Gemüsegarten

Süßkartoffeln pflanzen – Anbau und Pflege der Batate

Süßkartoffel im Beet

Nur wenig Zeit? Dann lies unsere Tipps für Schnellleser.

Auch wenn die Süßkartoffel diesen Namen trägt, sie gehört nicht zu der Familie der Kartoffel sondern zu den Windengewächsen. Dennoch werden ihre schmackhaften Knollen auch in den hiesigen Breitengraden immer beliebter und viele Hobbygärtner haben die Batate bereits für sich selbst entdeckt. Doch dies liegt nicht nur daran, dass sie verzehrt werden können, sondern auch an den dekorativen und wunderschönen Blüten sowie dem attraktiven Blätterwerk, mit denen jeder Garten, Balkon oder Terrasse verschönert werden kann. Da die Süßkartoffel auch als sehr kletterfreudig gilt, kann sie als Ranke Wände verzieren.

Steckbrief

  • botanisch nicht mit der Kartoffel verwandt sondern ein Windengewächs
  • wird in hiesigen Breitengraden immer beliebter
  • nicht nur leckere Frucht
  • herrliche Blüten und attraktive Blätter
  • nicht nur Nutz- sondern in vielen Gärten und auf Terrassen und Balkonen auch Zierpflanze
  • die Ziersorten bilden keine essbaren Knollen
  • zählt weltweit hinter Reis zu wichtigstem Nahrungsmittel
  • ursprünglich in Südamerika beheimatet
  • nicht winterhart, verträgt keinen Frost
  • daher meist als einjährige Pflanze kultiviert

Standort

Je nach Sorte der Süßkartoffeln sollte ein sonniger bis halbschattiger Standort gewählt werden. Manche Sorten vertragen die direkte Sonneneinstrahlung nicht. Auch die Ziersorten, die von der Süßkartoffel gezogen werden können, sollten sonnig bis halbschattig stehen.

Substrat & Boden

Die Batate benötigt einen sandigen und durchlässigen Boden, der mit vielen Nährstoffen angereichert wird. So ist es unumgänglich, dass vor dem Einsetzen der Anzuchtknollen dem Boden im Garten Kompost und Hornspäne untergemischt werden.

  • Blüte der Süßkartoffel werden Süßkartoffeln im Kübel kultiviert, können die Knollen in Blumenerde gesetzt werden
  • auch ein Sand-Kompostgemisch ist als Substrat im Kübel oder Kasten gut geeignet

Gießen & Düngen

Die Erde, in der die Süßkartoffel eingesetzt ist, sollte gleichmäßig feucht gehalten werden. Gerade in heißen und trockenen Sommern muss auf ein regelmäßiges und vor allem auch reichliches Gießen wert gelegt werden. Das Mulchen mit Kompost, Rasenschnitt oder Blättern zwischen den einzelnen Pflanzen der Batate schützt vor dem schnellen Verdunsten des Gießwassers an heißen Tagen. In Kübeln und Kästen unbedingt darauf achten, dass keine Staunässe entsteht.

  • in den Monaten des Wachstums von März bis September regelmäßig düngen
  • Hornspäne oder Volldünger im Beet verwenden
  • Flüssigdünger alle drei Wochen an die Pflanzen im Kübel oder Kasten verabreichen

Schneiden

Es nicht nötig, die Batate zu schneiden, da es sich um eine einjährige Pflanze handelt. Wenn die Blätter im Herbst gelb und welk werden und die Pflanze insgesamt vertrocknet, ist es Zeit die Knollen zu ernten, dann kann die ganze Pflanze insgesamt auf dem Kompost oder im grünen Eimer entsorgt werden.

  • einzelne Ranken, die zwischendurch zu groß werden, können abgeschnitten werden

Aussaat, Pflanzen & Vermehren

Im Beet
Süßkartoffel im Beet Im Handel werden meist fertige Saatknollen der Süßkartoffel angeboten. Eigene Batate können nur schwer vermehrt werden, da die Süßkartoffeln im Allgemeinen nur wenige bis gar keine Samen hervorbringen, die von den Hobbygärtnern verwendet werden könnten. Wurden bereits im vorherigen Jahr Süßkartoffeln angebaut, können von dieser Ernte einige Knollen als Saatknollen verwahrt werden. Die Saatknollen aus dem Handel sollten sofort in Erde eingesetzt werden, da sie in Ihrer Verpackung anfällig für Schimmel sind. Da Süßkartoffeln keine Kälte vertragen und schon bei einer Temperatur von 10° Celsius Schaden nehmen können, sollten sie in einer Kiste vorgezogen werden, bevor sie im Mai nach den Eisheiligen in das Gartenbeet umgesetzt werden. Die Kiste mit Blumenerde oder einem Kompost-Sand-Gemisch wird in ein warmes Zimmer gestellt, wo bereits die ersten Triebe sprießen können.

  • Erde zur Einpflanzung der vorgezogenen Süßkartoffeln mit einer Grabegabel auflockern
  • Knollen so zerschneiden, dass bei jedem Stück ein kräftiger Trieb zu sehen ist
  • Vorsichtig arbeiten, denn die bereits langen Triebe können schnell brechen
  • Saatknollen etwa 5 cm tief einsetzen, Triebspitzen schauen heraus
  • auf einen Abstand von etwa 30 bis 40 cm in einer Reihe achten
  • der Abstand zwischen den einzelnen Reihen sollte 90 bis 120 cm betragen
  • Zwischenräume mit Mulch bedecken, wie Rasenschnitt, Laub oder Kompost
  • im Kübel oder Kasten

Die Batate können auch gut im Kübel oder Kasten kultiviert werden, wenn kein geeignetes Beet zur Verfügung steht oder sie als reine Zierpflanzen gehalten werden sollen. Natürlich fällt die Ernte im Kübel nicht so reichhaltig aus, da die Süßkartoffeln hier weniger Platz zum Vermehren haben. Bereits im Januar können die Saatknollen im Haus vorgezogen werden. Vorzugsweise sollte als Erde handelsübliche Blumenerde oder auch ein Gemisch aus Kompost und Sand genommen werden. Schön können die Süßkartoffeln, die nur zur Zierde gezogen werden, auch in einer Blumenampel aussehen. Die langen Triebe benötigen normalerweise einen Halt, wie ein Spalier, um gerade in den Himmel zu wachsen. Ohne diese Hilfe hängen sie nach unten, was in einer Blumenampel natürlich gewollt ist.

  • 17° Celsius sind ideal zur Anzucht der Kübelpflanzen
  • nach zwei Wochen bilden sich die ersten Triebe
  • nach sechs Wochen haben die Triebe die richtige Größe zur Umsetzung erreicht
  • Triebstecklinge von den Knollen abknipsen, so können sie eigene Wurzeln bilden
  • mehrere Stecklinge können aus einem langen Trieb genommen werden
  • diese Stecklinge und Triebe nun in den Blumenkasten oder Kübel setzen, in dem sie den Sommer über verbleiben sollen
  • Stecklinge der Süßkartoffel können zum Wurzeln auch in ein Glas Wasser gestellt werden
  • aus diesen Stecklingen entwickeln sich die schönen Zierpflanzen der Batate, jedoch keine Knollen zum Verzehr
  • für eine Vermehrung der Knollen im Kasten oder Kübel genauso verfahren, wie im Beet
  • Triebe hierfür nicht von den Knollen trennen
  • immer nur 4 Pflanzen in einen Kasten von 80 cm Länge setzen
  • im Mai nach den Eisheiligen nach draußen verbringen

Soll eine reiche Ernte auch auf dem Balkon erfolgen, dann sollten größere Kübel und Kästen gewählt werden, in denen sich die Knollen ausbreiten können. So kann bei guter Pflege aus einer einzigen Saatknolle ein ganzer Eimer Süßkartoffeln zur Verwertung in der Küche geerntet werden.

Im Kartoffelturm
Gekeimte Süßkartoffel und Jungpflanze im Topf Viele Hobbygärtner sind begeistert von einem Kartoffelturm, der gerade den wärmebedürftigen Süßkartoffeln sehr zu Gute kommt. Bei einem Kartoffelturm handelt es sich in erster Linie um ein Hochbeet, in dem die Knollen der Batate schichtweise und die Trieben nach oben und seitlich nach außen wachsen. Der Kartoffelturm kann aus vielen verschiedenen Materialien bestehen, gerne werden hierfür

  • unbehandeltes Holz
  • Bambusmatten
  • Naturstein
  • Blech
  • alte Reifen von PKW oder LKW
  • Kunststoff
  • oder eine dunkle, große Tonne

genommen. Alle diese Materialien müssen an der Seite Löcher haben, aus denen die Triebe herauswachsen und das überschüssige Gießwasser ablaufen kann, damit auch hier keine Staunässe entsteht. Der Boden des Turms wird mit einem Drahtgeflecht, das sehr engmaschig sein sollte, bedeckt, damit die Batate vor Wühlmäusen geschützt werden. Die vorgekeimten Knollen werden im April/Mai als erste Lage in eine Schicht aus Erde, wie sie auch im Beet oder den Kästen verteilt wird, eingesetzt. Die Saatknollen kommen auch hier etwa 5 cm tief in die Erde, die Triebe schauen aus der Erde heraus. Sind sie auf etwa 10 bis 15 cm gewachsen, wird eine neue Schicht Erde oder Kompost aufgelegt. Die Triebe wachsen weiter, wieder bis zu einer Höhe von bis zu 15 cm.

  • so wird zeitversetzt weiterverfahren, bis der Turm eine Höhe von etwa 80 bis 102 cm erreicht
  • Staunässe kann vermieden werden, wenn ab und an eine Schicht Heu aufgebracht wird

Dadurch, dass die Blattachseln so immer wieder unter eine Schicht Erde verbracht werden, muss nur eine Schicht mit Saatknollen eingepflanzt werden. Denn an den Blattachseln unter der Erde bilden sich sogenannte Tochterkartoffeln, die über den Sommer hinweg auch neue Knollen bilden, die später geerntet werden. So werden nur wenige Saatknollen am Anfang für eine sehr reichhaltige Ernte benötigt.

Ernten

Im Herbst, wenn die Blätter gelb, welk und trocken werden, ist es Zeit zum Ernten, sofern die Saatknollen in die Erde eingesetzt wurden. Bei den reinen Zierpflanzen der Batate, die mit Stecklingen und Trieben angezogen wurde, entfällt eine Ernte, denn hier werden keine neue Knollen gebildet. Bei guter Pflege hat die Süßkartoffel im Beet oder im Kübel und Kasten viele neue Knollen gebildet, die nun geerntet werden können. Um die schmackhaften Knollen nicht durch eingesetzte Gartengeräte zu beschädigen, da sie meist direkt unter der Erdoberfläche wachsen, sollten die Batate mit den Händen ausgegraben werden. Ein Kartoffelturm kann einfach Schicht für Schicht abgebaut werden und die Knollen fallen so ganz von selbst heraus.

  • Früchte der Süßkartoffel Erde von den geernteten Knollen nur abschütteln, nicht mit Wasser abwaschen
  • Wasser erst kurz vor dem Verzehr der Knollen zum Waschen verwenden
  • vor der Lagerung die Knollen erst zwei bis drei Tage an der frischen Luft trocknen lassen
  • dann idealerweise in eine Kartoffelkiste zur Lagerung geben
  • Kartoffelkiste eignet sich besonders wegen der guten Luftzirkulation
  • so kann Schimmelbildung während der Lagerzeit vermieden werden
  • Lagerung bis zu sechs Monaten bei etwa 12° Celsius und trockener Luft möglich
  • schneller Verzehr der Süßkartoffel jedoch angeraten
  • keinesfalls so lange lagerungsfähig, wie eine herkömmliche Kartoffel

Die Süßkartoffeln sollten niemals in der Nähe von Obst gelagert werden. Denn Äpfel zum Beispiel geben das Gas Ethylen ab, das den gelagerten Bataten schädlich werden kann und die Lagerungszeit erheblich verkürzt. Die Knollen faulen im schlimmsten Fall und müssen dann entsorgt werden.

Überwintern

Die Süßkartoffel verträgt keine Kälte und schon bei 10° Celsius wird es gefährlich für sie. Daher ist ein Überwintern der Pflanze meist nicht möglich und nur mit sehr viel Aufwand verbunden, der sich nicht lohnt. Einfacher ist es, für einen neuen Anbau im nächsten Jahr neue Saatknollen im Handel zu besorgen.

Pflegefehler, Krankheiten oder Schädlinge

Pilze und Viren können den Süßkartoffeln zusetzen, den gelagerten Knollen gleichermaßen wie den Pflanzen. Gerade Stängelfäule kann die Batate bedrohen. Daher sollte beim Gießen immer auf Staunässe, die für diese Krankheiten mit verantwortlich sein kann, geachtet und vermieden werden. Wühlmäuse fressen gerne die Knollen, daher sollte vor allem im Beet darauf geachtet werden, dass hier keine dieser Tiere ihr Unwesen treiben.

Häufig gestellte Fragen

Was ist besser für meine Süßkartoffeln, Beet oder Kasten?
Natürlich können sich die Süßkartoffeln im Beet besser ausbreiten und wenn eine reichhaltige Ernte gewünscht wird, dann ist hier sicherlich der beste Platz. Doch auch wenn nur eine Terrasse oder ein Balkon zur Verfügung steht, können die Batate in Kübel oder Kästen gezogen werden. Wer eine reiche Ernte wünscht, lässt den eingesetzten Knollen viel Platz rundherum im Kasten oder Kübel. Wer sich nur an den Blüten und Blättern erfreuen möchte, kann die jungen Pflanzen auch ganz ohne Knollen einsetzen. Dann muss auf eine Ernte allerdings ganz verzichtet werden.

Warum ist meine Ernte der Süßkartoffeln im letzten Jahr so gering ausgefallen?
Wahrscheinlich hatten die neuen Knollen nicht genügend Platz, um zu wachsen. Daher sollte der vorgeschlagene Pflanzabstand auf jeden Fall eingehalten werden. Aber auch zu wenig Dünger, zu wenig Wasser oder ein zu kalter Sommer können die Batate daran hindern, genügend neue Knollen zu bilden. Die richtige Pflege der Süßkartoffel ist wichtig für eine reichhaltige Ernte.

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Tipps für Schnellleser

- heller, warmer, halbschattiger bis sonniger Standort
- direkte Sonneneinstrahlung bei manchen Sorten jedoch vermeiden
- sandiger und nährstoffreicher Boden ist ideal
- für das erste Düngen Kompost und Hornspäne untermengen
- in heißen, trockenen Sommern reichlich gießen
- ansonsten gleichmäßig feucht halten
- Staunässe unbedingt vermeiden
- vor Verdunstung schützt Mulch auf der Erde
- regelmäßig von März bis September düngen
- im Gartenbeet mit Hornspänen oder Volldünger
- im Kübel mit Flüssigdünger alle drei Wochen
- regelmäßig zwischen den Süßkartoffeln wachsendes Unkraut entfernen
- Anbau auch im Kasten oder Kübel möglich
- wenn Ranken gelb und vertrocknet sind, können die Knollen geerntet werden
- Knollen haben keine lange Lagerfähigkeit
- das Lagern in der Nähe von Obst vermeiden

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