Gemüsegarten

Gurken selber ziehen aus Kernen: Aussaat und Anzucht

Gurken aus Kernen ziehen

Gurken, bot. Cucumis sativus, gehören zu den Kürbisgewächsen (Cucurbitaceae). Geschmack und Frische sind nur einige wenige Gründe, Gurken im eigenen Garten oder Gewächshaus zu ziehen. Allerdings sollten dabei auf die Sorte achten, denn nicht alle Gurkensorten eignen sich für den Anbau im Freien.

Boden und Standort

Gurken gehören zu den sog. Starkzehrern, d.h., sie brauchen eine

  • Gurkenpflanze im Topf nährstoffreiche,
  • humusreiche,
  • lockere sowie
  • neutrale bis leicht basische

Erde. Zur Vorbereitung des Bodens eignet sich Stallmist oder Komposterde. Damit Unkraut oder Austrocknung den Gurken nicht schaden kann, empfiehlt es sich, den Boden um die Gurken herum mit Mulch abzudecken.

Da Gurken eine Bodentemperatur von 15 Grad Celsius benötigen, sollte der Standort im Freien

  • warm
  • sonnig

sein. Außerdem sollten sie vor starken Winden geschützt stehen.

Fruchtfolge

Damit das Ziehen der Pflanzen von Erfolg gekrönt ist, muss bei Gurken die Fruchtfolge beachtet werden:

  • nur alle drei bis vier Jahre am selben Standort
  • ideale Vorkulturen: Hülsenfrüchte, Sellerie

Pflanznachbarn

Cucumis sativus verträgt sich nicht mit jedem Nachbarn, deshalb wird zwischen guten und schlechten Nachbarn unterschieden. Zu den guten Nachbarn gehören:

Zu den schlechten Nachbarn von Cucumis sativus gehören:

Direkte Aussaat ins Beet

Für die direkte Aussaat ins Beet eignet sich nicht jede Gurkensorte. Zu diesen robusten Sorten gehören die kleinwüchsigen Freilandgurken, auch Einlegegurken genannt. Damit die Gurken keinen Schaden durch Spätfröste nehmen, erfolgt die Aussaat, je nach Witterung und Region, zwischen Ende April und Ende Juni / Anfang Juli.

Hinweis: In kälteren Regionen sollten Sie mit der Aussaat von Kernen in jedem Fall bis nach den Eisheiligen im Mai warten.

Aussaat und Anzucht

Für das Ziehen von Gurken bereiten Sie im Beet

  • Gurkenpflanze kleine Kuhlen
  • im Abstand von mindestens 30 Zentimetern

vor. Danach

  • in jedes Pflanzloch drei Samenkörner geben
  • fingerdick mit Erde bedecken (Dunkelkeimer)
  • vorsichtig angießen
  • erste Keimlinge nach ungefähr fünf bis zehn Tagen sichtbar

Tipp: Sortieren Sie die schwächsten Gurkenpflanzen aus.

Gurken fürs Gartenbeet vorziehen

Da die Witterungsverhältnisse immer ungenauer vorhersehbar sind, wird empfohlen, Cucumis sativus in Töpfen vorzuziehen. Dafür eignen sich Freilandgurken sowie bestimmte Sorten der Salatgurke, auch Schlangengurken genannt, wie zum Beispiel “Gergana”, “Helena”, “La Diva”, “Marketmore” oder “Picklebush”. Als Standorte für die Vorkultur sind ein Gewächshaus oder die Fensterbank geeignet.

Zeitpunkt

Der Zeitpunkt für die Aussaat der Vorkultur richtet sich nach dem Auspflanztermin der jungen Pflanzen ins Freiland. Denn die Gurkenpflanzen dürfen beim Einsetzen im Freien nicht zu groß sein. Der ideale Zeitpunkt zum Auspflanzen ist Mitte Mai nach den Eisheiligen, wenn traditionell keine Nachtfröste mehr zu erwarten sind. Das heißt, dass die Aussaat von den Kernen drei bis vier Wochen davor erfolgt. Nach dem Kalender ist dies in der zweiten Aprilhälfte.

Aussäen und Anzucht

Gurken ziehen

Quelle: Mariuszjbie, Ogórek młody2, Bearbeitet von Gartenlexikon.de (MKr), CC BY-SA 3.0

Zum Ziehen junger Gurkenpflanzen brauchen Sie, neben den Kernen, Anzuchterde und kleine Töpfe mit einem Durchmesser von gut acht Zentimetern. Ist beides vorhanden, gehen Sie nach der folgenden Anleitung vor:

  • Töpfe bis zur Hälfte mit Anzuchterde füllen
  • in jeden Topf drei bis vier Samen legen
  • Samen fingerdick mit Erde bedecken (Dunkelkeimer)
  • leicht angießen (Sprühflasche)
  • während der Keimdauer (drei bis vier Tage) warm walten (mindestens 20 Grad Celsius)
  • gleichmäßig feucht halten
  • danach kühler stellen

Ragen die ersten Blätter über den Rand des Topfes hinaus, entfernen Sie jeweils die schwächsten Sämlinge. Anschließend füllen Sie die Töpfe mit Erde auf.

Anzucht mit Eierkarton

Eine Alternative für das Aussäen und die Anzucht von Kernen sind ein leerer Eierkarton oder Anzuchttöpfe. Gehen Sie für diese Variante nach der folgenden Anleitung vor:

  • getrocknete Samen einen Tag wässern
  • Eierkarton mit Anzuchterde füllen
  • Erde leicht befeuchten (Sprühflasche)
  • in jede “Einheit” zwei Samen geben
  • Tiefe: etwa zwei Zentimeter
  • fingerdick mit Erde bedecken
  • Eierkarton in durchsichtige Folien einpacken (oder ins Minigewächshaus stellen)
  • auf eine Fensterbank mit Südausrichtung stellen
  • Raumtemperatur: 20 Grad Celsius
  • täglich lüften (Vermeidung von Schimmelpilzen)

Die ersten Keimlinge sollten sich nach ein bis zwei Wochen zeigen. Nun kann die Folie dauerhaft entfernt werden. Sorgen Sie für eine ausreichende Wasserversorgung. Haben die Sämlinge eine Höhe von zehn Zentimetern erreicht, dann werden sie in einzelne Töpfe umgesetzt, wobei vorher die schwächsten aussortiert werden.

Aussetzen ins Freiland

Gurkenblüte Haben die Setzlinge zwei gut ausgebildete Laubblätter, können Sie die jungen Pflanzen bei entsprechenden Witterungsverhältnissen (keine Nachtfröste mehr) im Garten aussetzen. Gehen Sie dabei vorsichtig mit den Setzlingen um, damit die zarten Wurzeln nicht beschädigt werden. Außerdem sollten Sie die Pflänzchen tief einsetzen und leicht mit Erde anhäufeln. Die idealen Abstände dabei sind:

  • Abstand zueinander: 40 Zentimeter
  • Reihenabstand: 100 Zentimeter
  • alternativ: zwei bis drei Pflanzen pro Quadratmeter

Um den jungen Pflanzen den Start im Freiland zu erleichtern, sollten Sie für Wärme sorgen. Denn Temperaturen unter 14 Grad Celsius führen bei Gurken zu einer Wachstumsdepression. Für eine gute Versorgung mit Wärme eignen sich:

  • Gläser
  • Folie
  • Gartenvlies
  • schwarze Mulchfolie

Gewächshaus

Da Gurken wärmeliebend sind, sollten Sie sie, wenn die Möglichkeit besteht, im Gewächshaus ziehen. Idealerweise sollten Sie die Gurken auch bei dieser Form der Kultivierung in kleinen Töpfen vorziehen. Die einzelnen Schritte entsprechen jenen der Anzucht fürs Freiland.

Zeitpunkt und umsetzen

Gurke im Gewächshaus Da Gurken, die Gewächshaus kultiviert werden, nie ins Freiland umziehen, erfolgt die Aussaat in einem beheizten Gewächshaus bereits zu einem früheren Zeitpunkt, nämlich Mitte März.
Haben die jungen Gurken eine Höhe von ungefähr 25 Zentimetern erreicht, dann können Sie die Jungpflanzen an ihren endgültigen Standort im Gewächshaus umsetzen. Der Abstand zwischen den einzelnen Pflanzen sollte mindestens 60 Zentimeter betragen. Alternativ können Sie die Pflanzen einzeln auch in große Kübel setzen.

Standort

Im Gegensatz zur Freilandkultur vertragen Gurken, die im Gewächshaus gezogen werden, keine pralle Sonne. Deswegen sollten Sie für ausreichend Schatten spenden sorgen. Bei der Kultivierung im Topf eignen sich beispielsweise Tomaten als Schattenspender, die in einem separaten Kübel gehalten werden, da sich Tomaten und Gurken nicht vertragen. Für genügend Schatten können aber auch Schattiernetze angebracht werden.

Tipp: Da in der Kübelkultur das Substrat jedes Jahr erneuert wird, brauchen Sie die Fruchtfolge nicht zu beachten.

Häufig gestellte Fragen

Welche Bedeutung kommt den Kernen bei der Aussaat von Gurken zu?

Die Kerne sind die Samen der Gurke. Allerdings sollten Sie für den eigenen Anbau Samen kaufen, denn die Kerne von Supermarktgurken eignen sich nicht zum Aussäen.

Kann ich Gurken auch im Gartenbeet ziehen?

Ja, allerdings eignet sich nicht jede Sorte für den Anbau im Beet. Ideal sind Freilandgurken, da sie robuster sind.

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