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Kartoffeln düngen: womit und wann ist der beste Zeitpunkt?

Kartoffeln düngen

Nur wenig Zeit? Dann lies unsere Tipps für Schnellleser.

Die Kartoffel, Solanum tuberosum, ist wohl eines der bekanntesten und beliebtesten Nachtschattengewächse in Deutschland überhaupt. Die Knollen gelten als anspruchslos, leicht zu ziehen und ertragreich, vor allem wenn eine größere Menge angebaut wird. Kartoffeln sind sogar für Einsteiger geeignet, die ihre ersten Anbauversuche im eigenen Garten oder auf dem Balkon ausprobieren. Besonders wichtig beim Anbau der Knollen ist die richtige Form von Dünger, die zum passenden Zeitpunkt verabreicht wird. Gerade aufgrund ihrer Anspruchslosigkeit und des raschen Wachstums sind die Starkzehrer auf eine große Menge Nährstoffe angewiesen, die Sie verabreichen müssen.

Zeitpunkt

Wenn Sie sich für die Anzucht der Nachtschattengewächse (bot. Solanaceae) entschieden haben, gibt es nicht nur einen Zeitpunkt, der zum Düngen ausgewählt wird. Der Grund dafür ist die Tatsache, dass es sich bei Kartoffeln um Starkzehrer handelt, die viel Energie brauchen. Daher müssen Sie die drei folgenden ‘Termine’ für die Düngergabe beachten:

  1. kartoffel im beet Beetvorbereitung (Herbst): Kartoffeln gedeihen am besten, wenn Sie das Beet schon im Vorjahr mit Nahrungsstoffen anreichern. Das sorgt für eine gute Grundlage, um die Bildung von Mikroorganismen zu unterstützen, die der Schlüssel für vitale Erdäpfel sind. Der Dünger verbleibt den gesamten Winter über im Beet und sorgt somit für eine effektive Vorbereitung, durch die Sie im Frühling sofort loslegen können.
  2. Nachdüngen (Frühling): Die Nachdüngung im Frühling geschieht direkt vor dem Auspflanzen der Kartoffelpflanzen. Dafür müssen Sie aber erst einen Teil des alten Düngemittels abtragen, bevor Sie frischen einarbeiten. Je frischer, desto besser. Direkt danach werden die Kartoffeln gepflanzt. Das heißt, die Nachdüngung geschieht zwischen April und Mai, abhängig von Ihrer gewählten Sorte.
  3. Während des Wachstums: Es ist empfehlenswert, die Pflanzen über die Wachstumsperiode weiter mit Düngemittel zu versorgen, damit die Pflanzen ausreichend versorgt sind. Jedoch können Sie während dieser Zeit die Menge des Düngers deutlich reduzieren. Orientieren Sie sich beim Düngen an der Vitalität der Kartoffelpflanzen. Das heißt, wenn diese schwächeln, streuen Sie etwas von dem Düngemittel nach, am besten direkt auf die Erde. Mehr wird nicht benötigt.

Solange Sie diese Zeiten beachten, können Sie sich über eine reiche Kartoffelernte freuen, egal ob es sich um Früh- oder Spätkartoffeln handelt.

Tipp: Gerade während der Wachstumsperiode ist es wichtig, nicht zu viel zu düngen, da es sonst schnell zu einem Nährstoffüberschuss kommt, der sich wiederum negativ auf die Ernteerträge auswirkt. Hier ist ein wenig Aufmerksamkeit gefragt.

6 empfehlenswerte Düngemittel

kartoffelkraut auf geduengtem boden Das Beste an Kartoffeln: Sie haben zahlreiche Mittel zur Verfügung, die Sie zum Düngen verwenden können. Dazu gehören Dünger für die Vorbereitung und solche, die während des Wachstums genutzt werden. Aus diesem Grund ist es ein Leichtes, die Erdäpfel mit den passenden Nährstoffen zu versorgen. Einige von diesen können Sie sogar selbst herstellen. Das Beste: Diese Düngemittel können für wirklich jedes Kartoffelbeet genutzt werden, egal ob Sie Spät- oder Frühkartoffeln auspflanzen:

  1. Pferdemist: Reifer Pferdemist ist ideal, um Kartoffeln zu düngen. Falls Sie an ausreichend Pferdemistkompost gelangen, können Sie diesen für die Vorbereitung, die Nachdüngung und die Nährstoffzugabe während des Wachstums verwenden. Dabei sollten Sie immer darauf achten, den Pferdemist in einem gut gelagerten Zustand zu verwenden. Frischer Mist lässt sich nicht wirklich effektiv verwenden, da er zu lange bräuchte, um die Mikroorganismen an den Boden abzugeben. Einzig für die Vorbereitung wäre das in Ordnung, da der Mist bis zum Frühling reifen kann. Mist anderer Tiere ist nicht so gut geeignet.
  2. Hornspäne: Hornspäne sind eine weitere Art Düngemittel, die Sie problemlos für die Düngung während des Wachstums verwenden können. Kartoffeln lieben den hohen Stickstoffgehalt, den die Späne ermöglichen und daher sollten Sie nicht zögern und diese verwenden. Diese werden einfach nur direkt auf die Erde gegeben und vorsichtig eingearbeitet. Innerhalb kurzer Zeit werden die Nährstoffe an den Boden und somit die Knollen abgegeben.
  3. kompost Kompost: Mit Kompost haben Sie ein weiteres Mittel, welches Sie zur Düngung im Vorjahr nutzen können. Gut gereifter Kompost mit tierischen Abfällen ist besonders gut geeignet und wird auf die gleiche Weise wie der Pferdemist eingearbeitet. Da Kompost problemlos selbst herzustellen ist, können Sie viel Geld sparen, das Sie sonst für andere Nährstoffzugaben wie Algendünger oder Pferdemist ausgeben müssten.
  4. Brennnesseljauche: Mit Brennnesseljauche findet sich ein idealer Flüssigdünger, den Sie für die Wachstumsperiode nutzen können. Der Vorteil an der Jauche ist ihre einfache Verfügbarkeit, denn Sie benötigen nur ein wenig Zeit, Wasser und die Brennnesseln. Mit der Jauche bieten Sie ihren Kartoffeln einen intensiven Energieschub, der die Erträge steigert. Gleichzeitig wirkt das Mittel gegen Schädlinge und verbessert den Boden.
  5. Algendünger: Flüssiger Algendünger ist hervorragend geeignet für die Düngung über die Wachstumsperiode, da er als Energiebooster wirkt. Halten Sie sich bei der Anwendung unbedingt an die Vorgaben des Herstellers, denn somit überdüngen Sie nicht. Der Zeitpunkt der Anwendung verändert sich aber nicht.
  6. lupine lupinus Gründünger: Mit Grundünger bereiten Sie den Boden im Frühjahr vor. Dafür bieten sich vor allem die folgenden Pflanzen an:
  • Lupinen (bot. Lupinus)
  • Klee (bot. Trifolium)
  • Gartenbohnen (bot. Phaseolus vulgaris)
  • Erbsen (bot. Pisum sativum)
  • Wicken (bot. Vicia)

Diese werden zerkleinert und einfach in den Boden gegeben. Das ist vor allem zu empfehlen, wenn Ihre Beete stark verdichtet sind.

Tipp: Alternativ könnten Sie Glaukonit für die Düngung benutzen, das in den USA als sogenannter “Greensand” bekannt ist. Dieses natürliche Düngemittel verfügt über ausreichend Kalium, Magnesium und Eisen und lässt sich problemlos in den Boden einarbeiten.

Häufig gestellte Fragen

Muss ein Fruchtwechsel nach der Kartoffelernte erfolgen?
Ja, da Erdäpfel Starkzehrer sind, muss in regelmäßigen Abständen ein Fruchtwechsel erfolgen, damit der ausgelaugte Boden sich wieder erholen kann. Wechseln Sie daher im Rhythmus von drei bis vier Jahren den Standort und versorgen Sie den bisherigen mit einer Gründüngung, um ihn wieder mit ausreichend Nährstoffen anzureichern.

kuhmist Wo kann Mist zum Düngen erworben werden?
Nicht jeder Gärtner hat Zugriff auf Pferde, Kühe oder anderes Vieh, um an ausreichend Mist für die Düngung zu gelangen. Sie können dafür entweder Bauern in der Nähe kontaktieren, spezielle Internet-Shops verwenden oder in den örtlichen Kleinanzeigen schauen, denn hier wird häufig Mist verschenkt oder zu günstigen Preisen angeboten.

Können synthetische Dünger verwendet werden?
Synthetische Kartoffeldünger sind ebenfalls möglich, jedoch wirken sich diese stark auf den Geschmack und die Vitalität der Kartoffeln aus. Sie sind dadurch anfälliger für Krankheiten, lassen sich schlechter lagern, schmecken nicht mehr so gut und können schnell überdüngt werden, wenn Sie nicht aufpassen.

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Tipps für Schnellleser

- für eine reiche Kartoffelernte ausgiebige Düngung nötig
- organische Dünger empfehlenswert
- besonders gut geeignet sind Tiermist, Hornspäne und reifer Kompost
- tierische Speiseabfälle im Kompost sind kein Problem und sogar gewünscht
- erste Düngung im Herbst, zur Vorbereitung der Beete
- Nachdüngung kurz vor dem Pflanzen der Knollen oder der Aussaat
- dafür eine Schicht des Düngers abtragen und durch frischen ersetzen
- während der Wachstumsperiode wird ebenfalls gedüngt
- dabei jedoch nur so viel verabreichen, wie nötig
- für diese Düngung bieten sich Brennnesseljauche und Algendünger an
- synthetische Dünger nur bedingt empfehlenswert
- negative Auswirkungen auf Aroma und Vitalität der Kartoffel
- nach drei bis vier Jahren Kartoffeln an einem anderen Platz anbauen
- die Erde ist an dieser Stelle ausgelaugt, da Kartoffeln Starkzehrer sind

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