Schädlinge

Kot im Garten und auf Terrasse: welches Tier war es?

Tierkot erkennen

Nur wenig Zeit? Dann lies unsere Tipps für Schnellleser.

Im Garten tummeln sich nachts des Öfteren unerwünschte Besucher, die als Hinterlassenschaft ihren Kot hinterlassen. Welches Tier in Ihrem Garten sein Geschäft gemacht hat, ist oft schwierig zu erkennen. Dieser Ratgeber soll dabei helfen, Tierkot zu bestimmen.

Dachs

Tierkot erkennen - Dachskot
Quellen: James Lindsey at Ecology of Commanster, Meles.meles.dung, Bearbeitet von Gartenlexikon.de (MKr), CC BY-SA 3.0 & Juan Lacruz, Tejon, Bearbeitet von Gartenlexikon.de (MKr), CC BY-SA 3.0

Dachs siedeln sich gerne als tierische Untermieter im heimischen Garten an. Diese Wildtiere bevorzugen leichte Böden mit einem dichten Buschwerk als Bauplätze. Unterhalb von Terrassen oder unter den Gartenhäusern finden Dachse ebenfalls einen ausreichend geschützten Ort für ihren Bau. Aufgrund des lockeren Bodens ist an diesen Stellen der Aufwand beim Graben sehr gering. Darüber hinaus kann der Dachs im Gartenbereich jede Menge willkommene Nahrung finden, dazu zählen Fallobst und Küchenabfälle, die auf dem Komposthaufen entsorgt werden.

Ein erster Hinweis ist ein verdächtig aussehendes Loch, welches sich oft in der Näher der Terrasse befindet. Möglicherweise kann dieses Loch ein Eingang zum Dachsbau sein. In der unmittelbaren Nähe wird auch die Toilette des nachaktiven Untermieters liegen, die sogenannte Dachslatrine.

  • legen kleine und längliche Erdlöcher an
  • in diesen Latrinen wird der Kot ausgeschieden
  • Losung mit recht unterschiedlicher Konsistenz
  • Fäkalien stark von der Nahrung abhängig
  • oft mit Fuchskot verwechselt
  • Reste von Beeren, Haaren und Insekten im Kot

Feldhase

Tierkot erkennen - Feldhasenkot

Aufgrund der intensiv genutzten Landschaft, hat es der Feldhase heutzutage nicht sehr leicht, sein Zuhause zu finden. Außerdem ist er in der freien Natur vielen hungrigen Beutegreifern ausgesetzt, die ihm an den dichten Pelz wollen. Im Herbst und Winter machen sich dann die Jäger auf die Suche nach dem putzigen Tier und schießen ihm Bleischrote um die langen Ohren.

Deshalb suchen Feldhasen verstärkt die heimischen Gärten auf, um sich dort in Sicherheit zu verstecken. In vielen Fällen werden die Feldhasen vom Hunger getrieben, der sie ihre angeborene Scheu vergessen lässt. Da die Wildtiere im Winter gerne an der Rinde von Bäumen und Sträuchern nagen, können diese viele Schäden anrichten. Vor allem die mühsam gehegten Obstbäume leiden unter den aggressiven Fraß-Attacken.

  • Losung 1,5 bis 2 cm dick
  • feste und gleichmäßige Form
  • gelbbraune bis helle Farbgebung im Winter
  • deutlich dunklere Farbe im Sommer
  • oft mit sehr groben Pflanzenteilen durchsetzt

Fuchs

Tierkot erkennen - Fuchskot

Füchse sind in der Regel sehr vorsichtig und meiden die Nähe von Menschen. Jedoch kann es passieren, dass sich diese Wildtiere auf der Suche nach Nahrung in die heimischen Gärten verirren. Selbst extrem scheue Füchse werden von überfüllten Mülltonnen und intensiv riechenden Komposthaufen angezogen. Jedoch können diese Tiere Krankheiten übertragen, dazu gehören Tollwut und Fuchsräude. Außerdem können sich die Nutzer des Gartens durch die hinterlassenen Exkremente mit dem Fuchsbandwurm infizieren.

Aus diesen Gründen ist Vorsicht im Umgang mit den Füchsen angesagt, vor allem, wenn sich Haustiere und kleine Kinder unbeaufsichtigt im Garten aufhalten. Auf keinen Fall sollte versucht werden, diese Wildtiere zu füttern oder zu zähmen. Solche Handlungen sind laut dem Jagdgesetz gänzlich verboten.

  • Losung ca. 2 cm dick und wurstartig
  • 8 bis 10 cm lang
  • erkennbar am spitz zugezogenen Ende
  • schwarze bis graue Farbgebung
  • Früchtesamen und Haare erkennbar
  • Exkremente werden oft an erhöhten Plätzen abgelegt
  • etwa Erdhügel, Steine und Ränder von Beeten
  • giftig für Menschen und Haustiere

Igel

Tierkot erkennen - Igelkot

Igel sind nachtaktive Tiere, die sich bei Tag nur sehr selten zeigen. Da sich diese von Insekten und nicht von Pflanzen ernähren, sind Igel willkommene Gäste und Untermieter im heimischen Garten. Dergestalt werden unerwünschte Schnecken und andere Schädlinge vertilgt, welche sich über die Blumen- und Gemüsebeete hermachen.

Zum Herbstende suchen die putzigen Wildtiere ganz gezielt nach einem warmen Quartier, in dem diese die kalten Wintermonate verbringen können.Spätestens ab Dezember halten Igel dann ihren Winterschlaf, sodass bis Frühlingsbeginn keine Hinterlassenschaften im Garten und auf der Terrasse auftreten sollten. Wenn dies dennoch der Fall ist, dann handelt es sich um ein hilfebedürftiges Jung- oder Alttier, welches einen zusätzlichen Nahrungsbedarf hat.

  • koten im Laufen, bilden keine Haufen
  • Exkremente deshalb flächig verteilt
  • oft extrem verstreut
  • Igelkot 8 bis 10 mm dick, 3 bis 4 cm lang
  • erkennbar an der Form einer Walze mit spitzem Ende
  • schwarze und glänzende Farbgebung
  • Reste von Beeren, Federn und Insektenpanzern oft sichtbar

Marder

Tierkot erkennen - Steinmarder

Marder sind nachtaktive Raubtiere und können im Garten viele Schäden anrichten. Dazu sind die Plagegeister sehr laut und schleichen sich gerne in Häuser ein, bevorzugt in den Dachstuhl. Dort richten sich die Wildtiere ihren Bau ein und ziehen die nächste Generation heran. Zwischen den Monaten April und September sind die Tiere besonders aktiv, sodass jede Nacht mit einer Lärmbelästigung zu rechnen ist.

Die Tiere haben spitze Zähne und einen starken Kiefer, mit denen diese alles in der Umgebung anknabbern. Besonders unternehmenslustige Exemplare klettern in den Motorraum von geparkten Autos und beißen dort Kabel durch. Auf diese Weise kann es zu starken Beschädigungen kommen, deshalb sollten Marder aus dem Garten verjagt werden.

  • Exkremente wurstförmig, Länge von 8 bis 10 cm
  • Durchmesser 1 bis 2 cm
  • häufig spiralförmig
  • schwarz oder sehr dunkles Grau
  • Früchte, Haare und Obstkerne darin sichtbar
  • intensiver und unangenehmer Geruch
  • giftig für Menschen und Haustiere

Tipp: Um Marder zu effektiv von Fahrzeugen fernzuhalten, bieten sich beispielsweise mit Katzen- und Hundehaaren bzw. Mottenkugeln oder Toilensteinen gefüllte Nylonstrümpfe an, die Sie im Motorraum Ihres Wagens deponieren.

Nutria

Nutria

Die ursprünglich aus Südamerika stammende Nutria ist auch als Biberratte bekannt, da sie den Bibern sehr ähnlich sieht. Hierzulande wird das Tier in Pelzfarmen gezüchtet, aus denen so manches ausgebüxt ist und sich der Nähe der heimischen Gewässer angesiedelt hat. Nutrias leben semiaquatisch in selbst gegrabenen Erdbauten im Uferbereich von Gewässern oder “Nestern” aus Schilf oder anderen Wasserpflanzen. Der Eingang der Bauten liegt, im Gegensatz zu Bisamratte oder Biber, oberhalb der Wasseroberfläche.

In ganz seltenen Fällen kann es vorkommen, dass das Wildtier den heimischen Garten aufsucht, vor allem dann, wenn dieser über einen großen Gartenteich verfügt oder in unmittelbarer Gewässernähe liegt. Auf der Suche nach Nistmaterial oder Nahrung können sich Nutria dann in den Garten verirren. Sie erkennen sie an folgender Hinterlassenschaft:

  • Losung ist 3 bis 5 cm lang, etwa 1 cm dick
  • zylindrische bis bohnenartige Form
  • durch längliche Rillen zu bestimmen
  • Kot schwimmt oft im Wasser der Gartenteiche
  • giftig für Bewohner der Feuchtbiotope
  • wird ebenfalls an Fraßplätzen abgelegt

Reh

Tierkot erkennen - Rehkot

Wenn der heimische Garten in der Nähe eines Waldes liegt, dann können sich schnell Rehe als Besucher einstellen. Diese Wildtiere gelten als wahre Feinschmecker und fressen gerne Gräser, Knospen, Kräuter und Triebe, vor allen von jungen Bäumen und Sträuchern. Aber auch Rosenknospen stehen auf dem Speiseplan. Da Rehe nicht nur einzeln auftreten, sondern auch in größeren Rudeln auftreten können, kommt es oft zu schwerwiegenden Schäden an den Pflanzen im Garten.

  • Exkremente sind 1 bis 14 mm lang
  • Breite etwa 7 bis 10 mm
  • Farbgebung dunkelbraun bis schwarz
  • großen zusammenhängende Haufen im Sommer
  • zylindrisch/kugelig im Winter

Siebenschläfer

Siebenschläfer - Glis glis
  • Bohnenform
  • ähnelt gewöhnlichem Mäse-Kot
  • mit 1-2 cm Länge etwas größer
  • oft mit Urinspuren

Der Siebenschläfer ist ein Nagetier, das der Maus oder dem Eichhörnchen ähnelt. Als nachtaktives Exemplar, werden Sie das Tier mit seinen großen, dunklen Augen und seinen rundlichen Ohren tagsüber kaum zu Gesicht bekommen – wohl aber seine Exkremente.

Tipp: Da der Siebenschläfer eine besonders geschützte Tierart ist, bedarf es besonderer Vorsicht bei den zu ergreifenden Gegenmaßnahmen. Einen Überblick über geeignete Mittel finden Sie in diesem Artikel.

Waschbär

Waschbärkot
Quelle: Jomegat, Procyon lotor scat, Bearbeitet von Gartenlexikon.de (MKr), CC BY-SA 3.0
  • wird in Latrinen abgelegt
  • bevorzugt an erhöhten Stellen
  • ähnelt dem eines kleinen Hundes
  • enthält häufig Nahrungsreste und Haare

Hat es sich der Waschbär erst einmal in unmittelbarer Nähe ihres Hauses oder Gartens bequem macht, so ist Ärger vorprogrammiert. Das dämmerungs- und nachtaktive sucht dann auch schon mal den Weg in Häuser. Besonders Mülltonnen haben es ihm angetan. Deshalb empfiehlt es sich auch beim Entfernen des unangenehm riechenden Waschbärkots Vorsicht walten zu lassen, obwohl er prinzipiell für Menschen als ungefährlich gilt.

Häufig gestellte Fragen

Woran lassen sich heimliche Besucher zuerst im Garten erkennen?

Die ersten Indizien für heimliche Besucher in den Nachtstunden sind oft Kratzspuren an den Gartenmöbeln und Fraßspuren an den Pflanzen. Welches Tier dafür verantwortlich war, verrät dann der hinterlassene Kot, an dem dieses korrekt zu erkennen und richtig zugeordnet werden kann. Mit Hilfe dieser Information lassen sich geeignete Maßnahmen zur Abwehr bestimmen.

Wie wird der Kot im Fachjargon der Jäger bezeichnet?

Jäger bezeichnet Fäkalien von wilden Tieren als Losung, welche an unterschiedlichen Stellen abgelegt werden kann. Da dieser Kot sowohl für Mensch als auch für Haustiere giftig sein kann, sollten zeitnah artgerechte Gegenmittel zur Abwehr eingesetzt werden.


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Tipps für Schnellleser

- Kot im Garten Hinweis auf nächtliche Besucher
- verunreinigen Terrassen und Gartenbereiche
- manche Untermieter als Nutztiere willkommen, z. B. Igel
- andere Besucher können Schäden verursachen, z. B. Marder und Rehe
- Kot weicht artenabhängig stark voneinander ab
- Unterschiede sowohl in Farbe als auch in Form
- oft an ganz unterschiedlichen Plätzen abgelegt
- Exkremente können giftig sein
- Kot kann Krankheiten auslösen
- Fuchskot kann Fuchsbandwurm beinhalten
- Dachskot wird in Dachslatrinen abgelegt
- Igel verteilen ihren Kot großflächig
- Nutrias verschmutzen mit ihrem Kot Gartenteiche
- Haustiere und kleine Kinder nicht unbeaufsichtigt im Garten spielen lassen
- artgerechte Gegenmaßnahmen zur Vertreibung ergreifen

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