Rasenpflege

Hirse im Rasen bekämpfen – Hausmittel & Spritzmittel

Rasen

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Wenn der Rasen von Hirse befallen wird, dann sieht er schnell ungepflegt aus. Doch da sich die Samen über den Wind verbreiten, kann es schnell passieren, dass sich im Vorgarten oder auf dem schönen englischen Rasen hinter dem Haus die Hirse schnell ausbreitet. In einem solchen Fall muss sofort gehandelt werden, damit sich das Unkraut nicht noch weiter verbreitet und nach einiger Zeit gar kein Rasen mehr vorhanden ist. Doch es gibt Hausmittel und Spritzmittel, die einem solchen Fall angewendet werden können und helfen.

Hirse im Rasen erkennen

Der wichtigste Schritt, um Hirse im Rasen zu bekämpfen ist, diese zu erkennen. Wer in der Nähe von Maisfeldern oder Weinbergen wohnt, ist in der Regel einmal mehr davon betroffen, dass die hauseigene Rasenfläche von dem alles überwuchernden Ungras befallen wird. Denn die Samen werden durch Wind oder Vögel übertragen. Ebenfalls kann das Unkraut bei einer Neuanlage einer Rasenfläche bereits über eine Bodenauffüllung in den Garten gelangt sein. Allerdings kann die Einschleppung der Hirse über Rasensaat vollständig ausgeschlossen werden, denn diese unterliegt permanenten Qualitätskontrollen und Untersuchungen. Da die Hirse einjährig ist und im Herbst abstirbt, tritt sie im Frühjahr wieder vermehrt auf, da dann die im Boden verbliebenen Samen aus dem Vorjahr anfangen zu keimen. Daher ist es besser, als die gesamte Pflanze zu bekämpfen, den Samenwuchs einzudämmen. Der Gartenbesitzer sollte daher so früh wie möglich mit einer Kontrolle seiner Rasenflächen beginnen:

  • Zeigen sich in der Grasnarbe offene Stellen, dann sind diese besonders gefährdet, mit Hirse zu bewachsen
  • ab einer Bodentemperatur von 20° Celsius keimen die Samen
  • Hirse ist schnell keimend und breitblättrig
  • ist im Rasen aufgrund der breiten Blattstruktur, die gerne direkt am Boden wächst, gut zu erkennen
  • wird das erste Unkraut im Rasen entdeckt, sofort handeln, da es sonst den Rasen zunehmend verdrängen wird
  • unbedingt vermeiden, dass sich Samen bilden können

Hirse sanft bekämpfen

Wer nicht direkt mit chemischen Keulen gegen die Hirse vorgehen will, dem bleiben auch andere, sanftere Maßnahmen. Erste Unkrautpflanzen die im Frühjahr entdeckt werden, können mit den Händen entfernt werden. Diese besser nicht auf den Kompost geben sondern in der grünen Tonne oder im Hausmüll entsorgen. So können sie keinen weiteren Schäden im Garten anrichten. Auch sollte sich ein Hobbygärtner darüber im Klaren sein, dass er “gegen Windmühlen kämpft” wenn sich in der direkten Umgebung weitere Rasenflächen mit Hirse-Bewuchs befinden. Denn auch von hier werden die Samen wieder auf die eigene Wiese geweht. Doch es gibt trotzdem Tipps zur sanften Bekämpfung, die wirkungsvoll sein können:

  • Rasen düngen, damit die Hirse-Stängel sich nach oben richten
  • durch das Düngen wird der Rasen ebenfalls gestärkt und kann sich so besser gegen das Ungras durchsetzen
  • hierzu idealerweise ein schnell wirkendes Mittel nutzen
  • mit dem Vertikutierer die Stängel der Hirse ebenfalls aufrichten
  • die Hirse kann auch vor dem Mähen mit einem Rechen so weit wie möglich aufgestellt werden
  • der Vertikutierer sollte bei Hitze möglichst nicht genutzt werden, da der Rasen ansonsten geschädigt werden könnte
  • so weit wie möglich die Rasenfläche mit dem Mäher kürzen
  • dadurch kommt es bei der Hirse nicht zur Samenbildung
  • die Pflanzen werden durch das Mähen allerdings nicht ganz entfernt sondern nur klein gehalten
  • wenn die Hirse im Herbst aufgrund der kälteren Temperaturen und des wenigen Lichts abstirbt, sofort handeln
  • alle Pflanzenreste mit dem Rechen oder dem Vertikutierer zusammenfegen und in die grüne Tonne oder den Hausmüll geben
  • auf die freigewordenen Stellen in der Grasnarbe sofort im Herbst neuen Rasen aussäen
  • gleichzeitig düngen und im späten Herbst nochmals nachdüngen, um den Rasen stark genug fürs Frühjahr zu machen
  • dadurch hat der Rasen einen Entwicklungsvorsprung gegenüber der Hirse
  • durch die Vermeidung von kahlen Stellen im Frühling im Rasen, lässt sich eine neue Keimung von im Boden enthaltenen Samen gut vermeiden

Den ganzen Frühling und Sommer über die Rasenfläche möglichst kurz halten, damit es bei der Hirse nicht zu Samenbildung kommen kann. Die Samen halten sich ansonsten hartnäckig auch über den Winter im Boden und keimen im nächsten Jahr bei wärmeren Temperaturen wieder neu aus.

Hirse mit chemischen Mitteln bekämpfen

Rasenpflege Hat sich die Hirse auf der Rasenfläche bereits schon so weit ausgebreitet, dass vom urspünglichen Gras nichts mehr zu sehen ist, dann hilft meist nur noch ein chemisches Mittel, um das Unkraut zu bekämpfen. Da es sich bei der Hirse ebenfalls um eine Pflanze aus der Familie der Gräser handelt, hilft ein handelsüblicher Rasen-Unkrautvernichter hier nicht. Auch sollte hier eine letzte Überlegung zu Gunsten der Natur ausgeführt werden. Denn Vögel und Insekten leben von den Samen der Hirse, daher sollte sich jeder Gartenliebhaber vorab die Frage stellen, ob ein Gift wirklich eingesetzt werden muss. Denn dieses kann die Tiere, die sich von dem Samen ernähren, in der einen oder anderen Hinsicht ebenfalls schädigen. Hat sich der Gärtner für eine Maßnahme mit chemischen Mitteln entschieden, dann ist der Herbst eine gute Jahreszeit, um dem Unkraut im Rasen zu Leibe zu rücken. Hierbei sollte wie folgt vorgegangen werden:

  • wenn die Pflanzen im Herbst aufgrund der Temperaturen und des Lichtrückgangs beginnen, abzusterben kann nachgeholfen werden
  • hierzu einen Total-Unkrautvernichter  wie zum Beispiel “Roundup”  aus dem Handel nutzen
  • Vorsicht, hierbei handelt es ich um ein chemisches Mittel
  • bei Einsatz auf die Windverhältnisse achten, es sollte windstill sein
  • Kinder und Haustiere sollten sich nicht in der Nähe aufhalten
  • auch der Hobbygärtner selbst muss sich vor dem Gift schützen
  • am besten mit einer Maske und einem Ganz-Körper-Overall aus dem Handel
  • wenn alle Pflanzen abgetötet sind, diese mit Vertikutierer oder einem Rechen zusammenfegen
  • in Plastiktüten entsorgen
  • eingesprühtes Unkraut nur mit Handschuhen berühren
  • ist die Fläche gesäubert, noch im Herbst den neuen Rasen einsäen und gut düngen
  • darauf achten, dass keine Löcher in der Grasnarbe entstehen und der Rasen dicht wächst
  • im Spätherbst nochmals nachdüngen, damit der Rasen die besten Voraussetzungen hat
  • auf diese Weise werden im Frühjahr keine neuen Hirsepflanzen wachsen

Das Gift, das hierbei verbreitet wird, darf keinesfalls eingeatmet werden. Daher ist es wichtig, auf die Herstellerhinweise zu achten und nicht geschützte Personen keinesfalls in das nähere Umfeld zu lassen.

Vorbeugen

Besser als die Hirse bekämpfen zu müssen, ist es vorzubeugen. Auf einer dicht bewachsenen und starken Rasenfläche haben die Samen meist gar keinen Erfolg zu keimen. So ist es wichtig, bei einer Neuaussaat des Rasens darauf zu achten, dass die gesamte Fläche mit genügend Samen bedeckt ist. Häufig kommt es vor, dass Ameisenstaaten die frisch ausgeteilten Samen in ihren Bau tragen, hier muss dann unbedingt über Tage hinweg immer neu nachgesät werden, damit wirklich auch alle Stellen bedeckt sind und bei der Keimung keinerlei Löcher in der Grasnarbe zu sehen sind. Ebenfalls muss bei der Aussaat des neuen Rasens auf eine gute Düngung Wert gelegt werden. Denn bei einem gesunden, kräftigen Rasen ohne leere Stellen haben die Samen der Hirse, die entweder durch den Wind oder Vögel zugetragen werden, keine Chance zu keimen. Regelmäßiges Mähen ist für einen gut wachsenden, kräftigen Rasen ebenfalls Pflicht.  Bei einer bereits länger bestehenden Rasenfläche sollte die Vorbeugung gegen das Unkraut wie folgt aussehen:

  • Jedes Jahr im Frühling und im Herbst den Rasen gut düngen
  • auf einen kalkhaltigen Boden achten, dadurch werden die Gräser ebenfalls gestärkt
  • befinden sich vereinzelte Löcher in der Grasnarbe, die immer mal wieder auftreten können, diese sofort schließen
  • das heißt, hier sofort nachsäen und düngen
  • vor allem in Gegenden, in denen Maisfelder oder Weinberge in der Nähe sind, auf im Rasen befremdlich aussehende Gräser achten und diese sofort entfernen

Wird trotz aller Vorbeugung auf der Rasenfläche doch Hirse gefunden, dann sollte sich jeder Hobbygärtner die Frage stellen, ob es wirklich so wichtig ist, einen Rasen im englischen Stil zu besitzen, oder ob die Rasenfläche ganz natürlich mit Gänseblümchen, Löwenzahn und auch ein paar Hirsepflanzen nicht ganz hübsch und vor allem auch naturnah aussehen kann.

Häufig gestellte Fragen

Warum wurde mein Rasen von Hirse befallen?
Dies ist meist schon ein Problem bei der Neuanlage einer Rasenfläche. Wird hier Boden aus einem Maisfeld oder einem Weinberg aufgeschüttet, dann sind die Samen bereits hierin enthalten. Doch auch wenn Maisfelder oder Weinberge in der Nähe sind, können die Samen der Hirse mit dem Wind auf dem eigenen Rasen landen und beginnen hier, schnell zu keimen.

Was kann ich tun, wenn ich die ersten Gräser der Hirse in meinem Rasen entdecke?
Hierfür gibt es nur eine Antwort, sofort handeln. Wurden bislang nur wenige Pflanzen entdeckt, sollten diese sofort mit der Wurzel entfernt werden und an der betroffenen Stelle neuer Rasen eingesät werden, da Hirse Lücken einer Rasenfläche zum Wachstum bevorzugt. Sind deutlich mehr Pflanzen im Rasen zu sehen, diesen möglichst oft mähen und kurz halten, damit die Hirse nicht zum Blühen kommt und neue Samen bilden kann.

Kann ich mit chemischen Spritzmitteln gegen die Hirse in meinem Rasen vorgehen?

Ja, das geht mit einem Total-Unkrautvernichter im Herbst, ist jedoch aufgrund der enthaltenden chemischen Stoffe nicht sehr umweltfreundlich und sollte auch diesem Grund auch nur im aller äußersten Notfall und mit großer Vorsicht eingesetzt werden. Wer mit dem Gift die Hirse in seinem Garten bekämpfen will, muss sich selbst gut mit Maske, Overall und Handschuhen schützen und darauf achten, dass sich im nächsten Umkreis keine weiteren, ungeschützten Personen befinden.

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Tipps für Schnellleser

- Rasen auf Hirse absuchen
- beste Möglichkeit der Bekämpfung im Anfangsstadium
- wenige Hirsepflanzen mit der Hand ausstechen
- frühzeitig Rasen mähen, damit keine Samen entstehen
- möglichst tief mähen, damit Hirse klein gehalten wird
- vor dem Mähen mit Vertikutierer die Stängel aufstellen
- auf Düngen nicht verzichten, auch so stellen sich die Stängel auf
- so kann der Mäher besser greifen
- Zwischenräume und Löcher in der Rasenfläche vermeiden
- hierauf setzen sich die Samen, die durch Wind oder Vögel verbreitet wurden
- bei Löchern in der Grasnarbe sofort Rasen nachsäen
- wenn die Hirse im Rasen überwiegt, Total-Unkrautvernichter einsetzen
- dadurch werden die lästigen Pflanzen vernichtet
- nach Entfernen neuen Rasen einsäen
- die Neueinsaat im Idealfall im Herbst vornehmen
- in dieser Zeit keimt die Hirse nicht
- noch im Boden vorhandene Samen können so vom Rasen überwachsen werden

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