Ziergarten

Hortensien im Kübel: Pflege & Probleme | Richtig überwintern

Hortensien - Hydrangea

Im Garten können Hortensien zu sehr großen Büschen wachsen. Doch auch als Zimmerschmuck, auf Balkon oder Terrasse sind die Pflanzen geeignet, so lange es sich um kleine, junge Exemplare handelt. Meist wird dabei auf Züchtungen der Bauernhortensie zurückgegriffen. Diese besitzt kugelige Blütenstände in unterschiedlichen Farben. Besonders interessant ist dabei, dass die Färbung der Blüten vom pH-Wert des Bodens abhängt. Die Pflanzen sind bei richtiger Pflege nicht sehr anspruchsvoll. Wichtig sind besonders richtiges Gießen und der passende Winterschutz.

Steckbrief

  • weitere Synonyme: Japanhortensie, Topfhortensie, Gartenhortensie
  • bot. Hydrangea macrophylla
  • Herkunft: Ostasien, Japan, China
  • Pflanzenart: Halbstrauch (Triebspitzen verholzen nicht)
  • bedingt winterhart
  • Größe: im Garten bis zu 2 m, im Topf deutlich kleiner
  • Blattfarbe: dunkelgrün, einige Sorten mit im Herbst rotverfärbenden Laub
  • Blütenfarbe: rosa, violett, blau, weiß oder mit Farbverläufen
  • Blütezeit: Mai – September
  • giftig, auch für Haustiere

Standort

Hortensie - Hydrangea Ob in Kübel oder im Garten, Hortensien mögen es hell aber nicht vollsonnig. Mittagssonne kann Probleme wie Blattverbrennungen verursachen. Besser gedeihen Hortensien im Halbschatten. Schatten wird ebenfalls toleriert. Im Haus lohnt sich ein möglichst kühler Standort, dann hält die Blüte länger. Sollen Hortensien im Kübel draußen überwintern, ist ein Standort in der Nähe einer schützenden Hauswand am besten. Diese hält Kälte und Zugwind ab.

Boden

Hortensien benötigen viel Wasser. Gut geeignet ist also ein Substrat, welches nicht schnell austrocknet und gut die Feuchtigkeit hält. Dennoch sollte es auch so gut dräniert sein, dass es nicht zu Staunässe kommt. Für Hortensien ist es ebenso wichtig, dass die Erde leicht sauer reagiert. Kalk wird nur schlecht vertragen. Im Kübel ist Rhododendren- oder Azaleenerde gut geeignet.

Tipp: Interessant ist die Verwendung von Hortensienerde, die speziell auf die jeweilige Blütenfarbe ausgelegt ist. Es gibt sie für rosa bzw. weiße Hortensien oder für blaublühende Sorten.

Pflanzen

  1. Bei neu gekauften Pflanzen sind die Töpfe fast immer zu klein, es muss also sofort umgetopft werden, damit es keine Probleme mit dem Weiterwachsen gibt.
  2. Gekaufte Pflanze ins Wasser stellen, damit sich der Wurzelballen vollsaugen kann.
  3. Der neue Kübel sollte 2 bis 3 cm im Durchmesser größer sein, als der Topf, in dem die Pflanze gekauft wurde.
  4. In den Topf kommt als unterste Schicht eine gute Drainage. Diese kann aus Tonscherben oder Kies bestehen.
  5. Der Kübel wird mit etwas Erde aufgefüllt. Eventuell kann ein Pflanzenvlies über die Drainageschicht gelegt werden, es verhindert ein durchrieseln der Erde.
  6. Die Pflanze wird aus ihrem alten Topf entnommen. Der Wurzelballen sollte kontrolliert werden. Beschädigte Wurzeln werden entfernt. Das Gleiche gilt für beschädigte oder tote oberirdische Teile der Hortensie.
  7. Die Pflanze in den Kübel setzen und die Erde rundherum auffüllen. Gut andrücken, damit die Wurzeln Anschluss an das Substrat bekommen.
  8. Kräftig angießen, bis Wasser unten aus dem Topf läuft.

Umtopfen

Hortensien - Hydrangea Zur richtigen Pflege gehört ein Umtopfen der Hortensie alle zwei Jahre. Stellt sie schon vorher weiteres Wachstum ein, blüht nicht mehr kräftig oder es treten andere Probleme auf, kann sie auch eher umgetopft werden.

  • richtiger Zeitpunkt ist im Frühling
  • neuer Topf 2 bis 3 cm größer
  • Vorbereitung erfolgt wie beim ersten Einpflanzen
  • die Hortensie aus dem alten Kübel nehmen, Wurzelballen kontrollieren
  • in neuen Topf setzen, Erde auffüllen, angießen

Gießen

Hortensien benötigen sehr viel Wasser. Sie mögen ein feuchtes Substrat. Wenn die Pflanzen im Haus stehen oder es draußen lange trocken ist, müssen sie jeden Tag gewässert werden. Bei großer Hitze sogar zweimal täglich. Die Erde sollte höchstens oberflächlich abtrocknen. Die beste Zeit ist frühmorgens oder spätabends. Wasser auf Blättern und Blüten wird vermieden, durch Sonneneinstrahlung kann es zu Verbrennungen führen oder es werden Pilzkrankheiten gefördert. Das richtige Gießwasser ist kalkarm und leicht sauer. Regenwasser ist die beste Variante. Leitungswasser sollte einige Zeit abstehen.

Hinweis: Enthalten Erde oder Gießwasser zu viel Kalk reagiert die Pflanze mit sich gelb verfärbenden Blättern. Die Blattchlorose kann zum Absterben von Blättern führen.

Düngen

Für eine schöne, langanhaltende Blütenpracht ist die richtige Düngung notwendig. Geeignet dafür ist sowohl Kompost, als auch spezieller Hortensiendünger, der an den pH-Wert, den die Pflanze bevorzugt, angelehnt ist. Mit dem richtigen Dünger lässt sich auch die Blütenfarbe beeinflussen.
Gedüngt wird von März bis August alle zwei Wochen. Nach dem Einpflanzen oder dem Umtopfen kann die Pause zum Düngen länger sein, wenn nährstoffreiche Erde verwendet wurde.

Wichtiges zur blauen Blüte
Blaue Hortensien sind besonders schön, aber sie benötigen eine besondere Pflege, um die Blütenfarbe zu erhalten. Andernfalls färbt sich die Blüte nach einiger Zeit rosa. Verantwortlich für die blaue Färbung ist die Aufnahme von ausreichend Aluminium. Der pH-Wert der Erde sollte etwa 5,5 betragen. Neben spezieller Erde für blaue Hortensien gibt es auch entsprechenden Dünger. Als Alternative eignen sich Kalialaun oder Ammoniakalaun aus der Apotheke. Bei jedem Gießen werden pro Liter Wasser etwa 3 bis 5 g zugegeben.

Schneiden

Hortensien schneiden Grundsätzlich können Hortensien gut geschnitten werden. Dabei muss jedoch einiges beachtet werden, damit es keine Probleme gibt. Ein Rückschnitt ist nämlich nicht zwingend notwendig.

Handelt es sich um eine alte Sorte der Bauernhortensie, dann darf sie nicht zu weit zurückgeschnitten werden, damit die nächste Blüte nicht ausfällt. Blütenknospen werden im laufenden Jahr schon für die nächste Saison gebildet. Die Hortensie blüht immer am alten Holz.

Nach dem Überwintern werden vor allem die alten, vertrockneten Blüten und eventuell erfrorene Triebe weggeschnitten.

  • Verblühtes direkt unterhalb der Blüte abschneiden
  • Totholz am Ansatz entfernen
  • sauberes, scharfes Werkzeug verwenden, mindert Risiko für Krankheiten und Verletzungen

Überwintern

Nicht alle Hortensien sind winterhart. Während bei der Pflege im Garten eine Mulchschicht und Reisig vor kühlen Temperaturen schützt, ist es bei Topfpflanzen wichtig, sie an einen frostfreien Ort zu überwintern. Grundsätzlich vertragen die meisten Hortensien zwar kühlere Temperaturen, doch kann es vorkommen, das junge, nicht verholzte Triebe erfrieren. Bei besonders strengen Wintern kann die folgende Blüte komplett ausfallen.

Am besten werden Topfhortensien vor dem ersten Frost eingeräumt. Dafür eignet sich ein kühler, schattiger Ort ohne direkte Sonne und ohne Frostgefahr.
Nach dem Überwintern werden sie langsam wieder an den Standort im Freien gewöhnt. Vor allem direkte Sonneneinstrahlung sollte anfangs vermieden werden, damit es nicht zu Verbrennungen kommt.

Vermehren

Hortensien - Hydrangea Hortensien werden am besten und einfachsten mit Hilfe von Stecklingen vermehrt.

  1. Im Juni oder Juli werden 15 cm lange Stecklinge von der Hortensie geschnitten
  2. Es kommen Triebe in Frage, die nicht verholzt sind und keine Knospen aufweisen.
  3. Die Stecklinge sollten zwei Blätterpaare aufweisen, jeweils oben und unten.
  4. Oberes Blätterpaar einkürzen, um Verdunstung zu verringern.
  5. Unteres Blätterpaar entfernen, Steckling in Bewurzelungspulver tauchen.
  6. Stecklinge in Anzuchterde setzen, Erde etwas anfeuchten. Anzuchtgefäß mit Haube oder Folie abdecken. Standort sollte schattig sein.
  7. Nach zwei bis drei Wochen bilden sich die Wurzeln.
  8. Etwa im September können die Stecklinge einzeln in Töpfe gepflanzt werden. Den ersten Winter verbringen die jungen Hortensien am besten geschützt und warm im Haus.

Krankheiten und Schädlinge

Hortensien gehören nicht zu den Pflanzen, die übermäßig empfindlich sind. Wichtig ist, dass sie nicht zu stark gedüngt werden. Auch wenn die Hortensien dadurch stark wachsen, bleiben die Triebe und Blätter weich und anfällig gegen Krankheiten und Schädlinge.

Bei feuchtem Standort oder in feuchten Sommern können sich Pilzkrankheiten verbreiten, dazu gehört zum Beispiel der Mehltau oder die Blattfleckenkrankheit. Kennzeichen für Pilze sind unnatürliche Flecken auf den Pflanzen, die weiß oder grau aussehen können. Die wichtigste Vorbeugung ist, das Blattwerk möglichst trocken zu halten. Bei starkem Befall kann ein Mittel aus dem Fachhandel helfen, die Pilze zu bekämpfen.

Schädlinge
Allen Schädlingen ist gleich, dass sie den Pflanzensaft saugen und damit die Hortensien schwächen. Blattwerk und Triebe können absterben. Sind die Wurzeln befallen, kann die gesamte Pflanze absterben.

Mögliche Verursacher:

  • Thripse
  • Blattläuse
  • Spinnmilben
  • Dickmaulrüssler
  • Wurzelnematoden

Blattläuse an Hortensie Bekämpfung und Vorbeugung:

  • häufige Kontrolle
  • größere Schädlinge absammeln
  • Seifenlauge gegen Blattläuse und Spinnmilben einsetzen
  • Nützlinge können ebenfalls eingesetzt werden
  • Stärkungsmittel aus Pflanzenjauche einsetzen

Häufig gestellte Fragen

Können zu große Topfhortensien in den Garten gepflanzt werden?
Wenn die Hortensien so groß werden, dass kein passender Kübel mehr gefunden wird, können sie ins Freie gepflanzt werden. Sie werden dann wie Gartenhortensien behandelt. Der Standort sollte halbschattig bis schattig sein, der Boden locker, humusreich und feucht, aber nicht nass. Ein möglichst geschützter Standort erleichtert das Überwintern. Die Pflege erfolgt wie bei den Topfhortensien.

Wie kann man die Blüten haltbar machen?
Hortensien sind beliebte Schnittblumen, da die Blütenbälle sehr haltbar sind. Außerdem ist die Veränderung der Blüten im Laufe der Zeit sehr interessant. Um die Schönheit der Blüten haltbar zu machen, können sie getrocknet werden. Dafür werden sie entweder über Kopf aufgehängt oder das Wasser in der Vase wird einfach nicht mehr aufgefüllt. Die zweite Möglichkeit ist Glycerin. Es wird mit Wasser gemischt (Mischverhältnis 1:2) in eine Vase gefüllt, in die die Blüten gestellt werden. Das Wasser verdunstet, das Glycerin verbleibt in den Blüten, die dadurch auch ihre schöne Farbe behalten.

Gibt es noch eine andere Möglichkeit der Vermehrung?
Sehr große und alte Hortensien können auch durch Teilung vermehrt werden. Dafür wird mit einem scharfen Spaten ein Teil der Altpflanze abgestochen. Die neue Pflanze wird in einen eigenen Topf eingepflanzt.

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