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Die Geleepalme wächst hier in Mitteleuropa sehr viel langsamer als in ihrer Heimat. Dennoch kann sie einen Garten oder die Terrasse mit ihrer exotischen Erscheinung bereichern. Die Gattung Butia unterscheidet 20 verschiedene Arten. Die Butia capitata kann man bereits mit einer beachtlichen Größe im Fachhandel bekommen.
Sie blüht im Sommer und danach bildet sie köstliche, etwa pflaumengroße, rote Früchte aus. Starke Fröste, über längere Zeit, verträgt sie nicht und braucht daher einen adäquaten Winterschutz. Die Geleepalmen im Kübel müssen dann selbstverständlich in einen geeigneten Innenraum umziehen.
Steckbrief
- Botanischer Name: Butia
- Ordnung: Palmenartige (Arecales)
- Familie: Palmengewächse (Arecaceae)
- Gattung: Geleepalmen
- ca. 20 Arten, eine davon: Gewöhnliche Geleepalme (Butia capitata)
- Herkunft: Südamerika
- Nutzpflanze, Zierpalme
- Aussehen: kräftiger Einzelstamm; große, bogige gefiederte Palmenblätter, Blattstiele mit Dornen
- Früchte: rote, pflaumengroße Früchte
- Vermehrung: durch Samen, einhäusig, getrenntgeschlechtig
Arten
Es gibt zwei Möglichkeiten, sich eine Geleepalme für zu Hause oder für den Garten zu beschaffen, als Samenkorn oder bereits als fertige Palme. In ausgesuchten Gärtnereien und im spezialisierten Palmenversandhandel bekommt man sie als Pflanze im Topf in verschiedenen Größen. Da die Butia Arten hier bei uns sehr langsam wachsen, wächst mit der Größe auch der Preis, nur schneller.
So kostet eine bis zu einen Meter große Butia capitata um die 50 Euro. Für ein zwei Meter großes Exemplar muss man schon mal gut 200 Euro und mehr bezahlen. Eine weitaus günstigere Möglichkeit ist es, sich die Samen der Geleepalme zu beschaffen. Auch die gibt es im ausgesuchten Fach- und Versandhandel für Palmen zu kaufen. Acht bis zehn Samen bekommt man dort für um die 5 Euro. Dass dieser Weg mehr Mühe macht und Geduld erfordert, muss wohl nicht extra erwähnt werden. Im Großen und Ganzen gibt es vier unterschiedliche Arten, die hier erhältlich sind und unter denen man seine Geleepalme auswählen kann:
In ihrer Heimat Brasilien wird sie bis zu 6 Meter hoch. Das schafft die hier bei uns sehr langsam wachsende Geleepalme nicht. Auch die üppigen Fruchtstände sind eher eine Ausnahme. Optisch ist sie jedoch mit ihren filigranen Palmwedeln eine beeindruckende Schönheit.
Die Butia eriospatha, die wollige Geleepalme, ist die winterhärteste Art der Geleepalmen. Rein äußerlich unterscheidet sie sich nur durch ihre wolligen Hüllblätter an den Blütenständen. Das grün der Farnwedel ist eine Nuance dunkler als bei der Butia capitata.
Die Butia paraguayensis stammt ursprünglich aus Paraguay. Die Wuchsform ist der Butia capitata ähnlich. Sie ist sehr robust und ihre blaugrünen Palmwedel stehen auf einem kurzen Stamm.
Butia yatay
Ebenfalls aus Paraguay stammt die Butia yatay. In ihrer Heimat wird sie bis zu 12 Meter hoch und ihre Früchte sind besonders aromatisch und süß. Die Butia yatay ist ebenfalls recht robust und ein beeindruckender Exot für Garten und Terrasse.
Standort und Boden
Die Geleepalme ist natürlich ein Sonnenanbeter. Also benötigt sie einen hellen Standort und liebt volle Sonnenbestrahlung. Vom April bis Oktober kann sie im Freien auf dem Balkon oder der Terrasse stehen. Im Freiland sollte sie an einem geschützten Standort, zum Beispiel vor einer Südwand, eingesetzt werden. Aber auch als reine Zimmerpflanze für Flure, Wohn- oder Büroräume und Wintergärten sind sie bestens geeignet und ganzjährig ein exotischer Blickfang.
Im Freiland mischt man die Erde mit Kompost, Sand und Kies auf, bevor man die Palme einsetzt. Auch Blähtonbruch oder Lavagranulat sind dafür geeignet. Diese Zusätze sollen dafür sorgen, dass die Wurzeln der Geleepalme immer über eine gute Belüftung und Dränage verfügen. Reine Torferde oder Humuserde wirkt zwar locker, sackt aber, weil sie so weich ist, beim Gießen dicht zusammen. Auch für die Kübelerde kann man Blumenerde mit Lavagranulat oder Kies durchmischen. Der Topf sollte auf jeden Fall etwas höher als normal sein. Die Geleepalme treibt starke Wurzeln nach unten und drückt sich so relativ schnell nach oben aus dem Topf heraus.
Gießen und Düngen
Die Wassergaben im Sommer sind abhängig vom Wetter und bei der Kübelpalme von der Topfgröße. Bevor man gießt, die sollte die obere Schicht der Erde gut abgetrocknet sein. Dann wird gründlich gegossen, damit der Wurzelballen gleichmäßig feucht wird. Im Winter wird dann seltener gegossen, die Erde darf tiefer austrocknen, aber die Pflanze sollte weder im Freiland noch im Kübel vollständig austrocknen. In der Hauptwachstumsphase, im Sommer gibt man der Geleepalme im Topf wöchentlich einmal Flüssigdünger (Volldünger oder Palmendünger) ins Geißwasser. Im Freiland einmal im Monat. Im Winter wird gar nicht gedüngt.
Pflege und Umtopfen
Außer Gießen und Düngen gibt es nicht viel zu pflegen bei den Butia capitata. Die braun gewordenen Palmwedel werden erst entfernt, wenn sie vollständig eingetrocknet sind. Beim Abschneiden kann man jeweils einen gleichgroßen Stielrest stehen lassen. Dadurch bekommt der Stamm eine dickere und vor allem gleichmäßige Optik. Niemals sollte man bei Palmen die Spitze kappen, denn für ihr Wachstum, besitzt sie nur diesen einzigen Trieb.
Umgetopft wird nach Augenmaß, bzw. je nach Wachstumsgeschwindigkeit. Spätestens jedoch wenn der Topf fast vollständig durchwurzelt ist oder die Pfahlwurzel die Pflanze nach oben drückt, ist ein größeres und vor allem höheres Gefäß nötig. Umgetopft wird im Frühjahr, dann hat die Pflanze bis zum Winter genügend Zeit, sich im neuen Substrat anzuwurzeln. Für das neue Gefäß entfernt man das alte Substrat vorsichtig von den Wurzeln und setzt es dann, mit einem neuen Substrat-Gemisch in den neuen Kübel.
Aussaat und Anzucht
Wer es einmal mit der eigenen Anzucht aus Samen versuchen möchte, muss zu Beginn ein wenig mehr Arbeit investieren. Am besten ist es, gleich mehrere Samen anzusetzen. Denn die Keimerfolge und auch die spätere Ausbildung der Palme, können stark variieren. Mit der Anzucht kann man zu jeder Jahreszeit starten. Die Palmensamen legt man zuvor für ca. zwei Tage in zimmerwarmes Wasser zum Vorquellen. Danach kommt jedes Samenkorn in ein kleines Kunststofftöpfchen. Als Substrat nimmt man Bimskies, Perlit oder auch Katzenstreu (mineralisch, nicht klumpend). Auch ein Substrat aus Kokosfasern ist gut geeignet. Die Samen werden dann ca. 1 cm mit dem Substrat bedeckt. Die Umgebung sollte nun gleichmäßig feucht und warm gehalten werden.
Wer kein Minigewächshaus besitzt, kann die kleinen Töpfe in einen Plastikbeutel geben. Praktisch sind Beutel mit einem Druckverschluss. Zum Topf in den Beutel gibt man so viel Wasser, dass sich, nach dem sich das Substrat vollgesaugt hat, noch etwas Wasser im Beutel stehen bleibt. Dem Wasser kann man noch wenige Spritzer Universal-Flüssigdünger mit auf den Weg geben. Danach verschließt man den Beutel luftdicht. Der Standort dieser Beutel sollte so gewählt sein, dass die Temperaturen am Tage um die 25°C liegen, nachts darf es etwas kühler sein. Sind idealerweise alle Keimbedingungen erfüllt, braucht es nur noch Geduld, denn die Keimdauer kann ein bis drei Monate betragen.
Ist dann endlich ein kleiner, stabiler Spross zu sehen, kann er raus aus dem Beutel und in einen Topf mit einem Gemisch aus Sand und Aufzuchterde gesetzt werden. Der Standort darf zwar hell, aber nicht sonnig sein, aber natürlich weiterhin warm. Regelmäßig vorsichtig mit lauwarmem Wasser gießen, jedoch nicht zu feucht halten. Jetzt dauert es noch einmal einige Monate, bis sich erste Wedel ausbilden. Die Aktion war erfolgreich. Erst nach einem halben Jahr sollte man damit beginnen, die jungen Palmen leicht zu düngen. Ins Freiland sollte man sie erst nach vier Jahren setzen oder wenn sie mindestens 50 cm hoch sind. Dort sollten sie in den ersten 3-4 Monaten sehr sorgfältig gewässert werden.
Überwintern
Die Geleepalme ist durchschnittlich um die -11° C frostbeständig. Je nach Art kann dies etwas variieren. Stärkere Fröste kann sie ebenfalls überstehen, aber nur kurzfristig. Kübelpalmen müssen im Winter umquartiert werden. Ein heller Standort bei um die 8° C ist ideal. Auch hier schaden kurzfristig kühlere Temperaturen nicht. Sie dürfen hier trockener stehen, dürfen aber nie ganz austrocknen. Im Frühling dann die Geleepalme auf keinen Fall wieder sofort in die pralle Sonne stellen. Die Blätter würden ansonsten durch die plötzliche, ungewohnte UV-Strahlung verbrennen. Also bekommt sie zunächst ein Schattenplätzchen. Man sollte ihr ungefähr zehn Umstellungstage einräumen, bevor man sie wieder an ihren gewohnten Sonnenplatz aufstellt.
Nutzen und Ernte
In Südamerika sind die Früchte sehr bekannt und geschätzt. Die Geleepalmen bringen dort eine reiche Ernte hervor. Da nicht jeder Samen so einfach einen neuen Keimling hervorbringt, kompensiert sie dies mit einer hohen Anzahl an Früchten. Eine Palme kann dort bis zu 100 kg Früchte hervorbringen. Aus den pflaumengroßen, hell-orangenen Früchten werden Gelees und Weine hergestellt. Die Kerne enthalten wertvolle Nährstoffe und werden dort zu Tierfutter verarbeitet. Hierzulande ist eine reiche Ernte eher die Ausnahme. Die robuste, relativ kälteunempfindliche Butia capitata wird hauptsächlich wegen ihrer ansprechenden, exotischen und imposanten Erscheinung geschätzt.
Krankheiten und Schädlinge
Für die Geleepalme gibt es keine speziellen Krankheiten oder Schädlinge. Lediglich eine falsche Behandlung kann dazu führen, dass sich Schildläuse, Wollläuse oder Spinnmilben einnisten. Besonders gefährdet sind sie, wenn sie im Winter zu trocken stehen oder das Substrat vollständig über eine längere Zeit trockensteht. Bei einem dauerhaften Indoorplatz hilft es, die Palme regelmäßig mit lauwarmen Wasser zu besprühen oder abzubrausen. Bereits befallene Blätter muss man dann gründlich abwischen. Auch das Besprühen mit einer Schmierseifen-Spiritus- Wassermischung hat sich im Kampf gegen diese Art Schädlinge bewährt.
Häufig gestellte Fragen
Macht es Sinn, sich fürs Freiland lieber für die Butia eriospatha als für die normale Butia capitata zu entscheiden?
Rein von der Optik her ist der Unterschied nicht sehr groß. Allerdings ist die wollige Geleepalme um einiges frosthärter. Wohnt man also nicht gerade in einer der wärmsten Ecken Deutschlands, kann es sinnvoll sein, sich für diese Butia Art zu entscheiden. Diese Eigenschaft macht sie dann allerdings im Einkauf auch um einiges teurer als die herkömmliche Geleepalme.
Die Geleepalme sieht kraftlos und farblos aus, einige Wedel werden braun, woran kann das liegen?
Meistens liegt das daran, dass zu viel gedüngt wurde. Die Wurzeln der Butia Palmen können daran leicht verbrennen. Die Angaben für die Dosierungshinweise auf den Packungen der Dünger sollte man am besten jeweils halbieren. Damit ist man auf der sicheren Seite. Jetzt hilft es nur noch, die Palme umzutopfen und dabei die Wurzeln sorgfältig abzubrausen, bevor sie ins neue Substrat kommen.