Rasenpflege

Anleitung zum Rasenmähen – wann, wie oft und warum mulchen?

Rasenmäher

Nur wenig Zeit? Dann lies unsere Tipps für Schnellleser.

Für viele Hobbygärtner ist ein Rasen ein unverzichtbarer Bestandteil ihres Anwesens. Ganz egal ist dabei, um welche Rasenvariante es sich handelt, jede Rasenart sollte gepflegt und je nach Anforderung mehrmals im Jahr gemäht und gemulcht werden. So mancher Hobbygärtner weiß noch nicht, dass er durch Mulchen teuren Kunstdünger einsparen kann. Mulchen ist nicht nur eine wichtige Pflege- und Düngemaßnahme, der Rasen wird damit auch gestärkt und widerstandsfähig. Doch auch Rasenmähen und Mulchen will gelernt sein. Hier erfahren Sie, wie es geht und worauf Sie achten müssen.

Scharfe Messer

Für einen guten und sauberen Schnitt müssen die Messer des Rasenmähers stets geschärft sein. Am besten lassen Sie über die Winterzeit die Schneiden der Messer beim Fachmann schärfen, damit Ihr Rasenmäher im Frühjahr einsatzfähig ist, sobald die nächste Saison für seinen Einsatz beginnt.

Sie erkennen am Aussehen der Schnittflächen der Gräser genau, ob Sie die Messer Ihres Mähers schärfen lassen müssen. Sind die Schnittflächen stark ausgefranst, dann sind die Messer schon zu stumpf geworden, um damit noch einen scharfen Schnitt zu bekommen.

Erster Rasenschnitt

Rasenmäher Auch der Rasen legt während des Winters eine Ruhepause ein, so wie die anderen meisten Pflanzen im Garten. Im Frühling beginnt er, wieder üppig zu sprießen. Sobald er eine Höhe von ca. 7 bis 8 cm erreicht hat, können Sie den ersten Rasenschnitt vornehmen. Schneiden Sie den Rasen nicht zu früh im Jahr, da Nachtfröste frisch geschnittenen Rasen schädigen können. Und es wäre doch schade darum, sollte Ihr Rasen schon schön dicht gewachsen sein. Warten Sie aber auch nicht zu lange mit dem ersten Schnitt Ihres Rasens. Wenn die Grashalme zu lang sind, kann es sein, dass die maximal einstellbare Schnittlänge Ihres Rasenmähers nicht ausreicht.

Regelmäßig mähen

Regelmäßiges Mähen ist für einen schönen Rasen das A und O. Denn durch den immer wiederkehrenden Schnitt verzweigen sich die Gräser vor allem an der Basis. Damit bleibt die Rasenfläche schön dicht. Der ungefähre Richtwert für einen regelmäßigen Rasenschnitt ist ca. 1 Woche, also alle 7 bis 8 Tage. Dabei kommt es natürlich immer darauf an, wie schnell der Rasen wächst. Wächst er sehr schnell, so sollte die Frequenz der Mähhäufigkeit auf ca. alle 5 bis 6 Tage erhöht werden.

Schneiden Sie Ihren Rasen nicht kürzer als auf 3,5 bis 5 cm. Damit erhalten Sie auf Dauer einen perfekt dichten und natürlichen Rasen. Im Herbst und in schattigen Lagen lassen Sie den Rasen ca. 1 cm höher stehen.

Vertikutieren

Vertikutierten mit Vertikutierer Im Frühling nach dem ersten Rasenschnitt bietet es sich an, die Rasenfläche mit einem Vertikutierer zu bearbeiten. Dabei wird der Rasen aufgelockert und Klee, Unkraut und vor allem Moos und Verfilzungen herausgelöst. Der Rasen bekommt mehr Luft, um sich weiter zu entwickeln und gesund zu wachsen.

Vertikutieren Sie nicht, wenn es zu nass ist. Trockene Witterung und Temperaturen zwischen 12 und 22°C bringen gute Ergebnisse. Vertikutieren Sie nicht zu tief, damit die Wurzeln der Grashalme nicht beschädigt werden.

Vitaler Rasen durch Mulchen

Beim Mulchen wird das Gras nach dem Mähvorgang fein gehäckselt und bleibt auf der Rasenfläche liegen. Oft wird das Mulchen auch als Recycling-Mähen oder ökologisches Mähen bezeichnet. Beim Mulchen wir der Auswurfkanal des Rasenmähers geschlossen, sofern dieser einen Auswurfkanal besitzt. Das Gras wird im Mäher so lange verwirbelt, bis es in kleinen Stücken auf den Rasen fällt. Die kurzen Grashalme zersetzen sich schnell und bieten wertvolle Nährstoffe für die Graspflanzen. Mulchen Sie regelmäßig, so sparen Sie eine erhebliche Menge an Dünger ein, den Sie sonst verwendet hätten. Dabei ist ein Überdüngen nicht möglich, da die Nährstoffmengen im Rasenschnitt dem optimalen Nährstoffbedarf der Pflanzen entsprechen.

Beim zweiten Rasenschnitt im Jahr kann schon gemulcht werden und danach regelmäßig mit jedem Mähen.

Schutz vor Austrocknung
Mulchen ist nicht nur ökologisch, sondern auch gleichfalls eine gute Schutzmaßnahe gegen Austrocknen Ihres Rasens. Die feine Mulchdecke schützt sowohl vor Wind als auch vor starker Sonneneinstrahlung. Darüber hinaus bleiben die Pflanzen und deren Wurzeln feucht und kühl, sodass Sie den Rasen weniger mit Wasser versorgen müssen. Gleichzeitig wird einem unerwünschten Unkraut- und Moosbewuchs vorgebeugt.

Die Mulchschicht sollte nicht dicker als 2 cm sein, damit der Rasen “atmen” kann und die Schicht im Inneren nicht zu feucht wird.

Höhere Belastbarkeit
Rasenmulch auf Rasen Wissenschaftler haben festgestellt, dass die Zusammensetzung der Grasarten in einem gemulchten Rasen besser erhalten bleibt als auf konventionell gepflegten Rasenflächen. So breitet sich zum Beispiel der Rotschwingel (Festuca rubra) auf konventionellem Rasen aus und verdrängt dabei die Wiesen-Rispe (Poa pratensis). Durch diese sogenannte Artenverschiebung bildet sich mehr Filz im konventionellen Rasen und der Rasen ist weniger belastbar. Das bedeutet für einen Rasen, der regelmäßig gemulcht wird, dass er eher gesund und belastbar bleibt. Auch während der Ruhezeit im Winter sind gemulchte Rasenflächen vitaler und halten mehr aus, als konventionell gepflegtes Grün.

Zeiteinsparung

  • Beim Mulchmähen muss der Fangkorb nicht geleert werden.
  • Es wird weniger Zeit für die Entsorgung des Schnittguts benötigt, zum Beispiel auf dem Kompost oder als Mulch unter Sträuchern und Hecken.

Aktiveres Bodenleben

  • Mulchen bringt organische Substanzen in den Rasenboden, die von Mikroorganismen zersetzt werden können.
  • Durch die Zersetzungsprozesse werden die für die Pflanzen verfügbaren Stoffe wieder freigesetzt.

Wann nicht mulchen?
Nach Regenwetter und in feuchten Regionen sollte nicht gemulcht werden, da sich das auf dem Rasen liegende Gras bei feuchter Witterung nicht ausreichend zersetzen kann. Zudem gibt es bei Nässe Fäulnisprozesse, die dem Rasen schaden können.

Wann wird gemulcht?
Haben Sie sich einmal für das Mulchmähen entschieden, so sollten Sie das Mulchen regelmäßig beibehalten. Hierbei ist das Timing ebenso ausschlaggebend wie bei der konventionellen Rasenpflege, die mit Dünger arbeitet. Das Gras sollte immer trocken sein, wenn es geschnitten wird. Feuchtes Gras verklumpt schnell. Bleibt verklumptes Schnittgut auf der Rasendecke liegen, so wird das darunter liegende Gras durch Fäulnis und Lichtabschluss geschädigt. Ein regelmäßiges Mulchen beim Mähen wirkt dem entgegen und lässt den Rasen gesund und vital wachsen. Ebenso wie beim konventionellen Rasenmähen sollte hier jede Woche, also alle 7 bis 8 Tage, geschnitten und gemulcht werden.

Halten Sie das Mulchen regelmäßig bei, wenn Sie einmal damit angefangen haben. Ansonsten sammeln Sie das noch nicht ganz verrottete Gras wieder vom Rasen ab, damit sich kein schmieriger Belag bilden kann.

Vorteile des Mulchens

  • Weniger Bewässerung während Hitzeperioden notwendig.
  • Die Entsorgung des Schnittguts entfällt.
  • Der Rasen wird zunehmend dichter und vitaler.
  • Arbeitsersparnis, da das Düngen entfällt.
  • Optimale Nährstoffversorgung durch Rückführung in den natürlichen Kreislauf.
  • Zeitersparnis, da Entmoosen und Unkrautentfernen entfällt.
  • Verbesserung des Mikroklimas im Boden.

Häufig gestellte Fragen

Kann ich mit jedem Rasenmäher optimal mulchen?
Nein, Sie können nicht mit jedem Rasenmäher optimal mulchen. Aber es gibt Geräte, die Rasenmäher und Mulchmäher in einem sind. Darüber hinaus sind auch Rasenmäher auf dem Markt, die sich mit Mulch-Nachrüstsätze ausrüsten lassen. Möchten Sie dennoch mit einem normalen Rasenmäher mulchen, so dürfen Sie keinen Auffangkorb einsetzen und sollten häufiger mähen, damit der Rasenschnitt kurz bleibt. Allerdings mulcht es sich damit nicht so optimal wie mit einem dafür ausgerüsteten Mäher, der den Rasenschnitt im Gerät verwirbelt und klein häckselt.

Kann ich den Rasenschnitt auch erst auf den Kompost und dann erst zurück auf die Wiese geben?
Ja, auch das ist möglich. Hobbygärtner, die keinen Mulchmäher besitzen, wenden häufig diese Methode an. Wenn der Rasenschnitt erfolgreich verrottet ist, wird er als reichhaltiger Humus auf den Rasen aufgebracht. Achten Sie dabei auf eine gleichmäßige Verteilung und harken Sie das Material am besten mit einer Harke oder einem Rechen ein. Sollte der Humus etwas klumpen oder klebrig sein, so mischen Sie ihm etwas Sand bei und bringen ihn dann erst aus. Auch hier gilt wie beim Mulchen mit Mulchmäher, dass die Rasenfläche trocken sein sollte.

Ich habe einmal von dieser gewissen “Ein-Drittel-Regel” beim Rasenmähen gehört. Was bedeutet das?
Die “Ein-Drittel-Regel” besagt, dass Sie nie mehr als ein Drittel der Blattmasse des Grases abmähen sollten. Das bedeutet, Sie sollten niemals zu viel auf einmal abschneiden, damit Sie den Vegetationspunkt nicht mit abschneiden. Der Neuaustrieb würde dann zu viel Zeit benötigen, um sich wieder zu erholen. Folgeschäden können Lücken im Rasen sein oder schnelleres Verbrennen bei Trockenheit.

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Tipps für Schnellleser

- Immer die optimale Schnitthöhe einstellen.
- Rasen nie zu lang werden lassen.
- Rasen bis höchstens auf eine Länge von ca. 3,5 bis 5 cm herunterschneiden.
- In schattigen Lagen und im Herbst sollte der Rasen 1 cm höher stehen gelassen werden als üblich.
- Am besten wöchentlich Rasen mähen und mulchen.
- Ungemähte Rasenflächen am besten nicht betreten, damit das Gras auf einheitliche Höhe abgeschnitten werden kann.
- Nicht mähen und mulchen, wenn der Rasen zu nass ist: Fäulnisgefahr!
- Mulchen bietet Schutz vor Austrocknung bei zu starkem Wind oder starker Sonneneinstrahlung.
- Durch Mulchen werden dem Rasen kostbare Nährstoffe wieder zurückgeführt, sodass aufwendiges Düngen entfällt.
- Kostenersparnis durch Mulchen, da kein Dünger eingekauft werden muss.

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