Gemüsegarten

Kartoffel ‘Annabelle’: Eigenschaften, Anbau, Ernte und Lagerung

Kartoffelsorte 'Annabelle'

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Die Kartoffelsorte Annabelle, botanisch Solanum tuberosum ‘Annabelle’, wurde aus den Sorten Nicola und Monalisa gezüchtet. Sie stammt ursprünglich aus Holland und wurde 2002 zugelassen. Die frühe Annabelle ist vor allem im Süden Deutschlands die führende Kartoffelsorte. Aufgrund ihrer relativ späten Zulassung, gehört sie zu den jungen Kartoffelsorten mit wachsender Beliebtheit auch außerhalb des deutschen Südens. Mit ihrem frisch-feinen Geschmack ist sie ein hervorragender Begleiter für viele Speisen. Da ihre Keimruhe relativ kurz ist, sollte sie am besten frisch, also kurz nach der Ernte, verzehrt werden.

Eigenschaften

Annabelle-Kartoffeln zeichnen sich durch folgende Charakteristika aus:

  • festkochend
  • feiner Geschmack
  • gelbe Schale
  • fein und glatt mit flachen Augen
  • tiefgelbes Fleisch
  • langovale Form
  • mittelgroß

Leider ist das Kraut der Frühkartoffel nicht sehr robust, dafür bilden die Pflanzen jedoch viele Knollen aus. Zwar zählt die Sorte zu den typischen Salatkartoffeln, aber sie eignet sich auch sehr gut für Brat-, Ofen-, Salz- oder Pellkartoffeln.

Anbau

Kartoffelsorte 'Annabelle' Die Pflanzzeit der holländischen Kartoffelsorte ist zwischen April und Anfang Mai. Da sie sehr schnell keimt, sollten Sie sie vor dem Anbauen vorkeimen lassen. Gehen Sie dabei wie folgt vor:

  • Kartoffeln Anfang März locker und einschichtig in eine flache Kiste legen
  • Vorkeimkisten im Handel erhältlich
  • ein bis zwei Wochen hell und warm stellen, z.B. im Wohnzimmer
  • danach Kartoffeln an ein Kellerfenster stellen

Ende April / Anfang Mai sollten die Kartoffeln fünf Zentimeter lange Triebe und Wurzeln ausgebildet haben. Jetzt sind sie zum Anbauen im Gartenbeet bereit.

Tipp: Achten Sie beim Einpflanzen darauf, dass die langen, dünnen Keime nicht abbrechen.

Im Anbau stellt die Holländerin an den Boden keine besonderen Ansprüche und eignet sich für alle Bodensorten. Die optimalen Pflanzabstände bzw. die ideale Pflanztiefe für die Kartoffeln sind:

  • Abstand zwischen den Furchen: 60 bis 70 Zentimeter
  • Abstand zwischen den vorgekeimten Saatkartoffeln: 30 Zentimeter
  • Pflanztiefe: 8 Zentimeter

Die ersten Pflänzchen zeigen sich dann nach ungefähr einer Woche nach dem Auslegen. Gegen Ende Mai beginnt das Anhäufeln. Die Kartoffelpflanzen sollten nun eine Höhe von 30 bis 40 Zentimetern haben. Dabei gibt man lockeres Erdreich um die Pflanzen herum, sodass zwischen den Reihen ein kleiner Graben entsteht. Da die Erde Teile der grünen Stiele bedeckt, wird die Pflanze zu weiterem Wachstum angeregt. Es bilden sich neue Triebe, die am unteren Ende Kartoffeln tragen.

Gießen und Düngen

Die Frühkartoffel braucht in trockenen Perioden regelmäßige Wassergaben. Ideal ist ein Beregnungssystem, mit welchen das Wasser gleichmäßig verteilt wird. Damit der Bestand vital bleibt, sollten Sie zum Düngen einen organischen Dünger verwenden. Eine Bodenverbesserung mit Kaliumchlorid sollte ungefähr sechs Wochen vor dem Auslegen der Pflanzkartoffeln abgeschlossen sein, denn eine spätere Düngung, kann zu einem niedrigeren Stärkehalt bei den Kartoffeln führen.

Tipp: Eine Düngung mit Stickstoff sollten nur im ersten Teil der Wachstumsperiode erfolgen, damit das Kraut gestärkt wird.

Krankheiten und Schädlinge

Kraut- und Knollenfäule an Kartoffelpflanzen In Bezug auf Schädlinge und Krankheiten ist die Kartoffelsorte mittel bis gut resistent ist. Gegenüber Kartoffelnematoden Pathotyp Ro 1 bis 3 und Kartoffelkrebs (fysio 1) ist sie resistent. Weitere Resistenzen sind:

  • Krautfäule: anfällig
  • Braunfäule: mittel bis gering
  • Blattroll-Virus: gut
  • Kartoffelvirus Yn: gut
  • Kartoffelschorf: mittel
  • Blaufleckigkeit: gut
  • Eisenfleckigkeit: hoch
  • Knollenfäule: mäßig resistent

Gegenüber grünen Knollen ist die Sorte wenig empfindlich. Wegen ihrer mäßigen Resistenz gegen Braunfäule sollten Sie jedoch darauf achten, dass es zu keinen Infektionen bei benachbarten Sorten kommt. Die Neigung zu Innenfehlern ist bei den Kartoffeln gering.

Ernte

Annabelle gehört zu den sehr frühen bis frühen Kartoffeln. Ihre Erntezeit liegt, je nach Pflanzung und Witterung, zwischen Juni und September. Der Ertrag ist für eine Salatkartoffel sehr hoch. Da die Lagerfähigkeit von Frühkartoffeln nicht sehr gut ist, sollten Sie immer nur so viele Kartoffeln ernten, wie sie gerade benötigen. Dass die verbleibenden Kartoffeln noch nachwachsen, können Sie sie, je nach Zeitpunkt des Auspflanzens, bis spätestens Anfang September noch ernten.

Lagerung

Das Lagern der Kartoffeln ist mittel gut. Außerhalb eines Kühllagers können Sie die Kartoffeln längstens bis Ende Januar lagern, wenn Sie sie Anfang September einlagern. Da die Kartoffeln sehr keimfreudig sind, müssen sie in absoluter Dunkelheit gelagert werden. Damit kein Licht an die Kartoffeln dringt, sollten Sie sie zusätzlich mit Zeitungspapier abdecken.

Tipp: Eine Lagerung der Kartoffeln empfiehlt sich frühestens am Mitte August, da die Knollen dann schalenfest sind.

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Tipps für Schnellleser

- Frühkartoffel
- stammt ursprünglich aus Holland
- Zulassung 2002
- Eigenschaften: langovale Kartoffel mit dünner, gelber Schale und intensiv gelben Fruchtfleisch
- mittelgroße Knollen
- festkochend, gilt als typische Salatkartoffel
- Geschmack: fein-frisch
- Pflanzzeit: April bis Anfang Mai, vorkeimen empfehlenswert
- Anbau im Garten: keine besonderen Ansprüche an den Boden
- Pflege: Wassergaben in trockenen Perioden notwendig, organischer Dünger empfehlenswert
- Ernte: Mitte Juni bis September (Frühkartoffel), sehr gute Erträge für eine Salatkartoffel
- Lagerung: nur bedingt lagerfähig, sollte frisch verzehrt werden
- Krankheiten und Schädlinge: anfällig für Braunfäule

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