Hortensien sind robuste und pflegeleichte Gartenpflanzen. Es kann aber vorkommen, dass die Blüte ausbleibt. Dafür gibt es verschiedene Ursachen, die leicht zu beheben sind. Das sollten Sie tun, treibt die Hortensie nicht aus.
Ursache: Frostschäden
Treiben Hortensien (Hydrangea) ab Februar oder März nicht oder nur geringfügig aus, dann kann das an Frostschäden liegen. Diese schädigen insbesondere den oberen Pflanzenbereich, sodass keine neuen Triebe und Blütenknospen wachsen können. Das geschieht häufiger, wenn Hortensien aufgrund milder Temperaturen früh zu treiben beginnen und dann nochmals Kälte auf die Ansätze der Neuaustriebe trifft.
Lösung: erfrorene Pflanzteile zurückschneiden
Solange Neutriebe zumindest im Bodenbereich noch nicht von Frostschäden betroffen sind, können die Pflanzen wieder zum Austreiben angeregt werden. Sind lediglich Blätter beschädigt, treibt eine Hortensie sowieso von allein aus. Ansonsten ist Folgendes zu tun:
- beschädigte Äste bis in gesunde Zweigbereiche abschneiden
- bei umfangreichen Frostschäden bis auf Höhe der unteren gesunden Triebe herunterschneiden
- nicht betroffene Neutriebe an den Spitzen kürzen (regt das Wachstum an)
- Boden auflockern
- Herbstschnitt ausfallen lassen
- vorbeugend vor kalten Ostwinden schützen und zur besseren Verholzung ab August Düngung einstellen
Ursache: zu dunkler Standort
Hortensien sind bei ihren Lichtansprüchen sehr zurückhaltend. Sie vertragen einen sonnigen Standort ebenso wie einen halbschattigen. Lässt sich kein Neuaustrieb entdecken, sollten die vorherrschenden Lichtverhältnisse überprüft werden. Steht eine die Pflanze zu schattig, wärmt sich dort die Umgebung später auf als an einem sonnigen Platz. Das bedeutet, die Hortensie treibt auch später aus.
Lösung: mehr Licht
Die Lösung lautet: warten, bis die Temperaturen länger höher und die Nächte auch wärmer werden. Sind alle anderen Ursachen ausgeschlossen, wird die Hortensie im Halbschatten sicherlich noch austreiben. Wer früher in den Genuss des Neuaustriebs kommen möchte, hat einen sonnigeren Platz zu bieten. Das lässt sich bei Hortensien in Kübeln einfach realisieren. Bei Beet-Hortensien sind Schattenspender zu entfernen oder ein Umpflanzen vorzunehmen.
Ursache: Nährstoffmangel
Hortensien gehören zu den Starkzehrern. Das bedeutet, sie besitzen einen hohen Bedarf an Nährstoffen. Das laugt den Boden schnell aus und in der Folge entsteht ein Nährstoffmangel. Dadurch wird vielfach der Neuaustrieb und insbesondere die Blütenbildung verhindert. Zu erkennen ist ein Nährstoffmangel als Ursache, wenn die Pflanze an Stabilität verliert, sich die Blätter vollständig gelb verfärben und unnatürlich viel Laub abfällt. Mit Letzterem versucht die Hydrangea, den Nährstoffbedarf zu reduzieren.
Lösung: richtig düngen
Die Lösung ist nur mit einer zügigen Düngung zu erreichen. Wichtig ist, dass die richtige Wahl des Düngemittels getroffen wird. Alles, was es dazu zu wissen gibt:
- Boden auflockern
- ringförmig reifen Kompost oder abgelagerten Rindermist mit Hornspänen oberflächlich verteilen
- darüber Laub legen
- im Herbst nochmals düngen und zukünftig Frühjahr- und Herbstdüngungen einhalten
- Alternative: Spezial-Hortensien- oder Rhododendrondünger aus Fachhandel verabreichen
- grundsätzlich auf geringen Phosphorgehalt achten
Ursache: zu hoher pH-Wert
Neben den Nährstoffen kann auch der optimale pH-Wert im Boden verantwortlich für ausbleibende Neutriebe und Wachstumsstörungen sein. Er ist leicht sauer zu halten, damit die Nährstoffaufnahme aus dem Boden ideal funktioniert. Zu erkennen ist ein suboptimaler Boden, wenn eine Hortensie insgesamt schlecht wächst, kaum bis keine Knospen bilden sowie vorhandene abfallen und die Pflanze einen allgemein geschwächten Eindruck mit hängenden Blättern macht. Es ist auch eine Bodenanalyse mit Teststreifen aus dem Fachhandel durchführbar.
Lösung: pH-Wert senken
Im Fachhandel gibt “pH-Minus” zu kaufen. Das ist ein Produkt zur Senkung des pH-Werts. Kostenlos und nachhaltig ist ein Mulchen mit Laub, wodurch der Boden ebenfalls saurer wird. Vorteilhaft ist am Laub-Mulch, dass durch die natürliche Verrottung anschließend noch Nährstoffe in den Boden gelangen.
Ursache: (zu) starker Rückschnitt
Wer seine Hortensie stark bis auf wenige Zentimeter über dem Boden zurückschneidet, provoziert eine Wachstumsverzögerung. Schneiden bedeutet für diese Pflanzen eine Belastung, die zunimmt, je mehr entfernt wird. Meist werden Radikalschnitte nach jahrelangem Wachstum ohne Pflege- und Korrekturschnitte vorgenommen. Auch bei umfangreichem Schädlingsbefall oder Pilzinfektion werden diese empfohlen.
Lösung: Geduld
Wer einen Radikalschnitt durchgeführt hat, muss unter Umständen zwei oder drei Jahre warten, bis seine Hortensie wieder Knospenanlagen austreibt.
Ursache: Alter
Ist eine Hortensie zu jung oder zu alt, kann das der Grund sein, dass sie nur geringfügig austreibt. Als junge Exemplare gelten solche, die aus Stecklingen gezogen und ihr erstes Lebensjahr durchlaufen. Sie benötigen in der Regel länger zum Austrieb, der durchaus auch bis zu drei Jahren auf sich warten lassen kann. Bei alten Hortensien ist oft ein Rückgang der Triebfreudigkeit zu bemerken, wenn sie über Jahre kaum Rückschnitte erlebt haben.
Lösung: warten und schneiden
Bei jungen, austriebschwachen Hortensien sind lediglich Geduld und eine gute Pflege gefragt. Bei alten Pflanzen ist Folgendes zu tun:
- Auslichtungsschnitt mit Abschnitt von einzelnen, zu dicht stehenden Trieben
- Seitentriebe um etwa ein Drittel oder bis zu ersten gesunden Knospen kürzen
- Bodenauflockerung
- einmal jährlich im Frühjahr wiederholen
Häufig gestellte Fragen
Das liegt häufig an einem falsch gewählten Zeitpunkt des Umpflanzens. Hortensien benötigen eine Weile, um sich am neuen Standort einzuleben und ihre Wurzeln festzusetzen. Deshalb werden frostempfindliche Sorten wie Teller- und Bauernhortensien im Frühjahr umgepflanzt, damit sie im Herbst genug Energie für die Knospenanlagen getankt haben. Rispen- und Ballhortensien sollten nur im Herbst umgepflanzt werden, weil die Knospenbildung im Frühjahr beginnt.
Auch bei Zimmerhortensien können die oben genannten Ursachen für das Ausbleiben des Neuaustriebs verantwortlich sein. Allerdings besteht bei der Topfhaltung zudem der Grund des Platzmangels. Die Töpfe können schnell zu klein werden, sodass sich die Wurzeln nicht auslegen können. Es kommt zu Versorgungsstörungen und sie treiben nicht mehr aus.
Wenn spätestens Mitte/Ende April keine oder nur wenige Neutriebe und Knospenansätze zu sehen sind, sollten Sie auf Ursachenforschung gehen.