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Charakteristisch für die Hainbuche ist ihr silbrig-grauer Stamm. Ihr Holz gilt als besonders hart und demzufolge sehr robust und widerstandsfähig. Die Hainbuche ist eine sehr schnittverträgliche Pflanze, die dicht verzweigt wächst und den ganzen Winter über einen Großteil ihres Laubes behält, sodass sie auch während der kalten Jahreszeit einen guten Sichtschutz bietet, wobei sich das Laub im Herbst zunächst gelb und dann braun verfärbt. Ein optimaler und gesunder Wuchs setzt auch bei dieser Pflanze die entsprechende Pflege voraus, zu der unter anderem vor allem das richtige Düngen und Verschneiden gehört.
Steckbrief
- Sommergrünes Laubgehölz.
- Härtestes Nutzholz Europas.
- Andere Namen sind Weißbuche, Hagebuche oder Hornbaum.
- Gehört zur Familie der Birkengewächse.
- Erreicht Wuchshöhen zwischen 15 und 25 m.
- Hecken bis zu 4 m hoch.
- Entwickelt bis zu 1 cm große geflügelte Nussfrüchte.
- Auf einer Pflanze männliche und weibliche Blüten.
- Blüten erscheinen mit Blattaustrieb im Mai/Juni als hängende, gelbliche Kätzchen.
- Winterhart bis – 20 Grad, je nach örtlicher Anpassung auch bis – 30 Grad.
Pflanzen
Zum Anlegen einer Hainbuchenhecke kann man Jungpflanzen aber auch bereits ältere Pflanzen aus dem Gartenfachhandel verwenden. Hier werden sowohl wurzelnackte als auch Ballen- oder Containerware angeboten. Dabei sollte man auf qualitativ hochwertige Pflanzen achten.
Der richtige Pflanzzeitpunkt richtet sich danach, ob es sich um wurzelnackte oder Containerware handelt und erstreckt sich dementsprechend von September/Oktober bis Ende Mai. Vor der Pflanzung sollten die Pflanzen gut gewässert werden. Beim Pflanzen ist ein ausreichender Pflanzabstand einzuhalten, bei kleineren Pflanzen etwa 40 cm und bei größeren 50 cm. Um die Hecke in einer geraden Linie zu pflanzen, bietet sich das Spannen einer Schnur an.
Entlang dieser Schnur werden die Pflanzlöcher ausgehoben und der Boden sowie die Sohle des Loches gut aufgelockert. Die Pflanzlöcher sollten etwa doppelt so groß sein wie die Wurzelballen. Bei besonders sandigen, lehmigen oder schweren Böden sollte das Pflanzloch deutlich größer, etwa viermal so groß wie der Wurzelballen, ausgehoben und mit Pflanz- oder Gartenerde aufgefüllt werden.
Nun werden die Wurzeln leicht eingekürzt, wobei die feinen Faserwurzeln zur besseren Wasser- und Nährstoffaufnahme großteils erhalten bleiben sollten. Hainbuche so tief einpflanzen, wie sie zuvor im Topf gestanden hat. Bei wurzelnackten Pflanzen ist das gut an der Färbung am Wurzelhals erkennbar. Im Zweifelsfall die Pflanzen lieber etwas flacher einsetzen als zu tief. Pro Meter pflanzt man etwa fünf Pflanzen.
Den Erdaushub am besten mit Kompost mischen und die Pflanzlöcher damit auffüllen. Durch Hin- und Herrütteln, werden Hohlräume zwischen den wurzeln vermieden. Anschließend die Erde vorsichtig festtreten und die Pflanzen gründlich wässern. Bei lehmigen Böden sollte nach einigen Stunden nochmals gewässert werden. Damit das Wasser nicht zu den Seiten wegläuft, formt man einen Gießrand um den Wurzelbereich. Nun sollte der Boden gleichmäßig feucht gehalten werden.
Standort und Boden
- Carpinus betulus ist relativ anspruchslos in der Pflege.
- Sie gedeiht an sonnigen und halbschattigen, aber auch schattigen Standorten.
- Sie bevorzugt sandige, lehmige sowie humose Böden.
- Toleriert aber auch mäßig saure und lehmhaltige Böden.
- In der Regel kommt sie mit jedem normalen Gartenboden zurecht.
- Zu Staunässe neigende Böden mag die Hainbuchenhecke allerdings gar nicht.
Gießen und Düngen
Die Hainbuche reagiert empfindlich auf Trockenheit. Dementsprechend sollte regelmäßig gegossen werden, bei extremen Hitzeperioden entsprechend häufiger und mehr. Rindenmulch auf dem Wurzelbereich hält die Feuchtigkeit länger im Boden. Ältere Pflanzen müssen in der Regel nur noch bei andauernder Trockenheit gegossen werden.
In den ersten Jahren nach der Pflanzung kann 1-2 Mal jährlich mit Kompost oder Hornspänen gedüngt werden. Die Hornspäne können mit dem Rindenmulch zusammen verabreicht werden. Besonders gut soll sich hierfür Rindenmulch von Lärchen eignen. Ältere Pflanzen müssen in der Regel nicht mehr gedüngt werden.
Schneiden
Die Hainbuche Carpinus betulus ist sehr schnittverträglich. Verschnitten werden sollte die Hainbuche bereits bei der Pflanzung. Hier schneidet man auf etwa die Hälfte zurück. Der erste eigentliche Schnitt sollte wegen der Brustzeit der Vögel nicht vor dem 15. Juni erfolgen. Im Herbst wird dann das zweite Mal geschnitten.
Es ist ratsam, die Hecke nach oben hin schmaler, also in Trapezform zu schneiden, so kann gelangt auch in die unteren Bereiche ausreichend Licht und die Hecke wird dadurch wesentlich dichter, sodass sich eine blickdichte Basis bildet. Bei Sonnenschein und heißen Temperaturen sollte nicht geschnitten werden, dann könnten die gestutzten Pflanzen einen Sonnenbrand bekommen.
Überwintern
- Carpinus betulus behält einen Großteil ihres Laubes auch im Winter.
- Vor allem ältere Pflanzen sind uneingeschränkt winterhart.
- Sie muss auch im Winter gegossen werden, und zwar mäßig und nur an frostfreien Tagen.
- Ein Schutz im Wurzelbereich, beispielsweise aus Mulch, ist empfehlenswert.
- Dieser schützt sowohl vor strengem Frost als auch vor Austrocknung.
- Herabgefallenes Laub sollte man am Boden liegen lassen.
- Dort zersetzt es sich und kommt so den Pflanzen wieder zugute.
Vermehren
Aussaat
Die Vermehrung durch Aussaat ist sehr langwierig, da es bis zur Keimung bis zu zwei Jahren dauern kann. Die Keimrate liegt zwischen 30 und 70 %. Trotz allem ist die Aussaat möglich. Hierfür sammelt man im September oder Anfang Oktober die geflügelten Samen, solange diese noch grün sind. Wichtig ist, dass das Saatgut dann sofort ausgesät wird, solange es noch frisch ist, denn ansonsten wird die Samenschale sehr hart und die Keimruhe stellt sich ein.
Da die Samen der Hainbuche oftmals hohl sind, ist es sinnvoll, sie für etwa sechs Stunden in Wasser einzulegen, dann schwimmen die keimunfähigen Samen an der Oberfläche und können abgeschöpft werden. Die Samen werden im Garten in feuchte Erde ausgesät und etwa 2 cm dick mit Sand oder Erde bedeckt. Mit etwas Glück keimt ein Teil der Samen noch im Herbst, denn die Hainbuche ist ein Kaltkeimer. Allerdings sollten die Keimlinge dann zum Schutz vor Frost mit Stroh oder Vlies abgedeckt werden.
Stecklinge
Für eine Stecklingsvermehrung können von März bis Juni leicht bis komplett verholzte, etwa 10 cm lange Stecklinge von der Mutterpflanze geschnitten werden. Von den Stecklingen werden dann die Blätter im unteren Drittel entfernt, um die Verdunstung so gering wie möglich zu halten. Anschließend werden sie doppelt schräg angeschnitten und die Schnittstellen in Bewurzelungshormon gesteckt.
Danach steckt man sie in entsprechendes Anzuchtsubstrat in Anzuchtschalen. Hierfür eignet sich Akadamasubstrat besonders gut, denn das ist gut luftdurchlässig und kann sehr gut Wasser speichern. Geeignet ist aber auch handelsübliche Anzucht- oder Kakteenerde. Normale Gartenerde ist in der Regel gedüngt und deshalb nicht so gut geeignet. Das Anzuchtgefäß wird dann an einen schattigen, windgeschützten Platz im Garten gestellt und feucht gehalten. Nach ca. zwei Jahren können die Stecklinge dann in größere Pflanzgefäße umgepflanzt werden.
Absenkern
Zu Frühjahrsende besteht die Möglichkeit, diese Pflanzen durch Absenkern zu vermehren. Dazu biegt man einen oder mehrere Zweige in eine kleine Mulde am Boden. Dort wo der Zweig den Boden berührt, wird er mit Erde bedeckt und mit einem Draht am Boden fixiert. Nun wird das Ganze gleichmäßig feucht gehalten. Im darauf folgenden Frühjahr entfernt man vorsichtig die Erde und kontrolliert, ob sich Wurzeln am Absenker gebildet haben. Ist das der Fall, kann er von der Mutterpflanze abgetrennt und separat eingepflanzt werden.
Durch Selbstaussaat gewonnene Jungpflanzen
Die einfachste Form der Vermehrung ist das Ausgraben von Jungpflanzen, die durch Selbstaussaat der Hainbuche in der Regel unter der Hecke reichlich zu finden sind. Nachdem man die Jährlinge ausgegraben hat, pflanzt man sie direkt in humose Erde ein. Als Zeitpunkt hierfür bietet sich das Frühjahr an aber auch der Winter, denn dann befindet sich Carpinus betulus in der Winterruhe.
Abmoosen
Das Abmoosen ist eine weitere mögliche Methode zur Vermehrung. Diese kann von März bis Ende Juni vorgenommen werden. Hierfür sucht man zunächst einen Ast aus, an dem sich Wurzeln bilden sollen. Dieser Ast wird dann an einer Stelle entrindet, indem man um den betreffenden Ast herum zwei parallel zueinander verlaufende Einschnitte setzt. Der Abstand zwischen den Einschnitten entspricht etwa dem Durchmesser des jeweiligen Astes. Dabei sollte man bis aufs blanke Holz schneiden, auf das sogenannte Splintholz. Danach wird die Rinde zwischen den beiden Einschnitten vorsichtig entfernt.
Anschließend wird der entrindete Bereich mit einem Bewurzelungshormon bestrichen. Dann bedeckt man diese Stelle mit Torfmoos und deckt den gesamten Bereich mit Plastikfolie ab. Diese wird dann oben und unten fest verschlossen. Der Torf sollte nun gleichmäßig feucht gehalten werden, indem man z.B. oben in die Plastiktüte je nach Bedarf etwas Gießwasser gibt. Nach etwa 3-5 Monaten müssten sich an der behandelten Stelle Wurzeln gebildet haben, sodass der abgemooste Teil von der Mutterpflanze abgetrennt und an seinen endgültigen Standort ausgepflanzt werden kann.
Krankheiten und Schädlinge
Zu Krankheiten und Schädlingsbefall kommt es häufig, wenn die Hainbuche zu trockensteht oder nicht ausreichend belüftet ist. Aus diesem Grund ist es besonders wichtig, die Hecke regelmäßig zurückzuschneiden und zu bewässern.
Mehltau
Mehltau zeigt sich an einem weißlichen, mehligen Belag auf der Blattoberseite. Bei anfänglichem Befall ist es meist ausreichend, befallene Pflanzenteile herauszuschneiden und zu entsorgen. Bei einem stärkeren Befall können geeignete Spritzmittel aus dem Fachhandel verwendet werden.
Blattflecken
Blattflecken können unterschiedliche Ursachen haben, wie z.B. Echten Mehltau oder andere Pilzinfektionen. Auch hier ist vor allem ein regelmäßiger Heckenschnitt hilfreich. Des Weiteren sollte man bei Verdacht auf eine Krankheit herabfallendes Lauf immer restlos entfernen sowie bei Trockenheit ausreichend wässern. Allerdings ist auch zu viel Feuchtigkeit im unteren Bereich der Hecke zu vermeiden.
Gallmilbe
Stark veränderte Blattadern sowie Faltung der Blätter längs der Blattadern können auf die Gallmilbe hindeuten. Da dieser Schädling in den Knospen überwintert, ist auch hier ein regelmäßiger Schnitt der Hecke unverzichtbar. Bei starkem, fortgeschrittenem Befall muss gegebenenfalls mit chemischen Mitteln behandelt werden.
Häufig gestellte Fragen
Wann pflanzt man die Hainbuchenhecke am besten?
Wurzelnackte Ware sollte ebenso wie Ballenware unmittelbar nach dem Kauf gepflanzt werden oder zwischenzeitlich an einem kühlen und schattigen Platz in Erde eingeschlagen und feucht gehalten werden. Beides kann je nach Witterung von September/Oktober bis Ende Mai gepflanzt werden, vorausgesetzt es ist frostfrei. Im Gegensatz dazu können Containerpflanzen ganzjährig gepflanzt werden, weshalb sie in der Regel auch wesentlich teurer sind. Aber auch hier muss es zum Zeitpunkt der Pflanzung frostfrei sein.
Was tun, wenn der Boden nicht optimal ist?
Der Boden sollte auf keinen Fall verdichtet sein. Bei schweren und lehmigen Böden sollte der Aushub vor der Nutzung unbedingt aufgewertet werden, beispielsweise mit Pflanzerde und/oder Sand. Besser ist ein kompletter Austausch durch Pflanzerde.
Was ist beim Pflanzen der Hainbuche zu beachten?
Beim Einsetzen wurzelnackter Ware ist es wichtig, diese während des Auffüllens mit Erde kräftig hin und her zu rütteln, damit die Erde gut zwischen die Wurzeln gelangen kann und keine Hohlräume zurückbleiben. Ballenware wird mitsamt Ballentuch um die Wurzel herum gepflanzt. Das Tuch wird lediglich etwas aufgeschnitten und verrottet dann im Laufe der Zeit im Boden. Containerware wird so tief eingepflanzt, wie sie zuvor auch im Topf gestanden hat.