Schädlinge

Marderschreck – Mittel zur Marderabwehr im Haus und Auto

Steinmarder zwischen Holzblöcken

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Marderschreck-Systeme gibt es viele, einige funktionieren, andere kosten einfach nur Geld. In der Regel ist es der Steinmarder, der sich entweder am Auto oder auf dem Dachboden, wo sie übrigens sehr gerne nisten, zu schaffen macht. Meist gibt es eindeutige Spuren, die auf diese ungeliebten Mitbewohner hindeuten. Ist man sich sicher, dass es sich bei dem neuen Untermieter um einen Marder und nicht etwa um eine Katze oder gar Ratten handelt, sollte man schnellstens reagieren. Dabei  können teilweise einfachste Hausmittel effektiver sein als handelsübliche Marderschreck-Systeme. Schlimmstenfalls muss der Profi ran.

Marder im Haus

Hinweise

Der Marder ist ein sehr scheues Tier, dass sowohl Licht als auch Menschen meidet. Meist bemerkt man ihn erst, wenn er bereits Schaden angerichtet hat. Dabei hinterlässt er in der Regel eindeutige Spuren. Das können Kratzspuren an Regenrinnen, Balken oder Bäumen sein, die nahe am Haus stehen. Häufig sind Kratz- oder Scharrgeräusche auf dem Dachboden oder in Zwischendecken zu hören. Besonders unangenehm sind Urin- und Kotspuren, mit denen der Marder permanent sein Revier markiert, wobei der Geruch nach Urin und Fäkalien extrem unangenehm werden und sich im ganzen Haus ausbreiten kann, sofern man den Marder erst relativ spät bemerkt.

Auch Beutereste wie Kadaver von Vögeln oder Mäusen sowie Federn oder Eierschalen sind Spuren eines Marders. Oft hinterlassen sie auch regelrechte Tunnelgänge in Isolierungen von Dächern. Auch wenn man den Eindruck hat, dass man den Marder vertrieben hat, ist es sinnvoll weiter regelmäßig den Dachboden zu kontrollieren, denn diese Tiere haben meist mehrere Behausungen im Umkreis von etwa einem halben Quadratkilometer. Wenn sie ihr Versteck also längere Zeit nicht nutzen, bedeutet das nicht, dass sie es auch aufgegeben haben.

Schlupflöcher am Haus

  • Der Marder kann auf unterschiedliche Art und Weise ins Haus gelangen.
  • Er ist ein sehr guter Kletterer.
  • Der Steinmarder kann über 2 m weit springen.
  • Er nutzt Bäume in Hausnähe zum Hochklettern.
  • Das Gleiche gilt für Pflanzen, die an Hauswänden emporwachsen.
  • Auch Regenrinnen und blanke Hauswände sind für Marder kein Problem.
  • Sie können sogar lose Dachpfannen hoch drücken und eindringen.
  • Bereits Öffnungen mit 7-8 cm Durchmesser dienen als Schlupfloch.

Marder auf dem Balkon Mögliche Schlupflöcher verschließen
Um den Marder dauerhaft los zu werden, darf das Haus keinerlei Zugangsmöglichkeiten bieten, d.h., es müssen wie bereits erwähnt, sämtliche Einstiegslöcher verschlossen werden. Allerdings sollte man unbedingt darauf achten, diese Eingänge erst dann zu verschließen, wenn man sicher sein kann, dass das Tier gerade nicht im Haus ist. Dabei sollte man beachten, dass Marder im Frühjahr ihre Jungtiere aufziehen und während dieser Zeit die Zugänge nicht versperrt werden dürfen, es sei denn, es liegt ein besonderes Schutzbedürfnis für die Hauseigentümer bzw. die dort lebenden Personen vor. An Altbauten finden diese Tiere besonders viele Schlupflöcher. Vor allem die Bereiche zwischen Dach und Zwischendecken sollten deshalb gut abgedichtet werden. Isolierungen kann man beispielsweise gut mit einem engmaschigen Drahtgeflecht schützen bzw. damit befestigen.

Ist man selbst nicht betroffen aber der Nachbar hat möglicherweise ein Problem mit Mardern, dann sollte man das eigene Haus schnellstens nach Einstiegsmöglichkeiten untersuchen und diese stabil verschließen. Denn auch die Jungtiere suchen sich nach wenigen Monaten ein eigenes Revier und was wäre da naheliegender als das Haus des Nachbarn.

Ultraschallgeräte

Häufig angewandte Marderschreck-Systeme sind beispielsweise Ultraschallgeräte, die im Handel als sogenannte Marderscheuchen angeboten werden. Diese senden für den Menschen nicht wahrnehmbare Tonsignale im Hochfrequenzbereich aus, die sowohl Mardern als auch anderen Nagern wie z.B. Ratten in den Ohren schmerzen. Allerdings ist die Wirkung dieser Geräte nur so lange gut, solange die Entfernung so gering wie möglich ist, also im Nahbereich. Bei Entfernungen über 3 m lässt die Wirkung schon deutlich nach, sodass in größeren Dachböden meist mehrere Geräte eingesetzt werden müssen, um eine optimale Wirkung zu erzielen.

Beim Aufstellen dieser Geräte ist darauf zu achten, dass nichts den Strahlaustritt behindert, denn Ultraschall kann keine Objekte durchdringen, er wäre sonst wirkungslos. Es gibt auch Ultraschallgeräte, die mit Blitzlicht und Bewegungsmelder, mit einem Erfassungsbereich von bis zu 200 Quadratmetern, gekoppelt sind. Sobald sich der Marder im Erfassungsbereich des Bewegungsmelders befindet, wird dieser aktiviert und Schallsignale ausgesendet. Diese Geräte sollen eine relativ gute Wirkung zeigen.

Gerüche und Geräusche

Hund Viele versuchen den Marder durch für ihn besonders duftstarke Gerüche zu vertreiben, wie z.B. mit Hunde- oder Frettchenhaaren, WC-Steinen oder in Benzin getränkten Tüchern. Die Wirksamkeit dieser Mittelchen ist nicht nachgewiesen, der Eine schwört drauf, dem Anderen hat es nichts gebracht. Am besten man probiert es selbst aus, einen Versuch ist es sicher wert und zudem kostet es fast nichts. Im Handel werden auch Anti-Marder-Sprays und -Pasten angeboten, die mit ihrem unangenehmen Duft dem Marder in die Flucht schlagen sollen.

Auch laute Geräusche sollen eine gute Marderschreck-Variante sein. Marder reagieren auf Geräusche ebenso empfindlich wie auf Gerüche. Besonders auf metallische Geräusche, wie sie beispielsweise ein Wecker verursacht, reagiert der Marder sehr empfindlich. Laute Geräusche lassen sich u.a. auch mit einem Radio erzeugen, das man tagsüber laufen lässt, sodass der Marder in seiner Nachtruhe gestört wird und sich verzieht. Allerdings kann es passieren, dass sich das Tier sobald es weder Geräusche noch unangenehme Gerüche wahrnimmt, wieder genau dort einquartiert. Deshalb ist es auch so wichtig, sämtliche mögliche Einstiegsmöglichkeiten gut zu verschließen.

Kletterschutz

Aufgrund dessen, das der Marder ein sehr guter Kletterer ist, können Anti-Marderbürsten ebenso Sinn machen wie Marderabwehrgürtel. Diese Marderbürsten verfügen über biegsame Borsten, an denen der Marder weder vorbei kriechen noch drüber laufen möchte. Sie können in Dachrinnen gelegt werden, am besten über die gesamte Länge, sowie an Fallrohren oder Bäumen fixiert werden, sodass die Tiere am Hochklettern gehindert werden. Auch die langen Spitzen eines Marder-Abwehrgürtels, die sich ebenfalls leicht an Fallrohren oder Bäumen anbringen lassen, hindern den Marder daran am Haus hochzuklettern.

Lebendfallen

  • Lebendfallen sind ausschließlich für Profis gedacht.
  • Hausbesitzern ist es nicht erlaubt, Marder zu fangen oder gar zu töten.
  • Der Steinmarder, um den es hier geht, unterliegt dem Jagdrecht.
  • Er darf nur von Jägern mit entsprechender Genehmigung gefangen oder getötet werden.
  • In einigen Bundesländern gibt es einen sogenannten Fallenpass.
  • Dieser berechtigt zum Aufstellen bzw. Fang mit Lebendfallen.

Marder im Auto

Hasendraht

Autopanne durch Marderschaden Eine Möglichkeit, den Marder vom Auto fernzuhalten, ist u.a. sogenannter Hasendraht oder engmaschiger Maschendraht. Dieser sollte die Größe von etwa einem Quadratmeter haben und wird unter den Motorraum gelegt. Der Marder ist ein sehr vorsichtiges Tier und würde ein derartiges Drahtgeflecht nicht betreten. Der einzige Nachteil ist der, dass es meist schwierig ist, ein solches Drahtgestell jederzeit dabei zu haben.

Ultraschall-Geräte

Ultraschall-Abwehrgeräte kommen teilweise auch im Auto zum Einsatz. Hier gilt das Gleiche wie im Haus, der Schall darf  nicht unterbrochen bzw. behindert werden, und das Gerät sollte einen Schalldruckpegel von mehr als 100 dB aufweisen. Gegen den Gewöhnungseffekt, der sich mit der Zeit beim Marder einstellt, wird empfohlen, auf Geräte mit einer sogenannten ‘Frequenzmodulation’ zu achten, bei denen sich die Trägerfrequenz ändert. Allerdings sind die Voraussetzungen für die Wirksamkeit von Ultraschallgeräten in einem engen Motorraum nur schwer bis gar nicht realisierbar.

Hochspannungsgeräte

Bei diesem Marderschreck-System werden an den Marder-Einstiegstellen im Motorraum Metallplättchen angebracht, die dann von einem Hochspannungs-Steuergerät versorgt werden. Dabei ist darauf zu achten, die Kontakte an mehreren Stellen zu platzieren und so, dass sie keinen Kontakt zu anderen Metallteilen haben. Wenn das Tier eines dieser Metallplättchen berührt, bekommt es einen Stromschlag, der ihn schließlich vertreibt. Allerdings sollte das Gerät bei eingeschalteter Zündung und offener Motorhaube immer ausgeschaltet sein. Für Menschen und andere Tiere besteht in der Regel keine Gefahr. Vorsichtig sollten lediglich besonders empfindliche Personen und Menschen mit einem Herzschrittmacher sein. Derartige Dinge sollte immer eine Fachwerkstatt installieren.

Sowohl nach einem Marderschaden als auch bei offensichtlichen Spuren eines Marders am Auto oder Schäden am Nachbarauto sollte grundsätzlich immer eine Motorwäsche durchgeführt werden und das möglichst in einer Fachwerkstatt.

Kombination verschiedener Marderschreck-Systeme im Auto
Am wirkungsvollsten sollen laut Experten Marderschreck-Systeme sein, wenn sie mit Ultraschall oder dem Weidezaunprinzip kombiniert werden. Hauptziel all dieser Systeme ist es, den Marder davon abzuhalten, überhaupt bis in den Motorraum zu gelangen.

Typische Schäden

Marderbiss Zu Marderschäden am Auto kommt es auch überwiegend in ländlichen Gegenden. Dabei sind vor allem Autos betroffen, die im Freien stehen. Der Marder kann Schäden an Kabeln und Schläuchen verursachen. Wird ein Schaden nicht rechtzeitig bemerkt, kann dies schlimmstenfalls zu folgenschweren Unfällen und  Autobränden führen. Und je nach Versicherung wird nicht jeder Marderschaden ersetzt.

Angebissene Zündkabel

Angebissene Zündkabel führen in der Regel dazu, dass der Motor nicht mehr rund läuft oder komplett den Geist aufgibt. Sollte das passieren, ist es ratsam, nicht mehr weiterzufahren und das Fahrzeug für eine exakte Diagnosestellung in eine Werkstatt transportieren zu lassen.

Perforierte Kühlwasserschläuche

Sind die Kühlschläuche beschädigt, kommt es zum Verlust von Kühlflüssigkeit, was wiederum zu einer Überhitzung des Motors führt. Verletzungen der Unterdruckschläuche können dazu führen, dass das Notlaufprogramm aktiviert wird.

Schäden an Gummimanschetten

Schäden an Gummimanschetten bemerkt man in der Regel nicht sofort, sie werden meist übersehen. Nach und nach dringt Schmutz ein und die Fettung geht verloren. Infolgedessen kommt es zu Schädigungen der Achs- und Antriebsgelenke.

Häufig gestellte Fragen

Wie kann man verhindern, dass sich ein Marder im Haus einnistet?
Vor einem Marder kann man sich nur schützen, wenn er keine Einschlupflöcher findet, durch die er ins Haus gelangen kann. Demzufolge sollte man das Haus gründlich absuchen, vor allem unterm Dach und schadhafte Stellen möglichst schnell in Ordnung bringen bzw. verschließen.

Wann sind Marder aktiv?
Marder sind hauptsächlich von März bis Oktober aktiv, können aber abhängig von der Witterung auch das ganze Jahr über aktiv sein.

Welche Form der Abwehr ist fürs Auto die beste?
Aufgrund dessen, dass Marder sehr empfindlich auf Geräusche reagieren, sind Ultraschallgeräte sicher eine gute Wahl. Wurde das Auto bereits mehrfach von Mardern heimgesucht, ist die Hochspannungsvariante zu empfehlen. Aber auch ein einfacher Hasendraht unter dem Motorraum verfehlt mitunter seine Wirkung nicht.

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Tipps für Schnellleser

- Marder können im Haus und am Auto Schäden hervorrufen.
- Kratzspuren an Regenrinnen oder hausnahen Bäumen können auf Marder hindeuten.
- Andere Anzeichen sind Kot- und Urinspuren oder Beutereste.
- Dachboden regelmäßig auf Marderspuren kontrollieren.
- Zunächst Schlupflöcher finden.
- Einstiegslöcher ordentlich verschließen.
- Bei Ultraschallgeräten auf freien Strahlaustritt achten.
- Bei Entfernungen über 3 m mehrere Ultraschallgeräte einsetzen.
- Ultraschallgeräte mit Blitzlicht und Bewegungsmelder wirkungsvoller.
- Am Haus Anti-Marderbürsten oder Marderabwehrgürtel anbringen.
- Marder durch duftstarke Gerüche vertreiben.
- Auch metallische Geräusche wirken abschreckend.
- Lebendfallen nur für Personen mit Berechtigung erlaubt.
- Ultraschallgeräte beim Auto schwer realisierbar.
- Drahtgeflecht unter dem Motorraum wirkungsvoll.
- Hochspannungsgeräte immer von Fachwerkstatt anbringen lassen.
- Marderschrecksysteme in Kombination sind am wirkungsvollsten.

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