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Die Kartoffel, Solanum tuberosum, ist wohl eines der bekanntesten und beliebtesten Nachtschattengewächse in Deutschland überhaupt. Die Knollen gelten als anspruchslos, leicht zu ziehen und ertragreich, vor allem wenn eine größere Menge angebaut wird. Kartoffeln sind sogar für Einsteiger geeignet, die ihre ersten Anbauversuche im eigenen Garten oder auf dem Balkon ausprobieren. Besonders wichtig beim Anbau der Knollen ist die richtige Form von Dünger, die zum passenden Zeitpunkt verabreicht wird. Gerade aufgrund ihrer Anspruchslosigkeit und des raschen Wachstums sind die Starkzehrer auf eine große Menge Nährstoffe angewiesen, die Sie verabreichen müssen.
Zeitpunkt
Wenn Sie sich für die Anzucht der Nachtschattengewächse (bot. Solanaceae) entschieden haben, gibt es nicht nur einen Zeitpunkt, der zum Düngen ausgewählt wird. Der Grund dafür ist die Tatsache, dass es sich bei Kartoffeln um Starkzehrer handelt, die viel Energie brauchen. Daher müssen Sie die drei folgenden ‘Termine’ für die Düngergabe beachten:
- Nachdüngen (Frühling): Die Nachdüngung im Frühling geschieht direkt vor dem Auspflanzen der Kartoffelpflanzen. Dafür müssen Sie aber erst einen Teil des alten Düngemittels abtragen, bevor Sie frischen einarbeiten. Je frischer, desto besser. Direkt danach werden die Kartoffeln gepflanzt. Das heißt, die Nachdüngung geschieht zwischen April und Mai, abhängig von Ihrer gewählten Sorte.
- Während des Wachstums: Es ist empfehlenswert, die Pflanzen über die Wachstumsperiode weiter mit Düngemittel zu versorgen, damit die Pflanzen ausreichend versorgt sind. Jedoch können Sie während dieser Zeit die Menge des Düngers deutlich reduzieren. Orientieren Sie sich beim Düngen an der Vitalität der Kartoffelpflanzen. Das heißt, wenn diese schwächeln, streuen Sie etwas von dem Düngemittel nach, am besten direkt auf die Erde. Mehr wird nicht benötigt.
Solange Sie diese Zeiten beachten, können Sie sich über eine reiche Kartoffelernte freuen, egal ob es sich um Früh- oder Spätkartoffeln handelt.
6 empfehlenswerte Düngemittel
- Pferdemist: Reifer Pferdemist ist ideal, um Kartoffeln zu düngen. Falls Sie an ausreichend Pferdemistkompost gelangen, können Sie diesen für die Vorbereitung, die Nachdüngung und die Nährstoffzugabe während des Wachstums verwenden. Dabei sollten Sie immer darauf achten, den Pferdemist in einem gut gelagerten Zustand zu verwenden. Frischer Mist lässt sich nicht wirklich effektiv verwenden, da er zu lange bräuchte, um die Mikroorganismen an den Boden abzugeben. Einzig für die Vorbereitung wäre das in Ordnung, da der Mist bis zum Frühling reifen kann. Mist anderer Tiere ist nicht so gut geeignet.
- Hornspäne: Hornspäne sind eine weitere Art Düngemittel, die Sie problemlos für die Düngung während des Wachstums verwenden können. Kartoffeln lieben den hohen Stickstoffgehalt, den die Späne ermöglichen und daher sollten Sie nicht zögern und diese verwenden. Diese werden einfach nur direkt auf die Erde gegeben und vorsichtig eingearbeitet. Innerhalb kurzer Zeit werden die Nährstoffe an den Boden und somit die Knollen abgegeben.
- Brennnesseljauche: Mit Brennnesseljauche findet sich ein idealer Flüssigdünger, den Sie für die Wachstumsperiode nutzen können. Der Vorteil an der Jauche ist ihre einfache Verfügbarkeit, denn Sie benötigen nur ein wenig Zeit, Wasser und die Brennnesseln. Mit der Jauche bieten Sie ihren Kartoffeln einen intensiven Energieschub, der die Erträge steigert. Gleichzeitig wirkt das Mittel gegen Schädlinge und verbessert den Boden.
- Algendünger: Flüssiger Algendünger ist hervorragend geeignet für die Düngung über die Wachstumsperiode, da er als Energiebooster wirkt. Halten Sie sich bei der Anwendung unbedingt an die Vorgaben des Herstellers, denn somit überdüngen Sie nicht. Der Zeitpunkt der Anwendung verändert sich aber nicht.
- Lupinen (bot. Lupinus)
- Klee (bot. Trifolium)
- Gartenbohnen (bot. Phaseolus vulgaris)
- Erbsen (bot. Pisum sativum)
- Wicken (bot. Vicia)
Diese werden zerkleinert und einfach in den Boden gegeben. Das ist vor allem zu empfehlen, wenn Ihre Beete stark verdichtet sind.
Häufig gestellte Fragen
Muss ein Fruchtwechsel nach der Kartoffelernte erfolgen?
Ja, da Erdäpfel Starkzehrer sind, muss in regelmäßigen Abständen ein Fruchtwechsel erfolgen, damit der ausgelaugte Boden sich wieder erholen kann. Wechseln Sie daher im Rhythmus von drei bis vier Jahren den Standort und versorgen Sie den bisherigen mit einer Gründüngung, um ihn wieder mit ausreichend Nährstoffen anzureichern.
Nicht jeder Gärtner hat Zugriff auf Pferde, Kühe oder anderes Vieh, um an ausreichend Mist für die Düngung zu gelangen. Sie können dafür entweder Bauern in der Nähe kontaktieren, spezielle Internet-Shops verwenden oder in den örtlichen Kleinanzeigen schauen, denn hier wird häufig Mist verschenkt oder zu günstigen Preisen angeboten.
Können synthetische Dünger verwendet werden?
Synthetische Kartoffeldünger sind ebenfalls möglich, jedoch wirken sich diese stark auf den Geschmack und die Vitalität der Kartoffeln aus. Sie sind dadurch anfälliger für Krankheiten, lassen sich schlechter lagern, schmecken nicht mehr so gut und können schnell überdüngt werden, wenn Sie nicht aufpassen.