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Wie der botanische Name Ficus elastica bereits andeutet, gehört der Gummibaum zur Pflanzengattung der Feigen. Seine Früchte sind zwar ungenießbar, dafür ist das Wachstum jedes einzelnen der tiefgrünen, glänzenden Blätter ein Erlebnis. Bevor ein Blatt sich entfaltet, ist es geschützt von einem roten Nebenblatt, dass es wie eine Tüte umhüllt. Es sind inzwischen nicht mehr ausschließlich grüne Blätter, die erscheinen. Kreativen Züchtern sind buntblättrige Sorten gelungen und das Spektrum reicht mittlerweile von cremefarben mit pinken Flecken bis hin zu dunkel und geheimnisvoll. Zudem entwickelt der Ficus elastica eine elegante, kompakte Wuchsform und erreicht zimmertaugliche Wuchshöhen.
Steckbrief
- Familie der Maulbeergewächse
- Heimat erstreckt sich von Indien bis Indonesien
- natürliche Wuchshöhe bis 40 Meter
- nicht winterhart und immergrün
- Blattlänge bis zu 40 cm
- hellbraune, glatte Borke.
- entwickelt als Flachwurzler auch Luftwurzeln
- Bestäubung erfolgt nur durch Feigenwespe
- weißer Gummisaft kann Allergien auslösen
- Verwechslungsgefahr mit Kautschukbaum
Standort
Damit der Gummibaum seinen naturgegebenen, repräsentativen Habitus hervorbringen kann, benötigt er viel Licht. Daher gedeihen unter dem dichten Blätterdach der tropischen Wälder einige Exemplare sogar epiphytisch, also auf den Bäumen, um dort jeden Lichtstrahl zu erhaschen.
- heller, möglichst sonniger Standort
- unter praller Mittagssonne beschatten
- verträgt keine Zugluft
- warm, über 18° Celsius
- toleriert Platz neben der Heizung
- ideale Luftfeuchtigkeit bei mindestens 50 %
Der Ficus elastica benötigt täglich mehrere Stunden Sonnenlicht. Je bunter die Blätter, desto höher ist der Lichtbedarf. In einer dunklen Zimmerecke würden die sattgrünen Blätter zuerst zunehmend aufhellen, bevor sie dann verkümmern.
Substrat und Pflanzgefäß
Ihren ersten Gummibaum kaufen die meisten Pflanzenfreunde im fertig herangezogenen Zustand. Es lohnt sich, innerhalb der Angebote ein wenig zu recherchieren, denn die Preisspannen sind bemerkenswert breit gefächert. Nach dem Erwerb des neuen Zimmergenossen ist es im Prinzip nicht zwingend erforderlich, ihn sogleich umzutopfen. Wem der Anzuchttopf nicht gefällt und den Ficus elastica gleich in ein dekoratives Pflanzgefäß setzen möchte, wählt eine hochwertige Blumenerde auf Kompostbasis, der etwas Torf bzw. Torfersatz, wie Holz- oder Kokosfasern beigemischt wird.
Wichtig zu beachten ist, dass der neue Kübel nicht wesentlich größer als das bisherige Gefäß ist. Ein Gummibaum entwickelt sich vorteilhafter, wenn seinen Wurzeln ein eher beengter Raum zur Verfügung steht. Es mag den Neulingen unter den Hobbygärtnern als ein recht nebensächliches Detail erscheinen; die Bedeutsamkeit eines Ablaufslochs für überschüssiges Gießwasser im Boden des Blumentopfes kann freilich nicht deutlich genug hervorgehoben werden. Notfalls wird eine derartige Öffnung selbst gebohrt und der Topf dann auf einen Untersetzer gestellt.
Gießen und Düngen
Der Ficus elastica mag es nicht, wenn sein Wurzelballen in zu feuchter Erde steht. Daher greift der Hobbygärtner erst dann zur Gießkanne, wenn die Daumenprobe ergeben hat, dass die Oberfläche des Substrats angetrocknet ist.
- maßvoll gießen
- stets zimmerwarmes Wasser verwenden
- Untersetzer nach 20 Minuten entleeren
- toleriert auch kurzzeitige Trockenheit
- alle 6 Wochen eine Dosis Flüssigdünger verabreichen
Pflege der Blätter
Die großen, glänzenden Blätter schaffen die schmückende Optik und bringen tropische Fülle selbst in ein nüchtern eingerichtetes Büro. Daher schenkt der Pflanzenliebhaber der Pflege der Blätter seine besondere Aufmerksamkeit, denn eine solch große Fläche fängt natürlich Staub und andere Luftpartikel ein. Befindet sich die Küche in der Nähe, macht sich unter Umständen ein fettiger Film auf den Blättern breit. Dieser Belag schadet nicht nur der natürlichen Schönheit der Pflanze, sondern beeinträchtigt ihre Fähigkeit, das zur Verfügung stehende Licht optimal zu nutzen. Für Abhilfe sorgen folgende, recht unkomplizierten Maßnahmen:
- mit feuchtem Tuch oder Schwamm sanft abwischen
- in Dusche mit lauwarmem Wasser abduschen
- Topfballen eventuell mit Plastiktüte schützen
- anschließend gut abtropfen lassen, damit keine Staunässe entsteht
- alternativ Blätter regelmäßig mit kalkfreiem Wasser besprühen
Vermehren
Wer die Vorteile des Gummibaums im Wohnzimmer und im Büro erst einmal kennengelernt hat, wird den Wunsch hegen, weitere Exemplare um sich zu versammeln. Wie gut, dass die Vermehrung des Ficus elastica sogar für die Einsteiger unter den Hobbygärtnern problemlos zu meistern ist.
Kopfstecklinge
Die beste Zeit für diese Form der Vermehrung ist das Frühjahr. Da im Rahmen dieser Arbeit dem Ficus elastica mit einem Messer zu Leibe gerückt wird, sollten Handschuhe getragen werden, denn der weiße Pflanzensaft hat den Ruf, Allergien auszulösen.
- Messer frisch schärfen und desinfizieren
- Kopfstecklinge von 7 cm bis 10 cm Länge abschneiden
- Schnittwunden mit Holzkohleasche verschließen
- untere Hälfte der Stecklinge entlauben
- mindestens 1 Blatt und 1 Knospe verbleiben am Ableger
- jeden Steckling in Bewurzelungspulver oder Weidenwasser tauchen
- Anzuchttopf mit nährstoffarmem Substrat füllen
- Steckling bis zur Hälfte in Erde stecken
- mit kalkfreiem Wasser besprühen
- Klarsichttüte überstülpen und zubinden
- an hellem, warmen Ort platzieren und bewurzeln lassen
- regelmäßig lüften und besprühen
Hat sich nach 8 bis 12 Wochen ein kräftiges Wurzelsystem gebildet, kann die Tüte entfernt werden. Hat der junge Gummibaum nach weiteren 3 Monaten den Anzuchttopf vollständig durchwurzelt, wird er umgetopft und ab diesem Zeitpunkt wie ein erwachsenes Exemplar kultiviert.
Aussaat
Eine preisgünstige Technik der Vermehrung ist die Aussaat. Da ein Gummibaum für die Bestäubung und die Bildung keimfähiger Samen die Hilfe der Feigenwespen benötigt, die sich normalerweise nicht in deutschen Wohnzimmern tummeln, wird das Saatgut im Fachhandel erworben.
- Saatschale oder Topf mit Anzuchterde füllen
- selbst hergestelltes Torf-Sand-Gemisch auch geeignet
- Samen verteilen und leicht mit Erde bedecken
- Substrat und Samen idealerweise mit Weidenwasser besprühen
- Anzuchtgefäß mit Glas oder Folie abdecken
- an hellem Ort bei durchschnittlich 24° bis 28° Celsius keimen lassen
- zeigt sich erstes Paar echter Laubblätter, werden Keimlinge pikiert
- in Einzeltöpfen weiter pflegen, bis diese durchwurzelt sind
- erst dann in normales Substrat umtopfen und wie adulte Ficus behandeln
Schneiden
Obgleich der Ficus elastica in Zimmerkultur nie seine natürliche Höhe von 40 Metern und mehr erreichen wird, kann es trotzdem vorkommen, dass er seinem Besitzer über den Kopf wächst. In diesem Fall spricht nichts dagegen, einen Rückschnitt vorzunehmen, wenn die folgenden Hinweise berücksichtigt werden:
- bester Schnittzeitpunkt: Januar und Februar
- Arbeitshandschuhe zum Schutz vor Pflanzensaft anziehen
- Spitze der Pflanze in gewünschter Höhe kappen
- Stamm und Zweige im unteren Teil auf schlafende Augen untersuchen
- dort mit scharfem Messer knapp über dem Auge den Trieb abschneiden
- Schnittwunden mit Kerzenwachs oder Holzkohleasche verschließen
Im kommenden Frühling wird der Gummibaum nun verstärkt aus den schlafenden Augen an den Seiten austreiben, statt weiter in die Höhe zu wachsen. Auf diese Weise wird also nicht nur die Größe im Zaum gehalten, sondern eine buschige Wuchsform gefördert.
Umtopfen
Wölbt sich die Oberfläche des Substrats oder zeigt sich ein Gespinst aus feinen Luftwurzeln, ist dies das Signal, dass der Gummibaum gerne in einen etwas größeren Kübel umziehen möchte. Ein weiteres Zeichen dafür, dass es an der Zeit ist, den Ficus elastica umzutopfen, sind aus dem Abzugsloch herauswachsende Wurzeln.
- bisherigen Topf vom Wurzelballen abziehen
- alte, vertrocknete oder faule Wurzeln wegschneiden
- neuer Kübel ist maximal 5 bis 10 cm größer als bisheriger
- über Wasserablaufloch Drainage aus Kiesel anlegen
- frisches Substrat mit Kompost und etwas Perlite mischen
- erste Schicht Pflanzerde über Drainage einfüllen
- Gummibaum mittig darauf positionieren
- während helfende Hand Pflanze gerade hält, Substrat auffüllen
- Erde zwischendurch immer wieder andrücken, um Luftlöcher zu vermeiden
- etwa 5 cm hohen Raum zum Kübelrand freilassen
- abschließend gut angießen und Untersetzer sogleich entleeren
Krankheiten und Schädlinge
Erhält der Gummibaum die richtige Pflege am passenden Standort, ist er weitgehend resistent gegenüber Infektionen und Schädlingen. Trotzdem ist es ratsam, alle paar Tage einen prüfenden Blick auf die Pflanze zu werfen, damit sogleich Gegenmaßnahmen ergriffen werden, wenn sie doch einmal heimgesucht wird.
Spinnmilben
Insbesondere während der Heizperiode lassen Spinnmilben nur wenige Zimmerpflanzen unbehelligt. Sollten sich feine Gespinste zwischen den Blattachseln zeigen, haben sich die winzig kleinen Tierchen dort breit gemacht und saugen dem Gummibaum die Lebenskraft heraus.
- Pflanze sofort abduschen
- komplett für 1 Woche in Plastiksack stecken
- täglich mit kalkfreiem Wasser besprühen
- Florfliegenlarven kaufen und auf Pflanze verteilen
Wollläuse
Erscheinen kleine Wollknäuel auf den Blättern, ist unmittelbarer Handlungsbedarf gefragt. Bei einer ungehinderten Ausbreitung kann der ganze Gummibaum absterben.
- betroffene Pflanze sofort isolieren
- mit Mix aus 5 g Lampenöl, 1/2 l Wasser und etwas Spüli besprühen
- mehrere Tage hintereinander anwenden
- anschließend Ficus elastica in frisches Substrat umtopfen
- Wurzelballen vorher mit der Lupe auf Eier und Larven untersuchen
- zuerst alle verdächtigen Stellen entfernen und dann eintopfen
Häufig gestellte Fragen
Die Blätter abzuwerfen, ist in der Regel eine Reaktion des Ficus elastica auf die Gabe von zu viel Gießwasser bzw. die Bildung von Staunässe im Wurzelbereich. Der Gummibaum sollte so schnell wie möglich in frisches, trockenes Substrat umgetopft werden.
Das beschriebene Schadbild deutet auf einen Mangel an Magnesium hin und der daraus folgenden reduzierten Bildung von Blattgrün, auch Chlorose genannt. Im Fachhandel sind spezielle Magnesiumpräparate erhältlich, die den Mangel beheben. Hinsichtlich der Dosierung sollten Sie sich beim Kauf im Gartencenter beraten lassen.
Es spricht nichts dagegen, den Gummibaum an warmen Sommertagen an die frische Luft zu bringen. Solange die Temperaturen nicht unter 15° bis 18° Celsius fallen, wird er sich dort wohlfühlen, solange er an einem regengeschützten Platz steht.