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Die Kiwi kennt man aus dem Supermarkt, dort wird sie zwischen anderen Südfrüchten angeboten. Es gibt verschiedene Arten, grüne Kiwis, gelbe und Minikiwis. Am interessantesten ist jedoch die Möglichkeit, sich eine Kiwipflanze in den eigenen Garten zu holen. Damit sich Früchte bilden, müssen mindestens zwei Pflanzen gesetzt werden. Nur wenn beide Geschlechter nah beieinander wachsen, gibt es reichlich Ernte. Männlich oder weiblich zu erkennen, ist jedoch nicht einfach und bei den Pflanzen, die gekauft werden sogar unmöglich, solange sie nicht blühen. Man muss sich ganz auf die Beschriftung verlassen. Wir verraten Ihnen, wie Sie männliche und weibliche Kiwis erkennen können.
Weibliche Kiwis
Nur an diesen entstehen Früchte. Sie sie sehen allerdings genauso aus wie männliche Exemplare und sind anhand der äußeren Merkmale nicht voneinander zu unterscheiden. Auch das Wachstum verläuft gleich.
Erst wenn die Pflanzen blühen, zeigt sich, dass die Blüten Unterschiede haben:
- kaum Staubgefäße an weiblichen Blüten
- dafür jedoch auffälliger, weißer Griffel
Männliche Kiwis
Ohne sie läuft gar nichts, weil die weiblichen Kiwis sonst unbefruchtet bleiben. Männliche Blüten sind
- an den vielen pollentragenden Staubgefäßen
- am fehlenden Griffel in der Blütenmitte
zu erkennen.
Seltene Ausnahmen
Einige Sorten sind am Blütenstand erkennbar. Dazu gehören:
- Actinidia chinensis (chinesischer Strahlengriffel, ursprüngliche Sorte)
- Actinidia deliciosa (chinesische Stachelbeere, Wirtschaftssorte)
- Actinidia arguta (kleinfruchtige Kiwi, Honigbeere, für gemäßigtes Klima)
Während männliche Blüten in großer Zahl in Büscheln wachsen, sitzen an weiblichen Sträuchern die Blüten weniger häufig und an einzelnen kleinen Stielen. Bei anderen Arten sind männlich und weiblich an den Knospen zu unterscheiden. Weibliche Pflanzen tragen bis zu 3, männliche bis zu 6 Blütenknospen je Fruchttrieb.
Pflanzabstand
Eine männliche Kiwi kann mehrere weibliche befruchten, ungefähr 6 – 10 Exemplare. Der Abstand zwischen ihnen sollte also nicht zu groß sein. Kiwis können jedoch im Alter sehr ausladend wachsen, die einzelnen Ranken können bis zu 10 m lang werden. Ein Pflanzabstand von 4 – 6 m ist also notwendig.
Häufig gestellte Fragen
Benötigt man unbedingt eine weibliche und eine männliche Kiwi?
Grundsätzlich ja. Inzwischen gibt es zwar auch einhäusige Züchtungen, bei denen männliche und weibliche Blüten an einer Pflanze vorkommen, doch auch bei diesen verbessert sich das Befruchtungsergebnis, wenn entweder mehrere Exemplare gesetzt werden oder zumindest eine Kiwi dazu kommt, die männlich ist. Sinnvoll kann es sein, unterschiedliche Sorten zu pflanzen, die sich gegenseitig befruchten und die Fruchtqualität steigern.
Wie werden weibliche Kiwis bestäubt?
Die Hauptarbeit machen Insekten wie Hummeln, Bienen und andere. Sie müssen zuerst eine männliche Blüte anfliegen. Während sie dort Nektar sammeln, klebt auch der Pollen an ihnen fest. Fliegen sie danach eine weibliche Blüte an, streifen sie den Pollen dort ab. Aus diesem Grund ist es wichtig, die Kiwis nicht zu weit voneinander zu pflanzen.
Das ist möglich, aber zum einen aufwändig und zum anderen müssen möglichst viele Pflanzen aufgezogen werden, da männlich oder weiblich überwiegend nur an den Blüten zu erkennen ist. Die Kiwi blüht frühestens nach 3 – 4 Jahren, manchmal dauert es auch 10 Jahre. Es ist also viel Geduld gefragt. Erschwerend kommt hinzu, dass das Geschlechterverhältnis nicht ausgeglichen ist, aus Samen werden mehr männliche als weibliche Sträucher gezogen. Das Verhältnis beträgt etwa 70:30.