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Mit farbenprächtigen Blütenteppichen überziehen Stiefmütterchen und Hornveilchen das Beet, fungieren als dekorative Umrandung oder dekorieren Balkonkästen und Kübel. Damit die kleinen Schönheiten von April bis zum Herbst ohne Unterlass florieren, erwarten sie keine aufwändige Pflege. Solange die anmutigen Veilchen nicht vertrocknen, alle paar Wochen etwas Dünger erhalten und nach der ersten Blüte zurückgeschnitten werden, geben sie im Garten und auf dem Balkon ihr Bestes. Unsicherheit besteht unter Hobbygärtnern häufig hinsichtlich der Frage: Sind Stiefmütterchen und Hornveilchen winterhart? Lesen Sie hier die fundierte Antwort
Mehrheitlich gedeihen Stiefmütterchen und die kleinblütigeren Hornveilchen als zweijährige Pflanze. Diese botanische Eigenschaft äußert sich darin, dass die Pflanzen im Jahr der Aussaat zunächst mehrere grüne Blätter hervorbringen. Erst im zweiten Jahr erscheinen die Blüten.
Winterfest – freilich nicht bedingungslos
Das Wilde Stiefmütterchen macht selbst bei – 30 Grad Celsius nicht schlapp. Daraus hervorgehende Sorten sind immerhin noch winterfest genug, um Temperaturen bis – 23 Grad die Stirn zu bieten. Infolge der engen botanischen Verwandtschaft, ist das zierlichere Hornveilchen winterhart bis – 17 Grad Celsius. Diese Werte gelten für normale winterliche, schneereiche Witterung, am sonnigen bis halbschattigen Standort in nährstoffreicher, humoser und frisch-feuchter Erde. Unter diesen Ideal-Bedingungen sind Viola ausreichend winterhart im Beet, sodass keine besonderen Vorkehrungen erforderlich sind. Da in den meisten Regionen Deutschlands der Winter nur noch selten das Land mit einer schützenden Schneedecke überzieht und trotzdem mit klirrender Kälte daherkommt, sind bei diesem Kahlfrost folgende Maßnahmen zu empfehlen:
- In rauen Lagen Viola im Beet bedecken mit einer Schicht aus Laub, Stroh und Nadelreisig
- Alternativ Stiefmütterchen und Hornveilchen schützen mit atmungsaktivem Gartenvlies
- Das eingezogene Laub als zusätzlichen Schutz im Beet belassen bis Januar/Februar
Entfernen Sie den Winterschutz, sobald die Quecksilbersäule dauerhaft die Null-Grad-Marke übersteigt. Andernfalls könnte sich bei steigenden Temperaturen unter der Abdeckung Kondenswasser bilden, das Schimmel und Fäulnis auslöst.
Im Kübel und Balkonkasten nicht winterfest
Sie mögen von Natur aus noch so winterhart beschaffen sein; im Pflanzgefäß überdauern Stiefmütterchen und Hornveilchen die kalte Jahreszeit nicht ohne besondere Vorkehrungen. Da die Wurzelballen in Kübelkultur nicht im Schutz des Bodens verweilen, sondern hinter der relativ dünnen Gefäßwand, droht in dieser exponierten Position ein Frostschaden. So beugen Sie einem Durchfrieren von Stiefmütterchen wirksam vor:
- Kübel oder Blumenkasten dick umhüllen mit Noppenfolie
- Das Gefäß auf eine isolierende Unterlage stellen, wie Styropor oder Holz
- Das Substrat bedecken mit Laub, Stroh, Holzwolle oder Sägemehl
- Vorzugsweise vor die schützende Südwand des Hauses stellen
Kultivieren Sie die Blumen in einem Topf, dessen Durchmesser 30 cm unterschreitet, bewahren die erläuterten Schutzmaßnahmen den Wurzelballen nicht vor Frostschäden. In diesem Fall räumen umsichtige Hobbygärtner Stiefmütterchen und Hornveilchen ein in ein helles, frostfreies Winterquartier. Idealerweise werden die Pflanzen zuvor bodennah zurückgeschnitten, um Krankheiten und Schädlingen keine Angriffsfläche zu bieten.
Gießen bei Kahlfrost ist lebenswichtig
Unter einer schützenden Schneedecke fühlen sich Stiefmütterchen und Hornveilchen selbst im Winter pudelwohl. Die Pflanzen sind so winterfest, dass jetzt das Thermometer bis weit unter – 20 Grad Celsius fallen kann, ohne dass es den Stauden etwas ausmacht. Da der Schnee zugleich für die nötige Feuchtigkeit sorgt, dürfen Hobbygärtner beruhigt die Beine hochlegen. Anders sieht die Sache aus bei Kahlfrost. Unter diesen Witterungsbedingungen ist von Schnee weit und breit nichts zu sehen, während Gevatter Frost zeigt, was er zu leisten vermag. Jetzt sind Viola im Beet und Kübel bedroht von Trockenstress. Da das Erdreich tief gefroren ist, gelangen die Wurzeln nicht an die dortigen Wasservorräte und verdursten. So weit muss es nicht kommen. Holen Sie bei Kahlfrost an milden Tagen die Gießkanne hervor und wässern Ihre Stiefmütterchen im Beet und Pflanzgefäß.
Überwintern die Pflanzen im frostfreien Quartier, werden sie ab und zu gegossen, damit der Wurzelballen nicht austrocknet. Dünger erhalten Stiefmütterchen und Hornveilchen von September bis März nicht.
Häufig gestellte Fragen
Wann sollte das verwelkte Laub von Stiefmütterchen und Hornveilchen abgeschnitten werden?
Mit der Gartenschere üben Sie einen zentralen Einfluss auf die Dauer der Blütezeit, die Vermehrung und die Überwinterung aus. Sind Stiefmütterchen im Juli/August verblüht, locken Sie mit einem Rückschnitt eine herbstliche Nachblüte hervor. Kürzen Sie die verwelkten Blumen um die Hälfte ihrer Wuchshöhe ein, blühen sie ein weiteres Mal. Allerdings unterbinden Sie in diesem Fall die Selbstaussaat. Spätestens nach dem ersten Frost ziehen die Pflanzen das Laub ein, sodass es vollkommen verdorrt. Schneiden Sie spätestens bis Januar/Februar die Blumen mitsamt der Blätter bodennah ab, um Platz zu schaffen für den nächsten Austrieb.
Sollte das Wasser angewärmt werden, wenn Stiefmütterchen und Hornveilchen bei Kahlfrost zu gießen sind?
Auf gar keinen Fall darf Gießwasser für Garten-Stiefmütterchen oder Hornveilchen angewärmt werden. Das gilt insbesondere bei Kahlfrost, wenn bei klirrender Kälte der Schnee ausbleibt. Der drastische Temperaturunterschied würde die Gewebezellen an den Wurzeln zerbersten lassen, da mag die Pflanze noch so winterhart sein. Verwenden Sie das Gießwasser im Winter so, wie es aus der Leitung kommt.