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Kaiserkrone, Fritillaria imperialis – Pflege-Anleitung

Kaiserkrone - Fritillaria imperialis

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Die Kaiserkrone ist eine Bergblume, die aus dem Vorderen Orient, als auch aus dem Iran und Afghanistan stammt. Dort wächst sie in Höhen von bis zu 3.000 Metern. Die Kultivierung in unseren Breiten ist vor allem der sinnlichen Gartenkultur des 18. Jahrhunderts zu verdanken.

Heute gibt es verschiedene Züchtungen und vornehmlich wird die Kaiserkrone als Zierpflanze in Rabatten und Staudenbeeten verwendet. Sie überragt mit ihrem hohen Wuchs, ihren lanzettförmigen Blättern und ihren glockenartigen Blüten Frühlingsblüher wie Narzissen, Osterglocken, Krokusse und Hyazinthen.

Steckbrief

  • Sie zählt zur Familie der Liliengewächse
  • Es handelt sich um eine ausdauernde, krautige Gartenpflanze
  • Die glockenartigen Blüten reichen von rot über orange bis gelb
  • Die Blütezeit ist von April bis Mai
  • Die Blüte, als auch die Zwiebel verströmen einen unangenehmen Geruch
  • Ursprungsland ist Türkei, Iran, Afghanistan und Kaschmir
  • Vermehrt wird sie durch Brutzwiebeln, als auch durch Samen
  • Sie kann bis zu 1,5 Meter hoch werden
  • Frosthart
  • Kaum Krankheitsanfällig

Standort und Boden

Kaiserkrone - Fritillaria imperialis Das Wichtigste zur Anzucht und zur Pflege von Kaiserkronen ist die Wahl des richtigen Standorts. Bereits im 16. Jahrhundert wurden Kaiserkronen, deren botanischer Name Fritillaria imperialis lautet, in Bauerngärten gezogen. Mit ihrem hohen Wuchs und den großen, hängenden Blütenköpfen sind sie eine Zierde für jeden Garten. Um optimal zu gedeihen benötigen sie einen feuchten, humosen, aber durchlässigen Boden. Der Standort im Garten sollte immer hell und sonnig bis halbschattig sein, ansonsten entwickeln sich die Blumen nicht.

Ein zu schwerer Boden ist der Pflanze ebenso wenig zuträglich, wie ein zu leichter, sandiger Boden. Wichtig sind vor allem der Nährstoffreichtum und die Durchlässigkeit der Erde, denn als Zwiebelblume verträgt die Kaiserkrone keine Staunässe. Ein lockerer, humoser Boden bietet die optimalen Voraussetzungen. Besteht der Garten aus schwerem Lehm, muss mehrfach gelockert und am besten die Erde mit Sand gemischt werden. Beim Setzen der Pflanze sollte darauf geachtet werden, dass bereits in das Pflanzloch Sand eingestreut, und die Zwiebel auf den Sand gesetzt wird.

Düngen und Gießen

Kaiserkronen benötigen zum Wachstum und zum Austrieb der Blüte vor allem im zeitigen Frühjahr hohe Gaben von reifem Kompost, organischem oder mineralischem Dünger. Falls guter Stallmist vorhanden ist, kann dieser auch verwendet werden. Frischer Stallmist ist aber generell für Pflanzen zu vermeiden. Nach der Blüte sollte man im Juni die Pflanze noch einmal kräftig düngen, weil sie zu diesem Zeitpunkt Kraft sammelt für das Überwintern und die Vermehrung.

Davon abgesehen stellt die Kaiserkrone aber keine großen Ansprüche. Optimal ist eine zusätzliche Düngergabe, wenn sich im März die ersten Triebe der Pflanze zeigen. Dieser kann gestreut und dann sacht in die Erde eingearbeitet werden. Gegossen werden braucht die Freilandblume nicht, es sei denn, wir haben einen sehr trockenen Sommer, dann empfiehlt es sich, die Kaiserkrone, wie alle anderen Pflanzen ebenfalls, zu bewässern. Vor Staunässe, etwa nach langen Regenfällen, muss die Kaiserkrone aber unbedingt geschützt werden, insofern dies möglich ist.

Einpflanzen und Umpflanzen

Kaiserkrone - Fritillaria imperialis Das Zwiebelgewächs aus der Familie der Lilien sollte so früh wie möglich in die Erde gesteckt werden. Die Zwiebel verträgt das Austrocknen nicht. Ideal zum erstmaligen Pflanzen sind die spätsommerlichen Monate, um die Zwiebel bestmöglich im Boden zu verwurzeln, denn die Erde ist dann meist noch sehr warm, aber bereits herbstlich feucht.

  • Der absolute Ruhemonat für die Kaiserkrone ist der August
  • Pflanzzeit für die Zwiebel ist von August bis September
  • Die Pflanztiefe sollte zwischen 15 und 30 cm betragen, je nach Größe der Zwiebel
  • Im September beginnt die Zwiebel Wurzeln auszubilden; je stärker die Verwurzelung, umso prächtiger die Blüten im nächsten Jahr
  • Zwischen den einzelnen Zwiebeln sollte ein Abstand von 30 bis 40 cm eingehalten werden
  • Schön sind Horste von bis zu 10 Kaiserkronenzwiebeln
  • Nicht vergessen: Beim Setzen der Zwiebeln den Boden zuvor mit Sand oder Kies etwa 2 cm hoch füllen
  • Die Pflanzerde sollte ein Gemisch aus 1 Teil guter Lehmerde und 1 Teil reifem Kompost sein

Beim Einpflanzen bitte beachten, dass die Oberseite an den rötlichen Knospen erkennbar ist. Um Staunässe bei der Zwiebel zu vermeiden, am besten schräg in das Pflanzloch legen. Einige schwören darauf, dass Kaiserkronen alle 4 – 5 Jahre ausgegraben werden müssen, und einen neuen, nährstoffreichen Standort benötigen. Sollte ein besserer Boden vorhanden sein, macht dies tatsächlich Sinn, aber normalerweise verträgt die Pflanze das Umpflanzen nicht so gut. Bei guter Düngung entwickelt sie sich auch an ihrem ursprünglichen Standort jahrelang prächtig.

Pflegetipps

  • Nach dem Verblühen im Mai den Blütenstängel abschneiden, aber niemals das Laub
  • Erst nach dem Vergilben der Blätter kann das Blattwerk vollständig entfernt werden
  • Die Pflanze sammelt, ähnlich wie die Narzisse, Nährstoffe über die Blätter
  • Erst nach dem vollständigen Gelbwerden der Blätter das Laub und den Stängel entfernen
  • Meist ist die Pflanze dann so vertrocknet, dass sie sich bereits von der Zwiebel gelöst hat
  • Die Kaiserkrone benötigt einen gewissen Windschutz

Überwintern

Die Kaiserkrone ist eine robuste Pflanze, die nahezu jeden Winter übersteht. Als besonders winterhart gelten die Sorten

  • Kaiserkrone - Fritillaria imperialis Aurora
  • Aureomarginata
  • Garland Star
  • Orange Brillant
  • Stripped Beauty

Einige Kaiserkronen stehen bereits seit über 80 Jahre am selben Standort und erfreuen sich eines gesunden Wachstums.

Vermehrung

Die Vermehrung erfolgt durch

  • Samen
  • Brutzwiebeln
  • Knollenteilung

Die Zwiebel, oder auch als Knolle bezeichnet, teilt sich. Der eine Teil kann dann eingepflanzt werden. Eine Zwiebel der Kaiserkrone sollte jedoch nie lange liegen, beziehungsweise austrocknen. Nach einigen Jahren bilden sich kleine Zwiebeln, oder Knöllchen, sogenannte Brutzwiebeln. Ab einer gewissen Größe können sie in die vorbereitete Erde gesteckt werden und nach etwas 1 – 2 Jahren treibt eine neue Pflanze aus. Die Vermehrung durch Samen dauert länger, ist aber der natürliche Weg. Man wartet so lange, bis die Pflanze aus der Frucht heraus Samen bildet und legt diese dann in die Erde. Sie keimen meist im darauffolgenden Frühjahr.

Befruchtung

Ein Vorteil der Kaiserkrone ist auch, dass sie Insekten in den Garten lockt. Bestäubt wird sie durch Bienen, die den Nektar der Kaiserkronen lieben. Aber auch Kohl-, Blaumeisen und die Mönchsgrasmücke holen sich mit ihren langen Schnäbeln den Nektar aus der Blüte. Der unangenehme Geruch dieser Pflanze stört sie nicht.

Krankheiten und Schädlinge

Lilienhähnchen Bis auf Staunässe sind keine Krankheiten der an sich sehr robusten Kaiserkrone bekannt. Wie alle Liliengewächse wird sie jedoch ab und zu von Lilienhähnchen befallen. Es handelt sich dabei um winzig kleine rote Käfer, die wie gelackt aussehen. Sie sind insofern schädlich, als dass sie zum Austrieb Ende März an den Blättern fressen. Sie legen Larven an der Blattunterseite ab, die dann ebenfalls an den Blättern fressen. Als wirkungsvolle Maßnahme gilt hier das Absammeln der Käfer und Larven, insofern es keine Vögel gibt, zu deren Leibspeise diese Käfer zählen. Aber auch Igel und Schlupfwespen fressen gerne diese Käferchen.

Sorten

Am bekanntesten ist die ursprüngliche Wildart der Kaiserkrone mit leuchtend-roten bis orangefarbenen Blüten. Daneben werden heute aber auch Züchtungen wie

  • Crown on Crown
  • Aureomarginata
  • Argenteovariegata
  • Lutea maxima
  • Orange Billian
  • The Premiere
  • Golden Flag
  • Stripped Beauty
  • Rubra Maxima
  • Garland Star

angeboten. Sie weisen unterschiedliche Merkmale auf, wie eine hohe Widerstandsfähigkeit, gelbe Blütenblättter, oder hellorangefarbene Blütenkränze übereinander, wie die Sorte Crown on Crown. Eine absolute Rarität unter den gezüchteten Kaiserkronen stellt die Sorte Aureomarginata dar, deren cremegelbe Blätterränder sich von der Wildart erheblich unterscheiden, und die bereits 1665 kultiviert wurde. Seit 1771 ist die Sorte Argenteovariegata mit elfenbeinfarbiger Blattumrandung in Kultur, und die relativ neue Sorte Garland Star besticht durch eine große Blütenkrone mit einem dunklen Stängel.

Ähnliche Arten
Die Kaiserkrone ist der heimischen Schachbrettblume ähnlich, von der sie ihren Gattungsnamen hat. Es gibt über 140 Arten dieser Pflanze. Heute ist die Kaiserkrone verbreiteter und bekannter als die ursprüngliche Fritillaria meleagris. Zur selben Art zählt auch die Zwerg-Kaiserkrone, genannt Fritillaria raddeana.

Kaiserkrone - Fritillaria persica Abweichend davon ist die Fritillaria persica, die gänzlich andere Anforderungen an den Boden und den Standort stellt, sie mag nämlich einen trockenen und heißen Sommer. Ihre Blüten sind auberginenfarbig und duften, im Gegensatz zur imperialis. Die Bestandtteile aller Arten sind jedoch giftig und die Zwiebeln gehen bei langer Lagerung ein.

Pflanzgemeinschaften und Merkmale
Die Kaiserkrone ist eine imposante Blume, die mit ihren leuchtend-roten bis cremefarben-gelben Blütenköpfen und dem darüber aufstrebenden kronenartigen grünen Laubschopf alle anderen Frühlingsblüher überragt. Blüten und Blätter sind büschelartig und jede Blüte hat jeweils sechs Blätter. Der Gärtner setzt sie gerne als Horste in die Mitte der Rabatten oder legt eigene Staudenbeete mit Kaiserkronen am Rande des Gartens oder im Hintergrund an.

Optisch passend zu Kaiserkronen sind Hyazinthen, Osterglocken und Narzissen, die einen harmonischen Rahmen und eine ideale Farbsinfonie bilden. Sie sind alle mehrjährigen, winterharten Frühlingsblüher, die erst im 16./17. Jahrhundert bei uns kultiviert worden sind. Eine Pflanzgemeinschaft empfiehlt sich schon von daher, weil die Kaiserkrone einen unangenehmen Duft verströmt, der gemildert wird durch intensiv duftende Frühlingsblüher wie Hyazinthen und Narzissen.

Häufig gestellte Fragen

Warum blüht meine Kaiserkrone nicht?
Das liegt meistens an einem zu schattigen Standort. Die Kaiserkrone benötigt im Frühjahr viel Sonne, um ihre Blüten zu entfalten. Es kann aber auch folgende Gründe haben

  • Der Sommer zuvor war völlig verregnet
  • Die Zwiebel hat unter zu großer und langer Trockenheit gelitten
  • Der Boden ist zu schwer. Lehmerde muss immer gelockert und gemischt werden
  • Das Frühjahr war zu nass
  • Dem Boden fehlen Nährstoffe

Vertreiben Kaiserkronen Wühlmäuse und den Maulwurf?
Hierbei handelt es sich um eine Legende, bewiesen ist das nicht. Der strenge Geruch der Zwiebel wirkt vielleicht abschreckend auf Wühlmäuse. Einige Hobbygärtner schwören darauf und pflanzen deshalb Kaiserkronen in ihre Gemüsebeete.

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Tipps für Schnellleser

- Kaiserkronen sind aufgrund ihres hohen Wuchses ideal für Rabatten und Staudenbeete
- Sie können bis zu 1, 50 Meter hoch werden
- Kaiserkronen sind im Allgemeinen robust und anspruchslos
- Die Pflanze ist ein Frühblüher, der gerne gemeinsam mit Frühlingsblumen gesetzt wird
- Sie ist mehrjährig und winterhart
- Kaiserkronen benötigen einen nährstoffreichen und durchlässigen Boden
- Sie lieben einen warmen und sonnigen bis halbschattigen Standort
- Die Vermehrung erfolgt durch ausgestreute Samen als auch Zwiebelteilung
- Übersteht heiße Sommer und kalte Winter
- Pflanzzeit ist von August bis September
- Unbedingt vor und nach der Blüte düngen
- Vor Staunässe schützen
- Unbedingt das Pflanzloch mit Sand ausstreuen
- Nach dem Einpflanzen mit einer Kompost-Erde-Mischung
  bedecken
- Die Zwiebeln können nicht gelagert werden
- Alle Teile der Kaiserkrone sind hochgiftig

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