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Harlekinweide: häufige Krankheiten und Schädlinge

Schädlinge und Krankheiten an Harlekinweide

Die Harlekinweide sieht nicht nur schön aus, sie ist auch relativ pflegeleicht und wird selten von Krankheiten oder Schädlingen befallen. Welche das sein können, steht in diesem Artikel.

Krankheiten

An der Harlekinweide kommen fast nur Pilzkrankheiten vor. Diese entstehen und verbreiten sich besonders schnell bei feuchtem Wetter. Es gilt also das Laub so trocken wie möglich zu halten. Dafür ist ein Standort wichtig, der so luftig ist, dass Feuchtigkeit nach Regenschauern gut abtrocknen kann.

Hinweis: Grundsätzlich kann die Harlekinweide von allen Krankheiten befallen werden, die auch andere Weidenarten befallen.

Pilze

Die Harlekinweide wird besonders von drei Pilzarten heimgesucht: dem Rost, der Weiden-Anthraknose und dem Weidenschorf. Alle drei verfärben die Blätter der dunkel, braun oder schwarz. Zuerst stirbt das Laub ab, später aber auch ganze Triebe. Wird nichts gegen die Pilze unternommen, kann der gesamte Baum absterben. Bekämpfen kann man die Krankheiten, indem man die befallenen Bereiche an der Harlekinweide großzügig ausschneidet. Wichtig dabei ist, das anfallende Reisig nicht im Garten weiter zu verwenden, weder auf dem Kompost noch als Mulch nach dem Häckseln. Die Pilzsporen könnten sich weiter ausbreiten.

Krankheiten an Harlekinweide - Weidenschorf (Venturia saliciperda)
Weidenschorf (Venturia saliciperda)
Quelle: James Lindsey at Ecology of Commanster, Venturia.saliciperda.-.lindsey, Bearbeitet von Gartenlexikon.de (MKr), CC BY-SA 3.0

Hinweis: Gegen Pilze helfen auch Fungizide. Eine Behandlung ist dann empfehlenswert, wenn der Baum sehr stark befallen ist.

Schädlinge

Neben den gewöhnlichen, häufig im Garten vorkommenden Schädlingen, gibt es auch einige wenige, die sich direkt auf die Weide spezialisiert haben und dementsprechend gefährlich sein können. Sie vermehren sich umso rascher, je mehr Weiden in der unmittelbaren Umgebung wachsen. Befinden sich in der Nähe des Gartens Weiden, an denen Schädlinge zu erkennen sind und diese werden nicht behandelt, befallen sie auch bald die eigenen Bäume.

Blattläuse

Blattläuse (Aphidoidea) kommen in jedem Garten vor und befallen Pflanzen in unterschiedlichem Ausmaß. Meist werden sie sehr gut von Nützlingen in Schach gehalten.

  • Merkmale: grün, schwarz, manche Tiere geflügelt, wenige Millimeter groß
  • einige Arten auf bestimmte Pflanzen spezialisiert, etwa Bohnenlaus
  • bilden Kolonien, die von Ameisen gepflegt werden
  • Schadbild: verkrüppelte Triebe, eingerollte Blätter
  • Bekämpfung: befallene Triebe abschneiden, Pflanze mit Seifenlösung einsprühen, außerdem auch sich einfindende Ameisen bekämpfen
Blattläuse an Weide

Spinnmilben

Auch Spinnmilben (Tetranychidae) befallen viele Pflanzen, meist dann, wenn diese bei sehr wenig Luftfeuchtigkeit gehalten werden. Das betrifft hauptsächlich Gewächshauspflanzen, aber auch Zimmerpflanzen. Manchmal kommen Spinnmilben im Freiland vor, wenn es sehr trocken ist und die Pflanze geschwächt ist.

  • Merkmale: kaum sichtbar, bei Verdacht Pflanze mit Wasser einsprühen, Spinnfäden werden dann sichtbar
  • besonders gern an Verzweigungen und Blattachseln
  • saugt Pflanzensaft
  • Schadbild: geschwächte Pflanze, Welke und ggf. komplettes Absterben
  • Behandeln: am wichtigsten ist, die Luftfeuchtigkeit zu erhöhen, Pflanzen häufig mit Wasser einsprühen
Spinnmilben
Gespinste an den Blättern weisen meist auf einen Befall mit Spinnmilben hin.

Weidenblattkäfer

Die Käfer dieser Art (Chrysomela vigintipunctata) sind zwar hübsch anzusehen, ihre Larven jedoch sehr gefräßig. Sie fressen nicht nur auf der Harlekinweide, sondern auch an vielen anderen Weiden- oder auch Pappelarten.

  • Merkmale: Käfer bis zu 8 mm lang, Flügeldecken weißlich, gelblich oder orange bis rötlich, immer mit schwarzen, länglichen Flecken, Larven größer werdend
  • Schadbild: Skelettfraß an Blättern, ggf. Kahlfraß der gesamten Weide
  • gewöhnlich treibt sie trotzdem wieder aus
  • Bekämpfung: Käfer, Larven und Eier regelmäßig absammeln, Nützlinge fördern, Vögel fressen sowohl Larven als auch Käfer
Weidenblattkäfer (Chrysomela vigintipunctata)
Quelle: Frank Vassen from Brussels, Belgium, Chrysomela vigintipunctata, Parc de Woluwé, Bruxelles (50016438511), Bearbeitet von Gartenlexikon.de (MKr), CC BY 2.0

Weidenbohrer

Der Falter des Rindenbohrers (Cossus cossus) ist unscheinbar grau gefärbt und imitiert das Aussehen von Rinde. Damit ist es trotz seiner Größe nur selten zu sehen. Er kann keine Nahrung aufnehmen, seine Raupen dafür umso mehr.

  • Merkmale Raupen: bis zu 10 cm lang, gelblich roter Körper, schwarzer Kopf
  • Eier werden in Rindenspalten gelegt, Raupen fressen erst an der Rinde, später tiefer im Holz
  • Entwicklung der Raupe dauert mehrere Jahre
  • Schadbild: Fraßgänge im Holz (bis zu 2 Zentimeter breit), welke Blätter, vertrocknete Zweige, Windbruch möglich, Absterben möglich
  • befällt bevorzugt schon geschwächte Bäume
  • Hilfe: Raupen rechtzeitig absammeln, Quassia-Lauge herstellen (250 Gramm Quassia-Späne über Nacht in etwa 2 Liter Wasser einweichen, anschließen zu Brühe kochen, abseihen und 1:10 mit Wasser verdünnen, etwa 500 Gramm Schmierseife dazugeben), Nützlinge (z.B. Schlupfwespen) fördern
Quassia-Holz und Raupe des Weidenbohrers
Quassia-Holz und Raupe des Weidenbohrer (Cossus cossus)

Häufig gestellte Fragen

Muss ein geschädigter Baum gerodet werden?

Das kann unter Umständen notwendig sein. Insbesondere dann, wenn der Stamm betroffen ist. Sind nur Teile der Krone betroffen, reicht es, den Baum kräftig bis ins gesunde Holz zurückzuschneiden.

Wie kann man Krankheiten und Schädlingen an der Harlekinweide vorbeugen?

Dazu ist es nötig, die Harlekinweide entsprechend ihrer Bedürfnisse zu pflegen. Außerdem braucht sie einen optimalen Standort. Durch regelmäßige Kontrolle der Blätter und Rinde lässt sich erkennen, ob Probleme vorhanden sind.

Sollte man chemische Bekämpfungsmittel einsetzen?

In den meisten Fällen ist das nicht notwendig oder schadet mehr, als es nützt, weil auch Nützlinge darunter leiden. Einige Schädlinge lassen sich auch nur schlecht mit irgendwelchen Mitteln behandeln, weil sie sich an schwer erreichbaren Stellen befinden.

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