Ziergarten

Wir erklären: wie giftig sind Schneeglöckchen für Hunde/Katzen?

Schneeglöckchen - Galanthus

Nur wenig Zeit? Dann lies unsere Tipps für Schnellleser.

Das Schneeglöckchen mit dem botanischen Namen Galanthus nivalis L. steht als Symbol für das baldige Eintreffen des Frühlings. Es zählt zu den Narzissengewächsen und ist giftig. Vor allem bei Hunden und Katzen können Vergiftungserscheinungen auftreten. Aus diesem Grund sollten einige Details im Umgang mit dieser Frühjahresblume beachtet und sich informiert werden, was im Notfall zu unternehmen ist.

Giftige Pflanzenteile

Die Galanthus nivalis L. weist an allen Pflanzenteile Gifte auf. Die Zwiebeln beinhaltet Alkaloid Amaryllidaceae, das die Pflanze zur Speicherung überschüssigen Stickstoffs benötigt. Es nimmt Einfluss auf den tierischen sowie menschlichen Organismus, wobei Tiere empfindlicher auf die giftige Substanz reagieren.

Zudem sind in den anderen Pflanzenteilen des Schneeglöckens Tazettin, Galanthamin sowie Lycorin enthalten und überwiegend in den Blättern und Blüten zu finden. Diese wirken vor allem auf das zentrale Nervensystem.

Während beim erwachsenen Menschen hohe Dosen nötig wären, um Vergiftungserscheinungen davon zu tragen und damit eine Vergiftung sehr unwahrscheinlich ist, reichen bei kleinen Kindern und vor allem bei Hunden und Katzen bereits kleine Dosen.

Vergiftungsrisiko

Durch das Abschlecken des Fells gelangen bei Hunden und Katzen Haare in die Speiseröhre, wo sie oftmals hängenbleiben. Aus diesem Grund fressen Hunde und Katzen gern Gras und frisches Grün, wie es die Schneeglocke ist, um die Tierhaare ausbrechen zu können.

Schneeglöckchen im Garten Damit ist die Gefahr groß, dass Hund und Katze im heimischen Garten oder auf wilden Feldwiesen an der Frühlingsblume knabbern.

Vor allem junge Hunde sind immer auf der Suche nach Spielzeug und suchen das Freiland nach neuen Herausforderungen ab. Wenn sich über den Winter und die hohe Feuchtigkeit die Zwiebeln der Schneeglocken freigelegt haben oder Hunde generell gern in der Erde buddeln, sind die Zwiebeln ein perfekter Spielballersatz. Schnell haben sie hinein gebissen und das Gift gelangt ins Maul.

Sehr empfindlich reagieren kranke und alte Tiere. Hier ist besondere Vorsicht geboten, da die Folgen der Vergiftung schlimmstenfalls zum Tod führen können.

Es sollte entsprechend vorgebeugt werden, wie folgt:

  • Während der Wachstumsphase neugierige Hunde nicht allein im Garten lassen
  • Beim Spaziergang in der Natur vorsichtshalber Hunde anleinen
  • Katzen mit Katzengras von der Pflanzen ablenken

Vergiftungssymptome

Haben Hunde oder Katzen an der Blume geknabbert oder Zwiebeln ausgebuddelt und sind mit dem giftigen Pflanzensaft in Berührung gekommen, gelangen die Giftstoffe innerhalb von 20 Minuten bis 30 Minuten in den Blutkreislauf. Von dort aus verteilt es sich im Körper und Symptome können sich wie folgt bemerkbar machen:

  • Durchfall
  • Erbrechen
  • Starker Speichelfluss
  • Kleine Pupillen
  • Störungen der Körperbalance
  • Benommenheit
  • Lähmungen

Erste Hilfe bei Vergiftung

Katze Wenn beobachtet wurde, dass Hund oder Katze eine Schneeglocke angeknabbert haben, sollte sofort der Tierarzt kontaktiert werden. Er kann in der Regel bereits am Telefon einschätzen, ob tiermedizinische Maßnahmen ergriffen werden müssen. Dazu sind ungefähre Angaben über die Menge des Gefressenen zu machen.

Ist kein Tierarzt erreichbar, sollte das Tier zum Erbrechen gebracht werden. Dabei wird stark konzentriertes Salzwasser verabreicht. Mit dem Erbrochenen gelangen die giftigen Pflanzenteile aus dem Körper, sofern schnell gehandelt wird.
Zusätzlich sollte stets Aktivkohle in jedem Haushalt für den Notfall bereitliegen, wenn Hunde oder Katzen Zugang zu Schneeglöckchen haben. Diese kann bereits bei Verdacht des Anknabberns verabreicht werden. Sie dient als Absorptionsmittel und sorgt dafür, dass die giftigen Substanzen nicht in die Blutbahn gelangen.

Tipp: Um die Salzwasser-Lösung besser verabreichen zu können, kann diese mit einer Injektionsspritze aufgezogen und damit weit in den Rachen hinein gespritzt werden.

Related posts
Ziergarten

Wie alt werden Stockrosen?

Die Stockrose ist eine pflegeleichte Zierpflanze. Sie verdeckt den Zaun, nimmt einen Platz im…
Read more
Schneiden, Vermehren & ÜberwinternZiergarten

Pfirsichbaum in Topf und Kübel überwintern

Einen Pfirsich im Kübel zu halten, ist heute kein Problem mehr. Da die Bäumchen empfindlich auf…
Read more
Schneiden, Vermehren & ÜberwinternZiergarten

Hortensien im Topf schneiden: so gelingt es

Hin und wieder müssen Sie auch Hortensien im Topf schneiden. Spätestens wenn sie uns ihre…
Read more
ObstgartenZiergarten

Rosa blühende Bäume im Frühling

Im Frühjahr verzaubert die erwachende Natur mit einem exzellentem Farbspektakel. Blumen, Sträucher…
Read more
ZiergartenZimmerpflanzen

Palme bekommt gelbe Blätter: typische Ursachen

Palmen sind eigentlich robuste Pflanzen, bekommen jedoch schnell gelbe Blätter. Wir verraten Ihnen…
Read more

Tipps für Schnellleser

- Neugierde, verspielte Hund nicht allein im Garten lassen
- Katzengras mindert das Interesse an Pflanzenknabberei
- Während der Blühsaison Hunde im Freiland anleinen
- Bei Verdacht einer Vergiftung Tier zum Erbrechen bringen
- Aktivkohle mindert das Vergiftungsrisiko
- Nach dem Verzehr sofort Tierarzt kontaktieren
- In der Nebensaison Zwiebeln mit Gittern abdecken
- Keine Milch für mindestens 12 Stunden verabreichen
- Kein Futter bei Vergiftungsverdacht geben
- Tier unbedingt auf eventuelle Symptome beobachten
- Nach ersten Symptomen, sofort den Tierarzt aufsuchen

Newsletter
Gartenkalender per Mail

Erhalten Sie einmal im Monat unseren aktuellen Gartenkalender mit Aussaat- und Pflanzkalender, Pflanzideen und Wissenswertem für Ihren Gartenalltag.

In Kürze verfügbar