Ziergarten

Heckenarten von A-Z: Heckenpflanzen für alle Ansprüche

Liguster - Ligustrum

Hecken dienen in den Gärten entweder als Sichtschutz, als Abgrenzung mit Durchblick oder aber auch einfach nur als Verschönerung. Auf den Sinn und Zweck kommt es an, den eine Hecke erfüllen soll, nach diesen Kriterien müssen die Heckenpflanzen vor der Kultivierung ausgesucht werden.

Hinzu kommt der Standort, denn manche Heckenpflanzen mögen es sonnig, andere sollten besser im Halbschatten bis Schatten gepflanzt werden. Um hier einen Überblick zu verschaffen, welche Heckenpflanzen für welche Hecke geeignet sind, werden die verschiedenen Pflanzen, ihre Bedürfnisse sowie ihre Beschaffenheit erklärt.

Hecken und ihre Eigenschaften

Wenn über eine neue Hecke im Garten nachgedacht wird, dann sollte vor der Kultivierung abgeklärt werden, welche Eigenschaften diese mitbringen muss. So gibt es hohe oder niedrige Hecken, die auf jeden Fall blickdicht sein sollten. Soll das Gespräch mit den Nachbarn trotz einer Hecke hier weiterhin über den Zaun geführt werden, dann reicht oftmals auch eine nicht immer blickdichte und niedrige Hecke.

Kirschlorbeer - Prunus lauroceraus Für die Umrandung einer Terrasse oder einem Gartenbeet aus optischen Gründen hingegen bieten sich oft auch blühende Hecken an, die keinen Sichtschutz bieten müssen. Ebenso sieht es mit einer Abgrenzung im Vorgarten zur Straße hin aus.

So gibt es (beispielsweise) die folgenden Unterteilungen bei Hecken:

  • Sichtschutzhecken für die Sonne
  • Sichtschutzhecken für den Schatten
  • laubabwerfende Hecken mit geringem Sichtschutz
  • niedrige, bunte, blühende Hecken
  • hohe bunte Hecken

Tipp: Wenn Sie aus Dekorationszwecken eine bunte Hecke wünschen, dann muss diese nicht zwingend nur aus einer Heckenpflanze bestehen, sondern hier können Sie auch mischen, wie Sie möchten, wenn Standort- und Pflegebedingungen der Pflanzen übereinstimmen.

Sichtschutzhecken für die Sonne

Bei den Heckenpflanzen für die Sonne, die einen Sichtschutz bieten sollen, gibt es auch einige Pflanzen, die sowohl für die Sonne als auch für den Halbschatten bis Schatten geeignet sind. So können diese auch gut in einer Hecke kultiviert werden, die teilweise schattig und teilweise sonnig liegt. Die bekanntesten und beliebtesten Sichtschutzpflanzen sind die Folgenden:

Eibe (Taxus baccata)

  • Europäische Eibe - Taxus baccata für Sonne und Schatten geeignet
  • Wuchshöhe bis zu vier Meter hoch
  • frischer, feuchter, durchlässiger Boden
  • wünscht kalkhaltige Erde
  • regelmäßig wässern und düngen
  • ganzjährig mulchen
  • bildet Blüten und später rote Beeren
  • beliebte Vogelbeeren
  • regelmäßiger Schnitt erwünscht

Tipp: Wenn Sie einen naturnahen Garten mit vielen Vögeln wünschen, dann bietet sich die Eibe als Hecke hier sehr gut an, denn neben der Nahrung bietet die dichte Hecke auch gute Nistplatzmöglichkeiten.


Kirschlorbeer (Prunus laurocerasus)

  • verträgt Sonne und Schatten
  • Wuchshöhe bis zu zweit Meter
  • frischer, feuchter, sandiger Boden
  • kalktolerant
  • regelmäßig gießen
  • im Frühjahr Kompost unterheben
  • ganzjährig mulchen
  • Blüte im Mai bis Juni
  • im August schwarze, kleine Beeren
  • gute Schnittverträglichkeit

Tipp: Die Früchte, auch wenn diese noch so schmackhaft aussehen, sollten Sie nicht im rohen Zustand verzehren, denn dann sind sie giftig.

Lebensbaum (Thuja)

  • Thuja - Lebensbaum sonniger Standort
  • wird bis zu vier Meter hoch
  • regelmäßiger, jährlicher Rückschnitt
  • Boden immer feucht halten
  • regelmäßig gießen
  • ganzjährig mulchen
  • kalkhaltiger Boden erwünscht
  • regelmäßig mit Koniferen-Dünger versorgen

Tipp: Wenn Sie die Lebensbaumhecke schneiden oder pflanzen, dann sollten Sie immer Gartenhandschuhe und lange Kleidung tragen, denn die Berührung kann zu Hautirritationen führen, da die Pflanze ein giftiges Öl enthält.


Scheinzypresse (Chamaecyparis lawsoniana)

  • Standort sonnig bis halbschattig
  • kann bis zu vier Meter Höhe erreichen
  • Besonderheit sind die blauen Nadeln
  • Boden feucht und frisch
  • regelmäßig gießen
  • im Frühjahr Kompost unterheben
  • ganzjährig mulchen

Sichtschutzhecken für den Schatten

Es gibt durchaus Heckenpflanzen, die einen guten Sichtschutz bieten, in der Sonne aber verbrennen würden. Daher sind diese Pflanzen gerade für Standorte geeignet, die überwiegend und den ganzen Tag im Schatten liegen, zum Beispiel auf der Nordseite eines Hauses oder unter hohen Bäumen. Zudem werden hier einige Heckenpflanzen aufgeführt, die Sonne und Schatten vertragen und daher bereits bei den Pflanzen für die sonnige Lage näher erklärt wurden.

So gehören zu den Heckenpflanzen für schattige Standorte die folgenden:

Buchsbaum (Buxus)

  • Buchsbaum - Buxus sempervirens schattiger Standort
  • viel Sonne verbrennt die Blätter
  • Bodenbeschaffenheit durchlässig und feucht
  • Staunässe vermeiden
  • regelmäßig gießen
  • ganzjährig mulchen
  • einmal jährlich mit Kompost düngen
  • benötigt kalkhaltigen Boden
  • für Formschnitte gut geeignet
  • jährlich schneiden

Tipp: Wenn Sie eine Hecke aus Buchsbaum wünschen, dann sollten Sie sich in Ihrer Wohngegend vorher darüber erkundigen, ob hier der schädliche Buchsbaumzünsler bereits zugeschlagen hat. Denn gegen die gefräßige Raupe gibt es bisher kaum Möglichkeiten vorzugehen. Wurden daher Buchsbäume in Ihrer Gemeinde oder Stadt bereits geschädigt, sollten Sie auf eine Neukultivierung besser verzichten.


Stechpalme (Ilex aquifolium)

  • Standort halbschattig bis schattig
  • Wuchshöhe bis zu zwei Meter
  • dunkelrote, leuchtende Winterbeeren
  • giftig in Blättern und Früchten
  • Blätter mit Dornen besetzt
  • Boden frisch, feucht und sauer
  • kalkunverträglich
  • regelmäßig gießen
  • regelmäßig mit Rhododendron-Dünger versorgen
  • ganzjährig mulchen

Laubabwerfende Hecken mit geringem Sichtschutz

Wer keinen Sichtschutz, sondern nur eine Abgrenzung benötigt kann sich auch für Heckenpflanzen entscheiden, die im Winter laubabwerfend sind. Die folgenden Pflanzen sind als laubabwerfende Hecken in den hiesigen Breitengraden sehr beliebt:

Feld-Ahorn (Acer campestre)

  • Feld-Ahorn - Acer campestre sonniger Standort
  • Wuchshöhe als Baum bis zu 15 Meter
  • lockere, humose Erde
  • Erde nicht austrocknen lassen
  • ganzjährig mulchen
  • im Frühjahr mit Kompost düngen
  • falscher Schnitt lässt Pflanze ausbluten
  • trotzdem gute Schnittverträglichkeit

Liguster (Ligustrum vulgare)

  • Standort sonnig bis Halbschatten
  • Wuchshöhe bis zu fünf Meter
  • Blüte im Juni und Juli
  • schwarze Beeren im Herbst
  • alle Teile giftig
  • Boden durchlässig und frisch
  • regelmäßig gießen und düngen
  • schnellwüchsig
  • regelmäßig schneiden

Niedrige, bunte, blühende Hecken

Für Beetumrandungen, einen Vorgarten oder eine Terrasseneinfassung eignen sich niedrige, bunt blühende Hecken hervorragend. Der Vorteil bei den folgenden Pflanzen ist zudem, dass sie entweder als Hecke mit einer einzigen Sorte oder aber als gemischte bunte Hecke gesetzt werden können. So sind die folgenden Pflanzen in den hiesigen Breitengraden für bunte Hecken sehr beliebt:

Blutjohannisbeere (Ribes sanguineum)

  • Blutjohannisbeere - Ribes sanguineum gedrungener Strauch
  • Wuchshöhe bis zu zwei Meter
  • rote Blüten zwischen April und Mai
  • an Trauben hängend
  • vor dem Blattaustrieb
  • im Sommer schmackhafte Früchte
  • frischer, humoser Boden
  • regelmäßig gießen
  • im Frühjahr mit Kompost düngen

Brautspiere/Weiße Rispenspiere (Spirea cinerea)

  • weiße Blütendolden im April bis Mai
  • sehen aus wie Brautschleier
  • Standort sonnig
  • gedeiht auf fast jeder Bodenart
  • frisch und durchlässig, leicht feucht
  • regelmäßig gießen
  • ganzjährig mulchen
  • im Frühjahr mit Kompost düngen
  • Wuchshöhe: bis zu zwei Meter

Buchsblättrige Berberitze (Berberis buxifolia ´Nana´)

  • Blätter erinnern an Buchsbaum
  • blühender Zwergstrauch
  • maximal bis zu einem Meter
  • Triebe leicht bedornt
  • Hecke kann sehr schmal geschnitten werden
  • im Mai goldgelbe Blüten
  • Boden durchlässig, anspruchslos
  • Wuchshöhe zwischen 50 und 80 Zentimeter
  • immergrün
  • gute Schnittverträglichkeit

Tipp: Auch diese Hecke sollte regelmäßig gegossen werden, da die Pflanzen ansonsten schnell an heißen Tagen austrocknen. Und auch hier sollte, wie bei allen winterharten Pflanzen ebenfalls darauf geachtet werden, dass in kalten aber trockenen Perioden die Erde nicht austrocknet.


Perlmuttstrauch (Kolkwitzia amabilis)

  • Perlmuttstrauch - Kolkwitzia amabilis Herbstfärbung der Blätter
  • Braun- und leichte Orange- oder Rottöne
  • rosa bis weiß oder rote Blüten
  • Blütezeit von Mai bis Juni
  • Wuchshöhe bis über drei Meter
  • normale Gartenerde
  • leicht feucht und frisch
  • ganzjährig mulchen
  • im Frühling Kompost unterheben
  • regelmäßig gießen

Wildrose/Sandrose (Rosa mollis)

  • wächst auf sandigen Böden
  • sonniger Standort
  • winterhart
  • bis zu zwei Meter hoch
  • wenig Nährstoffe erwünscht
  • regelmäßig gießen
  • Blütezeit Juni und Juli
  • weiße bis rosa, duftende Blüten
  • rote Hagebutte ab September
  • Herbst gelb-oranges Blattkleid

Tipp: Die Wildrose ist dann besonders gut als Hecke einsetzbar, wenn der Gartenboden so konzipiert ist, dass andere Heckenarten hier nicht kultiviert werden können. Denn die Pflanze bevorzugt sandige Böden und ist zudem auch sehr dekorativ.

Hohe bunte Hecken

Auch bei den hohen Hecken gibt es die ein oder andere blühende oder blätterbunte Pflanze. Diese bezaubern nicht nur durch ihre leuchtenden, bunten Farben, sondern können gleichzeitig auch einen guten Sichtschutz bieten. Zu den Pflanzen für eine hohe bunte Hecken gehören die folgenden:

Bauernjasmin/Pfeifenstrauch (Philadelphus coronarius)

  • Bauernjasmin - Philadelphus coronarius jeder Standort wird angenommen
  • gefüllte, weiße Blüten
  • Blüte zwischen Juni und Juli
  • angenehmer Duft
  • Wuchshöhe bis zu drei Meter
  • alle gleichmäßig feuchten Böden werden toleriert
  • gute Schnittverträglichkeit
  • regelmäßig gießen
  • Boden mit Mulch vor Austrocknung schützen
  • mit Kompost im Frühling düngen

Blutbuche (Fagus sylvatica f. purpurea)

  • Standort sonnig oder schattig
  • trockener bis leicht feuchter Boden
  • sandig und lehmig, schwach sauer
  • besitzt dekorative rote Blätter
  • bleiben vertrocknet im Winter hängen
  • rosa Blüte im April und Mai
  • Bucheckern im Herbst
  • Wuchshöhe als Hecke bis zu vier Meter
  • regelmäßig schneiden

Tipp: Wollen Sie Ihre Hecke schneiden und dies gilt vor allem auch für die blickdichten, dann müssen Sie hier auf das Naturschutzgesetz achten, ansonsten können je nach Gemeinde hohe Bußgelder drohen. So dürfen Sie keinen Rückschnitt zwischen dem 01.03. und dem 30.09. eines Jahres vornehmen, denn es könnten Vögel brüten. Nur kleinere Formschnitte sind erlaubt.

Deutzie/Maiblumenstrauch (Deutzia scabra oder magnifica)

  • gefüllte Arten attraktiv als Heckenpflanze
  • Blüte fällt besonders intensiv aus
  • Blüte im Frühsommer Mai und Juni
  • weiße oder rosa Dolden bis 12 cm lang
  • Wuchshöhe bis zu vier Meter
  • Boden: normaler Gartenboden

Forsythie (Forsythia)

  • Forsythie - Forsythia Klassiker unter blühenden Heckenpflanzen
  • Austrieb der Blätter im April
  • gelbe Blüten vor dem Blattaustrieb
  • über die gesamten Zweige verteilt
  • Blüte März bis April
  • normaler Gartenboden
  • Wuchshöhe bis zu drei Meter
  • verträgt längere Zeit Trockenheit
  • im Frühling mit Kompost düngen
  • regelmäßiger Rückschnitt

Glanzmispel (Photinia fraseri)

  • Blütendolden rot oder weiß
  • Blüte im Mai bis Juni
  • Blätter ebenfalls rot
  • Wuchshöhe bis zu fünf Meter
  • nicht laubabwerfend
  • sonniger bis halbschattiger Standort
  • humoser und nährstoffreicher Boden
  • regelmäßig düngen

Tipp: Wenn Sie in einem sehr winterkalten Klimagebiet wohnen, ist es nicht ratsam, den nur bedingt winterharten Glanzmispel als Heckenpflanze zu kultivieren. Wollen Sie nicht ganz auf die dekorative Pflanze verzichten, sollten Sie die Kübelpflanzung bevorzugen, damit dieser im Winter an einen geeigneten Standort verschoben werden kann.


Schlehe/Schwarzdorn (Prunus spinosa)

  • auch Hecken- oder Schwarzdorn
  • dorniger Strauch
  • Blüte vor Laubaustrieb
  • anspruchslos und pflegeleicht
  • viele weiße Blüten zwischen April und Mai
  • blaue Früchte im Herbst
  • Bodenbeschaffenheit sandig und kalkhaltig
  • Wuchshöhe bis zu drei Meter
  • gut schnittverträglich
  • winterhart

Tipp: Die Früchte, die Schlehen, können verarbeitet und somit genießbar gemacht werden.


Schneeball (Viburnum-Sorten)

  • Lorbeerblättriger Schneeball - Viburnum tinus Wuchshöhe bis zu vier Meter
  • auch als immergrüne Sorten erhältlich
  • verträgt Sonne und Schatten
  • hellrosa oder weiße Blüte im Mai und Juni
  • Herbstfärbung der Blätter orange bis rot
  • lehmiger, humoser, kalkhaltiger Boden
  • feucht halten
  • regelmäßig düngen

Häufig gestellte Fragen

Warum sollen die meisten Hecken ganzjährig gemulcht werden?
Das Mulchen bietet nicht nur im Winter einen Schutz gegen Frost, sondern verhindert ganzjährig das schnelle Austrocknen der Erde. So kann durch den Mulch die Feuchtigkeit aus dem Boden nicht so schnell verdunsten, gerade wenn hier die Sonne direkt auf den Boden scheint, ist dies ansonsten ein häufiges Problem. Es muss nicht so viel gegossen werden und die Heckenpflanze vertrocknet auch in heißen Perioden nicht.

Müssen Heckenpflanzen im Winter gegossen werden?
Die Antwort darauf ist ein eindeutiges “Ja”. Denn Pflanzen, die einen Winter nicht überstehen, leiden in der Regel unter Trockenheit und nicht unter Kälte und Frost. Gerade im Winter, wenn die Sonne bei Kälte über längere Zeit scheint, kann der Wurzelballen schnell austrocknen, daher sollte hier auch regelmäßig an frostfreien Tagen zugegossen werden.

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