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Der Lebkuchenbaum, der aus Japan stammt, ist eine wirkliche Rarität. Denn von dieser sehr alten Gattung gibt es in der freien Natur nur noch zwei Arten. Hier wurden jedoch viele neue Zierarten des Katsurabaumes oder Cercidiphyllum japonicum kultiviert, die in den Gärtnereien als kleine Bäumchen zum Einpflanzen im eigenen Garten erhältlich sind.
Der Kuchenbaum ist auch gerade deshalb bei Hobbygärtnern so beliebt, da er sein Laub vom ersten Wachsen im Frühjahr bis in den Herbst die Farben wechseln lässt. So beginnen die Blätter in hellrot zu wachsen, verändern ihre Farbe über den Sommer auf grün-blau mit rötlichem Stiel und enden als buntes Herbstlaub von gelb bis dunkelrot. Ein intensiver Duft von Lebkuchen kommt im Herbst dazu.
Steckbrief
- Katsurabaum mit lateinischem Namen Cercidiphyllum japonicum
- wird auch Kuchenbaum oder Lebkuchenbaum genannt
- verwelktes Herbstlaub gibt intensiven Geruch von leckerem Lebkuchen ab
- ursprünglich aus Japan
- wird als Rarität gehandelt
- sehr alte Gattung mit nur noch zwei Arten
- Herbstlaub in intensiven Farben
- Laub im Herbst changiert von gelb bis dunkelrot
- junge Blätter wachsen hellrötlich im Frühjahr
- herzförmige grün-blaue Blätter mit rötlichen Stielen im Sommer
- Katsurabaum kann bis zu 45 Meter hoch werden, in hiesigen Gärten jedoch nur 10-12 Meter hoch
- in hiesigen Breitengraden verschiedene Zierformen kultiviert
- winterhart
Standort
Der Lebkuchenbaum benötigt einen hohen Lichtbedarf aber wenig Hitze. So ist der ideale Standort kühl, aber trotzdem sonnig oder sehr hell mit hoher Luftfeuchtigkeit. Ein Platz neben Mauern oder anderen Bäumen ist daher nicht so ideal, da hier zu viel Schatten entsteht. Auch muss wegen der Größe des Kuchenbaumes darauf geachtet werden, dass keine Rohrleitungen oder Gebäude in der Nähe des Standortes sind. Denn gerade auch die Wurzeln benötigen viel Platz und könnten unter Umständen Mauern und Rohre unterhalb der Erde schädigen.
Auch rund um den Baum sollte auf weitere Bepflanzungen verzichtet und eine große freie Fläche rund um den Stamm belassen werden, da der Lebkuchenbaum keine direkte Nachbarschaft zu anderen Pflanzen wünscht.
- Lebkuchenbaum kann auch im Kübel kultiviert werden
- hierfür nur sehr junge Pflanzen als Strauch anpflanzen
- heller nicht zu warmer Standort auf Terrasse
- für die Luftfeuchtigkeit Baum im Kübel öfters mit Wasser besprühen
Substrat & Boden
Es ist nicht leicht, den richtigen Boden für den Lebkuchenbaum zu finden. Denn der Baum hat große Ansprüche an seinen Standort und hier vor allem auch an das Substrat, in dem er wachsen und groß werden soll. Wer sandige Tonböden oder steinige Lehmböden im Garten hat, kann dem Kuchenbaum den perfekten Untergrund bieten.
Ansonsten ist wichtig, dass der Boden zwar ein gutes Wasserspeicherungsvermögen haben sollte, aber trotzdem auch gut durchlässig sein sollte, da der Katsurabaum eine längere Zeit der Staunässe nicht verträgt. Kann das Wasser im Boden gut ablaufen, verträgt der Baum aber auch schon mal eine kurzzeitige Überschwemmung.
- Erde sollte Sand oder Lehm enthalten
- unter Umständen am Standort Sand oder Lehm der vorhandenen Erde untermischen
- humusreicher Boden ist ebenfalls ideal
- hierfür bei der Pflanzung schon gut ausgereiften Kompost mit untermischen
- auf einen pH-Wert von 5-7 sollte auf jeden Fall geachtet werden
- leicht saurer bis neutraler Boden ist daher ideal
- Lebkuchenbaum reagiert sehr empfindlich auf verdichtete Böden, daher nicht zu nah an Wege pflanzen
Düngen & Gießen
Lässt der Katsurabaum seine Blätter hängen, ist dies ein Zeichen, dass er unbedingt und sofort Wasser benötigt. So kann gut erkannt werden, dass der Kuchenbaum unter Wassermangel leidet.
- im Sommer kann der Lebkuchenbaum bei Wassermangel auch schon mal die Blätter abwerfen
- diese wachsen wieder nach, wenn er gründlich gewässert wird
- bei großer Trockenheit und geringer Luftfeuchtigkeit den Baum in der Krone mit Schlauch abspritzen
- gedüngt werden sollte einmal jährlich mit gut durchgereiftem Kompost
Schneiden
Der Kuchenbaum muss nicht geschnitten werden, damit er die Form eines Kegels erhält, denn er wächst ganz natürlich in diese Form. Auch ist der Katsurabaum wenig dankbar, wenn ältere und feste durchholzte Äste geschnitten werden. Dies sollte unbedingt vermieden werden. Es sollten hier daher lediglich im Herbst eventuell abgestorbene Triebe und Äste herausgeschnitten werden.
Um das Wachstum des Lebkuchenbaumes zu beschränken, ist es sinnvoll, einen Wurzelschnitt durchzuführen. Hierzu werden alle zwei bis drei Jahre die länger wachsenden Wurzeln rund um den Stamm mit einem Spaten abgetrennt der rund um in entsprechender Entfernung vom Stamm in die Erde gestoßen wird. Nach einem Wurzelschnitt regelmäßig und für längere Zeit gründlich gießen.
- wer den Wuchs in der Krone beschränken will, muss die neuen Triebe kappen, die nicht älter als ein Jahr sind
- alle neuen Triebe, die nach innen wachsen, schneiden
- niemals die Stammverlängerung, den sogenannten Leittrieb, schneiden
- die Konkurrenztriebe zu diesem Leittrieb sollten entfernt werden
Vermehren & Aussaat
Der Cercidiphyllum japonicum ist zweigeschlechtig und wird über den Wind bestäubt. Beide Blütenstände sind relativ unauffällig und bilden sich bereits vor dem Ausschlagen der Blätter im Frühjahr. Eine Aussaat mit Samen im Garten ist nicht zu empfehlen, doch in der Wohnung ist dies einfach machbar. Als erstes werden die gesammelten Samen für eine Woche kühl, vorzugsweise im Kühlschrank, gelagert. Durch die Kälte wird die spätere Keimung angeregt. Dann werden sie in kleine Töpfe mit einen Anzuchterde-Sandgemisch gegeben und mit Erde bedeckt.
Damit die zugeführte Feuchtigkeit gespeichert werden kann, den Anzuchttopf mit lichtdurchlässiger Folie abdecken. Die Temperatur sollte zwischen 18° und 22° Celsius betragen, dann beträgt die Keimzeit etwa drei bis vier Wochen. Sind die jungen Pflanzen ein paar Zentimeter gewachsen, müssen sie pikiert werden. Sind die Anzuchtbäumchen zwischen 40 und 60 Zentimeter groß geworden, können sie im nächsten Frühjahr an ihren Standort im Garten umgesetzt werden. Wie das funktioniert, wird unter “Pflanzen” beschrieben.
- Blüte des männlichen Baumes eine Anordnung von roten Blättchen zu einem Büschel
- Blüte des weiblichen Baumes besteht aus nur einem Blatt mit einer roten Narbe
- die Samen befinden sich in Schoten, sind geflügelt und flach
- da der Lebkuchenbaum in hiesigen Breitengraden eine Rarität ist, ist die natürliche Vermehrung über Samen, die durch den Wind bestäubt werden, eher selten
Pflanzen
Im Handel sind meist kleine Bäumchen von 40 – 60 cm erhältlich. Oder es werden die selbst aus Samen gezogenen kleinen Bäume derselben Größe genommen. Diese können nun an ihren Standort im Garten direkt umgesetzt werden. Der kleine Wuchs kann jedoch irreführend sein, und jeder Hobbygärtner, der einen Lebkuchenbaum einpflanzen möchte, sollte sich über die spätere Größe des Baumes im Klaren sein.
Die zweifache Größe des Wurzelballens wird für das Pflanzloch ausgehoben und der neue Kuchenbaum eingesetzt. Die Erde einfüllen und rundherum gut festtreten aber die Erde hierbei nicht verdichten. Um das Gießen zu erleichtern wird rund um den kleinen Katsurabaum ein Gießring angelegt.
- Pflanzloch nicht zu groß anlegen
- Ballen darf nicht zu tief in die Erde
- untere Erde im Pflanzloch ebenfalls gut auflockern
- Schaut Wurzelballen oben ein wenig hinaus, mit Mulch und Erde als kleinen Hügel abdecken
- Beim Pflanzen des Kuchenbaumes direkt den ersten Kompost mit einarbeiten
- mindestens zehn Zentimeter hoch sollte der Gießring sein
- im Idealfall verbleibt der Gießring die ersten drei Jahre um den Baum
- der Wasserbedarf ist in der Anwachszeit deutlich höher als sonst
Überwintern
Der im Garten kultivierte Kuchenbaum ist winterhart und hier müssen keine Vorkehrungen getroffen werden. Er verliert sein Laub im Herbst und auch die neuen Triebe im Frühjahr müssen nicht vor Spätfrost geschützt werden, da sie diesen auch ohne weiteres vertragen. Bei dem Lebkuchenbaum, der im Kübel auf der Terrasse kultiviert wurde, sind vor dem Winter jedoch einige Vorkehrungen zu treffen.
- Katsurabaum im Kübel auch im Winter hell und geschützt, vor allem auch vor kaltem Wind, unterbringen
- Styroporplatte unter Kübel verhindert, dass Kälte von unten an die Wurzeln kommt
- Den Kübel selbst mit Vlies einwickeln und auf die Erde Reisig oder Laub geben
Pflegefehler, Krankheiten oder Schädlinge
Der häufigste Pflegefehler wurde schon unter dem Punkt “Gießen” beschrieben. Denn leidet der Kuchenbaum unter Trockenheit, weil er zu wenig gegossen wurde, lässt er seine Blätter hängen und kann diese unter Umständen auch im Sommer bereits verlieren. Doch ein solcher Fehler kann durch genügend Wasserzugabe wieder ausgeglichen werden.
Doch eine Krankheit, die Verticillium-Welke kann dem Lebkuchenbaum so richtig zusetzen. Hierbei handelt es sich um eine Pilzkrankheit, bei der ganze Äste und Triebe absterben. Werden solche Äste festgestellt, müssen diese sofort großzügig entfernt werden. Ein Gegenmittel gibt es gegen diesen Pilz nicht und ist der Kuchenbaum großflächig befallen, sollte er umgehend ganz entfernt werden, damit die Krankheit sich nicht noch weiter verbreitet und auf andere Bäume und Pflanzen übergreift.
- die abgeschnittenen Triebe und Blätter keinesfalls auf den Kompost geben
- und die Scheren und anderes Werkzeug direkt nach dem Gebrauch gut desinfizieren
Häufig gestellte Fragen
Im Garten ist nicht so viel Platz, kann mein Lebkuchenbaum auch im Kübel kultiviert werden?
Der junge Baum kann als Strauchgewächs durchaus auch in einem Kübel auf der Terrasse seinen Platz finden. Wird er jedoch älter, sollte er doch einen schönen Standort in der Erde finden, an dem er seine volle Größe erreichen kann.
Überlebt mein Katsurabaum den Winter?
Der Cercidiphyllum japonicum, so der lateinische Name des Lebkuchenbaums ist in unseren Breitengraden winterhart. Extra Vorkehrungen müssen für den im Garten kultivierten Baum nicht getroffen werden. Zur Winterruhe wirft er im Herbst sein Laub ab, allerdings kann es in trockenen Wintern der Fall sein, dass er ab und zu gegossen werden muss.
Schadet Trockenheit meinem Kuchenbaum?
Die Frage kann ganz einfach mit einem JA beantwortet werden. Erhält er nicht genügend Wasser, hängen seine Blätter und fallen im Schlimmsten Fall schon im Sommer ab. Der Kuchenbaum benötigt viel Wasser von unten und auch von oben. An sehr heißen Tagen sollte er daher gleichzeitig beim Gießen mit dem Schlauch am frühen Morgen und späten Abend auch von oben abgespritzt werden. Auch Trockenheit im Winter kann ihm zusetzen und muss hier ebenfalls eventuell zugegossen werden.