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Ursprünglich aus Frankreich stammend, wurde die Frühkartoffel ‚Amandine‘ dort 1994 zugelassen. Sie ist eine Kreuzung der Sorten Charlotte und Marinna. Seit 2014 erobern die französischen Kartoffeln auch die deutschen Supermärkte. Dort gilt die festkochende Sorte mit ihrem Geschmack nach frischer Butter als Premiumkartoffel. Grund genug, sie auch im eigenen Garten anzubauen. Die Knollen zeichnen sich aber nicht nur durch ihren feinen Geschmack, sondern auch durch ihren gleichmäßigen Wuchs und das feste Fleisch aus. Pflanzkartoffeln sind im Fachhandel unter den Namen “Amandine” oder “Princess Amandine” erhältlich.
Eigenschaften
- festkochend
- zarter und leichter Geschmack
- feine, hauchdünne Schale essbar
- weiß-gelb mit flachen Augen
- festes, hellgelbes Fleisch
- Form: gleichmäßig lang-oval
- vereinzelte Tropfenform möglich
- mittelgroß
In der Küche eignet sie sich für viele Arten der Zubereitung. So wird sie gekocht, gebraten, im Ofen gebacken oder für einen Kartoffelsalat verwendet.
Anbau
Der Anbau der französischen Kartoffeln beginnt mit dem Vorkeimen. Dazu legen Sie die Saatkartoffeln in eine Kiste, die mit Erde gefüllt ist. Damit das Vorkeimen gelingt, sollte der Standort folgende Eigenschaften haben:
- hell (z.B. an einem Kellerfenster)
- Temperatur: 10 Grad Celsius
- niedrige Luftfeuchtigkeit
Die Pflanzzeit der Frühkartoffeln im Garten ist nach der Vorkeimung Mitte März. Damit sich die Kartoffeln gut entwickeln, empfiehlt sich für den Anbau ein lockeres Erdreich. Ideal sind sandige oder lehmige Böden. Beim Auslegen der Pflanzkartoffeln sollten folgende Abstände einhalten:
- Pflanzabstand zwischen den Kartoffeln: 30 bis 50 Zentimeter
- Pflanztiefe: ca. 10 Zentimeter
Haben die Pflanzen eine Höhe von ungefähr 10 bis 15 Zentimetern erreicht, dann sollten Sie mit dem Anhäufeln beginnen, damit kein Licht auf die Knollen kommen kann und sie nicht grün werden. Wenn Sie den Vorgang mehrmals wiederholen, schützt dies nicht nur die Knollen, sondern es können sich auch mehrere Lagen an Kartoffeln bilden.
Gießen und Düngen
In trockenen Perioden müssen die Pflanzen regelmäßig gegossen werden. Magnesium und Kalium eignen sich für die Düngung. Stickstoffdünger sind nicht empfehlenswert, da er die Kartoffelpflanzen anfälliger für Krankheiten macht. Außerdem verzögert die Gabe von Stickstoff das Wachstum der Knollen. Weiter wird empfohlen, den Boden vor dem Auslegen der Kartoffeln mit Kompost aus dem eigenen Garten zu düngen. In diesem Fall sollten Sie jedoch alle weiteren Düngergaben reduzieren, da auch eine Überdüng den Pflanzen – und letztendlich der Ernte – schadet.
Krankheiten und Schädlinge
Da Amandine zu den etwas älteren Kartoffelsorten gehört, ist ihre Anfälligkeit gegenüber Krankheiten und Schädlingen im Vergleich zu neueren Sorten höher. Deshalb sollten Sie die Pflanzen regelmäßig kontrollieren und darauf achten, dass Nachbarbestände frei von Krankheiten und Schädlingen sind. Mit anderen Worten: Ihr Pflegebedarf ist beim Anbauen höher als bei anderen Kartoffelsorten.
Vollkommen immun ist sie gegen Kartoffelkrebs (Synchytrium endobioticum). Bei anderen Krankheiten zeigt sich in Bezug auf ihre Resistenz folgendes Bild:
- Krautfäule: gering
- Knollenfäule: gering
- Blattroll-Virus: gering
- Kartoffelviren Y: niedrig
- Kartoffelschorf: mittel bis hoch
Über Wachstumsstörungen, wie Hohlherzigkeit, Wachstumsrisse oder Zwiewuchs, gibt es bisher noch keine Angaben.
Ernte
Ungefähr ab Mitte Juni sollten die Frühkartoffeln reif zum Ernten sein. Ein Kennzeichen dafür ist das Absterben des Kartoffelkrauts. Stellt sich dieses Verhalten ein, warten Sie noch ungefähr zwei Wochen. Danach können Sie die leckeren Kartoffeln ernten. Der Ernteerfolg hängt bei diesen Kartoffeln leider von den örtlichen Gegebenheiten ab. Allerdings sollten Sie grundsätzlich eher mit kleineren Erträgen rechnen.
Lagerung
Amandine kann gut gelagert werden. Allerdings ist ihre Keimruhe, wie bei vielen Frühkartoffeln, nur kurz. Am besten lagern Sie die Kartoffeln in einem kühlen, trockenen und dunklen Raum. Ist Ihr Keller für die Lagerung der Kartoffeln zu hell, dann sollten Sie sie mit Zeitungspapier abdecken. Außerdem sollten Sie kein Obst in der Nähe der Kartoffeln lagern, denn diese beschleunigen das Keimen der Knollen.