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Gartenzäune halten nicht nur fremde Menschen und Tiere fern, sie bestimmen das Gesamtbild des Hauses und Gartens ganz wesentlich mit. Deshalb sollte ein Gartenzaun nicht nur zweckmäßig sein, sondern auch zu einem harmonischen Gesamteindruck beitragen. Selbst wenn nur ein alter Zaun ersetzt werden soll, muss das nicht heißen, dass der Neue wieder genauso aussehen muss wie der Alte. Bei der Gestaltung der Einfriedung sind der Fantasie keine Grenzen gesetzt. Mit der richtigen Technik ist es gar nicht so schwierig, den neuen Zaun selbst zu bauen.
Aufbau eines Zaunes
Egal, für welche Art von Zaun man sich entscheidet, welches Material, Farbe oder Stil genutzt werden soll, ein Zaun ist immer aus drei verschiedenen Teilen aufgebaut:
- Pfosten: geben dem Zaun Stand und Stabilität, Verankerung im Boden
- Querverbinder: horizontale Konstruktion zwischen den Pfosten
- Latten oder senkrechte Elemente als Sichtschutz oder Stabilisierung
Nicht immer müssen alle drei Komponenten selbst aufgebaut werden. Häufig sind fertige Elemente erhältlich, die einfach nur zwischen den Pfosten befestigt werden. Die Basis für einen stabilen Zaun bilden die Pfosten. Je höher ein Zaun werden soll, umso tiefer müssen die Pfosten im Boden gesichert werden. Als Richtwert gilt: etwa ¼ des Pfostens sollte im Boden verankert werden. Dieser Schritt ist für alle Zaunarten gleich.
Zaunpfosten setzen
Die Basis für einen guten Gartenzaun sind immer sehr stabile Pfosten und ein gutes Fundament. Nur wenn die Pfosten tief im Boden verankert sind, trotzt der Zaun Wind, Regen und mechanischer Beanspruchung. Deutlich mehr Stabilität kann erreicht werden, wenn die Pfosten in ein Betonfundament eingelassen werden, statt sie einfach nur im Erdreich einzuschlagen.zunächst den späteren Zaunverlauf mit Stöcken und Richtschnur markieren
- Pfostenlöcher ausheben, Tiefe etwa ¼ der Pfostenlänge plus 20 Zentimeter für die Kiesdrainage
- bei Fertigzaunelementen muss dabei sehr genau auf die richtigen Abstände geachtet werden
- Pfostenabstände bei Maschendrahtzäunen: maximal 2,5 Meter
- Lochbreite etwa 30 x 30 Zentimeter
- 20 Zentimeter Kies oder Kiesel als Drainage einfüllen, wenn möglich verdichten
- Pfosten auf die Kiesschicht stellen und mit Holzlatten zum Rand abstützen
- mit der Wasserwaage auf senkrechte Ausrichtung prüfen
- feinen Kies bis etwa 30 Zentimeter unterhalb der Erdkante einfüllen
- restliches Loch mit Beton auffüllen und feststampfen
- Fundament zum Pfosten hin leicht ansteigen lassen, damit Regenwasser besser abläuft
- noch einmal mit der Wasserwaage überprüfen
- Beton ein paar Tage, besser eine Woche aushärten lassen
Alternative mit Einschlagbodenhülsen (für Holzpfosten)
Bei sehr festem Untergrund können auch Bodenhülsen aus rostfreiem Edelstahl in den Boden geschlagen werden. Diese werden mit einem Vorschlaghammer senkrecht in den Boden getrieben. Da die Bodenhülse leicht beschädigt werden kann, sollte niemals direkt mit dem Hammer darauf geschlagen werden. Als Puffer sind harte Holzklötze ideal. Nachdem noch einmal überprüft wurde, dass die Hülsen auch senkrecht im Boden stehen, können die Pfosten eingesetzt und mit Sechskantschrauben verschraubt werden.
Alternative mit U-Stützen oder H-Pfostenträger
Um direkten Bodenkontakt der Holzpfosten zu vermeiden, können auch Pfosten-U-Stützen Verwendung finden. Diese werden in den Boden einbetoniert und sorgen so für stabilen Halt der Konstruktion. Zunächst wird auch hier ein Loch ausgehoben. Je tiefer das Loch ist, umso mehr Stabilität bekommt die Zaunkonstruktion. Als Richtwert gilt: Breite 30 x 30 Zentimeter, Tiefe etwa 60-80 Zentimeter. Das Erdloch wird mit so viel Kies aufgefüllt, dass der Holzpfosten auf dem Träger das Erdreich um einige Zentimeter überragt, damit er vor Feuchtigkeit geschützt ist. Vor dem Einsetzen der Träger in den Beton sollten die Pfosten bereits montiert sein. So ist es einfacher, den Pfosten senkrecht auszurichten. Die Pfosten mit Stützlatten oder Kanthölzern sichern, mit Beton auffüllen und verdichten.
Zäune auf Betonböden befestigen
Soll eine Hofeinfahrt mit einem Gartenzaun eingefasst werden, auf der Beton oder feste Untergründe vorliegen, muss mit anderen Befestigungen für die Pfosten gearbeitet werden. Für nahezu alle gängigen Pfostenstärken (Vierkant) sind Aufschraubhülsen erhältlich. Diese bestehen aus einem Blech, das auf den Untergrund aufgeschraubt wird. Darauf befestigt ist entweder eine Vierkanthülse (Aufschraubhülse) oder ein Winkel, der beidseitig am Pfosten angeschraubt wird.
Befestigung an Mauern und Hauswänden
Abschlusspfosten können auch direkt an einer Hauswand, Garage oder Gartenmauer angebracht werden. Hierbei werden zunächst mit dem Bohrer entsprechende Löcher in den Pfosten aus Holz und die Wand gebohrt und mit einem Dübel gesichert. Den Pfosten anschließend mittels Schwerlastanker (mindestens 2-3 Stück) verschrauben. Dafür muss sichergestellt werden, dass das Mauerwerk an dieser Stelle stabil genug ist, um der Belastung standzuhalten.
Gartenzaun aus Holz
Der alte Jägerzaun oder der in die Jahre gekommene Maschendrahtzaun hat ausgedient und der neue Zaun soll diesmal dem mühevoll angelegten Garten auch einen passenden Rahmen bieten? Wer sich für einen neuen Gartenzaun aus Holz entscheidet, sollte schon bei der Planung ein paar wichtige Punkte beachten, damit die Konstruktion auch lange hält:
- langlebiges Holz verwenden (beispielsweise Lärchenholz)
- weder Elemente noch Pfosten dürfen direkten Erdkontakt haben
- nicht rostende Beschläge und Befestigungselemente benutzen
- Holzschutz aufbringen
Lattenzaun
Eine einfache und günstige Zaunvariante ist der Lattenzaun. Leicht unterschätzt der fleißige Handwerker, dass bei der Einzäunung sehr viele Meter zusammenkommen. Da summieren sich schnell die Materialkosten und auch die Arbeitszeit. Ein selbst gebauter Lattenzaun lässt sich leicht an unebenes Gelände (Hanggrundstücke) anpassen und auch je nach Wunsch einmal offener, einmal geschlossen (als Sichtschutz) gestalten. Einfachste Varianten ohne Sichtschutz bilden dabei Zäune, die nur aus Pfosten und Querverbindern bestehen.
Schritt 1:
Pfosten nach Anleitung einsetzen
Schritt 2:
Querverbindungen zwischen den Pfosten: Damit die Querverbinder alle auf gleicher Höhe befestigt werden können, empfiehlt es sich, ein sehr langes, gerades Brett (mit Wasserwaage) zu nutzen, um die spätere Position des unteren Querverbinders auf dem Pfosten zu markieren. Ist keine zweite Person verfügbar, die das lange Brett halten kann, tut es auch eine provisorisch fixierte Leiste an einem Pfosten, die als Ablage dient.
- lange Latten als Querverbinder nicht kürzen, sondern über mehrere Pfosten laufen lassen
- das Absägen ist nur notwendig, wenn eine Ecke oder Kurve im Zaun geplant ist
- bei Hanggrundstücken unteren Querverbinder weiterlaufen lassen
- bei ausreichendem Platz nach unten: Neuen unteren Querverbinder einsetzen
- zunächst untere Reihe Querverbinder mit rostfreien Schrauben befestigen
- als Abstandshalter zu den oberen Querverbindern dient eine abgesägte Leiste (Länge 20-50 Zentimeter)
- neuen Querverbinder auf die Leiste aufsetzen und mit Schraube leicht fixieren
- Abstandshalter am nächsten Pfosten auf den unteren Querverbinder aufsetzen und noch flexible Querverbindungslatte darauf legen
- mit Schraube im Pfosten fixieren
- erst jetzt die Schraube im ersten Pfosten festziehen
- Prozedur wiederholen, bis die gewünschte Höhe erreicht ist
- Schrauben: Edelstahl, in der Größe 4,0 x 60 mm völlig ausreichend
- in Hanglagen: die überstehenden Enden der Pfosten über dem obersten Querverbinder absägen
Damit sich die Schrauben einfacher und schneller durch den Querverbinder schrauben lassen, sollten Sie die Schraubenlöcher vorbohren.
Schritt 3:
Abdeckbretter/Latten montieren: Ein Abdeckbrett horizontal oder vertikal je nach Variante auf die Pfosten oder Querverbinder legen und so absägen, dass es an den Enden einige Zentimeter übersteht. Die übrigen Latten an die Länge anpassen. Alle Säge- oder Schnittkanten sollten mit Schmirgelpapier oder dem Schleifklotz nachbearbeitet werden. Anschließend werden die vorgestrichenen Abdeckbretter mit dem Pfosten oder den Querverbindern verschraubt. Auch hier gilt: Schraubengröße: maximal 5,0 x 90 mm, minimal 4,0 x 60 mm, Schrauben aus Edelstahl.
Holzzaun aus Elementen
Weniger Arbeit machen fertige Holzelemente, die zwischen die einzelnen Pfosten gesetzt werden. Sie dienen meist auch dem Sichtschutz. Allerdings sind die Elemente in der Regel recht schwer, sodass bei der Montage besser eine weitere Person mithelfen sollte.
Schritt 1:
Pfosten nach Anleitung setzen (unbedingt Abstände genau einhalten!)
Schritt 2:
Zaun befestigen: Fertige Zaunelemente werden in der Regel mit Zaunhaltern, das sind gewinkelte Lochbleche mit Schraubgewinde, im Pfosten verankert. An der Stelle, an der der Zaunhalter im Pfosten eingeschraubt werden soll, ist es notwendig, eine Vorbohrung zu tätigen. Meist genügen zwei Zaunhalter je Seite. Sind die Elemente jedoch sehr schwer oder treten an der Stelle häufig starke Winde auf, sind drei Zaunhalter besser. Nun kann das Zaunelement eingepasst und mit Edelstahlschrauben befestigt werden.
Zäune aus Metall
Besonders langlebig und einfach zu montieren sind Zäune aus Metall. Metallzäune fügen sich vor allem bei sehr modernen Häusern und Gärten ideal ins Gesamtbild ein. Sie sind in den unterschiedlichsten Bauweisen erhältlich. Damit sie dauerhaft witterungsbeständig bleiben, sind sie meist aus rostfreien Materialien gefertigt:
- Edelstahl
- Aluminium
Andere sind mit einer Oberflächenveredlung versehen:
- verzinkt
- pulverbeschichtet
- mit einer Schicht Kunststoff überzogen
Viele dieser Metallzäune sind recht kostenintensiv. Dafür bieten sie in der Regel aber eine gute Stabilität, sind einfach zu montieren und benötigen keine besondere Pflege. Häufig sind Metallzäune als Fertigelement erhältlich. Besonders beliebt sind sogenannte Mattenzäune, auch Gittermattenzäune genannt. Sie bestehen aus massiven Stahldrähten, die miteinander verschweißt sind. Je nachdem, wie viele Drähte und in welcher Anzahl sie vorhanden sind, erhält man schwere oder leichte Elemente. Neben einfachen Konstruktionen sind auch Schmuckzäune mit geometrischen Einsätzen wie Kreisen oder Rauten im Angebot.
Schritt 1:
Pfosten nach Anleitung setzen: Auch hier sollten die Pfosten zunächst einbetoniert werden. Je nach Hersteller der Zäune sind eventuell besondere Vorgehensweisen zu beachten.
Schritt 2:
Zaunelement einfügen: In der Regel bieten die verschiedenen Anbieter von fertigen Metallzaunelementen gleich ganze Bausätze aus zusammenpassenden Pfosten und Elementen an, an denen die Befestigungen und Halterungen schon fertig vormontiert sind. Diese müssen dann nur noch eingehängt oder angeschraubt werden.
Maschendrahtzaun
Eine sehr günstige Alternative, die sich fast unsichtbar um Büsche oder Randbepflanzungen einfügt, ist der Maschendrahtzaun. Besonders, wenn sehr große Grundstücke eingefriedet werden sollen, sind preiswerte Lösungen gefragt, die sich ohne großen Aufwand realisieren lassen. Ein Maschendrahtzaun passt sich gut an verwinkelte Grundstücke an. Für Hanggrundstücke sind Maschendrahtzäune nur bedingt geeignet.
- Eckgeflecht (Maschendraht) als Rollenware
- Pfosten
- Streben zur Stabilisierung
- Spanndraht und Bindedraht
- diverse Kleinteile wie Schellen und Halterungen
Schritt 1:
Pfosten nach Anleitung setzen: Die Pfosten von Maschendrahtzäunen sind starken Zugkräften ausgesetzt und müssen daher doppelt gesichert werden. Zusätzlich beachten:
- der untere Spanndrahthalter des Pfostens sollte in Laufrichtung und dicht über dem Beton liegen
- Anfangspfosten mit einer Strebe stützen (in Zugrichtung des Zaunes)
- Strebe lose mit der Schelle am Pfosten befestigen und auf den Boden ablegen
- am Berührungspunkt mit dem Boden ein weiteres Fundamentloch ausheben
- schräg in den Beton eindrücken und anschließend fest verschrauben
Spanndrähte montieren:
- Spanndrahthalter am ersten und letzten Pfosten montieren (mit Schelle anschrauben)
- je drei Stück je Pfosten: oben, unten und in der Mitte
- Spanndraht zuschneiden (erforderliche Länge plus 10 zusätzliche Zentimeter)
- den Draht in den Dorn des Drahtspanners am Anfangspfosten einstecken
- mit einem Schraubenschlüssel den Draht ein paarmal um den Dorn drehen
- Draht bei allen Zwischenpfosten nur in die Halterung legen
- Draht straff ziehen und in den Drahtspanner des Endpfostens einlegen
- mit dem Schraubenschlüssel drehen und dabei den Draht spannen
- Prozedur beim mittleren und unteren Spanndraht wiederholen
- Vorsicht: Wird der Draht zu fest gespannt, kann er reißen
3. Schritt:
Maschendraht montieren:
- Maschendraht ein wenig von der Rolle aufrollen
- Geflechtspannstab in die erste Maschenreihe einfädeln
- dieser wird dann in die drei Zaunhaken des Anfangspfostens gesteckt (Rundhaken im vorderen Bereich der Spannhaken)
- kompletten Zaun aufrollen
- alle oberen und unteren Drahtenden mit der Zange aufbiegen
- um den oberen und unteren Spanndraht legen und Drahtenden des Maschendrahtes wieder schließen
- damit sich der Zaun nicht in der Mitte wölbt, an einigen Stellen mit Draht am mittleren Spanndraht befestigen
Häufig gestellte Fragen
Welche Holzarten eignen sich für den Außenbereich?
Stehen die Hölzer in ständigem Kontakt mit dem Erdreich oder sind sie unmittelbar Witterungseinflüssen ausgesetzt, sind dauerhafte Holzarten wie Eiche, Lärche oder Robinie zu bevorzugen. Sie halten auch ohne zusätzliche Holzlasuren sehr lange. Bei Fichten-, Tannen-, Kiefer- und Douglasienholz sollte kesseldruckimprägnierte Ware gegen Feuchtigkeit eingesetzt werden.
Darf ich jeden Gartenzaun bauen, der mir gefällt, oder gibt es Einschränkungen?
Wer einen Gartenzaun errichten möchte, sollte im Vorfeld unbedingt die örtlich geltenden, baurechtlichen Bestimmungen einsehen. Je nach Bauordnung ist meist ab einer Zaunhöhe von 100 Zentimetern zu öffentlichen Bereichen und 200 Zentimetern zum privaten Nachbargrundstück eine Baugenehmigung notwendig.