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Paprikasamen aussäen: wann keimen die Samen? | Anzucht

Paprika - Capsicum

Gesund, farbenfroh, vielseitig und knackig – in der Gemüseabteilung des Supermarkts gehört der Paprika zu den unverzichtbaren Gemüse-Sorten. Im eigenen Hausgarten ist die Frucht weitaus seltener anzutreffen. Aber warum eigentlich? Paprika aus selbst gewonnenen Samen zu ziehen ist kinderleicht. Unter geeigneten Standortvoraussetzungen und mit etwas Geduld belohnt die Pflanze den Gärtner mit einer reichhaltigen Ernte. Damit die eigene Aufzucht auch wirklich zum Erfolg führt, finden Selbstversorger in diesem Ratgeber alle relevanten Fakten zur Saatgut Gewinnung, dem geeigneten Zeitpunkt und der Keimung.

Samen gewinnen

Paprika Saatgut für die eigene Anzucht ist nahezu in jedem Garten-Center, zur Aussaat Saison sogar beim Discounter erhältlich. Wer allerdings bereits eine Pflanze besitzt, kann sich das Geld sparen. In diesem Fall bietet es sich an, die Samen den zuletzt geernteten Früchten zu entnehmen. Damit die Aufzucht gelingt, sollte der Gärtner jedoch auf die Qualität der Samen achten. Folgende Merkmale weisen auf geeignetes Saatgut hin:

  • fest
  • nicht druckempfindlich
  • ockergelbe Färbung
  • etwa 2-3 mm groß

Paprikasamen Um die Samen zu entnehmen ritzt der Gärtner die Frucht mit einem scharfen Messer an. Meistens lassen sich die Samen mit der Hand herauskratzen. Anschließend muss das Keimgut gut trocknen. Hierfür empfiehlt sich ein kühler, dunkler Ort, an dem keine Feuchtigkeit herrscht.

Zeitpunkt der Aussaat

Paprika lässt sich das ganze Jahr über aussäen. Zum Keimen benötigt die Pflanze jedoch viel Licht. Im Winter muss der Gärtner gegebenenfalls mit einer künstlichen Beleuchtung nachhelfen. Empfehlenswert ist der Standort auf einer Fensterbank mit südlicher Ausrichtung. Vor den Eisheiligen darf der Gärtner das Gewächs auf keinen Fall ins Freiland setzen. Paprikapflanzen sind sehr frostempfindlich.

Hinweis: Viele Gärtner bezeichnen esoterische Regeln als Unsinn. Andere schwören darauf, das Aussäen nach dem Mondzyklus zu richten. Glauben auch Sie an die Wirksamkeit des Mondkalenders, beginnen Sie die Anzucht am besten im ersten Märzabschnitt bei zunehmendem Mond.

Anleitung: Paprikasamen aussäen

Material Anzuchterde in Topf schütten

  • Paprikasamen
  • Minigewächshaus
  • Tontöpfe
  • Anzuchterde
  • Aussaaterde
  • Blumenkübel mit 30 cm Durchmesser
  • Bambusstäbe
  • geeigneten Dünger (zum Beispiel Langzeitdünger als Stab)

Tipp: Haben Sie manche genannten Utensilien nicht vorrätig, können Sie diese durch ganz einfache Gegenstände ersetzen. Anstelle des Gewächshauses erfüllt auch einfache Folie ihren Zweck. Tontöpfe müssen Sie nicht extra im Baumarkt kaufen. Bestimmt haben Sie noch einen Joghurtbecher im Kühlschrank.

Aussaat Anzuchttopf mit Frischhaltefolie abdecken

  • Anzuchttöpfe mit Substrat füllen
  • pro Topf nur einen einzigen Samen säen
  • etwa 1 cm tief in Substrat drücken
  • mit Erde bedecken
  • Substrat leicht andrücken
  • Erde feucht halten (nicht zu nass, Substrat muss krümelig bleiben)
  • Anzuchttöpfe im Minigewächshaus platzieren
  • oder auf Fensterbank mit Folie abdecken
  • Folie mehrmals täglich abnehmen (beugt Schimmelbildung vor)
  • auf genügend Licht achten
  • Düngestäbchen in das Substrat stecken
  • 10 cm lange Triebe pikieren
  • den kompletten Wurzelballen ins Beet oder größere Kübel pflanzen
  • Substrat regelmäßig feucht halten
  • lauwarmes Wasser zum Gießen verwenden
  • regelmäßig düngen

Dauer der Keimphase

Als Dunkelkeimer hat es der Paprika gerne feucht und warm.Wann die Samen letztendlich zu keimen beginnen, hängt dabei entscheidend von drei Faktoren ab:

  • Temperatur
  • Qualität der Samen
  • Saattiefe

Die optimale Temperatur zum Keimen beträgt 25°C. Ebenso ist wichtig, dass der Gärtner die Samen zuvor wirklich gut getrocknet hat. Verständlicherweise dauert die Keimung umso länger, je weiter sich die Keimlinge den Weg durch die Anzuchterde bahnen müssen.

Stimmen wirklich sämtliche Kriterien überein, ist die Keimung bereits nach fünf Tagen möglich. In der Regel zeigen sich die ersten Triebe jedoch erst nach ein bis drei Wochen. Nun sollte der Gärtner die zarten Gewächse mit den oben aufgeführten Bambusstäben stützen.

Keimphase beschleunigen
Knoblauch Zwar müssen die Samen vor der Aussaat gut trocknen, mit einer Stratifizierung lässt sich das Keimen jedoch wesentlich beschleunigen:

  • Knoblauchwasser oder Kamillentee aufbrühen
  • abkühlen lassen
  • Samen ein bis zwei Tage im Sud einweichen

Dieser Vorgang tötet mögliche Keime sowie Pilze auf den Samen ab. Die Pflanze kann sich somit besser entwickeln.

Tipp: Sprechen Gartenexperten von der Königsblüte der Paprika, meinen sie die Erstblüte. Viele Botaniker empfehlen, diese bei Erscheinung abzuknipsen, damit sich die Pflanze besser entwickelt. Grund dafür ist, dass das Gewächs andernfalls zu viel Kraft in die Bildung der Königsblüte investiert. Bei Entfernung steht diese Energie dem Wachstum zur Verfügung. Allerdings ist dieses Vorgehen noch umstritten.

Häufig gestellte Fragen

Wo wächst die Paprika nach der Anzucht am besten?
Die besten Voraussetzungen findet die Paprika im Gewächshaus. Geeignete Pflanzpartner sind Tomaten, Auberginen, Oregano, Rosmarin, Basilikum, Mangold, Kürbis oder Gurken. Andernfalls entwickelt sich die Kultur auch auf dem Balkon oder im Freiland gut. Viel Licht und Wärme sind hier von hoher Bedeutung.

Sind Paprikasamen eigentlich gesundheitsschädlich?
Bei der kulinarischen Verarbeitung der Paprika ist es ziemlich mühsam, alle Samen zu entfernen. Jedoch sind Paprikasamen aus gesundheitlicher Sicht vollkommen unbedenklich und somit für den Verzehr geeignet.

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