Pflanzenlexikon

Hechtkraut, Pontederia – Pflanz/Wassertiefe, Pflege und Überwintern

Herzförmiges Hechtkraut - Pontederia cordata

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Das Hechtkraut, botanisch Pontederia genannt, gehört zu den Pflanzen, die sich in sumpfigen Gebieten wohlfühlen. Pontederia wächst nur zum Teil im Wasser, denn während sich die Wurzeln dauerhaft im feuchten Nass wohlfühlen, sind Blätter und Blüten oberhalb der Wasseroberfläche zu finden. Das Hechtkraut wächst in ansehnlichen Horsten und bildet bereits im Juni ährenförmige Blüten, die an sehr sonnigen Standorten bis in den Oktober hinein für ein blauviolettes Ambiente im Gartenteich sorgen. Die Blüten locken zahlreiche Insekten und Schmetterlinge an und bieten auch kleinen Fischen gute Versteckmöglichkeiten unter Wasser.

Steckbrief

  • botanischer Name: Pontederia
  • andere Namen: Herzblättriges Hechtkraut, Pontederie
  • Wuchsform: horstig
  • Blätter: herzförmig, straff aufrecht wachsend
  • Blüte: hellblau bis violettblau
  • Blütezeit: Juni bis September
  • Wuchshöhe: bis 50 cm (über Wasser)
  • ausdauernde Wasserpflanze

Vorkommen und Arten

Hechtkraut mit Blüte Zusammen mit den Wasserhyazinthen bilden die Hechtkräuter die Pflanzenfamilie der Wasserhyazinthengewächse (Pontederiaceae). Ursprünglich stammt das Hechtkraut aus Nordamerika, wo es in Sümpfen mit niedrigem Wasserstand auf den lehmig-schlammigen Böden der Küstenregion gedeiht. Einige der sechs Hechtkraut-Arten sind einjährig, andere mehrjährig.

Hechtkraut wurzelt im Bodengrund, während sich die Blätter und Blüten oberhalb der Wasseroberfläche ausbreiten. Dabei können die herzförmigen Blätter, die an langen Stielen wachsen, bei einigen Arten bis zu 40 cm, bei anderen über einen Meter hoch werden. Ab Juni bilden sich dann an langen Stängeln die violett- bis hellblauen Blütenähren. Die Einzelblüten erscheinen zu Beginn unten an der Blütenähre und blühen dann langsam bis zur Spitze auf. Meist wird für die Kultur im Gartenteich die Sorte Pontederia cordata angeboten.

  • Pontederia cordata (Herzförmiges Hechtkraut): breit herzförmige Blätter, die Sorte hat blauviolette Blüten bis 60 cm Höhe
  • Pontederia cordata ‘Alba’: weiße Blüten
  • Pontederia cordata ‘Pink Pons’: rosa Blüten
  • Pontederia sagittata: eigentlich P. cordata var. sagittata, Variation von cordata, große Art mit bis zu 1,6 m Höhe
  • Pontederia lanceolata (Riesen-Hechtkraut, Lanzen-Hechtkraut): herzförmig-lanzettige Blätter, Wuchshöhen bis 1,2 m

Standort

Pontederia bevorzugt dauernasse Böden oder Gewässerränder in sonnigen bis halbschattigen Lagen. Das Hechtkraut wächst in nährstoffreichen, sandig-schlammigen Substraten in der Flachwasserzone von Gewässern oder in sehr feuchten Sumpfgebieten. Das Hechtkraut gehört zu den sogenannten emergenten Pflanzen. Das bedeutet, dass ein Teil der Pflanze unter Wasser lebt (Wurzel und Blattansatz) und andere Pflanzenteile wie die Blätter und Blüten oberhalb der Wasseroberfläche. Typischerweise bildet das  Hechtkraut mit der Zeit große Kolonien. Je sonniger das Hechtkraut steht, umso reichhaltiger fällt die Blüte aus.

  • Lichtbedarf: sonnig bis halbschattig
  • Boden: dauerhaft nass
  • Wassertiefe 10 bis 30 cm
  • lehmig-sandiger oder sandig-toniger Untergrund
  • In der Flachwasserzone von Gartenteichen
  • in Moorgärten
  • auch für größere Behälter oder Wannen geeignet
  • kalkarmes Wasser, neutral bis sauer

Substrat

Für Wasserpflanzen wie das Hechtkraut sollte keine normale Gartenerde benutzt werden. Sind die Pflanzen frisch gekauft, ist im Wurzelballen normalerweise ausreichend Substrat enthalten. Außerdem bildet sich im Teich mit der Zeit eine Schlammschicht am Boden, die in der Regel völlig ausreicht. Stecklinge aus Rhizomen oder wurzelnackt gekaufte Pflanzen sollten in einen Pflanzkorb mit spezieller Teicherde gepflanzt werden. Normale Blumen- oder Gartenerde enthält zu viele Nährstoffe, die das Algenwachstum im Teich fördern.

Am besten beschwert man den Korb oder den Topf zunächst mit ein paar Steinen, damit die Pflanze nicht versehentlich wegtreibt.  Eine feine Splitt- oder Grobsandschicht auf der Erdoberfläche schützt das Substrat vor Ausschwemmungen. Alternativ kann um den Wurzelballen auch in ein wasserdurchlässiges Vlies gewickelt werden. Vor dem Einsetzen in den Gartenteich sollte der Wurzelballen gut gewässert werden, damit er nicht oben auf der Wasseroberfläche aufschwimmt.

  • Mischung aus Kies und Lehm
  • Teichsubstrat mit grobem Sand
  • in nährstoffreichen Teichen sogar in purem Kies

Tipp: Steine, Splitt oder Sand gut waschen, bevor er zum Einsatz kommt. Oft haften Keime oder kalkhaltige Ablagerungen auf der Oberfläche, die das Hechtkraut nicht verträgt.

Pflanzen

F Pontederia cordata ür die Flachwasserzone im Gartenteich mit einer maximalen Tiefe von etwa 20 bis 30 Zentimetern ist nicht nur das Hechtkraut Pontederia cordata, sondern auch Pontederia sagittata geeignet. Allerdings wird sagittata seltener angeboten. Im Unterschied zu cordata sind bei sagittata die Blätter wesentlich breiter, dafür die Blütenstände kürzer.  Eine dritte Art, nämlich Pontederia lanceolata kommt ebenfalls für die Teichpflanzung infrage. Dieses Hechtkraut muss jedoch an einen vollsonnigen Platz gesetzt werden und entwickelt bei optimalen Bedingungen Blütenstände, die ganze 120 cm Höhe erreichen. Am besten wird das Hechtkraut in einem Pflanzkorb in die Flachwasserzone gesetzt. Das hat zum einen den Zweck, dass es sich sonst recht stark ausbreitet, zum anderen kann es mit dem Pflanzkorb im Herbst einfacher herausgenommen werden.

  • Pflanzzeit: Frühjahr oder Sommer
  • Pflanztiefe: je nach Sorte 10 bis maximal 40 cm
  • je nach Sorte entweder als Solitärpflanze oder in Gruppen
  • Pontederia lanceolata als Solitärpflanze in kleineren Teichen
  • in großen Teichen und Schwimmteichen auch als Gruppe
  • immer in einen entsprechend großen Pflanzkorb setzen
  • verhindert invasive Ausbreitung
  • Pflanzabstand (P. cordata): etwa 25 cm
  • wird am besten in kleineren Gruppen von 3-5 Pflanzen gepflanzt

Tipp: Hechtkraut bildet einen schönen Kontrast zu der rosafarben blühenden Schwanenblume oder dem Froschlöffel. Alle drei Pflanzen haben ähnliche Standortansprüche und passen wunderbar nebeneinander in die Flachwasserzone im Gartenteich.

Pflege

Das Hechtkraut ist eine sehr robuste Pflanze, die in einem relativ nährstoffreichen Gartenteich während der Vegetationsperiode zwischen Frühjahr und Spätherbst eigentlich überhaupt keine Pflegemaßnahmen benötigt. Die Wurzelmasse von Pontederia sollte das ganze Jahr über unter Wasser bleiben. Periodische Hochwasserstände verträgt die Pflanze problemlos, stark absinkende Wasserspiegel führen dagegen recht schnell zum Vertrocknen der Wasserpflanze.  Kann der Gartenteich also nicht zügig wieder mit Wasser aufgefüllt werden, schützt eine Schicht Laub und Torf die Rhizome vor dem Austrocknen.

Düngen

In nährstoffreichen Gewässern ist ein Düngen nicht notwendig. Erst dann, wenn die Pontederia Mangelerscheinungen zeigt, das können kümmerliche Blüten oder gelbe Blätter sein, ist eine zusätzliche Nährstoffgabe erforderlich.

  • spezielle Stäbchen oder Kegel für Wasserpflanzen ins Substrat drücken
  • Spezial-Flüssigdünger für Teichpflanzen verwenden

Tipp: Teichpflanzen sollten nur in Ausnahmefällen gedüngt werden, da eine Überdosierung sehr schädlich für die komplette Fauna und Flora des Gewässers ist und nur schwer rückgängig gemacht werden kann.

Besonderheiten
Pontederia bildet leicht Kolonien und erzeugt eine dichte Matte aus Rhizomen und Wurzeln, die sehr effektiv Bodenerosionen verhindern. Wird die Wasserpflanze jedoch in einem kleinen Teich kultiviert, kann diese Tendenz leicht zu einer Überpopulation führen. Sollte dieses Verhalten Anlass zur Besorgnis geben, wird die Pflanze ganz einfach in einem Topf in den Teich gestellt.

Die Blüten des Hechtkrauts ziehen unterschiedliche Insekten und auch eine Vielzahl von Schmetterlingen und Faltern an. Libellen bevorzugen die Pflanze zur Eiablage und auch Fische nutzen die aufrechten Stängel als Schutz vor Feinden oder für die Aufzucht ihrer Brut. In der freien Natur sind auch schon Rehe beim Fressen an der hübschen Wasserpflanze beobachtet worden.

Für Kinder und Haustiere ist die Pflanze völlig unproblematisch, denn ihre Blätter oder Samen sind essbar und stellen keinerlei Gefahr dar. Dass sich das Hechtkraut auch kurzfristig als Landpflanze gut bewährt, zeigt sich dadurch, dass es bei niedrigen Wasserständen in seiner Heimat auf dem schlammigen Grund des Teiches zu liegen kommt und von einer Landpflanze kaum zu unterscheiden ist. Ihre Nährstoffe bezieht die Pflanze aus dem feuchten Untergrund. Komplett austrocknen darf die Pontederia jedoch nie.

Schneiden

Abgestorbene Triebe und Blütenstände können mit einem scharfen, sauberen Messer während der Vegetationsphase regelmäßig entfernt werden. Ist das Hechtkraut zu groß geworden, ist es möglich, die Pflanze einfach zu teilen. Dazu wird der Wurzelballen freigelegt und die Wurzeln auseinandergezogen. Meist ist eine Vielzahl von größeren Rhizomen sichtbar, die einfach abgetrennt werden können. Zum Spätherbst hin, wenn sich die oberen Pflanzenteile zurückziehen, darf das Hechtkraut sorgfältig gestutzt werden.

Vermehrung

Herzblättriges Hechtkraut Im weichen Bodenuntergrund bildet das Hechtkraut mit zunehmendem Alter kriechende Rhizome aus. Aus diesen wachsen Tochterpflanzen, die zunächst unter der Wasseroberfläche wachsen. Zur Vermehrung können diese Rhizome vorsichtig mit einem scharfen Messer abgeschnitten werden. Sind die Standortbedingungen optimal, vermehrt sich das Hechtkraut relativ schnell.

Alternativ können auch die Samen gesammelt und ausgesät werden, obwohl man das rasch wüchsige Hechtkraut einfacher und schneller vegetativ vermehren kann. Im Spätsommer oder Herbst können dazu die reifen Samen aus den Fruchtständen abgesammelt werden. Eventuell noch anhaftendes Fruchtfleisch wird entfernt und die Samen kühl und feucht gelagert, da sie sonst mehr Zeit zum Keimen benötigen.

Lediglich dann, wenn sie längere Zeit gelagert werden sollen, müssen sie kühl und trocken gelagert werden. Zum Keimen werden sie am besten in eine Schale gelegt, die ein paar Zentimeter hoch mit Wasser gefüllt ist. Frische Samen keimen etwas besser als getrocknete und gelagerte Samen. Vor dem Einpflanzen sollten die Samen von Fruchtresten befreit werden, die möglicherweise noch an ihnen haften.

  • Zeitpunkt: Herbst oder Frühjahr
  • Schale mit Wasser füllen (etwa 3-5 cm)
  • Substrat: Sand, Lehm, Watte
  • Temperatur: 15-25 Grad
  • hell, aber ohne direkte Sonne aufstellen
  • bei Gelegenheit Wasser nachfüllen
  • die Pflanzen dürfen zu keinem Zeitpunkt austrocknen
  • nach dem Keimen pikieren
  • in ein Gemisch aus Sand und wenig Teicherde oder Moorbeeterde setzen
  • sobald die Pflänzchen über die Wasseroberfläche wachsen in ein Aquarium stellen
  • Füllhöhe etwa 10 cm Wasser
  • ab Ende April in den Gartenteich einsetzen

Überwintern

Das Hechtkraut ist nicht völlig winterhart. Deshalb wird es am besten gleich in einem Pflanzkorb in den Gartenteich gesetzt. So kann es im späten Herbst an einen anderen Standort verbracht werden. Im Herbst zieht das Hechtkraut seine oberirdischen Pflanzenteile ein. Blätter und Blüten sterben ab und sollten vor der Überwinterung abgeschnitten werden.  Es gibt verschiedene Möglichkeiten, Pontederia zu überwintern. Je nachdem, welche Gegebenheiten im Garten oder Haus vorliegen, kommen folgende Plätze infrage:

  • in der Tiefwasserzone des Gartenteiches (mindestens 50 cm Tiefe)
  • schon früh im Herbst in einen Blumentopf pflanzen
  • die Wurzeln müssen in diesem Fall immer feucht, aber nicht nass sein
  • an einem warmen, sonnigen und zugfreien Raum im Haus (je wärmer, umso heller) überwintern
  • für die Wohnung eignet sich ein Kaltwasseraquarium hervorragend für die Überwinterung

Im Frühjahr beginnt das Hechtkraut dann wieder neu auszutreiben und kann ab April wieder in den Teich eingesetzt werden.

Krankheiten und Schädlinge

Beim Hechtkraut sind keine schwerwiegenden Erkrankungen oder ein Befall mit Schädlingen bekannt. Lediglich Blattläuse machen sich immer wieder einmal über die schöne Wasserpflanze her. Achten Sie vor allem an den Blattunterseiten auf die grünen oder schwarzen Läuse. Mit Blattläusen geht häufig auch eine Ausbreitung von Rußtaupilzen einher, die über die Saugwunden in das Hechtkraut eindringen.

Häufig gestellte Fragen

Wie bekämpfe ich die Blattlausplage am Hechtkraut effektiv und umweltschonend?
Gifthaltige Bekämpfungsmittel sind im Gartenteich tabu. Bei saugenden Schädlingen hat es sich bewährt, die Blätter (auch Unterseite) täglich mit einem harten Wasserstrahl abzubrausen, damit die Blattläuse heruntergespült werden. Das sollte täglich für mindestens eine Woche wiederholt werden. Halten sich die Blattläuse nachhaltig, kann auch eine Behandlung mit Schachtelhalmextrakt helfen.

Mein Hechtkraut hat auf den Blättern braune und schwarze Flecken, was kann das sein?
Die Anzeichen deuten auf die Blattfleckenkrankheit hin, die durch Pilze verursacht wird. Anfällig für die Blattfleckenkrankheit sind vor allem geschwächte Pflanzen, die unter zu viel Kalk im Wasser oder Lichtmangel leiden. Die Pflanze muss unbedingt aus dem Wasser geholt und alle kranken Blätter großzügig abgeschnitten werden (im Hausmüll entsorgen). Vor dem erneuten Einsetzen müssen unbedingt die Kulturbedingungen überprüft und die Mängel beseitigt werden.

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Tipps für Schnellleser

- Lichtbedarf: Sonne bis heller Halbschatten
- lehmig-humoser Boden
- sandiges Torfmoos oder Teicherde mit Sand
- Wassertiefe: 20-30 cm sind ideal (Flachwasserzone)
- im Sommer niedrige Wasserstände vermeiden
- düngen nur bei Mangelerscheinungen (Stäbchen oder Kegel)
- welke Blüten und Blätter regelmäßig schneiden
- im Spätherbst alle verwelkten Blätter abschneiden
- zu große Pflanzen im Herbst teilen
- Vermehrung durch Samen und Teilung (Rhizome)
- Überwinterung in tieferer Wasserzone (unter 50 cm Wassertiefe)
- alternativ ins Kaltwasseraquarium setzen
- Vermehrung: Teilung (Rhizome) oder Samen
- neigt zu starker Ausbreitung, Empfehlung: Pflanzkorb
- anfällig für Blattläuse, gelegentlich Blattfleckenkrankheit

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