Hortensien erscheinen in den unterschiedlichsten Farbvarianten. Mal gelb, mal rosa, mal weiß, selbst mit blauer Blüte sind die dekorativen Blumen erhältlich. Fühlt sich die Pflanze jedoch nicht wohl, wird aus dem Farbspiel schnell ein unansehnliches Braun. Wer nun weiß, wie er reagieren muss, wenn sich die Hortensienblüten braun färben, hat schnell wieder Freude an der Pflanze.
Ursachen für braune Hortensienblüten
Obgleich die Hortensie am geeigneten Standort nur wenig Aufmerksamkeit beansprucht, stellt sie einige Ansprüche an ihre Umgebung. Zusätzlich verursachen Pflegefehler häufig das Braun färben ihrer Blüten.
Falscher Standort
Die Hydrangea wächst ursprünglich in dichten Wäldern unter dem Laubdach hoher Bäume. Daher bevorzugt sie auch im Garten einen schattigen Standort. Direkte Sonneneinstrahlung lässt ihre Blätter und Blüten vertrocknet und verursacht im schlimmsten Fall einen Sonnenbrand. Dieser äußert sich an folgenden Symptomen:
- zunächst vereinzelte trockene Blütenblätter
- Anzahl der braunen Hortensienblüten nimmt zu
- ebenfalls helle oder braune Flecken auf den Blättern
- beginnend an den Blattspitzen
- vollständig vertrocknete Triebspitzen
Wasserversorgung
Hinsichtlich der Wassergabe ist die Hortensie sehr anspruchsvoll. Zum einen weist bereits ihr botanischer Name Hydrangea (übersetzt: Wasserschlürferin) auf ihren hohen Wasserbedarf hin. Zum anderen kann die anmutend blühende Pflanze Staunässe zu viel Feuchtigkeit gar nicht leiden. Staut sich Gieß- oder Regenwasser im Boden, faulen die Wurzeln ab und sind nicht mehr in der Lage, die Hortensienblüten am Leben zu erhalten. Ehe Gärtner entsprechende Maßnahmen ergreifen, lohnt sich eine Fäulniskontrolle des Wurzelballens. Dazu graben sie die Pflanze auf und untersuchen die Wurzelstränge auf folgende Parameter:
- feste Wurzeln, geben auf Druck nicht nach
- helle Farbe
- weiße Enden
- matschige und braune Wurzeln faulen hingegen
Frostschäden
Eine dritte Ursache für braune Blüten ist die Witterung. Die ersten Blüten erscheinen zwar frühestens erst im Juni, die Knospen bilden sich aber bereits im September des Vorjahres. Bei unzureichendem Winterschutz erfrieren sie an den Triebspitzen. Die Blüten bleiben folglich aus oder werden braun.
Diese Gefahr besteht verstärkt ebenso, wenn eine Hortensie im Kübel ihr Winterquartier verlässt und von einem auf den anderen Tag den warmen Sonnenstrahlen ausgesetzt wird. Besser ist es, die Pflanze langsam an die veränderten Licht- und Temperaturverhältnisse zu gewöhnen.
Maßnahmen
Haben Sie eines der genannten Probleme als Ursache für braune Blüten an Ihren Hortensien ausmachen können, sollten Sie schnell handeln. Nachfolgend finden Sie hilfreiche Tipps, die Sie als Gegenmaßnahmen anwenden können.
Gießverhalten optimieren
Die richtige Wassergabe ist wohl der wichtigste Aspekt bei der Optimierung der Pflege einer Hortensie. Artgerechtes Gießen verhindert nicht nur braune Hortensienblüten, sondern beeinflusst das Gewächs in seiner Gänze.
Eine artgerechte Wasserversorgung beginnt bereits beim Pflanzen der Hydrangea. Unbedingt sollte der Boden mit einer Drainage ausgestattet werden. Im Freiland empfiehlt sich Kies, bei der Kübelhaltung ist Blähton das bevorzugte Material. Indem Gärtner Sand unter das Substrat mischen, erhöhen sie die Durchlässigkeit lehmiger Erde.
Anschließend gilt es, ein Gefühl für das richtige Maß zu entwickeln. Die Häufigkeit richtet sich nach den Witterungsverhältnissen. An heißen Tagen muss die Hydrangea täglich mit Wasser versorgt werden. An bedeckten Tagen hilft die Fingerprobe zur Orientierung. Erst wenn die oberste Substratschicht trocken ist, sollte die nächste Wassergabe erfolgen. Bei Kübelpflanzen empfiehlt es sich, das übrig gebliebene Wasser nach 15 Minuten wegzuschütten.
Letztendlich wenden viele Gärtner auch eine falsche Technik an. An einem sonnigen Standort dürfen niemals die Blätter und Hortensienblüten mit Wasser benetzt werden. Durch Sonneneinstrahlung entsteht der sogenannte Lupeneffekt, der die Hortensienblüten verbrennen lässt.
Standortwechsel nur im Notfall
Die Hydrangea gilt als bodentreu, verkraftet einen Standortwechsel demnach nur schwer, nachdem sie sich einmal an ihren Platz gewöhnt hat. Bessere Maßnahmen ergreift der Gärtner, indem er die Pflanze beschattet. Dazu eignen sich zum einen Sonnensegel- oder Schirme, aber auch kletternde Gewächse, die Sonne gut vertragen.
Wurde die Hortensie jedoch unbedacht an einen vollsonnigen Standort gepflanzt, lässt sich das Umsetzen nicht vermeiden. In diesem Fall sollte der neue Platz wie folgt gewählt werden:
- keine direkte Sonne (möglichst nur in den Morgen- und Abendstunden)
- bevorzugt im Schatten
- Standort mit westlicher, östlicher oder nördlicher Ausrichtung
Hortensie schneiden
Auch wenn die Hortensienblüten braun und vertrocknet sind, dienen sie der Pflanze noch immer als Energiespeicher. Bei braunen Blüten handelt es sich nicht um eine Krankheit, die sich ausbreitet, wenn das Gewächs keine Hilfe erhält. Daher sollten Gärtner die welken Blüten stehen lassen.
Triebspitzen können hingegen vollständig entfernt werden, da sie sich nicht mehr erholen, wenn sie einmal braun sind. Leider bilden sich genau an dieser Stelle die Knospen für die Blüte im Folgejahr. Bei einem Rückschnitt müssen Gärtner eine Saison lang auf die kugelförmigen Blütenstände verzichten.
Häufig gestellte Fragen
Färben sich die Hortensienblüten braun, gilt es zunächst, Pflegefehler auszuschließen, da die Ursachen hier am wahrscheinlichsten sind. Stimmen Standort- Feuchtigkeits- und Temperaturverhältnisse, könnten tatsächlich Schädlinge wie der Dickmaulrüssler oder eine Pilzerkrankung verantwortlich sein.
Braune Hortensienblüten treten meist schleichend in Erscheinung. Bevor Gärtner die Pflanze bei den ersten Symptomen entsorgen, lohnt sich ein genauer Blick. Lassen sich wirklich alle Triebe problemlos ausbrechen und zerfallen die Blüten vor Trockenheit knirschend zwischen den Finger? Oder besitzt die Pflanze auch noch intakte Blüten und treibt sogar neu aus? Erst wenn wirklich alle Pflanzenteile vertrocknet sind, kommt jede Hilfe zu spät.