Gemüsegarten

Gurken düngen: 5 ideale Dünger für mehr Ertrag

Mehrere frisch geerntete Gurken in einer Hand

Wenn die Gurken aus eigenem Anbau zur Erntezeit noch immer hinter den Erwartungen zurückbleiben, darf der Gärtner ruhig mit etwas Gurkendünger nachhelfen. Dass das Düngemittel rein biologisch und verträglich sein sollte, versteht sich von selbst. Glücklicherweise bietet der Handel oder auch der Haushaltsschrank zahlreiche Möglichkeiten, den Ertrag auf natürliche Weise zu steigern. Gurken düngen: Mit unseren Tipps & Tricks wird die Ernte zum Erfolg.

Kompost oder Mist

Kompost Kompost oder Mist sind das Mittel der Wahl, um die noch jungen Triebe beim Einpflanzen zu düngen. Da es sich um organisches Material handelt, bereichert es den Boden auf natürliche Weise mit Nährstoffen. Zunächst gräbt der Gärtner ein tiefes Loch am gewählten Standort. Anschließend arbeitet er eine Schicht Kompost ein und erst dann setzt er die Pflanzen in die Erde. Wer bereits einen Komposthaufen im Garten besitzt, spart auf diese Weise viel Geld. Auch Pferdemist ist einfach aus eigener “Herstellung” bezogen. Allerdings sollte dieser zuvor gut verrotten, damit die zarten Wurzeln nicht verbrennen.

Hinweis: Kompost oder Mist sind besonders empfehlen sich besonders als Gurkendünger, da es sich um organisches Material handelt. Doch längst nicht jedes Düngemittel, das diese Eigenschaften aufweist, eignet sich zum Düngen der Gemüse Sorte. Hornmehl oder Hornspäne weisen zum Beispiel eine hohe Chlor- und Stickstoffkonzentration auf. Gurken reagieren sehr empfindlich auf jene Stoffe.

Guano

Fledermaus Guano ist ebenfalls ein organischer Dünger. Hersteller gewinnen ihn aus den Exkrementen südamerikanischer Seevögel. Für die europäische Produktion kommen hingegen Ausscheidungen von Fledermäusen zum Einsatz. Für den Nährstoffgehalt spielt die Herkunft aber keine Rolle. Beide Varianten weisen eine hohe Mineralienkonzentration auf. Lediglich auf den Geruch der gelb-braunen Substanz hat das Grundmaterial Einfluss. Guano reicht sehr stechend und unangenehm. Aufgrund der Nützlichkeit sollte der Gärtner einen Kompromiss schließen und das Düngemittel einmal wöchentlich ins Gurkenbeet einarbeiten. Der Vogelmist wirkt nicht nur gegen Schädlinge und bereichert den Boden mit Stickstoff, Phosphor und Kalium, sondern dient auch als Drainageschicht. Die Darreichungsformen reichen von Pulver oder Granulat über Düngestäbe bis hin zu Flüssigdünger.

Brennnesseljauche

Brennnesseljauche ist ein wahrer Alleskönner. Da wundert es kaum, dass sie sich auch zum Gemüse düngen eignet. Die Herstellung ist kinderleicht: Brennnesseljauche ansetzen

  • etwa 1 kg Brennnesseln sammeln (Schutzhandschuhe tragen)
  • in einen Eimer mit 10 Liter Wasser geben
  • Eimer in die Sonne stellen
  • einmal täglich umrühren
  • wenn sich an der Oberfläche keine Blasen mehr bilden (nach ca. 1 Woche) durch ein Sieb geben
  • verbleibende Brennnesselreste auf dem Kompost entsorgen
  • Sud noch einmal mit Wasser verdünnen (Verhältnis 1:10)
  • Gurken mit dem Gemisch düngen

Hinweis: Da Brennnesseln einen wichtigen Lebensraum und eine Futterquelle für viele Insektenarten darstellen, sollte der Gärtner die Pflanze nur bedarfsgerecht pflücken. Den Ort für den Gärungsvorgang in der Sonne sollte er möglichst weit vom Haus entfernt wählen. So nützlich Brennnesseljauche auch sein mag, der Gestank ist fürchterlich.

Kaffeesatz

Gurken düngen - Düngemittel Kaffeesatz Der erfahrene Gärtner entsorgt seinen Kaffeesatz längst nicht mehr im Hausmüll. Das verbliebene Pulver ist reich an Kalium und Phosphor und erhöht deshalb den Ertrag. Zudem vertreibt der aromatische Geruch Schädlinge wie Blattläuse. Allerdings ist beim Düngen mit Kaffeesatz etwas Fingerspitzengefühl gefragt. Zu viel des Pulvers übersäuert den Boden. Am besten mischt der Gärtner den Dünger mit einer Mulchschicht aus Rasenschnitt, ehe er ihn in das Substrat gibt.

Gesteinsmehl

Bei Gesteinsmehl ist der Name Programm. Der natürliche Dünger gilt schon seit der Antike als Urgestein im Gemüseanbau. Dabei handelt es sich um sehr feines Gesteinsmaterial, das Hersteller mit Tonmineralien oder Kalkstein mischen. Der Hauptbestandteil setzt sich aus sehr mineralhaltigen Gesteinsarten wie

  • Basalt
  • Tiefengestein
  • Granit
  • oder Diabas

zusammen. Je nach Gesteinsart enthält das Mittel bis zu 80 % Kieselsäure. Diese versorgt nicht nur die Pflanze mit Nährstoffen, sondern macht sie zudem resistenter gegen Schädlingsbefall. Anteilig weist die feine Substanz außerdem 8 bis 35 % Aluminiumoxid auf. Somit genügt es, die Gurken einmal im Jahr mit Gesteinsmehl zu düngen. Auf einen Quadratmeter kommen durchschnittlich 100 bis 500 g. Um die genaue Dosis zu bestimmen, unternimmt der Gärtner eine Bodenprobe. Saure Böden vertragen nur wenig Gesteinsmehl.

Hinweis: Wer sich kein abgepacktes Gesteinsmehl aus dem Fachhandel anschaffen möchte, arbeitet ersatzweise einfach Sand in das Substrat ein. Im Grunde sind die fein gemahlenen Gesteinskörnchen nichts anderes.

Bedingt geeignet – Blaukorn und Flüssigdünger

Blaukorn Gurken düngen - Düngemittel Blaukorn und Flüssigdünger zählen zu den mineralischen Düngerarten und enthalten zum Teil chemische Zusätze. Die Pflanze kann die Nährstoffe dank der guten Löslichkeit zwar direkt aufnehmen. allerdings gerät auch ein erheblicher Teil ins Grundwasser und kann somit der Umwelt schaden. Zudem ist die schlechte Dosierbarkeit ein weiteres Problem. Zu viel des Düngers erhöht den Salzgehalt des Bodens und greift die Wurzeln der Gurke an.

Veredelung – Der etwas andere Gurkendünger

Zwar handelt es sich bei dieser Methode nicht um einen Gurkendünger, für einen nennenswerten Ertrag ist die Veredlung der Pflanze aber ebenso empfehlenswert. Mit der folgenden Anleitung ist die Maßnahme nicht nur ausgebildeten Gärtnern möglich.

Tipp: Veredelte Pflanzen zeichnen sich durch starke Wurzeln aus. Je mehr Nährstoffe diese aufnehmen, umso ertragreicher wird die Ernte. Kürbisse sind aus diesem Grund ein idealer Veredlungspartner, zumal sie eng mit den Gurken verwandt sind.

Anleitung zum Veredeln

  • Gurkenpflanze in Anzuchttöpfen aussäen
  • drei Tage später Kürbis in Anzuchttopf aussäen
  • 3 bis 4 Wochen abwarten, bis beide Pflanzen rund 7 bis 10 cm groß sind
  • Stiel beider Pflanze unterhalb des Keimblatts auf der Hälfte einschneiden (Länge des Schnitts rund 1 bis 1,5 cm)
  • Kürbis vom Keimblatt zur Wurzel einschneiden
  • Gurke in entgegengesetzte Richtung
  • Pflanzenteile ineinanderstecken
  • mit Bleifolie oder einer Klammer fixieren
  • in einen Topf pflanzen
  • gut angießen
  • Plastikfolie über Trieb stülpen, um Luftfeuchtigkeit zu erhöhen
  • einmal am Tag lüften, damit kein Schimmel entsteht
  • nach einer Woche kontrollieren, ob der Stängel dicker wird
  • Wurzeln der Gurke und Spitze des Kürbisses entfernen
  • ins Gartenbeet pflanzen

Hinweis: Die Bleifolie sollte der Gärtner nicht gewaltsam entfernen. In der Regel löst sie sich von allein.

Häufig gestellte Fragen

Gurke an sonnigem Standort Was ist beim Gurkenanbau sonst noch wichtig?

Der beste Gurkendünger taugt nicht, wenn die Pflanze am falschen Standort steht. Warm und sonnig sollte es sein. Dazu ist ein feuchter, humoser Boden mit einem optimalen pH-Wert im leicht sauren Bereich erforderlich.

Brauchen Gurken unbedingt Dünger für eine reichen Ernte Ertrag?

Dank der oben genannten Standortbedingungen wachsen Gurkenpflanzen auch ohne Hilfe des Gärtners und tragen eine lohnende Ernte. Nur bei unzureichendem Nährstoffgehalt des Bodens, muss der Gärtner nachhelfen.

Wann ist der richtige Zeitpunkt, um Gurken zu düngen?

Bereits beim Pflanzen sollte der Gärtner seine Gurken düngen. Weiterhin sollten der Pflanze in der Wachstumsphase und während der Blüte ausreichend Nährstoffe zur Verfügung stehen.

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