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Kapkörbchen, Osteospermum – Pflege der Kapmargerite

Kapkörbchen einzelnes Exemplar

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Unverwüstlich, farbenfroh und immer wieder anders – Kapkörbchen (Osteospermum) bereichern jeden sommerlichen Garten. Das frostempfindliche Gewächs, das auch Kapmargerite genannt wird und ursprünglich aus Afrika stammt, bietet insgesamt rund 70 unterschiedliche Arten; allen gleich sind die kräftigen Farben, mit denen die Blüten ausgestattet sind und die jeden Gartenfreund verzaubern. Insgesamt weisen die Gewächse aus der Familie der Korbblütengewächse große Ähnlichkeit mit Ringelblumen und Margeriten auf. Die Kultivierung gelingt leicht auch dem Anfänger.

Steckbrief

  • meist einjährig gezogene Staude oder Halbstrauch mit dicht buschigem Wachstum
  • wird zwischen 30cm und 50cm hoch
  • Blätter sind länglich, ganzrandig bis mehrfach gezahnt
  • an den Triebenden margeritenähnliche Blütenköpfe in Weiß, Rosa, Violett oder Gelb
  • auch zweifarbige Sorten sind bekannt
  • Blütezeit: Juni bis Oktober
  • wachsen ursprünglich ausdauernd

Standort und Boden

Für die Kultivierung des Kapkörbchens stehen unterschiedliche Standorte zur Verfügung; das farbenfrohe Gewächs kann sowohl im Garten im Freiland als auch als Gefäßkultur auf dem Balkon gezogen werden. Da die Kapmargerite ursprünglich aus sehr warmen Gebieten stammt, benötigt das Gewächs bei der Kultivierung im Freiland möglichst viel Sonne. Ein Standort mit großzügiger Sonneneinstrahlung ist deshalb genau richtig. Zusätzlich sollte der ausgewählte Bereich im Garten einen gewissen Schutz vor starken Winden oder anderen Witterungseinflüssen bieten, die dem Gewächs schaden könnten.

Kapkörbchen im Balkonkasten Das Kapkörbchen fühlt sich auch auf dem Balkon oder der Terrasse wohl; auch hier bietet sich ein möglichst sonniger und warmer Standort an. Neben klassischer Topfbepflanzung kann das Gewächs auch in Ampeln oder Balkonkästen kultiviert werden. Grundsätzlich kommt die Kapmargerite jedoch auch mit weniger Sonne zurecht und kann deshalb auch in halbschattigen Bereichen auf dem Balkon kultiviert werden. Allerdings ist dann mit einer sparsameren Blüte zu rechnen.

Je mehr Licht und Sonne der Kapmargerite zur Verfügung steht, umso ausdauernder und intensiver blüht sie.

Neben dem idealen Standort sollte zusätzlich auf eine optimale Substratzusammensetzung geachtet werden, damit das Gewächs gut gedeihen kann. Die verwendete Erde sollte folgende Eigenschaften aufweisen:

  • gute Durchlässigkeit
  • trocken bis frisch
  • humos
  • reich an Nährstoffen

Das Kapkörbchen gedeiht besonders gut, wenn das verwendete Substrat mit Sand oder Lehm angereichert wird. Herkömmliche Blumenerde kann man auch mit Splitt versetzen, der dann 1/4 der Gesamtmasse ausmachen sollte. Wer das Gewächs als Gefäßkultur gezogen, kann man alternativ auch auf Einheitserde zurückgreifen.

Gießen und Düngen und Schneiden

Das Kapkörbchen kommt zwar recht gut mit Hitze und Trockenheit zurecht, verträgt aber absolut keine andauernde Nässe. Zwar sollte der Boden stets gleichmäßig feucht sein, dabei sollte Staunässe jedoch unbedingt vermieden werden. Aus diesem Grund sollte die Bewässerung insgesamt sparsam erfolgen; gegossen wird erst wieder, wenn nach der letzten Befeuchtung die oberste Schicht bereits getrocknet ist. Wer Kapmargeriten als Gefäßkultur zieht, sollte überschüssiges Wasser, das sich auf dem Untersetzer sammelt, direkt weggießen.

Damit das Gewächs reichhaltig und beständig blüht, ist eine Versorgung mit zusätzlichen Nährstoffen notwendig. Dabei ist der Einsatz von Dünger insbesondere während der Wachstumsphase notwendig, am besten alle zwei bis vier Wochen. In diesem Abstand wird bis zur Einleitung der Ruhephase – gewöhnlich im August – gedüngt.

Kapkörbchen mit Gartenwerkzeug Zur Pflege der Kapmargerite gehört außerdem das regelmäßige Entfernen von Verblühtem; mit dieser Maßnahme fördert das Gewächs den allgemeinen Neuaustrieb. Gemäß ihrer individuellen Temperaturvorlieben erreichen Kapkörbchen ihren Blühhöhepunkt an den heißesten Tagen im Jahr, so dass die Anregung des Neuaustriebs insbesondere während dieser Zeit erfolgen sollte. Ist die Hauptblüte vorüber, kann die ganze Pflanze zurück geschnitten werden. Auf diese Weise besteht eine gute Chance, dass die Kapmargerite noch einmal austreibt und dabei viele Blüten produziert. Denn viele Sorten nehmen nach der ersten Blühphase eine Blühpause, während derer der nächste Austrieb optimal vorbereitet wird; dieser kann sich dann sogar bis in den Herbst hinein erstrecken.

Allerdings sind in den letzten Jahren Züchtungen entstanden, welche die natürliche Blühpause unterdrücken sollen. Doch ein Rückschnitt tut auch solchen Gewächsen gut.

Ein weiterer Rückschnitt wird im Herbst durchgeführt, bevor man die Pflanze in ihr Winterquartier übersiedelt. Die Kapmargerite wird bei dieser Maßnahme bis auf ein Drittel der Pflanzensubstanz gestutzt; auf diese Weise kann das Überleben während der kalten Jahreszeit erheblich erleichtert werden, weil das Kapkörbchen nicht so viele Blätter zu versorgen hat.

Überwintern

Das Kapkörbchen stammt ursprünglich aus Afrika und ist deshalb an warme Temperaturen gewöhnt. Aus diesem Grund sollten für die Überwinterung diverse Vorkehrungen getroffen werden. Dabei ist wichtig zu beachten, dass die Pflanze im Herbst und Winter eine längere Ruheperiode einlegt – aber dennoch weiter wächst. Für die Überwinterung gelten dann folgende Bedingungen:

  • Kapkörbchenexemplare auf Wiese ausreichend Helligkeit
  • frostfreie Lagerung
  • Temperaturen zwischen 8 und 12°C
  • ideal ist ein Kalthaus

Während sich die Kapmargerite in der Ruhephase befindet, sollte das Gewächs nur sparsam gegossen werden. Die Bewässerung erfolgt dann gerade so, dass die Pflanze nicht vollständig austrocknet; eine zusätzliche Versorgung mit Nährstoffen findet in der Ruheperiode jedoch nicht statt. Um die Überwinterung optimal zu gestalten, hat es sich bewährt, immer wieder einmal kurz zu lüften.

Nach Abschluss der Überwinterung im Haus oder Kalthaus sollte das Kapkörbchen ganz allmählich wieder an die Bedingungen im Freiland gewöhnt werden. Zu Beginn der neuen Saison schneidet man Anfang Februar alle überwinterten Pflanzen auf Handhöhe zurück und stellt sie dann an einen warmen und sonnigen Platz. Auf diese Weise können die Gewächse bereits mit der Vorbereitung der Blütenbildung beginnen. Erst wenn die Eisheiligen vorüber sind (ab Mitte Mai) können die Kapmargeriten wieder in den Garten gestellt werden. Doch sollte man die Pflanzen nicht direkt der prallen Sonne aussetzen; für die Übersiedlung ins Freiland hat sich ein trüber Tag bewährt, alternativ kann das Gewächs während der ersten Tage in den Schatten gestellt werden.

Übrigens: Wer das Kapkörbchen jedoch in einem klimatisch besonders begünstigten Gebiet Deutschland kultiviert, kann für die Überwinterung einen Versuch im Freiland wagen; die Gewächse halten kurzfristig auch Temperaturen um 5°C aus. So ist beispielsweise bekannt, dass Kapmargeriten auf der Insel Bornholm auch während der kalten Jahreszeit im Freien kultiviert werden; aus diesem Grund bezeichnet man die Pflanze manchmal auch als Bornholmmargeriten.

Pflanzen

Kapkörbchen werden am besten ab Mitte Mai ausgepflanzt. Besonders dekorativ wirkt eine Gruppenpflanzung; dabei sollte man jedoch unbedingt einen Mindestabstand zwischen den einzelnen Exemplaren einhalten, der mindestens 30cm beträgt. Idealerweise wird die Kapmargerite in Beete oder Rabatte integriert; wer einen Standort auf dem Balkon wählt, pflanzt das Gewächs in Kästen oder Kübeln. Hier eignen sich immer zwei oder drei Pflanzen in einer Gruppe.

Besonders dekorativ wirken Kapkörbchen in Kombination mit anderen Blumen, zum Beispiel

Weil das Kapkörbchen in vielen unterschiedlichen Fabvarianten erhältlich ist, kann das Gewächs ausgezeichnet mit vielen unterschiedlichen Blumensorten kombiniert werden. Dennoch: Auch als Solitärpflanze eignet sich die Kapmargerite gut.

Vermehren

In der Regel erfolgt die Vermehrung der Kapmargerite mit Hilfe von Kopfstecklingen. Zwischen Februar und März schneidet man zu diesem Zweck einen Trieb von der überwinterten Mutterpflanze ab; der Steckling, der zu den Weichholzstecklingen gehört, sollte eine Länge von etwa sechs Zentimetern aufweisen und besonders kräftig sein. Anschließend trennt man von dem Trieb alle Blätter ab und setzt diesen bis zur Hälfte in vorbereitete Anzuchterde. Die Kultivierung erfolgt dann an einem warmen Standort; erst wenn der letzte Frost vorüber ist, kann die Jungpflanze ins Freiland übergesiedelt werden.

Die Bewurzelung gelingt auch noch mit Hilfe von halb verholzten Sommer-Stecklingen, die auch als Hartholzstecklinge bezeichnet werden.
Alternativ zur Bewurzelung von Stecklingen kann auch eine Vermehrung mit Hilfe von Samen versucht werden. Diese erhält man aus Vorjahrespflanzen, von denen man ab September die Blüten trocknet.

Die Aussaat erfolgt dann im Februar oder März; dabei werden die Samen in Töpfe gegeben und anschließend leicht mit Erde bedeckt. Bei Temperaturen um 18°C wird dann eine Keimung erzielt. Nach Ablauf von zwei Wochen topft man die kräftigsten Pflanzen in Einzeltöpfe um und verbringt diese im Mai ins Freiland. Alternativ kann die Aussaat auch im Gewächshaus oder im Frühbeet erfolgen. Wer die Samen im Freiland in die Erde bringt, sollte hierfür die letzte Aprilwoche wählen. Man sät die Samen möglichst dünn in Reihen aus; auch her erfolgt nach etwa zwei Wochen die Keimung.

Krankheiten und Schädlinge

Obwohl das Kapkörbchen insgesamt als recht resistent gilt, können gelegentlich Krankheiten und Schädlinge auftreten. Zu den wichtigsten Erkrankungen gehören:

  • Botrytis
  • Rhizoctonia
  • Phytophthora Pythium

Blattläuse an Pflanze Wer jedoch häufig lüftet, mit Hilfe von Ventilatoren stehende Luft vermeidet und die Pflanze nicht zu feucht hält, muss jedoch nicht mit einem Befall rechnen. Zu den häufigsten Schädlingen, die bei der Kapmargerite auftreten können, gehören Blattläuse und Minierfliegen. Ist das Gewächs von Blattläusen befallen, zeigen sich stark eingerollte, gekräuselte und teilweise blasig aufgetriebene Blätter sowie klebrige Pflanzenteile, die häufig zusätzlich mit einem schwarzen Pilzbelag überzogen sind. Die Schädlinge selbst sind an der Blattunterseite sichtbar, wo sie sich dicht gedrängt als schwarze Punkte präsentieren.

Als vorbeugende Maßnahme hilft häufig schon eine gezielte Abhärtung der Kapmargerite; zu diesem Zweck können Pflanzenstärkungsmittel – zum Beispiel ein Sud aus Ackerschachtelhalm – ausgegeben werden. Liegt ein akuter Befall vor, hilft auch ein kräftiger Wasserstrahl, Seifenlösung oder Brennnesselauszug. Wenn das Kapkörbchen von der Minierfliege befallen wird, zeigen sich auf den Blättern der Pflanze charakteristische Fraßgänge des Schädlings, die als silbrige, geschwungene Linien sichtbar werden.

Vorbeugend hilft der Einsatz von natürlichen Feinden, zum Beispiel Schlupfwespen. Ist die Pflanze jedoch akut befallen, hat es sich bewährt, frühzeitig die befallenen Blätter einzeln abzusammeln. Notfalls können auch Neempräparate zur Bekämpfung eingesetzt werden. Wer die Kapmargerite als Topfpflanze kultiviert, kann zusätzlich auf leimbschichtete Gelbtafeln zurückgreifen.

Häufig gestellte Fragen

Das Kapkörbchen wird plötzlich blühfaul. Welche Ursache könnte dieser Erscheinung zugrunde liegen?
Bildet die Kapmargerite nur wenige Blüten aus, kann eine Überdüngung die Ursache sein – vor allem, wenn diese zu stickstoffbetont erfolgt ist.

Welche neueren Sorten mit besonderer Farbgebung sind zurzeit im Handel?
Als zartrosafarbene Sorte präsentiert sich ‘Penny Pink’, während ‘Zulu’ goldglänzend blüht.

Ist das Kapkörbchen giftig?
Zwar weist das klassische Kapkörbchen (Osteospermum) kein nachgewiesenes Giftpotential auf; allerdings enthält die Kapringelblume (Dimorphotheca), die ebenfalls häufig als Kapkörbchen bezeichnet wrid, diverse Giftstoffe.

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Tipps für Schnellleser

- Standort: warum, geschützt und sonnig; auf dem Balkon, im Freiland oder in Töpfen
- Substrat: gut durchlässig, trocken bis frisch, humos, reich an Nährstoffen
- Substratbeispiele: Blumenerde mit Sand oder Lehm; bei Gefäßkultur auch Einheitserde
- Gießen: Mäßig wässern; kurzzeitige Trockenheit schadet weniger als Staunässe
- Düngen: während der Hauptblühphase Dünger im Abstand von 2-4 Wochen ausgeben
- Pflegen: Verblühtes absammeln und regelmäßig zurück schneiden
- Überwintern: bei 8-12°C, in hellem Raum, zurückhaltende Bewässerung, keine Versorgung mit Nährstoffen
- Vermehren: über Stecklinge oder mit Hilfe von Samen
- Pflanzen: im Abstand von 30cm; zusammen mit Lupinen oder Margeriten; auf Rabatten, in Beete oder in Gefäße
- Krankheiten: Botrytis, Rhizoctonia, Phytophthora
- Schädlinge: Minierfliege und Blattläuse

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