Rasenpflege

Rasen anlegen – Anleitung und Tipps zur Rasenanlage

Rasen

Nur wenig Zeit? Dann lies unsere Tipps für Schnellleser.

Wenn Sie in Ihrem neuen Garten einen Rasen anlegen, führen Sie einen gewöhnlich recht großen Teil des Gartens seiner endgültigen Nutzung zu. Außerdem legen Sie fest, wie viel Zeit Sie mit Rasenpflege verbringen werden und wie viel Geld Sie für Bewässerung ausgeben werden. Die Rasenanlage sollte deshalb sorgfältig geplant werden, dabei sind gleich mehrere verschiedene Faktoren einzubeziehen.

Wenn Sie bei der Planung der Rasenanlage nichts übersehen, ist das Rasen anlegen kein großes Problem, wenn Sie etwas übersehen, zieht das meist Arbeit nach sich, und der Rasen könnte ein ewiges Sorgenkind bleiben.

Größe und Lage der Rasenfläche

Garten Zuerst sollten Sie sich überlegen, welcher Teil Ihres Gartens zum Rasen werden soll. Rasen kann grundsätzlich fast überall rund ums Haus angelegt werden, darauf kommt es an und so gehen Sie vor bei der Planung der Rasenfläche:

  • Die Planung der Rasenfläche ist nur ein Teilaspekt, der sich in die gesamte Gartenanlage einfügen muss
  • Überlegen Sie also: Was soll in Ihrem Garten unbedingt enthalten sein
  • Schreiben Sie alle Wünsche auf und wählen Sie dann aus
  • Auf fast andauernd beschatteten Flächen lässt sich auch mit “Schattenrasen” kein richtiger Rasen anlegen
  • Die Gräser einer speziellen Schattenrasen-Mischung erlauben höchstens eine Rasenanlage in halbschattigen Bereichen
  • Auch die Flächen unter Nadelbäumen werden nie zu einem schönen Rasen werden, weil die Wurzeln der Bäume zu nahe am Boden liegen
  • Mit dem dadurch verursachten Wasserentzug in Kombination mit Beschattung kommen Rasengräser auf Dauer nicht klar
  • Sie können auf diesen Bereichen jedoch “eine Art Rasen” anlegen, mit schattenresistenten Bodendeckern
  • Lagen mit feuchtem Boden sind auch nicht für Rasengräser geeignet, prüfen Sie vorher, ob der Boden durchlässig gemacht werden kann
  • Wenn Sie einen schön gleichmäßigen “englischen” Rasen anstreben, muss er häufig gemäht werden
  • Dann sollten Sie besonders darauf achten, dass Sie mit dem Rasenmäher überall ganz bequem hinkommen
  • Rasenflächen bis 400 Quadratmeter können im Prinzip mit einem Handrasenmäher gepflegt werden
  • Da Handrasenmäher sehr beweglich sind, können Sie hier bei der Planung der Rasenfläche etwas großzügiger sein
  • Allerdings sollten Sie eine ähnliche Fläche vorher “Probe mähen”, um die kräftemäßige und zeitliche Belastung einzuschätzen
  • Wenn Sie den Rasen mit einer bequem befahrbaren Mähkante abgrenzen möchten, sollte das Material im Zuge der Planung ausgewählt werden
  • Denn die Mähkante muss zum Wegbelag passen, außerdem müssen Sie mehr oder weniger Platz für sie einrechnen

Wenn Sie zu viele Elemente in Ihrem Garten unterbringen möchten, empfiehlt sich die Einberufung einer Familienkonferenz, um die einzelnen Ideen und Wünsche Punkt für Punkt durchzugehen und zu diskutieren. So kann sich später niemand beklagen, dass er bei der Planung zu kurz kam. Wenn dann die realistisch zu verwirklichenden Ideen über den Garten verteilt sind, ergibt sich fast automatisch die Größe und Lage der Rasenfläche.

Vor allem im ersten Winter ist Ihr Rasen noch sehr zart, kann also schnell austrocknen. Das bedeutet, dass Sie auch im Winter gießen müssen, wenn die Temperaturen über Null sind und es längere Zeit trocken ist.

Bodenvorbereitung

Boden vorbereiten Wenn auf der Fläche vor einem gerade erst erbauten Haus ein Rasen angelegt werden soll, ist zunächst zu prüfen, ob sich auf dem Grundstück überhaupt schon ein Boden befindet, der für eine Anpflanzung von Rasengräsern geeignet ist. Ein Neubaugrundstück braucht meist eine Bodenvorbereitung in mehreren Schritten, die dann zunächst erledigt werden müsste und im Überblick so aussieht:

  • Lockerung des durch Begehen und Befahren verdichteten Bodens, durch Umgraben, mit der Spitzhacke oder mit speziellen Geräten
  • Anschließend werden 30 bis 40 cm Mutterboden aufgebracht, der von den Pflanzen durchwurzelt werden kann
  • Wenn Sie Wert darauf legen, dass Ihr Rasen eine gute Grasnarbe ausbildet, folgt eine Saison Gründüngung
  • Die Gründüngungspflanzen (Klee, Lupinen, Hülsenfrüchte wie Erbsen und Wicken) machen den Boden erst richtig fit für Rasengräser
  • Sie verlieren zwar eine Saison, aber das lohnt sich unbedingt, ein schöner Rasen braucht einen guten Boden
  • Zuletzt werden Nährstoffgehalt und Bodenstruktur durch Beimischung reifer Erde und Einarbeiten von Kompost optimiert

Wenn die Rasenanlage auf einem Boden erfolgt, der sich schon länger “Gartenboden” nennen darf, sollten Sie auf jeden Fall vor der Aussaat eine Bodenanalyse durchführen lassen, um zu prüfen, ob der Boden wirklich in Ordnung ist. Fragen Sie im Umweltamt Ihrer Gemeinde, wo Sie im Umfeld eine Bodenuntersuchung beauftragen können, dort wird man Ihnen sicher weiterhelfen. Dann folgt ein pH-Test, der perfekte pH-Wert des Bodens für Ihren neuen Rasen liegt bei 6, das bedeutet, er ist fast im neutralen Bereich, der bei Boden bei 6,5 beginnt. Das ist auch keine übermäßige Anstrengung, pH-Tester bekommen Sie im nächsten Baumarkt oder Gartencenter, und ein Rasen profitiert sehr von einem guten Start. Sollte der Boden zu sauer sein, wird gekalkt, ist er zu alkalisch (falsch gedüngt, zu viel Kalk), wird er mit natürlichen Hilfsmitteln etwas saurer eingestellt.

Jeder Gartenboden sollte vor der Aussaat einmal gut umgegraben werden, so etwa bis auf die Tiefe einer Spatenschaufel, dabei werden die den Nährstoffgehalt verbessernden Stoffe eingebracht. Wenn diese Arbeit beendet ist, können Sie immer noch nicht aussäen, jetzt darf der Boden sich erst einmal ein bis zwei Wochen beruhigen und setzten, während die Mikroorganismen aus dem Kompost sich an die Arbeit machen und vermehren.

Nutzen Sie beim Umgraben des Gartenbodens die Gelegenheit, so viele Steine wie möglich aus dem Boden zu sammeln – Sie werden später mindestens einen Rasenmäher weniger kaufen müssen.

Samen

Rasensamen Rasensamen ist nicht einfach nur Rasensamen, sondern es gibt viele verschiedene Rasensaatgut-Mischungen. In diesen Rasensamen-Mischungen werden unterschiedliche Rasengräser mit viel Sorgfalt und mit Blick daraufhin zusammengestellt, ob Sie einen Strapazierrasen oder einen Zierrasen anlegen möchten, ob Sie Rasen auf einem Sandboden oder auf einer vollbesonnten Fläche zum Gedeihen bringen möchten. Alles möglich, und es klappt sehr viel besser, wenn Sie den Rasensamen ausbringen, der für die zu begrünende Fläche so richtig gut geeignet ist.

Richten Sie sich nicht nach dekorativen Packungsaufdrucken, wenn Sie Ihren Rasensamen kaufen, sondern kaufen Sie beim ausgewiesenen Fachhändler eine schmucklose Tüte mit dem Aufdruck RSM. Das ist eine Regelsaatgutmischung, die von Fachleuten zusammengestellt wurde, je nach Nummer für verschiedenste Nutzungszwecke (RSM 1.1.1 = Zierrasen), und preiswerter als die dekorativen Packungen sind diese Saatgutmischungen oft auch noch.

Aussaat

Aussähen können Sie grundsätzlich im Frühjahr und Herbst, dann ist die Wahrscheinlichkeit nämlich am höchsten, dass folgende Bedingungen vorherrschen, die der Rasen zum Keimen braucht:

  • Rasensamen keimt erst, wenn der Boden eine Temperatur von mehr als 10 Grad hat
  • Diese Temperatur möchte der Rasensamen mindestens zwei Wochen lang genießen
  • Plötzliche Trockenperioden oder ein richtig heftiger Gewitterregen kann der zarten Saat den Garaus machen
  • Mit einiger Sicherheit sind günstige Aussaat-Bedingungen nur im Frühjahr und im Herbst gegeben

Wenn Sie es sich aussuchen können, sollten Sie im Herbst aussäen, das Herbstwetter sorgt meist für wunderbar gleichmäßige Feuchtigkeit in der Erde, und Sie haben den Vorteil, dass der Rasen bis zum nächsten Frühjahr einwachsen kann, ohne betreten zu werden. Wenn Sie es aushalten, den Rasen nur zum Mähen zu betreten, können Sie auch im Frühjahr aussäen.

Die Aussaat ist simpel, Hauptsache gleichmäßig und in der Menge, die auf der Packung steht. Sie können mit einem Streuwagen aussäen, den Sie im Gartenfachmarkt ausleihen können, mit etwas Ruhe und Konzentration werden Sie aber sich auch per Hand eine gleichmäßige Aussaat hinbekommen, auf die Fläche kommt es natürlich auch an.

Frisch gesäter Rasen Nach dem Verteilen können Sie den Rasensamen leicht einharken, aber wirklich nur leicht, Rasensamen müssen zum Keimen Licht bekommen. Damit der nächste Wind das “Projekt Rasen” nicht zum Scheitern bringt, wird der Samen mit einem feinen Sprühstrahl etwas angefeuchtet. Nun müssen Sie nur noch warten, und hungrige Vögel verjagen.

Wenn Sie Rasen möchten, und keine Moosfläche, sollten Sie den Boden gründlich wasserdurchlässig machen und im Zweifel ausreichend feinen Sand in den Boden mischen. Ein zu feuchter Boden ist die häufigste Ursache für fast nicht mehr einzudämmendes Mooswachstum.

Häufig gestellte Fragen

Was ist eher empfehlenswert: Rasen ansäen oder Rollrasen?
Immer, wenn nicht ganz entscheidende Argumente dagegensprechen, empfiehlt sich die Aussaat von Rasen. Ein wirklich toller Rasen bildet unter der Oberfläche ein dichtes Wurzelgeflecht, das ziemlich in die Tiefe geht. Beim Rollrasen wurde genau dieses Wurzelgeflecht bis auf wenige Zentimeter weggeschnitten, als er “geerntet” wurde.

Wann muss der neue Rasen das erste Mal gemäht werden?
Wahrscheinlich früher, als Sie dachten: Wenn die feinen ersten Gräser eine Höhe von etwa 10 cm haben, ist der erste Schnitt fällig. Dieser frühe erste Schnitt ist sogar wichtig, um die Halme zu kräftigen, und bei einem jungen Rasen ist es generell wichtig, dass Sie ihn häufig mähen. Nehmen Sie beim ersten Schnitt etwa die Hälfte weg, um 5 cm.

In welchen Abständen sollte ein frisch angelegter Rasen gemäht werden?
In möglichst kurzen – Wenn Sie Ihren jungen Rasen immer nur ein wenig kürzen, aber häufig mähen, ziehen Sie einen schönen kräftigen Rasen mit robusten Halmen heran.

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Tipps für Schnellleser

- Planen Sie den Rasen zusammen mit dem Rest des Gartens
- Notieren Sie zunächst alle gewünschten Nutzungen
- Wählen Sie dann aus, bei zu vielen Wünschen mit der ganzen Familie
- Denken Sie an die Wege, der Garten muss überall begehbar sein
- Kinder möchten (brauchen) eine große Rasenfläche zum Spielen
- Leidenschaftliche Gärtner wollen lieber mehr Beetfläche
- Rasengräser werden passend zur Nutzung ausgewählt
- In vollem Schatten wird kein Rasen gedeihen, auch kein "Schattenrasen"
- Solche Bereiche können mit schattenresistenten Bodendeckern begrünt werden
- Feuchter Boden ist nicht für Rasengräser geeignet, er muss durchlässig gemacht werden
- Je besser die Bodenvorbereitung, desto schöner wird der Rasen
- Ausgesät wird im Frühjahr oder Herbst, möglichst gleichmäßig
- Leicht einharken, vorsichtig befeuchten, und der Rasen wird wachsen

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