. Betula utilis): Wird entweder im späten Herbst oder im Frühling nach erneutem Austreiben geschnitten.
  22. Himbeere (bot. Rubus idaeus): Zweijährige Triebe nach Ernte, junge Triebe im Frühjahr nach letzten Frösten schneiden.
  23. Schwarze Johannisbeere - Ribes nigrum Johannisbeeren (bot. Ribes): Geschnitten werden die Sträucher immer nach der Ernte, um den Ernteertrag in der folgenden Saison aufrecht zu erhalten.
  24. Rote Heckenkirsche (bot. Lonicera xylosteum): Wenn Sie die giftigen Beeren nicht heranreifen lassen wollen, schneiden Sie nach der Blüte im Juni direkt zurück. Ansonsten im Herbst nachdem alle Beeren vom Baum gefallen sind.
  25. Hortensien (bot. Hydrangea): Jede einzelne Hortensienart wird gegen Ende Februar geschnitten.
  26. Kirschlorbeer (bot. Prunus laurocerasus): Nach dem Johannistag am 24. Juni ist die Pflanze schnittbereit.
  27. Kornelkirsche (bot. Cornus mas): Geschnitten wird die Kornelkirsche nach der Blüte, selbst wenn Sie der Hecke einen Formschnitt verpassen müssen.
  28. Kreuzdorn (bot. Rhamnus catharticus): Das zeitige Frühjahr ist ideal für den Schnitt des Kreuzdorns.
  29. Lavendel - Lavandula angustifolia Lavendel (bot. Lavandula officinalis): Entweder ernten Sie den Lavendel regelmäßig ab oder schneiden diesen im Frühjahr, um eine Verkahlung zu verhindern.
  30. Liguster (bot. Ligustrum): Das Frühjahr ist ein guter Schnitttermin für den Liguster, der über das Jahr immer wieder ein wenig korrigiert wird.
  31. Rhododendron (bot. Rhododendron): Rhododendren immer entweder im Februar oder im Herbst ab Oktober schneiden.
  32. Salweide (bot. Salix caprea): Salweiden dürfen nicht vernachlässigt werden und müssen direkt nach der Blüte geschnitten werden, um ihre Vitalität zu erhalten.
  33. Sanddorn (bot. Hippophaë rhamnoides): Der beliebte Strauch mit den schmackhaften Früchten wird von September bis Ende Herbst oder in den Winter an frostfreien Tagen geschnitten. Weibliche Exemplare alle zwei, männliche alle vier Jahre.
  34. Schlehdorn - Prunus spinosa Schlehe (bot. Prunus spinosa): Schlehen werden entweder im Herbst oder nach der Blüte beschnitten.
  35. Schneebeeren (bot. Symphoricarpos): Hier können Sie auf einen Schnitt vom Frühlingsanfang bis Mitte April oder der Sommerzeit setzen.
  36. Vogelbeere (bot. Sorbus aucuparia): Ebereschen werden zwischen Mai und Juni nach der Blütezeit geschnitten.
  37. Wildapfel (bot. Malus sylvestris): Adulte Wildäpfel vertragen Schnitte nur schlecht und sollten nur nach Krankheit, Vernachlässigung oder Schädlingsbefall geschnitten werden.
  38. Wildbirne (bot. Pyrus pyraster): Hier können Sie über die gesamte Saison über kleine Korrekturen vornehmen.
  39. Wolliger Schneeball (bot. Viburnum lantana): Der Wollige wird ebenfalls nach der Blütezeit zurückgeschnitten, was die Vitalität für die kommende Saison verbessert.
  40. Zwergmispeln (bot. Cotoneaster): Bei Zwergmispeln ist die Art entscheidend. Immergrüne Taxa werden im Frühjahr, sommergrüne im Winter und Hecken Ende Juli bis Ende August geschnitten.

Hinweis: Wichtig bei fast allen Gehölzen und Sträuchern ist der Erziehungsschnitt, der in den meisten Fällen im ersten oder zweiten Jahr nach der Pflanzung geschehen sollte. Über diesen wird die Pflanze in die erste Form gebracht.

Schnittzeitpunkt für Rosen

Rosen sind ebenfalls Sträucher, doch ist es viel schwieriger für diese einen genauen Schnittzeitpunkt zu nennen. Der Grund liegt in der äußerst umfangreichen Auswahl an Sorten, denen Sie begegnen können. Nicht jede Sorte und sogar Art wird zur gleichen Zeit geschnitten, da sie sehr unterschiedlich blühen. Die Blütezeit ist ausschlaggebend für den Schnitt, da sonst die Blüte für die aktuelle Saison ausfallen kann.

Rosen schneiden Aus diesem Grund wird der Zeitpunkt für die Schnittmaßnahmen anhand der Blühhäufigkeit entschieden:

  • einmalblühend: Herbst nach der Blüte
  • remontierend: direkt nach der Blüte
  • öfterblühend: März bis Mitte Mai
  • dauerblühend: März bis Mitte Mai

Wie Sie sehen, sollten Sie bei Rosen daher unbedingt darauf achten, wie oft sich die Blüte im Jahr präsentiert. Falls Sie sich nicht darüber sicher sind, sollten Sie einen Blick auf die Beschreibung der einzelnen Sorten werfen. Besonders wichtig ist der Schnitt bei einmalblühend und remontierenden Rosen, da diese auf den Schnitt für die erneute Blütenbildung angewiesen sind. Dadurch sparen sie mehr Energie und können sich entspannt auf die kommende Saison oder die zweite Blüte vorbereiten.

Hinweis: Klassische Wildrosenarten müssen in der Regel nicht jedes Jahr zurückgeschnitten werden, da diese recht empfindlich auf zu häufige Schnittmaßnahmen sein können. Wenn Sie Hundsrosen (bot. Rosa canina) oder Apfel-Rosen (bot. Rosa villosa) pflanzen, müssen Sie diese nur im Rhythmus von fünf bis sieben Jahren zurückschneiden.

Häufig gestellte Fragen

Welche der genannten Arten ist ideal als Nahrungsquelle für Vögel, Insekten und Wildtiere?
Ein Großteil der Taxa innerhalb der Liste kann problemlos als Nahrungsaufgebot für verschiedene Tierarten angepflanzt werden, aber auch dem Menschen schmecken. Zu diesen gehören vor allem Brom- und Himbeeren, Johannisbeeren, Faulbäume, Kornelkirschen, Haseln, Holunder-Arten, Kreuzdorn, Weißdorne und die Vogelbeere.

Können einige der Arten als schützende Wildhecke verwendet werden?
Es finden sich einige Arten, die über Dornen verfügen und auf diese Weise hervorragend als wilde Hecke verwendet werden können, die sogar Vögeln und Kleintieren Schutz bietet. Berberitzen, Brom- und Himbeeren, Kreuz- und Sanddorn, Schlehen, Weißdorne und allerlei Rosen gehören dazu.

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