Wahrscheinlich hat jeder Hobbygärtner schon von den Vorteilen einer Mischkultur gehört. Doch welche Nachbarn passen eigentlich gut zu Gurken und welche sind eher schlechte Partner bei einer Gurken-Mischkultur?
Nutzen und Risiken einer Mischkultur
Die Natur selbst ist ein guter Lehrmeister. Dort finden wir an einem Ort immer solche Gewächse, die nicht nur optimal an den jeweiligen Standort angepasst sind, sondern sich auch perfekt ergänzen. Solche Pflanzen sind auch im Gartenbeet gute Nachbarn. Generell gilt für eine ideale Partnerschaft, dass sich die verschiedenen Gemüse sowohl oberirdisch wie auch unterirdisch ergänzen sollten. Sie dürfen sich weder mit ihren Blättern und Früchten, noch mit den Wurzeln bedrängen. Bei der Mischkultur spielen außerdem die unterschiedlichen Nährstoffe eine wichtige Rolle, die die Gemüsepflanzen dem Boden entnehmen. Die Gewächse geben oft auch selbst verschiedene Stoffwechselprodukte ab, die womöglich förderlich oder auch hemmend auf die Nachbarn wirken können. Generell kann man sagen, dass Pflanzen aus einer Gattung meist nicht gut miteinander auskommen, weil sie ähnliche Nährstoffansprüche haben.
Gute Nachbarschaft
Sind die Nachbarpflanzen nur weitläufig oder gar nicht mit der Gurke verwandt, vertragen sie sich in der Regel. Einige dieser Pflanzen haben zusätzlich einen positiven Effekt auf das Wachstum und die Gesundheit der Gurke. Zu diesen guten Kombinationen gehören:
Schmetterlingsblütler (Faboideae)
Bohnen, Erbsen und Co leben in Symbiose mit Knöllchenbakterien. Diese Knöllchenbakterien sind in der Lage, elementaren Stickstoff aus der Luft in für Pflanzen verwertbaren Dünger umzuwandeln. Und der kommt auch der Gurke zugute. Zu den Schmetterlingsblütlern gehören:
- Buschbohnen
- Erbsen
- Linsen
- Luzerne
- Stangenbohnen
Lauch- und Zwiebelgewächse (Allioideae)
Eine gute Gemeinschaft im Beet bildet die Gurke auch mit Zwiebeln oder verschiedenen anderen Lauchgewächsen.
- Knoblauch
- Lauch
- Schalotte
- Schnittlauch
- Zwiebel
Doldenblütler (Apiaceae)
Die wärmeliebenden Doldenblütler haben ähnliche Ansprüche wie die Gurkenpflanze und passen deshalb hervorragend zusammen mit ihr ins Beet. Dill fördert sogar die Keimfähigkeit von Gurken.
- Dill
- Fenchel
- Koriander
- Kümmel
- Möhren
- Pastinaken
- Petersilie
- Sellerie
Gute Beipflanzungen
Des Weiteren sind solche Pflanzen in der Mischkultur zu nennen, die der Gurke bestimmte andere Vorteile bieten. In diesem Zusammenhang sei zum einen der Borretsch genannt. Borretsch punktet durch seine zahlreichen Blüten, mit denen er Insekten anlockt, die dann auch zur Bestäubung der Gurke beitragen. Förderlich ist auch das Basilikum. In diesem Fall sind es aber nicht die Blüten, sondern die speziellen ätherischen Öle, die dieses Kraut produziert. Es wirkt abschreckend auf die Weiße Fliege und sorgt außerdem dafür, dass die Gurken weniger anfällig für den Gurkenmehltau werden.
Neutrale Pflanznachbarn
Neben guten und schlechten Nachbarn gibt es auch solche, die keinen Einfluss auf das Wachstum der Gartengurke haben.
Kreuzblütengewächse der Gattung Kohl (Brassica)
Generell verläuft eine Gurken-Mischkultur mit allen Kohlsorten problemlos. Bei einem gemeinsamen Anbau im Beet ist hier allerdings zu beachten, dass es sich beim Kohl um Starkzehrer handelt. Sind im Beet nicht genügend Nährstoffe vorhanden, ist es möglich, dass die Cucumis sativus schnell an Mangelerscheinungen leidet.
Gänsefußgewächse (Chenopodiaceae)
Eine Pflanzung von Gänsefußgewächsen in der Nachbarschaft von Gurken wirkt sich zwar nicht positiv auf die Pflanzen aus, schadet ihnen aber auch nicht.
- Rote Bete
- Spinat
Lippenblütler (Lamiaceae)
Pflanzen aus der Familie der Lippenblütler, zu denen viele Kräuter gehören, sind entweder gute oder zumindest neutrale Partner in einer Gurken-Mischkultur in Beet und Gewächshaus.
- Basilikum
- Bohnenkraut
- Rosmarin
- Salbei
- Thymian
Korbblütler
- Chicorée
- Endivie
- Gartensalate (wie Kopfsalat und Pflücksalat)
Schlechte Nachbarn
Im Gemüsebeet gibt es Kombinationen, die sich gar nicht vertragen. Sei es, weil sich die Pflanzen Licht oder Nährstoffe streitig machen, sich gegenseitig mit Schädlingen und Krankheiten anstecken oder einfach Stoffe über Wurzeln und Blätter abgeben, die nicht förderlich für das Wachstum von Gurkenpflanzen sind. Schlechte Kombinationen in einer Gurken-Mischkultur sind:
Kürbisgewächse (Cucurbitaceae)
Die Gurke (Cucumis sativus) gehört zu den Kürbisgewächsen und sollte daher nicht mit anderen Arten dieser Pflanzenfamilie kombiniert werden. Das liegt vor allem an dem enormen Platzbedarf, den alle diese Pflanzen haben.
-
Kürbisse aller Art
- Zucchini
- Melone
Nachtschattengewächse
Nachtschattengewächse sind eher schlechte Nachbarn für die Gurkenpflanze. Denn während beide Pflanzengattungen im Sommer hohe Temperaturen mögen, benötigen Gurken eine hohe Luftfeuchtigkeit. Bei Tomaten hingegen dürfen die Blätter nie nass werden oder zu feucht sein. Die Folge einer Gurken-Mischkultur – vor allem im Gewächshaus – sind entweder Braunfäule bei der Tomate oder Mehltau bei der Gurke. Ähnliches gilt für folgende Nachtschattengewächse:
- Aubergine
- Kartoffel
- Tomaten
Kreuzblütengewächse der Gattung Rettich (Raphanus)
Bei den Kreuzblütlern gilt es bei der Mischkultur aufzupassen. Gemüsepflanzen unter den Kreuzblütengewächsen kommen vorwiegend in zwei unterschiedlichen Gattungen vor. Während die Kohlsorten (Brassica) problemlos mit Gurken zu vergesellschaften sind, sind Pflanzen aus der Gattung Rettich schlechte Beetnachbarn für die Gurken-Mischkultur. Dazu gehören:
- Radieschen
- Rettich
Häufig gestellte Fragen
Wie sieht ein gutes Pflanzbeispiel für die Gurken-Mischkultur aus?
Bei einer Beetbreite von 1,20 Meter könnte eine ideale Kombination folgendermaßen aussehen. Als Windschutz bieten sich Stangenbohnen im Nachbarbeet an. Ist ausreichend Platz, können Sie auch noch etwas Borretsch sowie Basilikum in die Reihen setzen.
1. Reihe: Zwiebeln
2. Reihe: Salat und Kohlrabi im Wechsel
3. Reihe: Gurken
4. Reihe: Salat und Kohlrabi im Wechsel
5. Reihe: Zwiebeln
Welche Blumen vertragen sich mit Gurken?
Nicht nur andere Gemüsesorten, sondern auch verschiedene Blumen sind in Kombination mit Gurken ein gutes Team. Sie ziehen mit ihren farbenfrohen Blüten Insekten an. Aber einige können noch mehr. Hierzu gehört beispielsweise die Ringelblume (Calendula officinalis). Sie lockert mit ihren Pfahlwurzeln den Boden auf und befreit ihn von Nematoden und Drahtwürmern. Ähnliches gilt für leuchtend rote Studentenblumen (Tagetes patula ‘Disco Red’).
Kann ich Mais neben Gurken pflanzen?
Mais gehört zu den guten Pflanznachbarn in einer Gurken-Mischkultur. Wir der Mais in einer Doppelreihe kultiviert, ist sein großer Reihenabstand von etwa 70 Zentimeter perfekt, um wärmeliebende Pflanzen wie die Gurke dazwischen zu pflanzen.