Gemüsegarten

Freilandgurken anbauen: Aussaat, Pflege und Ernte | 20 ideale Sorten

Freilandgurke im Beet

Nur wenig Zeit? Dann lies unsere Tipps für Schnellleser.

Auf der Suche nach geeigneten Gurkensorten für den Anbau im eigenen Garten muss auf die bestehenden Bedingungen geachtet werden. Falls Sie selbst nicht genügend Platz im oder für ein Gewächshaus haben oder sich die Anschaffung nicht leisten können, sollten Sie auf die Vorzüge der Freilandgurken setzen. Diese Gurkensorten wurden darauf spezialisiert, sie im Freien anbauen zu können, ohne dabei dem Wetter zu erliegen oder Pilzen und Schädlingen ausgesetzt zu sein. Im Vergleich zu anderen Sorten sind Gurken fürs Freiland deutlich resistenter und problemlos zu kultivieren.

Aussaat

Bevor Sie die reiche Gurkenernte einfahren können, müssen Sie die Aussaat vornehmen. Einer der wichtigsten Punkte dabei ist die Vorbereitung des Bodens, die die möglichen Erfolge beim Anbau bestimmen. Ideal ist eine Bodenbeschaffenheit mit den folgenden Eigenschaften:

  • lehmig
  • sandig
  • nährstoffreich

Kuhfladen Viele Gärten sind stark tonhaltig, was Sie mit gut gereiftem Kompost und frischer Gartenerde verbessern können. Mischen Sie diese unter die Erde am Standort und fügen Sie einen Langzeitdünger hinzu. Alternativ verwenden Sie die folgenden Düngemittel und mischen diese mit an den Standort:

  • Hühnerdung
  • Taubendung
  • Kuhdung

Der Standort sollte absonnig oder leicht halbschattig sein. Beim Anbauen von Gurken ins Freiland sollten Sie darauf achten, dass diese nicht zu trocken oder in der direkten Sonne stehen. Sobald Sie den Boden vorbereitet haben, gehen Sie bei der Aussaat wie folgt vor:

  • mindestens 15°C Außentemperatur
  • Zeitpunkt: Mitte Mai nach Eisheiligen
  • Boden anfeuchten
  • 3 bis 4 Samen alle 30 cm aussäen
  • Reihenabstand: 130 bis 150 cm
  • 3 cm tief säen

Achten Sie darauf, dass die Samen gut in der Erde verschwinden, da sie nur so ausreichend Nährstoffe aufnehmen und keimen können. Nutzen Sie dafür lockeres Substrat, damit die Freilandgurken ohne Probleme durch diese treiben können. Gut geeignet ist hier feingesiebte Komposterde. Nur wenige Wochen vergehen, bis die Jungpflanzen sich zeigen und dann ist es an der Zeit, die stärksten Exemplare auszusortieren. Entfernen Sie alle Pflanzen, die schwächer sind, da Sie nur die stärksten anbauen, um die höchsten Ernteerträge zu erzielen. Jetzt ist es an der Zeit, die Gewächse bis zur Ernte richtig zu pflegen.

Tipp: Sie können Freilandgurken ebenfalls in der Wohnung vorziehen, wenn es bei Ihnen etwas kühler und somit eine direkte Aussaat nur schwer möglich ist. Der Zeitpunkt für das Vorziehen ist Ende April und die Jungpflanzen können nach dem Keimen Mitte Mai gepflanzt werden, solange die Eisheiligen vorbei sind.

Pflege

Freilandgurke Die Pflege ist ganz wichtig, wenn Sie Freilandgurken anbauen. Nicht nur die Jungpflanzen sind auf diese angewiesen, sondern die erwachsenen Freilandgurken, damit diese das Fruchtgemüse ausbilden können. Schon die Keimlinge müssen Sie mit Schnittmaßnahmen bearbeiten, damit diese Ranken ausbilden können, die Fruchtansätze ausbilden:

  • Zeitpunkt: Bildung des dritten Blattes
  • über dem zweiten schneiden

Das sorgt dafür, dass die Ranken ohne Probleme ausgebildet werden können, die Sie anschließend so gut wie möglich auf dem Boden verteilen. Je mehr Freiraum die Ranken haben, desto besser. Achten Sie darauf, Reisig unter die Ranken zu legen, sobald das Beet feucht oder kalt ist. Diese Maßnahme schont die Gurkensorten.

Abgesehen von dieser Schnittmaßnahme ist vor allem das Gießen ein essentieller Aspekt der Pflege. Nebenbei sollten Sie auftretendes Unkraut sofort entfernen, damit dieses nicht die Überhand am Standort gewinnt. Überwintern müssen Sie die Gewächse nicht, da sie nach der Ernte eingehen.

Gießen

Gurken, egal ob ins Freiland gepflanzt oder im Gewächshaus gehalten, benötigen ausreichend Wasser, um gedeihen und das beliebte Fruchtgemüse ausbilden zu können. Trotz dieser Notwendigkeit ist es einfach, die Gewächse zu gießen. Achten Sie darauf, dass der Boden immer ein wenig feucht ist und niemals stark zu trocknen beginnt.

Trocknen Gurken aus, welken nicht nur die Blätter. Der Trockenstress führt dazu, dass sich Bitterstoffe in den Gurken sammeln, die das Aroma zerstören. Überprüfen Sie aus diesem Grund regelmäßig über eine Fingerprobe, ob ausreichend Wasser vorhanden ist.

Es sollte kein kalkhaltiges Wasser zum Einsatz kommen, dafür:

  • abgestandenes Leitungswasser
  • gekochtes Leitungswasser
  • gefiltertes Leitungswasser
  • Regenwasser (ideal)

Wenn Sie ausreichend gießen, vor allem in trockenen Zeiten, beugen Sie einem Befall durch Spinnmilben vor. Diese kommen nur selten bei Freilandgurken vor, wenn es zu heiß und trocken ist. Diese kündigen sich durch kleine Punkte auf den Blättern an, die Sie einfach abschneiden.

Düngen

Gedüngt wird mit einem klassischen Biodünger, der über das Gießwasser verabreicht wird. Orientieren Sie sich bei der Häufigkeit an den Angaben des Herstellers oder der Vitalität der Pflanze. Verabreicht wird der Dünger in den Morgenstunden und sobald der Dünger wasserlöslich ist, kann dieser direkt auf das Laub gegeben werden.

Ernte

Freilandgurke im Beet Die Ernte ist wohl der einfachste Teil beim Anbauen von Gurken im Freiland. Im Gegensatz zu den Varianten im Gewächshaus ernten Sie diese in regelmäßigen Abständen, da die jungen und noch nicht voll ausgereiften Exemplare besonders aromatisch sind. Wenn Sie die Erträge Ihrer Freilandgurken erheblich steigern wollen, sollten Sie diese immer früh genug ernten, da sonst Samen ausgebildet werden, die sich negativ auf die Fruchtbildung auswirken, da die Pflanze sich dadurch auf Dauer verausgabt.

Geerntet wird im Freiland in den Monaten Juli bis Oktober, wobei die Größe oder Farbe ausschlaggebend ist:

  • Schälgurken: gelbe Schale
  • Salatgurken: 20 bis 30 cm
  • Delikatesssorten: 6 bis 13 cm

Warten Sie aber nicht auf Biegen und Brechen, bis die Gurken ihre maximale Größe erreicht haben, da sie in diesem Fall einen Großteil ihres Aromas verlieren. Durchschnittlich lassen sich die Kürbisgewächse ab Juli im Rhythmus von zwei Wochen ernten und sobald der Oktober ins Land zieht mindestens einmal pro Woche. Da Gurken äußerst wuchsfreudig sind, bilden sie immer wieder neue Früchte aus, solange Sie ab Ende September die Blütenknospen entfernen.

Die folgenden Tipps helfen Ihnen bei der Ernte:

  1. Ernten Sie das Fruchtgemüse am Morgen. Zu dieser Tageszeit haben sie den größten Nährstoffgehalt, der über den Mittag verloren geht. Zugleich wird das Aroma mit dem Verlauf des Tages etwas seichter, was eine Ernte in den frühen Morgenstunden so effektiv macht.
  2. Wählen Sie ein scharfes und desinfiziertes Messer zum Ernten aus. Da Gurken über eine lange Zeit Früchte ausbilden, wäre der Schnitt mit einem schmutzigen und unscharfen Werkzeug fatal für die Gewächse. Auf diese Weise könnten Bakterien, Viren und Pilze in die Schnittwunden gelangen.
  3. Schneiden Sie die Gurken einfach ab. Achten Sie aber darauf, weder die Ranken noch andere Triebe zu verletzen, da dies die Regeneration und Resistenzen negativ beeinflusst.

Nach der Ernte können Sie diese zu allerlei Erzeugnissen verarbeiten oder für eine bestimmte Zeit lagern. Je frischer sie verzehrt werden, desto aromatischer sind sie.

Tipp: Samen aus den Freilandgurken erhalten ist kein Problem, da die einzelnen Sorten bis auf wenige Ausnahmen über ausreichend Saatgut verfügen. Wählen Sie hierfür am besten vollreife Exemplare aus, da diese über flache, weiße und feste Samen verfügen, die sich wie oben beschrieben in den Garten pflanzen lassen.

20 ideale Gurkensorten

Freilandgurke 'Vorgebirgstraube' Sobald Sie ausgiebig über die Pflege der Freilandgurken Bescheid wissen, steht endlich der spannende Teil an: Gurkensorten fürs Freiland. Wenn Sie Gurken ausschließlich im Freien ohne die Unterstützung eines Gewächshauses anbauen wollen, müssen Sie sich für einige bestimmte Sorten entscheiden, die resistent genug sind und ausreichend hohe Erträge ermöglichen.

Aus diesem Grund finden sich einige passende Freilandgurken-Sorten, die für diese Kultivierung hervorragend geeignet sind:

  • Adrian F1
  • Burpless Tasty Green F1
  • Chinesische Schlangen
  • Carosello Tondo di Manduria
  • Konsa F1
  • Moneta
  • Picolino F1
  • Bidretta F1
  • Eva
  • Bimbostar F1
  • Delfs Nr.1
  • Tanja
  • White Wonder
  • Long de Chine
  • Dorninger
  • Selma Cuca
  • Vorgebirgstraube
  • Znaimer
  • Jurassic
  • Conny F1

Tipp: Es gibt noch weitere Sorten, die besonders resistent gegen Mehltau sind und somit eine reiche Ernte garantieren. Dazu gehören die Zitronengurke (bot. Cucumis sativus ‘Lemon’), ‘Delikateß’, ‘Monastyrski’ (ebenfalls als Klostergurke bekannt), die indische ‘Sikkim’ und ‘Rimoni F1’, die sich zu den 20 bisher genannten Sorten gesellen.

Häufig gestellte Fragen

Ist ein Anbau der Gurken am Rankgitter möglich?
Gurke an Rankgitter Ja, die Kultivierung über ein Rankgitter ist bei Freilandgurken nicht nur möglich, sondern häufig eine bessere Alternative zur gewohnten Haltung, obwohl zu Beginn des Anbaus ein höherer Arbeitsaufwand erforderlich ist. Der Grund für die Effektivität dieser Form von Kultivierung ist leichtere Pflege der Gurken, die zudem schneller trocknen, wodurch Pilzbefall vorgebeugt wird.

Wie werden die Gurkenpflanzen noch resistenter?
Wenn Sie zum Beispiel über einen nicht optimalen Standort verfügen oder Ihr Garten von stärkeren Winden geplagt wird, können Sie die Gurkenpflanzen veredeln. Durch diesen Schritt erhöht sich die Resistent der Pflanzen deutlich, was vor allem in den Folgejahren zu bemerken ist.

Welche guten und schlechten Nachbarn sind bei Gurken im Freiland zu beachten?
Wenn Sie eine Mischkultur mit den Freilandgurken anlegen wollen, sollten Sie auf die guten Nachbarn Bohnen, Kohlrabi, Spinat, Knoblauch und Dill setzen, um die Gesundheit der Pflanzen zu erhalten und den Boden entsprechend zu beeinflussen. Verzichten Sie aber unbedingt auf den Anbau von Sellerie, Erbsen, Rote Bete und Kohl, da dies schlechte Nachbarn der Kürbisgewächse sind.

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Tipps für Schnellleser

- Freilandgurken sind resistent
- nicht auf ein Gewächshaus angewiesen
- werden Mitte Mai direkt ins Freiland gesät
- unbedingt die Eisheiligen abwarten
- Boden zuvor mit reifem Kompost und Gartenerde mischen
- absonniger und halbschattiger Standort bevorzugt
- Dung idealer Dünger
- alternativ Langzeitdünger nutzen
- pro Stelle im Beet bis zu vier Samen säen
- Erde muss leicht feucht bleiben
- niemals austrocknen lassen
- Trockenheit führt zu bitteren Gurken
- nach dem Anbauen mit Gemüsedünger düngen
- Gurken von Juli bis Oktober erntereif
- einfach Früchte abschneiden
- Entfernen der Blütenansätze steigert Erträge
- zahlreiche Gurkensorten zum Anbau zur Auswahl

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