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Mehr als 200 Hibiskus-Arten zieren mit ihren großen, trichterförmigen Blüten die Gärten und Häuser auf der ganzen Welt. Der winterharte Garten-Eibisch (Hibiscus syriacus), der romantisch angehauchte Rosen-Eibisch (Hibiscus rosa-sinensis) und der robuste, wandelfähige Mandel-Eibisch (Hibiscus mutabilis) haben es den deutschen Hobbygärtnern in besonderem Maße angetan. Die atemberaubende Sortenvielfalt des Hibiskus von der krautigen Topfpflanze mit 30 cm Höhe über den eleganten 200 cm hohen Halbstrauch bis zum ausgewachsenen Baum mit mehreren Metern Höhe, geben dem fantasievollen Gartenfreund jede Menge Vorlagen für gärtnerische Gestaltungsideen.
Steckbrief
- Hibiskus zählt zur Familie der Malvengewächse.
- Gedeiht als krautige Pflanze, Halbstrauch oder Baum.
- Große, trichterförmige Blüten in zahlreichen Farbnuancen.
- Farbe des Laubs erstreckt sich von sattgrün bis grau-grün.
- Bis zu 25 cm große Blüten stehen zumeist in den Blattachseln.
- Winterharte Sorten blühen von Juli bis September.
- Zimmer-Hibiskus blüht bei guter Pflege von April bis November.
- Naturgegebene Höhe von 5 bis 10 m wird in Europa nicht erreicht.
- Abhängig von der Sorte ist Hibiscus immergrün oder wirft sein Laub ab.
- Garten-Eibisch wird auch als aparte Hecke gern gesehen.
Pflege als Zimmerpflanze
Empfehlenswert für die Kultivierung als Zimmerpflanze ist der Rosen-Eibisch (Hibiscus rosa-sinensis), auch Chinarose genannt. Es ist in erster Linie der strauchig verzweigte Habitus mit den 10 cm bis 15 cm großen Blüten, der zur bemerkenswerten Popularität der Blume beigetragen hat. Nicht zu vergessen die facettenreichen Farben, die sich erstrecken von Weiß und Rosa über Karminrot und violett bis hin zu leuchtendem Gelb. Allerdings ist die Pflege der wohl empfindlichsten Hibiskus-Art nicht ganz einfach, denn selbst auf kleine Versäumnisse des Pflanzenfreundes reagiert die Naturschönheit ungehalten und wirft spontan ihre Blüten ab. Wer dem Zimmer-Hibiskus freilich die gebotene Aufmerksamkeit schenkt, den belohnt er mit einer überbordenden Blütenfülle, die alle Blicke auf sich zieht.
Standort
Sämtliche Sorten des sonnenverliebten Hibiscus rosa-sinensis nehmen nur ungern einen Ortswechsel hin. Zumeist verfärben sich die Knospen oder die Pflanze stellt den weiteren Austrieb ein, bis sie sich erholt hat. Daher spielt die Wahl des Standortes eine wichtige Rolle:
- Heller Fensterplatz.
- Ideal mit Morgen- und Abendsonne.
- Vor praller Mittagssonne schützen.
- Temperatur bewegt sich zwischen 18° und 28° Celsius.
Blumentopf und Substrat
Erfahrene Experten raten dazu, einen neuen Rosen-Eibisch gleich nach dem Kauf in ein geeignetes Gefäß umzutopfen. Auf diese Weise wird dem empfindlichen Hibiskus nach dem Stress des Umzugs vom Gartencenter ins eigene Heim eine möglichst lange Erholungspause gegönnt, denn nachfolgend ist vorerst kein weiteres Umtopfen erforderlich. Darüber hinaus vergewissert sich der kundige Hobbygärtner, dass seine Chinarose sich in der optimalen Pflanzerde entwickeln kann.
- Der Topf ist maximal 2 cm größer als der bisherige.
- Es ist ein Ablaufloch für überschüssiges Gießwasser vorhanden.
- Keine Übertöpfe ohne Wasserablaufloch verwenden.
- Darüber wird eine lockere Drainage gelegt.
- Gemisch aus Blumenerde-Perlite im Verhältnis 3: 1 ist ideal.
- Statt Perlite kann auch Quarzsand verwendet werden.
- Bei Bedarf etwas Orchideenerde oder guten Kompost beigeben.
- Ein etwa 5 cm hoher Gießrand verhindert Verschmutzungen.
Gießen und Düngen
Im Verlauf der Hauptwachstumszeit von April bis in den November hinein benötigt der Zimmer-Hibiskus eine gleichmäßig feuchte Pflanzerde, ohne diese vollkommen durchzunässen. Den richtigen Zeitpunkt für die nächste Gabe von Wasser ermittelt der versierte Hobbygärtner mithilfe der Daumenprobe. Fühlt sich die Oberfläche des Substrats trocken an, erhält der Hibiscus rosa-sinensis eine wohl bemessene Dosis Gießwasser mit Zimmertemperatur.
- An warmen Sommertagen täglich gießen.
- Untersetzer nach spätestens 30 Minuten entleeren.
- Staunässe ist für jeden Hibiskus tödlich.
- Gesammeltes Regenwasser ist besser als Leitungswasser.
- Eiskaltes Gießwasser versetzt Rosen-Eibisch einen Schock.
- Wöchentlich einen kalireichen und phosphatarmen Flüssigdünger verabreichen.
- Große Zimmer-Hibiskus werden zwei Mal pro Woche gedüngt.
- Alternativ speziellen Hibiskus-Dünger verwenden.
Das Wasser wird direkt an die Wurzeln des Zimmer-Eibischs gegeben und möglichst nicht über die Blüten und Blätter gegossen. Auf diese Weise werden unschöne Wasserflecken vermieden, die das dekorative Erscheinungsbild der Pflanze erheblich beeinträchtigen.
Schneiden
Es mag angesichts der zunächst kompakten Wuchsform etwas erstaunen; doch auch der Zimmerhibiskus benötigt einen regelmäßigen Schnitt. Bei der Anzucht setzen professionelle Züchter chemische Stauchmittel ein, die ein zu üppiges Wachstum bei den jungen Pflanzen hemmen. Im Laufe der Zeit lässt die Wirkung dieser Präparate langsam nach und der Hibiskus strebt in die Höhe und Breite. Damit der Rosen-Eibisch auch in Zukunft den anmutigen Habitus mit den dekorativen Blüten beibehält, ist ein Mal pro Jahr ein Rückschnitt erforderlich. Der beste Zeitpunkt für diese Pflegemaßnahme ist im zeitigen Frühjahr vor dem neuen Austrieb.
- Überstehende Triebe kürzen.
- Stets knapp über einem nach außen gerichteten Auge schneiden.
- Alle vertrockneten Blüten, Blätter und Triebe beseitigen.
- Verholzende Triebe komplett kappen, weil sie viel Energie verbrauchen.
- Nur scharfes, desinfiziertes Schneidwerkzeug benutzen.
- Den Schnitt möglichst schräg ansetzen.
Zusätzlich zum alljährlichen Schneiden, sollte der Zimmerhibiskus regelmäßig ausgeputzt werden. Selbst verwelkte Blüten und vertrocknete Blätter verbrauchen noch Energie, die der Rosen-Eibisch besser in die Entwicklung eines neuen Blütenflors investieren sollte.
Überwintern
In der Zeit von Ende November bis Ende März legt der Rosen-Eibisch eine Winterpause ein. Analog ändern sich seine Ansprüche an die Pflege:
- An einen hellen Fensterplatz ohne direkte Sonneneinstrahlung stellen.
- Am wohlsten fühlt sich der Hibiskus bei Temperaturen um die 15° Celsius.
- Während der Winterruhe wenig gießen und nicht düngen.
- Regelmäßig auf Spinnmilben, Blattläuse und weiße Fliegen untersuchen.
Sollte der Zimmer-Hibiskus den Sommer auf dem Balkon oder der Terrasse verbracht haben, darf er nicht zu spät ins Haus geholt werden. Nähert sich die Quecksilbersäule den 12° Celsius, ist es höchste Zeit für einen Umzug ins milde Klima des Hauses.
Pflege als Gartenpflanze
Mutter Natur hat den begeisterten Hobbygärtner mit einer reichen Auswahl an winterharten Hibiskus-Arten bedacht, sodass die reizvolle Blütenpracht auch in die Gartengestaltung mit einbezogen werden kann. In den hiesigen Breiten sind es vor allem der Hibiskus syriacus, auch Garten-Eibisch genannt, sowie der Hibiscus mutabilis, der Mandel-Eibisch, die bevorzugt angepflanzt werden. Beide Arten sowie ihre unzähligen Sorten sind bis zu -20° Celsius winterhart.
Standort und Pflanzerde
Da es im Freiland recht aufwändig ist, den Hibiskus vor praller Mittagssonne zu schützen, richtet sich die Standortwahl entsprechend der Ansprüche aus.
- Helle, halbschattige sowie windgeschützte Lage.
- Etwas Sonne morgens und abends fördert die Blütenbildung.
- Hibiskus-Sträucher und Bäume wachsen in jedem guten Gartenboden.
- Ideal ist nährstoffreiche und durchlässige Erde.
- Verdichteten Boden mit Sand oder Perlite auflockern.
- Beste Pflanzzeit ist das zeitige Frühjahr.
- Beimischung von gutem Gartenkompost fördert Wurzelbildung.
- Bei Gruppenpflanzung auf genügend Pflanzabstand achten.
Gießen und Düngen im Garten
Ausgepflanzt im Garten begnügen sich die winterharten Hibiskus-Arten in der Regel mit der natürlichen Regenmenge. Lediglich in langen Trockenperioden während des Sommers greift der erfahrene Hobbygärtner zum Gartenschlauch und wässert seinen Eibisch durchdringend. Darüber hinaus ist es ratsam, bereits im Frühling eine dicke Schicht aus Rindenmulch zu verteilen, die den Boden warm und feucht hält. Ein angenehmer Nebeneffekt dieser Maßnahme ist die effektive Unterdrückung des Unkrauts. Gedüngt werden der Hibiscus syriacus sowie alle anderen frostresistenten Arten und Sorten während des Wachstums von Juli bis spätestens Ende August alle zwei Wochen mit Flüssigdünger oder speziellem Hibiskus-Dünger. Wer über gut verrotteten Gartenkompost verfügt, arbeitet diesen rund um seinen Eibisch in den Boden ein, ohne die Wurzeln zu verletzen.
Schneiden
Da die Blüten des Hibiskus stets an den einjährigen Trieben erscheinen, darf ein jährlicher Schnitt nicht versäumt werden. Da der Garten-Eibisch erst spät austreibt, kann sich der Gartenfreund etwas Zeit lassen. Anfang bis Mitte Mai, in der Zeit vor dem neuen Austrieb, ist jedoch der Griff zur Gartenschere unvermeidlich.
- Jungen Hibiskus in den ersten Jahren stark zurückschneiden, um die Verzweigung zu fördern.
- Dabei den Hauptstamm nicht schneiden, um Schritt für Schritt eine Krone zu formen.
- Alle kranken und schwachen Triebe bis auf 2 nach außen gerichtete Knospen kürzen.
- Von sich kreuzenden Zweigen einen an der Basis entfernen.
- Nach innen gerichtete Äste komplett kappen.
- Aus der Kronenform herauswachsende Triebe stutzen.
- Steil nach oben wachsende Konkurrenz-Zweige zum Hauptstamm an der Basis abschneiden.
Überwintern
Die winterharten Vertreter des Hibiscus trotzen den frostigen Temperaturen bis zu -20° Celsius. Je älter das Exemplar, desto widerstandsfähiger zeigt sich seine Konstitution. Lediglich die jungen ein- bis zweijährigen Hibiskus-Sträucher erhalten einen leichten Winterschutz in Form einer dicken Laubschicht oder werden mit Reisig und Tannenwedeln bedeckt. Sobald die Temperaturen sich dauerhaft um die 0° Celsius bewegen, wird der Winterschutz entfernt, damit sich kein Schimmel bilden kann. Wer den Freiland-Hibiskus im Kübel kultiviert, sollte ihn in ein Winterquartier umsiedeln.
- In einen hellen, frostfreien Raum stellen.
- Ab und zu etwas gießen nach der Daumenprobe.
- Während des Winters nicht düngen.
- Ist es zu dunkel, wirft der Hibiskus die Blätter ab.
Obgleich der Garten-Eibisch winterhart ist, besteht im Kübel die Gefahr, dass der Wurzelballen vollständig durchfriert. Für den Fall, dass kein Platz für eine geschützte Winterherberge vorhanden ist, wird das Pflanzgefäß zumindest auf einen Holz- oder Styroporblock gestellt, mit Luftpolsterfolie bzw. Gartenvlies umhüllt und der Wurzelballen mit Laub, Reisig respektive Stroh bedeckt.
Häufig gestellte Fragen
Warum blüht mein Garten-Eibisch nicht?
Die Lösung dieses Problems bedarf Ursachenforschung. Wurde der Rückschnitt im Frühjahr versäumt oder zu spät ausgeführt, hatte der Hibiskus keine Chance, neue Triebe zu bilden, an denen sich die Blüten entwickeln. In einem solchen Fall hilft nur, im nächsten Frühling einen radikalen Schnitt durchzuführen. Mitunter kann es erst gar nicht zur Blüte kommen, weil die Knospen abgeworfen wurden. Dies ist in der Regel eine Reaktion auf einen Wassermangel, der sogleich behoben werden sollte.
Was hilft gegen Blattläuse am Zimmer-Hibiskus?
Krabbeln die kleinen grünen oder braunen Schädlinge auf den Blättern und Triebspitzen herum, sollte sogleich gehandelt werden. Als besonders erfolgreiche Bekämpfungsmaßnahme hat sich der Einsatz von Florfliegenlarven erwiesen, der im Abstand von 10 bis 14 Tagen wiederholt wird.
Wie verhinderte ich gelbe, verwelkende Blätter an meinem Hibiskus?
Angesichts dieses Schadbilds kommen verschiedene Ursachen infrage: Zu wenig Licht, zu viel Gießwasser, die Bildung von Staunässe, zu wenig Nährstoffe. Da es sich bei diesen Auslösern lediglich um Pflegefehler handelt, können sie innerhalb kurzer Zeit behoben werden, damit sich der Hibiscus wieder erholt.