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Hokkaido-Kürbis: Wann ist er reif? Schälen oder nicht?

Reifer Hokkaido-Kürbis

Nur wenig Zeit? Dann lies unsere Tipps für Schnellleser.

Wie viele weitere Kürbissorten zählt der Hokkaido zu den Winterkürbissen. Winterkürbisse haben – wie der Name schon sagt – im Herbst und Spätherbst Saison. Auch der Hokkaido zeichnet sich durch seine gute Lagerfähigkeit aus. Ein Hokkaido-Kürbis wird in der Regel zwischen September und Dezember geerntet. Die Fruchtreife ist von verschiedenen Faktoren abhängig, beispielsweise vom Zeitpunkt der Aussaat und den Witterungsverhältnissen während der Wachstumsphase. Ein Hokkaido-Kürbis sollte immer in vollreifem Zustand geerntet werden. Allerdings reift die je nach Sorte rote oder graugrüne Frucht an einem warmen und trockenen Ort schnell nach.

Erkennen des Reifezustandes

Von außen ist es manchmal für den Laien gar nicht so einfach, zu erkennen, ob der Hokkaido-Kürbis reif ist oder noch einige Zeit an der Pflanze belassen werden sollte. Es gibt daher ein paar Regeln und Tricks, die dabei helfen, eine Entscheidung zu treffen:

  • vollständig orangerote Schale ohne grüne Stellen
  • Ausnahme bilden grüne und graugrüne Sorten
  • Stiel muss trocken und holzig sein
  • zu erkennen an der bräunlichen Verfärbung
  • beim Eindrücken mit dem Fingernagel in den Stiel darf kein Saft mehr austreten
  • beim Klopfen mit den Fingerknöcheln muss der Kürbis hohl klingen

Tipp: Einzige Ausnahme auch unreife Kürbisse zu ernten: wenn die Witterung bereits sehr kalt und nass ist. Beide Bedingungen vertragen die Früchte nicht sehr gut und beginnen zu faulen.

Ernte

Wer seine Hokkaido-Kürbisse ernten möchte, sollte sich am besten gleich mit dem richtigen Werkzeug bewaffnen: ein sehr scharfes Messer oder Gartenschere. Kürbisse sollten immer mit einem Stück Stiel abgeschnitten werden, andernfalls beginnt der Hokkaido schnell zu faulen. Der Hokkaido-Kürbis sieht recht robust aus und ist selbst in reifem Zustand noch sehr fest. Deshalb kommen nur wenige Gärtner auf die Idee, ihn mit Samthandschuhen anzufassen. Soll der Kürbis jedoch eingelagert werden, erfordert die Ernte ein wenig Fingerspitzengefühl, denn schon kleine Verletzungen der Schale können Fäulnis auslösen. Besonders vorsichtig sollte auch der Stiel am Kürbis behandelt werden. Am besten lagerfähig sind Kürbisse, die nach einer etwas trockeneren Periode geerntet wurden.

  • Reifezustand überprüfen
  • oberhalb des Stielansatzes schneiden
  • mindestens einen Zentimeter Stiel an der Frucht belassen
  • der Kürbis darf nicht beschädigt werden (sonst ist er nicht lagerfähig)
  • meist sind zunächst die Kürbisse am Anfang der Triebe reif
  • angetrocknete Blütenreste auf der Schale belassen
  • keinesfalls mit einer Wurzelbürste säubern

Hokkaidokürbis im Beet

Tipp: Nicht alle Kürbisse an einer Pflanze sind zum gleichen Zeitpunkt reif. Im Laufe der Erntezeit bringt die Pflanze mehrere Früchte zu unterschiedlichen Reifezeitpunkten hervor. Es ist also etwas Fingerspitzengefühl und Geduld gefragt.

Nachreife

Stehen im Herbst die ersten Fröste oder längeren Regenperioden vor der Tür, sollten auch unreife Früchte des Hokkaido geerntet werden. Denn selbst eine Nacht im Freien bei Temperaturen unter null Grad verträgt selbst der robuste Hokkaido-Kürbis nicht. Der Hokkaido wird in diesem Fall unreif geerntet und in einen hellen Raum bei etwa 20 Grad gelagert. Innerhalb der nächsten zwei bis drei Wochen reift der Kürbis nach, ohne an Qualität zu verlieren.

Tipp: Sind Wetterverschlechterungen abzusehen und der Kürbis noch nicht reif, kann folgender Trick den Reifeprozess an der Pflanze beschleunigen: Kürbis nicht mehr gießen und alle Wurzeln in einem Abstand von einem halben Meter um die Pflanzstelle mit einem Spaten durchtrennen.

Einlagerung

Für eine Einlagerung eignen sich nur unverletzte, reife Früchte mit Stielansatz. Alle anderen Kürbisse sollten relativ zügig verarbeitet werden. Das muss nicht gleich am nächsten Tag geschehen, denn auch beschädigte Früchte halten noch einige Tage problemlos, ohne zu faulen. An seinen Lagerraum stellt der Hokkaido-Kürbis keine großen Ansprüche:

  • kühl und trocken
  • gut belüftet
  • gegen Fröste geschützt (isoliert oder beheizbar)
  • luftiger Kellerraum oder frostfreie Garage sind ideal
  • Kürbisse nicht stapeln!
  • am besten auf eine Unterlage aus Styropor oder Holz legen
  • feuchte Kürbisse zunächst auf Zeitungspapier trocknen lassen
  • Temperaturen etwa 10 bis 15 Grad
  • Lagerzeit: vier bis sechs Monate

Tipp: Die Lagerfähigkeit des Hokkaido-Kürbisses schwankt manchmal zwischen den einzelnen Jahren. Das liegt meist an den Witterungsbedingungen bei der Ernte.

Hokkaido schälen oder nicht?

Hokkaidokürbis Beim Zubereiten eines Kürbisgerichtes besteht die meiste Arbeit darin, die Schale zu entfernen. Diese ist oft hart und widerspenstig, sodass sie sich nur mit entsprechendem Aufwand oder bestimmten Tricks beseitigen lässt. Einige wenige Kürbissorten dürfen mit der Schale verzehrt werden. Zu diesen Sorten gehört auch zweifelsfrei der Hokkaido-Kürbis. Die Schale wird beim Kochen und auch beim Backen sehr weich. Wer die Schale mitisst, sollte beim Kauf auf Bioqualität achten. Bei herkömmlichen Produkten besteht die Gefahr, dass Pestizide, Insektizide oder Fungizide zum Einsatz gekommen sind. Reste davon können in der Schale zurückgeblieben sein.

Gründlich waschen
Vor der Verarbeitung sollte der Hokkaido-Kürbis zunächst einmal unter fließendem, lauwarmem Wasser abgewaschen werden. Da er mit Schale verzehrt werden darf, ist es wichtig, dass kein Schmutz oder gar schädliche Keime an der Schale haften. Am einfachsten geht das mit einer Gemüsebürste.

Stellen Sie den Kürbis auf das Schneidbrett und entfernen zunächst den Stiel. An der Schnittstelle kann das Messer einfacher in den Kürbis gestochen werden, um ihn in zwei Hälften zu teilen. Zum Verzehr ist nur das Fruchtfleisch geeignet, deshalb müssen die Kerne entfernt werden. Das gelingt am einfachsten, indem Sie mit einem Esslöffel entlang des Fruchtfleisches fahren.

Häufig gestellte Fragen

Muss ich den Hokkaido-Kürbis für Babynahrung schälen?

Hokkaido-Kürbissuppe Für sehr empfindliche Menschen oder Babys kann der Hokkaido-Kürbis natürlich auch geschält werden. Vor allem dann, wenn er nicht aus dem eigenen Garten stammt. Wer ihn selbst angebaut hat, muss den Hokkaido nicht schälen, da er ja keine Schadstoffe enthält und zusätzlich gekocht wird. Das tötet die Keime ab. Allerdings sollte der Kürbis vor der Teilung gründlich mit lauwarmem Wasser und einer Wurzelbürste von außen gereinigt werden.

Was mache ich, wenn das Wetter im Oktober schlechter wird und die Hokkaido-Kürbisse noch nicht reif sind?

Wenn es etwas feuchter und kühler wird, kann man zunächst etwas Stroh oder Styropor unter die Früchte des Hokkaido legen, das schützt sie vor Nässe von unten (verfaulen). Wird es richtig kalt, müssen die Kürbisse abgeschnitten werden. An einem hellen, warmen und trockenen Ort reifen sie innerhalb der nächsten zwei bis drei Wochen nach. Ausgereift sind sie dann auch lagerfähig.

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Tipps für Schnellleser

- Hokkaido-Kürbisse sollten immer vollreif geerntet werden
- Anzeichen auf Reife sind vielfältig
- die Schale sollte vollständig orangerot sein
- keine grünen Stellen mehr
- Ausnahme: grüne oder graue Hokkaido-Sorten
- Stiel sollte schon leicht verholzt sein
- beim Klopfen klingt der Kürbis hohl
- immer mit einem Stück Stiel abschneiden
- Nachreifen: helles, trockenes Zimmer, etwa 20 Grad
- Lagerung: kühl, frostfrei und trocken
- Bio-Hokkaido und selbst angebaute Kürbisse können mit Schale verzehrt werden
- vor der Verarbeitung gut mit Wasser und Gemüsebürste reinigen

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