Rasenpflege

Rasendünger – Grundlagen und empfehlenswerte Dünger

Rasendünger

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Rasendünger gibt es als organische und mineralische Dünger und solche, die sowohl organische als auch mineralische Anteile enthalten. Je nach Düngertyp unterscheiden sich diese in Wirkungsweise und Zusammensetzung. Wie jede andere Pflanze benötigt auch Rasen für einen optimalen und dichten Wuchs, bestimmte Nährstoffe.

Welche das sind und in welcher Menge sie benötigt werden, hängt von der Gräserart, den Standortbedingungen und der Nutzung des Rasens ab. Auch wenn Dünger entscheidenden Einfluss auf das Rasenbild hat, kennt sich kaum jemand damit aus.

Grundlagen der Rasendüngung

Ein gesunder Rasen zeichnet sich durch ein sattes kräftiges Grün und einen dichten Wuchs aus. Voraussetzung hierfür ist die richtige Pflege zu der auch die Versorgung mit Nährstoffen gehört. Um den Rasen optimal versorgen zu können, sollte zunächst der jeweilige Nährstoffbedarf ermittelt werden.

Dieser ist wie bereits erwähnt, je nach Standort und Nutzung des Rasens unterschiedlich. So benötigt beispielsweise Gebrauchsrasen 10-15 g Kalium, 3 g Magnesium, 8-15 g Reinstickstoff sowie 2-5 g Phosphat pro Jahr und Quadratmeter. Dagegen benötigt Zierrasen 3-5 g Phosphat, 1-2 g Magnesium, 10-25 g Reinstickstoff und 10-15 g Kalium pro Jahr und Quadratmeter.

Um den genauen Bedarf zu ermitteln und somit eine effektive Versorgung zu gewährleisten, ist es sinnvoll, eine entsprechende Bodenanalyse durchführen zu lassen. Entsprechende Testsets kann man sich in der Apotheke aushändigen lassen. Bei einer Bodenanalyse durch ein Labor wird die Konzentration sämtlicher Nährstoffe im Boden ermittelt, wobei Stickstoff, Phosphor und Kalium die Hauptnährstoffe sind.

Auch der Anteil an Spurenelementen wie Eisen, Kupfer, Magnesium, Zink, Mangan, Bor, Chlor oder Schwefel, die in qualitativ hochwertigen Rasendüngern enthalten sind, werden bei dieser Bodenanalyse ermittelt, ebenso wie die Bodenart.

Bodenanalyse durchführen

  • Bodenprobe Für eine Laboranalyse entnimmt man an 15 verschiedenen Stellen Bodenproben.
  • Die füllt man entsprechend den Anweisungen in die beiliegenden Probegefäße.
  • Danach an das jeweilige Labor schicken.
  • Innerhalb der nächsten 2-3 Wochen wird das Testergebnis zugeschickt.
  • Möglich ist auch ein Schnelltest.
  • Auch der ist in der Apotheke erhältlich.
  • Mit ihm kann man den jeweiligen pH-Wert des Bodens testen.
  • Dazu entnimmt man zunächst eine Bodenprobe.
  • Diese füllt man in ein beigefügtes Reagenzglas.
  • Dazu gibt man eine mitgelieferte Tablette und destilliertes Wasser.
  • Nun das Ganze gut schütteln.
  • Nach wenigen Minuten verfärbt sich die Lösung.
  • An der Färbung kann der jeweilige pH-Wert abgelesen werden.

Optimaler pH-Wert des Bodens

Bei einer entsprechenden Bodenanalyse wird auch der pH-Wert des Bodens ermittelt, der die Aufnahme der Nährstoffe steuert. Er sollte möglichst zwischen 6,8 und 7,2 liegen, denn dann sind die Nährstoffe optimal verfügbar. Beeinflusst wird der pH-Wert durch den Anteil an Humus, Sand und Ton. Einen zu niedrigen pH-Wert kann man durch die Zugabe von Kalk erhöhen. Ein zu hoher pH-Wert lässt sich mit einer entsprechenden Düngung absenken.

Eine Bodenanalyse sollte idealerweise alle 2-5 Jahre wiederholt werden.

Hauptnährstoffe in Rasendüngern

Stickstoff
Stickstoff gilt als wichtigster Nährstoff für die Frühjahr- und Sommerdüngung, er ist praktisch die Basis für das Pflanzenwachstum. Er sorgt dafür, dass die Gräser schneller und dichter wachsen. Allerdings sollte man gerade bei Stickstoff immer darauf achten, nicht zu überdüngen. Er sollte nur während des Wachstums eingesetzt werden. Im Herbst sollte kein stickstoffbetonter Dünger mehr auf den Rasen ausgebracht werden.

Aufgrund der hohen Nitratbelastung sollte gerade bei Stickstoff unbedingt auf eine bedarfsgerechte Düngung geachtet werden. Alles an Stickstoff, was zu viel ist und von den Gräsern nicht verwertet wird, sickert in Form von Nitrat ins Grundwasser, wo es zu erhöhten Nitratwerten führt.

Phosphor
Phosphor-Rasendünger Im Gegensatz zu Stickstoff fördert Phosphor bei Rasen das Wurzelwachstum sowie dessen Neubildung, was u.a. zu einer verbesserten Scherfestigkeit des Rasens führt. Besonders sinnvoll ist Phosphat unmittelbar nach dem Vertikutieren und bei der Neuanlage einer Rasenfläche. Phosphor, beispielsweise in Form von Knochenmehl, senkt den pH-Wert des Bodens ab.

Kalium
Für die Kräftigung der Zellwände der Gräser ist Kalium zuständig. Durch die bessere Gewebefestigkeit werden die Gräser besser vor schädlichen Umwelteinflüssen geschützt. Kalium erhöht die Frostresistenz und steuert den Wasserhaushalt. Aufgrund dessen sollte im Herbst eine spezielle Kalidüngung erfolgen.

Mineralisch oder organisch düngen?

Organische Rasendünger
Organische Dünger bestehen überwiegend aus pflanzlichen oder tierischen Abfallprodukten, wie Hornspäne, die vor allem Stickstoff liefern, Knochenmehl, das besonders viel Phosphor enthält, Treber (Malzrückstände in der Bierherstellung), Melasse oder sterilisiertem Hühnerdung. Die Wirkung organischer Dünger besteht in der Umwandlung organischer Stoffe.

Dadurch, dass die Wirkstoffe erst durch Bodenorganismen umgewandelt werden müssen, wirken organische Rasendünger erst nach etwa 4-6 Monaten, was für Rasen zu lange ist. Rein organisch gedüngter Rasen ist dauerhaft zu nährstoffarm, was zu einer Unterversorgung und zudem zu Moosbildung führt. Der Vorteil eines organischen Düngers besteht vor allem darin, dass er die Bodenstruktur verbessert und die Erde fruchtbar macht.

Mineralische Dünger
Blaukorn Viele kennen das sogenannte Blaukorn, den am häufigsten verwendeten rein mineralischen Dünger. Allerdings führt die permanente Verwendung von ausschließlich mineralischem Dünger, wie auch von Blaukorn, zu Mangelerscheinungen und infolgedessen zu vermehrtem Wuchs von Rasenunkräutern.

Rein mineralische Dünger (Kunstdünger) zeichnen sich im Gegensatz zu organischen  durch eine sehr schnelle Wirksamkeit aus, die bereits nach 2-5 Tagen eintritt aber maximal 2-3 Wochen anhält. Diese Dünger nehmen keinen Einfluss auf das Bodenleben und sie sind sehr schnell löslich.

Bei mineralischen Düngern unterscheidet man zwischen Flüssigdünger und gekapselten Langzeitdünger, wobei Flüssigdünger bei der Rasenpflege vor allem an Stellen eingesetzt werden, wo eine schnelle, effektive Verbesserung der Grasnarbe innerhalb kürzester Zeit gewünscht wird.

Gekapselte mineralische Langzeitdünger stellen hauptsächlich eine Gründüngung dar und sind als alleiniger Rasendünger für eine ausreichende Versorgung mit allen Nährstoffen nicht ausreichend. Sie wirken zudem nicht dann, wenn sie ausgebracht wurden, sondern witterungsabhängig, d.h., erst dann, wenn es regnet oder ausreichend bewässert wird.

Eine Überdüngung mit einem rein mineralischen Dünger kann zu Verbrennungen des Rasens führen.

Organisch-mineralische Dünger

  • Organisch-mineralische Dünger sind als Rasendünger nahezu perfekt.
  • Durch den mineralischen Anteil sind die Nährstoffe sofort verfügbar.
  • Durch die organischen Anteile ist eine lang anhaltende Wirksamkeit gegeben.
  • Zudem werden das Bodenleben und die Bodenfruchtbarkeit verbessert.

Düngergaben übers Jahr

Frühjahrsdüngung
Wer einen gesunden und gepflegten Rasen sein eigen nennen möchte, der sollte ihn mindestens zweimal im Jahr düngen, ideal wären drei Mal düngen. Die erste Düngung kann etwa ab März bis April erfolgen, sobald das Wachstum der Gräser einsetzt, vorausgesetzt, es herrscht kein Bodenfrost mehr vor. Im Frühjahr ist der Nährstoffbedarf besonders hoch.

Hornspäne Geeignete Langzeitdünger sind in der Regel auf den erhöhten Stickstoffbedarf des Rasens ausgerichtet und enthalten einen entsprechend hohen Anteil an Phosphat, Kalium und Magnesium. Diese Dünger enthalten zudem sofort wirksame Stickstoffanteile sowie Langzeitstickstoff, der im Boden zunächst um- und dann freigesetzt werden muss.

Düngung im Frühsommer
Im Frühsommer lässt die Wirkung des Frühjahrsdüngers nach, sodass eine Folgedüngung erforderlich ist. Auch für die Sommerdüngung eignen sich Langzeitdünger, die die Nährstoffe nach und nach abgeben, besonders gut. Jetzt sollte neben Langzeitstickstoff vor allem auf eine gute Kaliumversorgung geachtet werden, die u.a. den Wasserhaushalt der Rasengräser reguliert.

Herbstdüngung
Die letzte Düngung im Jahr ist die Herbstdüngung. Jetzt soll der Rasen widerstandsfähig und fit für die Überwinterung gemacht werden. Die beste Zeit hierfür ist von Anfang September bis Mitte Oktober. Langzeitdünger wie sie im Frühjahr und Sommer verwendet werden, sind im Herbst ungeeignet. Jetzt sollte ein kaliumbetonter Dünger zum Einsatz kommen, diese enthalten zwar auch Stickstoff, allerdings nur einen sehr geringen Anteil. Im Handel werden spezielle Herbstdünger angeboten.

Der Dünger sollte immer auf die feuchte Erde aufgebracht oder anschließend gewässert werden. Zudem sollte man nicht bei starker Sonneneinstrahlung düngen, um Verbrennungen der Gräser zu vermeiden.

Empfehlenswerte Dünger

Compo Rasendünger mit Langzeitwirkung
Mit dem Compo Rasendünger mit Langzeitwirkung, einem Feingranulat, ist der Rasen für 2-3 Monate mit sämtlichen Nährstoffen versorgt, ohne ein Stoßwachstum zu verursachen. Er zeigt eine gute Wirkung und mindert gleichzeitig den Wuchs von Unkräutern. Der enthaltene ISODUR Stickstoff hat eine depotähnliche Wirkung und unterstützt so einen dichten und kräftigen Wuchs. Je nach Witterungsverhältnissen gibt dieser Langzeitdünger seine Wirkstoffe frei.

Beckmann Profi Rasendünger
Dieser Dünger, ebenfalls ein Feingranulat, ist ein Profidünger aus dem Garten- und Landschaftsbau und eignet sich vor allem für Sport- und Zierrasen. Die enthaltenen Nährstoffe werden teils schnell und teils langsamer umgesetzt. Der organische Stickstoff beeinflusst Bodenlebewesen positiv, was wiederum die Bildung von Humus zur Folge hat, der für eine optimale Versorgung wichtig ist. Dieser Dünger ist sehr gut wasserlöslich und sollte immer unmittelbar vor Regen ausgebracht werden, sodass er leicht im Boden versickern kann. Regnet es nicht, sollte nach dem Verteilen des Düngers gründlich gegossen werden.

Compo 1314888 – Rasendünger mit Langzeitwirkung
Die Besonderheit dieses Langzeitdüngers ist ein innovatives Stickstoffgemisch. Dieser Dünger hat eine Wirkdauer von bis zu 3 Monaten. Compo 1314888 düngt langfristig und nachhaltig und schützt zuverlässig vor Moos und Unkräutern. Im Gegensatz zu anderen Düngern stellt er keine Gefahr für das Grundwasser dar. Er ist ein zertifiziertes EG-Düngemittel, das deutschlandweit gefahrlos eingesetzt werden kann. Düngen sollte man damit möglichst nur an windstillen Tagen, denn er ist sehr leicht und könnte beim Ausbringen weggeweht werden.

Cuxin Rasendünger Spezial Minigran
Cuxin Rasendünger Spezial Minigran ist ein organisch-mineralischer Dünger, der den Rasen mit allen wichtigen Nährstoffen versorgt. Geschwächter und abgetretener Rasen erholt sich mit diesem langzeitlich wirkenden Dünger relativ schnell, er wächst stark und dicht nach und auch die Ausbreitung von Moosen wird unterbunden. Auch das Ausbringen des Düngers ist äußerst unproblematisch.

Häufig gestellte Fragen

Wann sollte der Rasen am besten gedüngt werden?
Rasenmäher Idealerweise sollte man Rasen dreimal im Jahr düngen. Das erste Mal im Frühjahr, sobald der Boden frostfrei ist. Im Frühjahr ist der Nährstoffbedarf besonders hoch. Dann sollte man mit einem entsprechenden langzeitlich wirkenden Rasendünger düngen, die in der Regel alle wichtigen Nährstoffe enthalten.

Die zweite langzeitliche Düngung sollte im Frühsommer erfolgen, denn Wirkung des Frühjahrsdüngers lässt nach. Die letzte Düngung im Jahr ist die Herbstdüngung, die spätestens im Oktober erfolgen sollte. Dabei ist auf eine kaliumbetonte Düngung mit einem sehr geringen Stickstoffanteil zu achten.

Muss der Rasen nach der Düngung gewässert werden?
Die mineralischen Bestandteile im Rasendünger sind in der Regel wasserlöslich. Er gibt seine Wirkstoffe erst ab, wenn er mit Feuchtigkeit in Berührung kommt und sich aufgelöst hat. Damit der Boden die im Dünger enthaltenen Wirkstoffe aufnehmen kann, ist also Feuchtigkeit notwendig. Deshalb ist es sinnvoll dann zu düngen, wenn Regen zu erwarten ist oder man gießt nach der Düngung.

Ist es besser vor, oder nach dem Mähen zu düngen?
Da der Rasendünger Bodenkontakt braucht, um zu wirken, ist es ratsam, nach dem Mähen zu düngen. Wird vor der Mahd gedüngt, wird durch den Rasenmäher ein Großteil des Düngers aufgenommen und geht verloren.

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Tipps für Schnellleser

- Gesunder Rasen braucht viel Pflege.
- Neben Mähen und Vertikutieren ist richtige Düngung entscheidend.
- Für eine optimale Nährstoffversorgung Bodenanalyse empfehlenswert.
- Entsprechende Tests in Apotheken erhältlich.
- Nährstoffbedarf ist abhängig vom Standort und der Nutzungsart.
- Bodenanalyse möglichst alle 2-5 Jahr wiederholen.
- Optimaler pH-Wert liegt zwischen 6,8 und 7,2.
- Hauptnährstoffe sind Stickstoff, Phosphor und Kalium.
- Es gibt unterschiedliche Rasendünger.
- Organische Rasendünger wirken erst nach 4-6 Monaten.
- Ausschließlich organische Dünger sind zu nährstoffarm.
- Mineralische Dünger wirken schnell aber nicht langfristig.
- Ausschließliche Gabe mineralischer Dünger führt zu Mangelerscheinungen.
- Organisch-mineralische Dünger sind als Rasendünger am besten geeignet.
- Drei Düngergaben pro Jahr empfehlenswert.
- Bei Frühjahr- und Sommerdüngung Stickstoff wichtigster Nährstoff.
- Im Herbst immer kaliumbetont düngen.
- Rasendünger immer entsprechend der Herstellerangaben dosieren.

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